01.10.2013 11:05 Uhr

United, Gala und Co.: Die Krisenherde der Königsklasse

Für Manchester Uniteds Trainer David Moyes weht derzeit ein rauer Wind
Für Manchester Uniteds Trainer David Moyes weht derzeit ein rauer Wind

Bei den Bayern läuft's, bei Dortmund auch, in Barcelona sowieso. Doch nicht alle europäischen Topklubs schweben derzeit auf Wolke sieben. Vor dem zweiten Spieltag wirft weltfussball einen Blick auf die Patienten der Königsklasse.

Manchester United

Armer David Moyes! Als Erbe von Sir Alex Ferguson angetreten, wird der Schotte bereits von allen Seiten angezählt. Schon auf dem Transfermarkt gaben die „Red Devils“ eine unglückliche Figur ab. Thiago, Fàbregas, Özil und weitere Weltstars sollten kommen, letztlich kam nur Marouane Fellaini – für 32 Millionen Euro.

Und sportlich? Läuft es katastrophal. Sechs Spiele, sieben Punkte, Rang zwölf. Nach der deftigen 1:4-Klatsche gegen ManCity folgte am Wochenende im Old Trafford ein peinliches 1:2 gegen West Bromwich.

Am Mittwoch geht es nach Donetsk. Die haben zu Hause noch nie gegen eine Premier-League-Mannschaft verloren. Bleibt es dabei, könnte es für Moyes („Ich bin besorgt“) richtig ungemütlich werden.

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Galatasaray

Bei Gala brennt es derzeit an allen Ecken und Enden. Die Entlassung von Trainer Fatih Termin löste am Bosporus ein mediales Erdbeben aus. Der Spielabbruch gegen Erzrivale Beşiktaş sorgte für weitere Negativschlagzeilen.

Dazu läuft es sportlich so schlecht wie seit Jahren nicht. In der Liga reichte es nur zu einem Sieg in sechs Spielen. Sieben magere Pünktchen sind das ernüchternde Resultat. Dazu ließ das 1:6 gegen Real Madrid vermuten, dass man im Konzert der Großen wohl kaum mitspielen werden kann.

Der große Retter soll nun Roberto Mancini werden. Der Italiener unterschrieb einen Dreijahresvertrag in Istanbul. Eines ist jedoch klar: Auf Mancini wartet eine Menge Arbeit - und die beginnt mit einem harten Auswärtsspiel bei seinen Landsmännern, dem italienischen Meister Juventus Turin.

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Benfica

Portugals Primeira Liga ist seit Jahren eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Entweder holt der FC Porto den Titel oder eben Benfica. Doch der größte Verein der Welt schwächelt bedenklich. Nur drei der ersten sechs Spiele wurden gewonnen. Ausrutscher gab es gegen Marítimo (1:2), Stadtrivale Sporting (1:1) und Belenenses (1:1).

Zu allem Überfluss droht Trainer Jorge Jesus jetzt auch noch eine Gefängnisstrafe, weil er sich in Guimarães eine Prügelei mit den Ordnungshütern lieferte.

In der Königsklasse wartet nun die Startruppe aus Paris. Die Franzosen sind seit 19 Ligaspielen ungeschlagen und haben nur eins der letzten zwölf Champions-League-Spiele verloren. Zwei Serien, von denen die „Adler“ im Moment nur träumen können.

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RSC Anderlecht

Wer auf spektakuläre Spiele steht, dem seien die Partien des belgischen Meisters ans Herz gelegt. 42 (!) Tore sind in der Eerste klasse in neun Spielen mit RSC-Beteiligung gefallen.

Die Mannschaft von Trainer John van den Brom verlässt sich drauf, dass sie ein Tor mehr als der Gegner schießt. Sechsmal hat es funktioniert, dreimal aber eben auch nicht. Das Resultat sind sechs Punkte Rückstand auf Tabellenführer Standard Liege – klar zu wenig für die Ansprüche des Rekordmeisters (32 Titel), der am Mittwoch Olympiakos Piräus empfängt.

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FC København

Neue Trainer haben es bekanntlich nicht immer leicht. Was Ståle Solbakken aktuell mit dem FC København erlebt, spottet aber jeder Beschreibung. Nach zehn Spieltagen hat der dänische Meister bereits vier Niederlagen in der Superliga kassiert – so viele wie in der gesamten letzten Saison. Mit 16 Gegentoren bewirbt man sich um den Titel „Schießbude der Liga“ und steht auf einem Abstiegsplatz.

Doch anstatt auf Kuschelkurs mit den Fans zu gehen, sperrt man Leute „mit ausländisch klingenden Namen“ für die Champions League einfach aus. Dort gab es zum Auftakt immerhin ein 1:1 gegen Juventus Turin.

Wie es dazu kommen konnte, weiß keiner so recht. Juve hatte 16 Ecken, schoss 13 Mal auf das gegnerische Tor, kam neun Mal aus kürzester Distanz zum Abschluss und scheiterte zudem am Aluminium. Ob das alles Glück der Welt war? Das Spiel gegen Real wird es zeigen.

Real - København (Mi. 20.45 Uhr) im Liveticker

 

Christian Schenzel