09.10.2013 13:55 Uhr

Bošković mit Montenegro im Wembley um WM-Ticket

Beim letzten Auftritt im Londoner Wembley Stadion im Rahmen der EM-Quali 2012 durfte Branko Bošković die Kapitänsschleife der Montenegriner tragen
Beim letzten Auftritt im Londoner Wembley Stadion im Rahmen der EM-Quali 2012 durfte Branko Bošković die Kapitänsschleife der Montenegriner tragen

Die WM-Qualifikation in Europa geht in die Zielgerade. Einige der einberufenen Bundesliga-Legionäre haben durchaus Chancen beim anstehenden Länderspiel-Doppel mit ihren Nationalteams ein Ticket nach Brasilien zu lösen. Außerdem im Einsatz: Der Australier James Holland, der sich bei den Socceroos für einen Kaderplatz bei der WM empfehlen will, sowie insgesamt vier Nachwuchs-Teamspieler.

In der Gruppe H steuern gleich vier Länder auf ein Herzschlagfinale zu. Mit dem Rapidler Branko Bošković ist auch ein in der Bundesliga engagierter Spieler dabei. Er könnte mit Montenegro Geschichte schreiben. Die erstmalige Teilnahme an einer Endrunde ist für den jungen Balkanstaat in Reichweite. Vor dem abschließenden Länderspieldoppel führt England (16) mit einem hauchdünnen Vorsprung vor der Ukraine und Montenegro (beide 15). Dahinter lauert Polen mit 13 Punkten auf Ausrutscher der Konkurrenz.

Am Freitag treten die Montenegriner im Londoner Wembley Stadion an, während sich die beiden EM-Gastgeber von 2012 im direkten Duell in Kharkiv gegenüberstehen (beide Spiele im weltfussball-Liveticker). Am Dienstag empfängt schließlich England Polen, Montenegro tritt daheim gegen Moldau an (Schiedsrichter ist der Vorarlberger Roland Schörgenhofer) und die Ukraine ist bei Schlusslicht San Marino zu Gast.

"Keines der großen Teams in unserer Gruppe hat zu Hause gewonnen. Ich hoffe, dass sich dieser Trend fortsetzen wird", zeichnete der montenegrinische Teamchef Branko Brnović ein Szenario. "In dieser Variante wären wir sehr nah dran. Ein Remis würde uns viel bedeuten", so Brnović bei der Kaderbekanntgabe. Er berief den zuletzt an einer Grippe erkrankten Bošković ebenfalls ein, obwohl der Mittelfeldspieler seither nur fünf Einsatzminuten (gegen Wiener Neustadt) absolviert hat. Für den Eintrag ins Geschichtsbuch müssen eben alle Kräfte mobilisiert werden.
>> Liveticker England – Montenegro

Salzburger Derby in Gruppe E

Bei Tabellenführer RB Salzburg leisten sie gemeinsam ihren Beitrag zum aktuellen Erfolgslauf, in der WM-Qualifikationsgruppe E stehen sie sich als Kontrahenten gegenüber: Kevin Kampl und Valon Berisha. Am Freitag empfängt der Dritte Slowenien den Vierten Norwegen. Ein Spiel der letzten Chance, denn nur der Sieger kann dem Überraschungsteam Island den zweiten Platz noch streitig machen. Spitzenreiter Schweiz, auf den Kampl mit Slowenien schließlich am Dienstag trifft, ist im Grunde außer Reichweite.

Norwegen hätte im Erfolgsfall am Freitag anschließend ein "Finale" daheim gegen die Isländer. Berisha pendelte zuletzt (teils im selben Länderspiel-Fenster) zwischen der U21 und der Kampfmannschaft der Wikinger. Der scheidende Teamchef Egil Olson setzt nun wieder auf den 20-Jährigen. Salzburgs zweiter Norwegen Håvard Nielsen steht trotz gebrochenem Finger im U21-Aufgebot für die EM-Qualifikationsspiele gegen Aserbaidschan und Israel.
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Verletzung verhindert Teamcomeback von Gulacsi

Der Wechsel nach Salzburg hat sich auch für den früheren Liverpool-Reservisten Peter Gulacsi ausgezahlt. Mit mehr Spielpraxis ist der Schlussmann auch wieder ein Thema für das ungarische Nationalteam. Das Tor gegen die Niederlande (a) und Andorra (h) wird aber weiterhin der 37-jährige Stammkeeper Gabor Kiraly hüten. Nicht zuletzt weil sich Gulacsi im Meisterschaftsspiel gegen die Wiener Austria den Finger gebrochen hat und am Montag bereits operiert werden musste. Auf ihn warten nun einige Wochen Pause.

