30.12.2013 16:44 Uhr

Die weltfussball.at-Elf des Jahres 2013

Wir haben 2013 wieder unsere Elf des Jahres gewählt
Wir haben 2013 wieder unsere Elf des Jahres gewählt

Auch heuer hat das Redaktionsteam von weltfussball.at eine Auswahl der für uns besten Spieler der österreichischen Bundesliga im Jahr 2013 zusammengestellt. Angesichts ihrer streckenweise außerordentlichen Leistungen stellen Akteure aus Salzburg und von Meister Austria Wien diesmal den Löwenanteil unseres All-Star-Teams. Rapid, Wolfsberg und Grödig sind immerhin mit je einem Spieler vertreten.

Ende Mai thronte die Wiener Austria mit 82 Zählern auf der Spitzenposition der Bundesliga. Der von Sturm Graz in der Saison 1997/1998 aufgestellte Punkterekord seit Einführung der Drei-Punkte-Regel war damit um einen Zähler knapp aber doch überboten. Es war dennoch kein Sololauf der Veilchen. Ligakrösus RB Salzburg hatte nämlich eine ebenso eindrucksvolle Saison gespielt. 77 Punkte und 91 geschossene Tore hätten in einer "normalen" Bundesligasaison durchaus zum Titelgewinn ausgreicht.

In der neuen Saison trennten sich die Wege. Die Salzburger konservierten ihre Form und blieben im Herbst sowohl in Österreich als auch in der Europa League eine Klasse für sich. Die Veilchen schwächelten in der Liga, sorgten aber mit ihrer Teilnahme an der Champions League für Aufsehen.

Tor

Bei der Tormannposition waren wir uns einig. Diesmal führte kein Weg vorbei an...

Heinz Lindner (Austria Wien)
Sicherer Rückhalt der Meistermannschaft und verlässliches Backup im österreichischen Nationalteam. Heinz Lindner besticht vor allem auf der Linie mit tollen Reflexen. Im Herbst lief der 23-Jährige gegen Gegner wie Atlético Madrid, FC Porto und Zenit St. Petersburg zur Höchstform auf und wurd mit einem Platz im offiziellen Champions-League-Team der Runde 5 belohnt.

Verteidigung

Gleich drei Spieler unserer Viererkette kamen 2013 zu Teamehren.

Christopher Trimmel (SK Rapid)
Er kam als Mittelstürmer zu Rapid und wurde dort zum Flügelspieler umfunktioniert. Ex-Trainer Peter Schöttel erkannte in Christopher Trimmel schließlich einen rechten Außenverteidiger. Seit der Saison 2012/2013 bringt der bald 27-Jährige konstant seine Leistungen auf einer Position, die in Österreich immer wieder zur Problemzone wird. Geht es so weiter, sollte Trimmel durchaus auch für das Nationalteam zum Thema werden..

Manuel Ortlechner (Austria Wien)
Die personifizierte Antithese zum Jugendhype in Österreich. Denn mit Manuel Ortlechner ist es wie mit einem guten Wein: Je älter, desto besser. Der 33-jährige Oberösterreicher fand erst spät den Weg ins Rampenlicht, mauserte sich bei der Austria nicht nur zum Kapitän sondern auch zum ÖFB-Teamspieler. 2013 darf wohl als Krönung seiner Karriere bezeichnet werden: Meistertitel und Champions-League-Teilnahme. Am zweiten Spieltag der Gruppenphase gabs sogar eine Nominierung in das Team der Runde.

Martin Hinteregger (RB Salzburg)
Er ist erst 21 Jahre alt und doch ist Martin Hinteregger den österreichischen Fußballfans schon seit einiger Zeit ein Begriff - und den Scouts internationaler Spitzenklubs ebenso. Immerhin hat der Kärntner seit 2010 schon über hundert Pflichtspiele für Salzburg in den Beinen. Im Sommer nutzte er die prekäre Personalsituation in der Innenverteidigung der Bullen. Feierte gegen die USA sein Debüt im ÖFB-Teamdress.

Markus Suttner (Austria Wien)
Auf der Position des linken Außenverteidigers ist Markus Suttner innerhalb der österreichischen Bundesliga schon lange die Nummer eins. Mit der Austria hat der 26-Jährige mittlerweile alles erreicht - Cupsieger, Meister, Teilnahme an der Champions League inklusive Nominierung ins Team der Runde 6. Will Suttner im Nationalteam mehr als nur das Backup für Christian Fuchs sein, fehlt wohl nur noch der Schritt in eine stärkere Liga.

Mittelfeld

Auch heuer verweigern wir ein Fünfermittelfeld und kommen mit vier Spielern aus. Als Sechser schauten wir uns eine Notlösung von Salzburg-Trainer Roger Schmidt ab.

