2. Bundesliga 2014/2015 » 33. Spieltag » Liveticker: Eintracht Braunschweig - Karlsruher SC 0:2

Fazit:
Eine verrückte Partie findet ihr Ende, der KSC gewinnt mit 0:2! Die Hausherren spielten bereits in der ersten Halbzeit mutig nach vorn, blieben aber im Abschluss zu ungefährlich und handelten sich kurz vor der Pause nach einem Patzer von Torwart und Abwehr den Gegentreffer durch Rouwen Hennings ein. Die zweite Halbzeit wurde zur Blaupause der ersten. Wieder waren es die Löwen, die das Spiel machten, die Badener einschnürten und sich immer wieder kurz vor den Ausgleich spielten, der aber nicht fallen wollte. Nachdem Ken Reichel und Dominic Peitz wegen einer handfesten Auseinandersetzung abseits des Spielgeschehens vom Platz gestellt wurden, herrschte auf beiden Seiten Verwirrung, die wieder Rouwen Hennings zu nutzen wusste und mit dem 0:2 den Deckel drauf machte. Den Sieg der Karlsruher mag man unverdient oder effizient nennen, den KSC wird nur interessieren, dass ihn die drei Punkte auf den dritten Platz befördern und im Saisonfinale gegen 1860 München Richtung Oberhaus noch alles drin ist.

Markus Kauczinski dreht nochmal an der Uhr und bringt Martin Stoll für Philipp Max in die Partie.

Doğan bringt den Freistoß direkt aufs Tor, Doppelpacker Hennings klärt auf der Linie mit dem Kopf und macht sich endgültig zum Matchwinner des KSC.

Tooor für Karlsruher SC, 0:2 durch Rouwen Hennings
Wieder kommt Karlsruhes Treffer aus dem Nichts! Rouwen Hennings kommt rechts ans Leder und Deniz Doğan nicht in den Zweikampf, der Mittelstürmer kann frei aufs Tor ziehen und aus 15 Metern unbedrängt abschließen. Da sah Braunschweigs Abwehr gar nicht gut aus.

Rote Karte für Ken Reichel (Eintracht Braunschweig)

Da ist die Eintracht wieder! Nach einem hohen Ball aus dem Mittelfeld kommt Benjamin Kessel zum Kopfball, den Daniel Gordon gerade noch vor der Linie aus dem Sechzehner schießen kann.

Torsten Lieberknecht zieht seinen letzten Wechsel. Nik Omladič, der nach vorne mächtig Dampf gemacht hat, wird durch Benjamin Kessel ersetzt.

Dominic Peitz musste abseits vom Platz behandelt werden, ist aber hart im Nehmen und jetzt auch wieder auf dem Rasen.

Das kann eigentlich nicht mehr lange gut gehen, was die Gäste hier machen. Nach vorne geht kaum etwas, viel zu weit haben sich die Badener in die eigene Hälfte zurückgezogen. Braunschweig rennt immer wieder an und tastet sich an den Ausgleich heran.

Gelbe Karte für Reinhold Yabo (Karlsruher SC)
Mit einem Handspiel im Mittelfeld fängt sich Reinhold Yabo seine fünfte Gelbe Karte ein und fehlt damit am letzten Spieltag.

Boland dringt durch zwei Karlsruher hindurch von links in den Strafraum, sein Pass wird zu Nielsen abgefälscht, der jedoch über den Ball tritt und ihn neben den Pfosten setzt.

Interessante Freistoß-Variante des KSC: Philipp Max und Manuel Gulde laufen beide am ruhenden Ball vorbei, dann beide wieder zurück, bis der Linksverteidiger die Kugel schließlich hoch in den Sechzehner bringt, aber keinen Abnehmer findet.

Der KSC kommt kaum noch an den Ball. Selbst die Braunschweiger Innenverteidiger sind weit mit aufgerückt und schnüren die Gäste ein. Die ganz gefährlichen Strafraumszenen lassen aber noch auf sich warten.

Gelbe Karte für Håvard Nielsen (Eintracht Braunschweig)
Håvard Nielsen grätscht seinen Gegenspieler von den Beinen, trifft zwar auch den Ball, hat sich die Gelbe Karte aber trotzdem verdient. Tief in der gegnerischen Hälfte war das absolut unnötig.

Und die nächste Möglichkeit der Hausherren: Håvard Nielsen kommt in zentraler Position 18 Metern vor dem Tor zum Ball, entschließt sich aber gegen den Abschluss und passt nochmal nach außen auf Emil Berggreen. Das Zuspiel kommt aber einen Tick zu lang für den Dänen, der nur noch an der Kugel vorbeirutschen kann.

Max hat sich wieder erholt und tritt gleich mal den Freistoß in den Strafraum. Da kommt Peitz zwar mit dem Kopf an die Hereingabe, setzt das Leder aber über das Tor.

Wieder dauert es nicht lange bis zur nächsten Spielunterbrechung. Philipp Max hat sich im Zweikampf verletzt und muss behandelt werden.

