09.10.2013 14:33 Uhr

Von Afrika nach Brasilien: Bundesliga-Trio hofft

Salzburg-Legionär Sadio Mané trifft mit Senegal erneut auf die Stars der Elfenbeinküste
Salzburg-Legionär Sadio Mané trifft mit Senegal erneut auf die Stars der Elfenbeinküste

Aus zehn mach fünf. Am Samstag stehen die Hinspiele der Playoff-Runde in der WM-Qualifikation in Afrika auf dem Programm. Mit Sadio Mané (Senegal) und Issiaka Ouédraogo (Burkina Faso) werden zwei Bundesliga-Legionäre mit ihren Nationalteams in den Wettstreit um die zu vergebenden fünf Startplätze für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien aktiv eingreifen. Der rekonvaleszente Isaac Vorsah muss Ghana hingegen von der Tribüne aus die Daumen drücken.

Das Losglück war Senegal erneut nicht hold. Wie schon in der Afrika-Cup-Qualifikation für die Endrunde 2013 treffen die "Löwen von Terranga" auch in der letzten Ausscheidungsrunde der WM-Qualifikation auf die Elfenbeinküste und damit auf die wohl stärkste Mannschaft des afrikanischen Kontinents.

Die beiden Duelle im Vorjahr nahmen ein unschönes Ende für Senegal. Nach dem 2:4 im Hinspiel musste das Rückspiel in Dakar beim Stand von 0:2 abgebrochen werden. Didier Drogba, der Superstar der Ivorer, hatte knapp 20 Minuten vor Schluss das zweite Tor der Gäste erzielt. Das Publikum begann daraufhin Gegenstände auf das Spielfeld zu werfen. Die Randale eskalierten weiter, afrikanische Medien berichteten von Verletzten, Explosionen und brennenden Fahnen.

Die Folgen waren weitreichend. Senegal durfte keines der Länderspiele 2013 zu Hause im Leopold Sedar Senghor Stadion in Dakar austragen. Stattdessen machten Salzburgs Flügelflitzer Sadio Mané und seine Teamkollegen in Conakry (Guinea) und Marrakesch (Marokko) Station. Trotzdem glückte der Sieg in Gruppe J mit Uganda, Angola und Liberia souverän ohne Niederlage. Den Aufstieg ins Playoff besiegelte Mané höchstpersönlich mit seinem Siegestor gegen Uganda. Die letzte Hürde zur zweiten WM-Teilnahme nach 2002 ist jedoch eine höhere.

Wendepunkt für Burkina Faso

Admira-Stürmer Issiaka Ouédraogo könnte sich mit Burkina Faso erstmals für eine WM-Endrunde qualifizieren. Die "Hengste" sind angesichts der FIFA-Weltrangliste gegen Algerien Außenseiter, wenngleich sie im Frühjahr mit dem Finaleinzug (0:1 gegen Nigeria) beim Africa Cup of Nations in Südafrika bereits ihre Qualität aufzeigten.

Wie der Zufall will, standen sich Burkina Faso und Algerien erst im Juni bei einem freundschaftlichen Länderspiel gegenüber. Die Partie ging 0:2 verloren. Kapitän Charles Kaboré weiß, dass die "Hengste" Geschichte schreiben können: "Es ist ein Wendepunkt in unserem Leben als Fußballer."

Ghana will nicht ins Krisengebiet

Für Ghana liegt die Herausforderung indes nicht nur auf dem Rasen. Die "Black Stars" genießen im Hinspiel gegen Afrika-Cup-Rekordsieger Ägypten Heimrecht. Kopfzerbrechen bereitet Spielern und Funktionären jedoch bereits das zweite Duell. Nachdem die "Pharaonen" wegen der unsicheren politischen Lage alle ihrer Heimspiele entlegen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen musste, ist für den 19. November eine Rückkehr nach Kairo und vor volle Tribünen geplant.

Schon ohne den Rückhalt des "12. Mannes" waren die Leistungen der Ägypter in der bisherigen Qualifikation herausragend. Kein Punkt wurde gegen Guinea, Mosambik und Simbabwe abgegeben. Zudem tragen mit Mohammed Salah (6) und Mohamed Abou-Treika (5, ex aequo mit fünf weiteren Spielern) die besten Torjäger  das rote Dress Ägyptens.

"So sehr wir mit unseren Brüdern vom Ägyptischen Fußballverband fühlen, sind wir höchst besorgt über die Sicherheit unserer Spieler, Funktionäre und Fans. Wir hoffen, dass die FIFA die notwendigen Schritte setzt um Leben zu schützen", hieß es diesbezüglich in einem Brief von Ghana an den Fußball-Weltverband, mit welchem die Verlegung an einen neutralen Austragungsort erwirkt werden soll.

Dabei hätte Ghana vor dem Heimspiel am 15. Oktober eigentlich dringendere Probleme zu lösen als die Verlegung des Rückspiels. Der Verletzungsteufel hat neuerlich zugeschlagen. Nach Salzburg-Innenverteidiger Isaac Vorsah, der seit dem Frühjahr an einem Kreuzbandriss laboriert, fällt auch Starspieler Kevin Prince Boateng aus. Der Neo-Schalker erklärte erst im August seinen Rücktritt vom Team-Rücktritt, muss aber nun wegen Knieproblemen passen.

In den zwei weiteren Duellen um ein WM-Ticket stehen sich Tunesien und Kamerun sowie Nigeria und Sensationsteam Äthiopien gegenüber. 

sk