21.01.2014 13:05 Uhr

Aus dem Rampenlicht: Neuanfang in Down Under

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute wirft weltfussball unter anderem einen Blick auf ein ewiges Sturmtalent aus Köln und das Geschehen in Belgiens erster Liga.

Als gefeierter Neu-Nationalspieler wechselte Orlando Engelaar im Sommer 2008 für circa fünf Millionen vom niederländischen Erstligisten Twente Enschede zum FC Schalke. Bei den Königsblauen konnte der Mittelfeld-Stratege allerdings nie die erhofften Akzente setzen, sodass er bereits nach einer Saison in seine Heimat zurückkehrte.

Inzwischen sucht Engelaar sein Glück längst nicht mehr auf dem alten Kontinent. Im fortgeschrittenen Fußball-Alter von 33 Jahren folgte der Kicker, dessen Wurzeln im Surinam liegen, Altstars wie Alessandro Del Piero, Emile Heskey oder Harry Kewell in die australische A-League. Kaum in Down Under gelandet, warf ein Beinbruch Engelaar jedoch erneut zurück. Nach beinahe sechsmonatiger Verletzungspause feierte der mittlerweile 34-Jährige am vergangenen Freitag dann endlich sein Debüt, als er beim 3:1-Erfolg seines neuen Arbeitgebers Melbourne Heart über die Newcastle United Jets in der 59. Minute eingewechselt wurde.

>> Alles zur australischen A-League

Der Knoten ist geplatzt

Während Engelaar dem niederländischen Fußball inzwischen den Rücken gekehrt hat, scheint unser Nachbarland einem Sturmtalent endlich zum Durchbruch zu verhelfen. Dass Mark Uth weiß, wo das Tor steht, hat der Kicker während seiner Zeit in den Nachwuchsabteilungen des 1. FC Köln zur Genüge unter Beweis gestellt.

Da es allerdings dennoch nie zu einem Profi-Einsatz bei den Geißböcken reichte, entschied sich der Mittelstürmer im Sommer 2012 für ein Engagement in der niederländischen Eredivisie. Beim sc Heerenveen durfte Uth seine Treffsicherheit allerdings meist ebenfalls nur in der zweiten Mannschaft unter Beweis stellen, was im September des vergangenen Jahres eine Leihgeschäft mit den Ligakonkurrenten Heracles Almelo zur Folge hatte.

Zwischen IJsselmeer und Veluwe sollte der 22-Jährige dann endlich auch in einem Profiteam für Furore sorgen. In 13 Liga-Partien erzielte der gebürtige Kölner bislang fünf Buden, darunter ein Dreierpack gegen Waalwijk, und auch im Pokal konnte der Deutsche bereits zwei Treffer verbuchen. Zuletzt genügte ein Tor des Rheinländers allerdings nicht, um eine 3:1-Niederlage gegen Twente Enschede zu verhindern. Mit dem Ex-Schalker Simon Cziommer schnürt mittlerweile übrigens ein weiterer ehemaliger Bundesliga-Spieler die Stiefel für Heracles.

>> Die niederländische Eredivisie im Überblick

>> Das neue niederländische Fußballportal: voetbal.com

Von Süddeutschland nach Belgien

Apropos deutsches Nachbarland: Auch Belgiens höchste Spielklasse erweist sich aktuell als gutes Pflaster für Profis, die bereits in Deutschland aktiv waren. Über die Stationen Mönchengladbach und Hoffenheim landete Igor de Camargo beim aktuellen belgischen Tabellenprimus Standard Liège, wo der offensive Mittelfeldspieler sich langsam wieder seiner Bestform nähert. Von der Bank kommend, gelang dem Nationalspieler am vergangenen Wochenende beim 2:0-Sieg über Oostende sein dritter Saisontreffer.

Einen Erfolg in Belgiens Oberhaus konnte am Samstag auch Ivan Santini mit dem KV Kortrijk feiern. Beim 1:0-Auswärtssieg über Gent stand der Kroate, der in Deutschland vergeblich versuchte, sich beim FC Ingolstadt und dem SC Freiburg in den Vordergrund zu spielen, 90 Minuten auf dem Platz. In 21 Partien steuerte der hochgewachsene Angreifer in der laufenden Spielzeit 12 Tore bei. Besonders mit zwei Dreierpacks eroberte Santini die Herzen der Kortrijk-Anhänger im Sturm.

>> Die Torjägerliste der belgischen Pro League

Bis zum Sommer 2013 verdiente sich auch Daniel Williams seine Sporen im deutschen Fußball-Süden. Von der TSG Hoffenheim zog es den US-amerikanischen Nationalspieler inzwischen jedoch in Englands Unterhaus zum Reading FC. Bei den "Royals" hat sich der gebürtige Karlsruher schnell in die erste Elf gespielt.

An der Seite von Größen wie Pavel Pogrebnyak fegte Williams mit seinem Team zuletzt die Bolton Wanderers mit 7:1 vom Feld. Aktuell strebt der Klub aus Berkshire einen Platz in den Playoffs zur Premier League an. Nicht zuletzt ein Verdienst des Neuzugangs aus Hoffenheim.

>> Die Tabelle der zweiten englischen Liga

 

Marc Affeldt