15.01.2014 11:57 Uhr

Transferobjekte: Von Benzema bis Salah

Karim Benzemas (r.) Torquote fällt gegen die von Cristiano Ronaldo (M.) ab
Karim Benzemas (r.) Torquote fällt gegen die von Cristiano Ronaldo (M.) ab

Kaum öffnet sich das Transferfenster, beginnt die Gerüchteküche zu brodeln. Diesmal im Fokus: ein Welt- und Europameister aus Spanien, ein isländischer Knipser, zwei hochgehandelte Talente aus Frankreich und ein Portugiese auf dem Abstellgleis. weltfussball wirft einen Blick auf einige der heiß gehandelten Transferobjekte.

Juan Mata (Chelsea)

Beste Freunde werden José Mourinho und der spanische Welt- und Europameister nicht mehr. "Die Tür ist offen", antwortete der Portugiese auf die Frage, ob man Mata im Januar ziehen lassen wolle. "Ich würde ihn gerne behalten, aber wenn ein Spieler den Verein verlassen will, werden wir reden", legte "The Special One" nach.

Dass der 25-jährige Spielmacher weg möchte, ist im Hinblick auf die WM nachvollziehbar. Die Rolle des Denkers und Lenkers hat Mata in der aktuellen Spielzeit an Oscar abtreten müssen. Lediglich elf Mal stand der Spanier in der Liga von Beginn an auf dem Platz, in der Champions League sogar nur ein einziges Mal. Zu wenig für seine Ansprüche. Die Liste möglicher Interessenten ist lang. Der Name Bayern München macht ebenso die Runde wie Paris St. Germain. Vereine, die die geforderten 30 Millionen mühelos stemmen könnten.

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Erik Lamela (Tottenham Hotspur)

"Er hat ein unglaubliches Potenzial, ist sehr kreativ, immer in der Lage, den finalen Pass zu spielen und sehr flexibel einsetzbar" - mit diesen Worten kündigte André Villas-Boas den jungen Argentinier im Sommer an. Umgesetzt hat der 21-Jährige davon bislang nur wenig, und Villas-Boas wurde bekanntlich gefeuert. Da auch sein Nachfolger Tim Sherwood nicht auf die Dienste des Mittelfeldspielers setzt, ist ein zeitiger Abschied wahrscheinlich.

Juventus Turin hat bereits reges Interesse am 35-Millionen-Mann geäußert. Die einzige Hürde ist Sportdirektor Franco Maldini. Er war hauptverantwortlich für den Transfer und müsste sich wohl einigen unangenehmen Fragen stellen, sollten die Spurs ihren Rekordtransfer schon nach sechs Monaten wieder ziehen lassen.

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Eliaquim Mangala (FC Porto)

Der Verkauf seiner Stars gehört für den FC Porto zum Tagesgeschäft. Hulk, Falcao, Moutinho und Jackson Rodriguez sind nur ein paar Beispiele von vielen. Eliaquim Mangala könnte schon bald folgen. Der französische Mittelfeldspieler ist zweikampfstark, technisch hochveranlagt und verfügt über eine ausgeprägte Spielübersicht.

Dementsprechend prominent ist die Liste der potenziellen Abnehmer. Von Manchester United über Chelsea und Monaco bis hin zu Barcelona. "Es ist kein Geheimnis, dass die Premier League für mich die beste der Liga der Welt ist", schwärmte der 22-Jährige jüngst im Interview und machte damit deutlich, wohin die Reise gehen könnte. Zwischen 25 und 30 Millionen Euro werden bei einer Verpflichtung wohl fällig.

Fábio Coentrão (Real Madrid)

Mit großen Vorschusslorbeeren und für die stattliche Summe von 30 Millionen Euro wechselte der Außenverteidiger im Juli 2011 von Benfica Lissabon zu Real Madrid. Die Königlichen stachen mit dem Transfer unter anderem den FC Bayern aus. Wirklich gerecht wurde der Portugiese den Ansprüchen allerdings nie.

Unter Carlo Ancelotti spielt der 25-Jährige hinter Marcelo nur die zweite Geige und ist endgültig zum Bankdrücker verkommen. Kein einziger Einsatz in der Champions League und ganze vier Spiele in der Liga, das schreit förmlich nach einem Wechsel. Im Sommer stand Manchester United schon kurz vor einer Verpflichtung, jetzt wagen die "Red Devils" einen weiteren Anlauf. Wenn es schon nicht zum Kauf reicht, soll zumindest ein Leihgeschäft zustande kommen.