André Ramalho da Silva (RB Salzburg)
Via RB-Akademie in Brasilien kam der Lockenkopf nach Salzburg, wo erst über den Umweg Liefering den Weg in die Kampfmannschaft gelang. Zugegeben, André Ramalho ist eigentlich Innenverteidiger und hätte auch in unserer Viererkette einen Fixplatz. Unter Trainer Roger Schmidt bewies der bald 22-Jährige allerdings auch, dass im defensiven Mittelfeld ebenfalls auf ihn Verlass ist.

Kevin Kampl (RB Salzburg)
Als einziger Spieler schaffte es Kevin Kampl einstimmig in unser Team des Jahres. Fürwahr, seit seinem Wechsel aus Aalen in die Mozartstadt fiel der 23-jährige Slowene durchwegs in die Kategorie "Bereicherung für die gesamte Bundesliga". Das fußballerische Können des Offensivwirbelwinds steht seinem Faible für schrille Haarpracht um nichts nach - im Gegenteil, es ist der eigentliche Hingucker.

Michael Liendl (Wolfsberger AC)
Manchmal ist ein Schritt zurück längerfristig ein Schritt nach vorne. Als Michael Liendl von der Wiener Austria zu Aufsteiger Wolfsberg wechselte, sorgte seine Entscheidung für Stirnrunzeln. 2013 hat der 28-Jährige seine Kritiker eines Besseren belehrt. Mit dem WAC schrammte er im Mai knapp an der Europacup-Teilnahme vorbei und sorgt nicht zuletzt als Meister der ruhenden Bälle dafür, dass das zweite Jahr für die Kärntner kein verflixtes sein wird.

Sadio Mané (RB Salzburg)
Mit der Verpflichtung von Sadio Mané ist den Salzburgern im Sommer 2012 neben Kampl ein weiterer Goldgriff geglückt. Seither ist der dynamische linke Flügelspieler der Schrecken aller Defensivabteilungen in Österreich. Lediglich mit dem Nationalteam von Senegal blieb dem 21-Jährigen der große Erfolg bislang verwehrt. Zwar schoss Mané die Löwn von Terranga selbst ins Playoff der WM-Qualifikation, doch dort war wie schon in der Afrika-Cup-Quali für 2013 abermals Endstation gegen die Stars der Elfenbeinküste.

Sturm

Fast hätten wir uns nicht einig werden können, wer unseren Angriff bildet. Immerhin gibt es einige Stürmer von Format. Zwei Plätze gab es zu vergeben, uns blutet dennoch das Herz, dass wir sie nicht alle mit einem Platz in der Elf des Jahres belohnen konnten.

Jonatan Soriano (RB Salzburg)
Der 28-Jährige stand bereits im Vorjahr in unserer Auswahl und stellte auch 2013 seinen Torinstinkt unter Beweis. Im Verbund mit seinen kongenialen Kollegen in der Offensive ist Soriano, der in der großen Talenteschmiede "La Masia" des FC Barcelona ausgebildetet wurde, die Torfabrik der Liga schlechthin. Nur ein Gegner will dem Salzburg-Kapitän beharrlich nicht von der Seite weichen: der Verletzungsteufel.

Philipp Zulechner (SV Grödig)
Mit der Nominierung des 23-Jährigen zollen wir nicht nur seiner individuellen Leistungen Tribut, sondern auch dem bemerkenswerten Herbst seines Klubs SV Grödig. Philipp Zulechner ging noch im Frühjahr für Erste-Liga-Klub SV Horn auf Torjagd und wechselte im Sommer zum Aufsteiger. Nicht zuletzt dank seiner Tore - Zulechner führt zur Winterpause sogar die Torschützenliste an - wurde der "Dorfklub" bald nicht mehr belächelt sondern gefürchtet. Grödig überwintert auf Platz zwei und der von nationalen und internationalen Klubs umworbene Spieler darf sich seit Oktober auch ÖFB-Teamspieler nennen.

Trainer

Die gute Nachricht: Es war eine knappe Entscheidung. Die schlechte: Leider konnten wir nur einen Trainer nominieren.

Peter Stöger (Austria Wien, ab Sommer 1. FC Köln)
Die Trainerkarriere von Peter Stöger kennt nur eine Richtung - nach oben. Egal ob als Retter vor dem Abstieg in Wiener Neustadt oder als Meistermacher der Austria 2013, der frühere Mittelfeldregisseur war stets der richtige Mann am richtigen Ort. Im Sommer packte Stöger seine Koffer und nahm eine neue Herausforderung an. Mit dem deutschen Traditionsklub 1. FC Köln befindet sich der Wiener ein halbes Jahr später - no na ned - auf Platz eins der zweiten deutschen Bundesliga und auf Aufstiegskurs.

red