Die Ungarn liegen derzeit auf Platz zwei, wenngleich der Dreikampf in Gruppe D mit der Türkei und Rumänien auf ein knappes Finish hindeutet. Nicht mehr im Aufgebot steht Imre Szabics. Der Routinier von Sturm Graz verkündete vor wenigen Tagen überraschend seinen Rücktritt vom aktiven Sport und wird künftig Chefscout der Grazer. "Ich habe die Entscheidung bereits vor den WM-Qualifikatonsspielen im September getroffen, aber ich wollte die Vorbereitung auf Rumänien nicht stören", erklärte Szabics auf der offiziellen Verbandsseite. Teamchef Sandor Egervári hat den Wegfall des Routiniers freilich bedauert.
>> Liveticker Niederlande - Ungarn

Slowakei so gut wie out

Für die Slowakei ist der WM-Traum schon ausgeträumt. In den beiden ausstehenden Spielen der Gruppe G gegen Griechenland (a) und Lettland (a) gilt es für Dušan Švento und Co lediglich sich für weitere Einberufungen unter Neo-Teamchef Ján Kozák zu empfehlen. Vielleicht ist in der EM-Qualifikation für Frankreich 2016 dann auch ein weiterer Österreich-Legionär mit dabei. Rapid-Keeper Ján Novota wurde auf Abruf nominiert.

Liechtensteins österreichischer Teamchef Rene Pauritsch wurde bei der Zusammenstellung seines Kaders gleich drei Mal in Österreich fündig. Michele Polverino, (Wolfsberger AC), Sandro Wieser (SV Ried) und Stürmer Thomas Beck vom Regionalliga-West-Klub FC Hard werden bei den Gastspielen in Bosnien und Griechenland mit von der Partie sein.

Eine Altersstufe darunter kommt Simon Kühne vom Erste-Liga-Klub Austria Lustenau für die U21-Mannschaft von Liechtenstein zum Einsatz. Der Gegner in der EM-Qualifikation heißt Kroatien. Ebenfalls in Gruppe 5 engagiert ist Darko Jevtic von Wacker Innsbruck, der in die Schweizer Nachwuchs-Nati einberufen wurde. Auch die Eidgenossen messen sich mit den Kroaten. Salzburgs griechisches Talent Taxiarchis Fountas wird mit der U19 indes zu einem Freundschaftsspiel gegen Österreich antreten.

Australien und USA schon durch

James Holland hat mit Australien das WM-Ticket bereits in der Tasche. Nun gilt es sich bei Teamchef Holger Osieck für einen Kaderplatz in Brasilien zu empfehlen. Die Socceroos testen am Freitag in Paris gegen Frankreich und am Dienstag in London gegen Kanada.

Ebenfalls schon fix qualifiziert sind die USA. Rapid-Stürmer Terrence Boyd wurde für die abschließenden Spiele gegen Jamaika (h) und Panama (a) von Teamchef Jürgen Klinsmann und dessen Assistent Andreas Herzog einberufen.

In die Zielgerade geht die WM-Qualifikation in Afrika. Mit Sadio Mané (Salzburg) und Issiaka Ouédraogo (Admira Wacker) sind zwei Bundesliga-Kicker im Playoff engagiert. Der rekonvaleszente Isaac Vorsah muss Ghana hingegen als Zuschauer die Daumen drücken.

Yordy Reyna steht im Kader von Peru und trifft am Samstag (MESZ) in der Südamerika-Gruppe auswärts auf Argentinien. Wenige Tage später steht dem Salzburger eine triste Kulisse bevor. Nach Ausschreitungen beim Spiel gegen Uruguay müssen die Peruaner am Mittwoch gegen Bolivien unter Ausschluss der Öffentlichkeit antreten. Der WM-Zug ist angesichts des unaufholbaren Rückstands auf Platz fünf allerdings schon abgefahren.

sk