Paul Pogba (Juventus Turin)

Frankreichs Hoffnung im defensiven Mittelfeld hat sich in den beiden letzten Jahren zu einem der begehrtesten Spieler Europas entwickelt. Dass Juventus sein Juwel im Winter ziehen lässt, ist allerdings äußerst unwahrscheinlich. Dennoch halten sich die Gerüchte über einen möglichen Wechsel hartnäckig. Paris St. Germain, Real Madrid und, wie könnte es anders sein, Manchester United haben die Fühler vorsichtig ausgestreckt.

"Wir würden uns mögliche Angebote aufmerksam anhören, aber unsere Antwort wäre nein", erklärte Juves Beppe Marotta. Sollte eine Offerte über 40 Millionen und mehr eingehen, könnte der italienische Meister dennoch schwach werden.

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Alfreð Finnbogason (SC Heerenveen)

Kaum ein Spieler mischt die niederländische Eredivisie derzeit so sehr auf wie der 24-jährige Isländer. 41 Tore in den letzten 46 Ligaspielen haben den Stürmer in den Fokus einiger namhafter Vereine gerückt.

Die vergleichsweise geringe Ablöse von rund zehn Millionen Euro waren für Celtic Glasgow zwar zu viel, dafür meldeten der AS Rom, Villarreal, Cardiff City und der FC Everton Interesse an. Bei den "Toffees" könnte Finnbogason den erst kürzlich zu Hull City abgewanderten Kroaten Nikica Jelavic ersetzen.

Ander Herrera (Atletic Bilbao)

Bereits im Sommer versuchte Manchester United, den 24-Jährigen kurz vor Ablauf der Transfer-Deadline von den Basken loszueisen. Die bestanden allerdings auf die im Vertrag festgeschriebene Ablösesumme von 36 Millionen Euro. "Uns lag ein Angebot vor, aber wir haben uns dazu entschieden, nicht darauf einzugehen. Wenn ein Spieler gehen will, muss er uns das mitteilen und die volle Summe bezahlt werden", sagte Bilbaos Präsident Josu Urrutia.

Die sportliche Talfahrt des englischen Meisters könnte ein neuerliches Angebot der "Red Devils" zur Folge haben. Viele Experten gehen davon aus, dass der Transfer des offensiven Mittelfeldspielers nur noch eine Frage der Zeit ist.

Karim Benzema (Real Madrid)

Was auf den ersten Blick abwegig scheint, ist gar nicht so unwahrscheinlich. Mit Cristiano Ronaldo haben die Madrilenen die personifizierte Torgarantie in ihren Reihen. Morata und Jesé sind zwei junge Stürmer aus dem eigenen Nachwuchs, die sich früher oder später als feste Größe in der ersten Mannschaften etablieren könnten. 

Zudem ist Benzema europaweit ein gefragter Mann. Seit Wochen wird der Franzose mit dem Arsenal FC in Verbindung gebracht. Die "Gunners" setzen auf den Ein-Mann-Sturm Giroud und wären gut beraten, auf dieser Position nachzulegen. Wenger schloss einen Transfer nicht aus, sollte ein "special player" verfügbar sein. Benzema würde dieses Kriterium erfüllen.

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Mohamed Salah (FC Basel)

Dass Salah den FC Basel früher oder später verlassen wird, steht fest. Die Frage ist: wann? Allen voran scheinen die Tottenham Hotspur an einer Verpflichtung interessiert. Das würde ins Bild passen, sollten sie Erik Lamela für eine stattliche Summe veräußern können.

Der 21-jährige Ägypter hat seine Qualitäten in dieser Saison unter anderem in der Champions League unter Beweis gestellt. Sollte er die Schweiz schon im Januar verlassen, dann wohl nur in Richtung Premier League.

Papy Djilobodji (FC Nantes)

Seit drei Jahren steht der Senegalese Papy Djilobodji bei den "Kanarienvögeln" unter Vertrag. Glaubt man dem "Parisien", steht der Abschied kurz bevor. Angeblich sind unter anderem Borussia Dortmund und der FC Chelsea auf den 1,92 m großen Innenverteidiger aufmerksam geworden. Rund 20 Millionen Euro würde der Transfer kosten.

Djilobodji selbst sagt: "Ich will für einen großen Verein spielen und die Champions League gewinnen." Dort wäre er noch in dieser Saison spielberechtigt, was eine Verpflichtung für mehrere Klubs interessant machen würde.

Christian Schenzel