23.01.2014 17:43 Uhr

Das teuflische Versagen vom Elfmeterpunkt

Adnan Januzaj scheiterte gegen Sunderland vom Punkt wie seine Kollegen Danny Welbeck, Phil Jones und Rafael.
Adnan Januzaj scheiterte gegen Sunderland vom Punkt wie seine Kollegen Danny Welbeck, Phil Jones und Rafael.

Mit nur einem verwandelten Elfer bei fünf Versuchen haben die Red Devils im League Cup gegen Sunderland fast einen Negativrekord aufgestellt. Bei Barça scheiterten 1986 im Meistercup-Finale gegen Steaua alle vier Schützen. Im finnischen Cupfinale 1985 vergaben die ersten sieben Spieler beider Mannschaften, ehe Haka Valkeakoski in Helskinki HJK Helsinki 2:1 n.E. besiegen konnte.

Zwei von fünf verwandelten Elfmetern reichten Sunderland im League Cup zum Weiterkommen gegen Manchester United. Bei den Red Devils vergaben mit Danny Welbeck, Adnan Januzaj, Phil Jones und Rafael da Silva gleich vier Schützen. Lediglich Darren Fletcher behielt die Nerven.
>> Spielschema Manchester United - Sunderland AFC

Nervig war das Resultat auch für die Polizisten von Greater Manchester, die auf ihrer Facebook-Seite daran erinnerten, dass ihre Notfall-Nummer 999 nur für echte Notfälle gilt: "Wenn sie aber mit Sir Alex über jüngste Fußballresultate sprechen wollen, haben sie vielleicht eine etwas bessere Chance, wenn sie bei Manchester United anrufen."

Es war nicht das erste Mal, dass jemand wegen United einen Notfall meldete. Erst letzten März zeigte ein Fan den FIFA-Schiedsrichter Cüneyt Çakır unter der Nummer 999 an, weil jener in der Champions League Im Achtelfinale Manchester Uniteds Nani gegen Real Madrid ausgeschlossen hatte. "Das ist ein Verbrecher", begründete der Anrufer.

Barça verschoss im Meistercup-Finale 1986 alle Elfer

Verbrecherisch schwach vom Punkt waren auch schon andere Spitzenteams. Im Meistercup-Finale 1986 brachte der FC Barcelona gegen Steaua Bucureşti (Bukarest) in vier Versuchen keinen Treffer zustande. Alexanko, Ángel Pedraza, Pichi Alonso und Marcos Alonso scheiterten. Bei Steaua verwandelten erst der dritte und vierte Schütze: Marius Lăcătuş und Gavril Balint fixierten den größten Triumph des rumänischen Spitzenklubs. Das Spiel zuvor waren schon unfassbar fad gewesen, nach 120 Minuten stand es in Sevilla 0:0.
>> Spielschema Steaua Bucureşti - FC Barcelona Europacupfinale 1986

Richtig peinlich war auch das finnische Cupfinale zwischen Haka Valkeakoski und HJK Helsinki 1985. Da vergaben zunächst sieben Schützen in Folge, ehe Haka in Helsinki 2:1 "triumphierte".

In der südamerikanischen Copa Libertadores brauchten sie im Halbfinale zwischen Olimpia Asunción (PAR) und Atlético Nacional (KOL) zwölf Elfer für den 2:1-Sieg von Olimpia. Von den zehn "regulären" brachten die Schützen gar nur zwei rein.

Bei Endrunden sind die Engländer vom Punkt am schwächsten

Bei Endrunden sind die Engländer unangefochtene Spitze beim Versagen vom Elferpunkt. Bei Weltmeisterschaften haben sie drei von drei Elfmeterschießen verloren (1990, 1998, 2006), bei Europameisterschaften drei von vier (1996, 2004, 2012). Nur bei der Heim-EM kamen Paul Gascoigne und Co. im Viertelfinale vom Punkt weiter, um dann im Halbfinale ebendort erneut in Wembley an Deutschland zu scheitern.

Am schlimmsten daneben ging jenes in Deutschland im Viertelfinale 2006 gegen Portugal. In vier Versuchen scheiterten die Three Lions drei Mal. Lediglich Bayern-Legionär Owen Hargreaves traf und am Ende hieß es 3:1 für Cristiano Ronaldo und Co. Die Portugiesen scheiterten dann im Halbfinale an Frankreich nach 90 Minuten 0:1, weil Zinedine Zidane vom Elferpunkt die Nerven behielt. Selbiger verlor dann bekanntlich erst im Finale die Contenance und stand wegen seines Kopfstoßes gegen Marco Materazzi gegen Italien dann am Elferschießen nicht mehr am Feld.
>> Spielschema England - Portugal, WM-Viertelfinale 2006

>> Sunderland schmeißt ManUnited raus

ts