Wenn man ein Tor erwartet hätte, dann von den Braunschweigern. Mit der zweiten wirklichen Chance geht der KSC in Führung. Unglücklich für die Eintracht, die eigentlich mehr vom Spiel hatte.

Nach einem kurzen Versuch von Aufbauspiel probiert es Enrico Valentini mit einem langen Ball, der wird aber viel zu lang und landet im Aus.

Slapstick-Einlage der Karlsruher Abwehr: Mit guter Übersicht gibt Berggreen nach links zu Reichel, bei dessen Flanke die KSC-Innenverteidiger sich im Sechzehner gegenseitig umrempeln und zu Boden gehen. Glück für die Gäste, dass kein Braunschweiger zur Stelle ist, um von dem Klops zu profitieren.

Viel Licht und noch mehr Schatten im Spiel beider Mannschaften. Maximilian Sauer setzt sich erst richtig gut auf rechts durch, lässt zwei Gegenspieler stehen und setzt seinen Pass dann unbedrängt ins Aus. Unglückliches Ende einer richtig guten Aktion des erst 21-Jährigen.

Emil Berggreen versucht zu zaubern und legt die Kugel von der Strafraumkante mit der Hacke zurück - da steht aber kein Teamkollege und Gulde nimmt das Leder dankend an. So wird es mit zwingenden Aktionen vor dem KSC-Tor schwierig.

Erstklassigen Fußball bietet in den ersten 25 Minuten noch keins der Teams. Den besseren Zug nach vorne haben aber die Braunschweiger. Bei Karlsruhe bleibt es noch bei der Chance aus der 16. Minute.

Nach einer Flanke von links kommt Emil Berggreen zum Kopfball im Strafraum, ist aber ein paar Zentimeter zu klein, um die Kugel richtig zu treffen. Das Leder landet vor den Füßen von Nik Omladič, der bei seinem Abschluss im Sechzehner aber Enrico Valentini anschießt.

Riesenchance für den KSC! Max durchquert an der linken Außenbahn das Mittelfeld und bringt die Kugel halbhoch in den Strafraum. Hennings kommt einen Schritt zu spät, hinter ihm ist aber Nazarov zur Stelle, rutscht in den Ball und testet Gikiewicz, der aber rechtzeitig unten ist.

Was ein Ding von Enrico Valentini! Der Karlsruher bringt einen Freistoß aus über 30 Metern direkt auf den Kasten. Damit hat Braunschweigs Keeper anscheinend nicht gerechnet, reagiert spät und kann die Kugel gerade noch aus dem Winkel fischen. Die folgende Ecke bleibt harmlos.

Auf beiden Seiten laufen die Angriffe noch unkoordiniert. Boland versucht mit einem langen Ball Reichel über links zu schicken. An den Pass kommt der Linksverteidiger jedoch nicht mehr. Der KSC findet vorne noch gar nicht statt.

Max klärt im eigenen Strafraum ohne große Not zur Ecke. Die Hereingabe kann Orlishausen wegfausten, wird dabei noch gefoult und die Situation wird abgepfiffen.

Die Teams gehen aber mal ganz temperamentvoll in die Partie. Kurz nach Anstoß geht Jan Hochscheidt vollkommen übermotiviert in die Grätsche gegen Dominic Peitz. Die beiden geraten aneinander, bei der Rudelbildung schaltet sich auch Marc Pfitzner ein. Alle drei Akteure sehen Gelb.

Gelbe Karte für Marc Pfitzner (Eintracht Braunschweig)

Auf der anderen Seite sorgte bei den Löwen neben den Langzeitverletzten auch Saulo Decarli für besorgte Gesichter. Der Abwehrspieler verletzte sich im Training an der Schulter, trainierte zwar schon gestern wieder, ist für das Spiel heute jedoch trotzdem nicht fit geworden. Dafür kann aber Marc Pfitzner nach abgesessener Gelbsperre ins defensive Mittelfeld zurückkehren.

Ein Blick in Chronik und Statistik spricht jedoch für die Gäste. Sieben der 13 Zweitliga-Begegnungen zwischen den Teams konnte der KSC für sich entscheiden, nur drei gingen an Braunschweig. Auch das Hinspiel im Dezember gewann der Tabellenvierte durch einen Treffer von Manuel Torres mit 1:0. Dass sie diesmal im Eintracht-Stadion ran müssen, dürfte die Karlsruher auch nicht stören, schließlich sind die Baden-Württemberger die zweitstärkste Auswärtsmannschaft der Liga.

Die Aufstellungen der Teams sind wie gewohnt im Spielschema zu finden.

Nach einer Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage kam der Durchhänger in den letzten beiden Partien denkbar ungelegen. Mit 52 Punkten liegt Karlsruhe auf Platz vier, zwei Zähler hinter Kaiserslautern auf dem Relegationsplatz, vier hinter Darmstadt und dem direkten Aufstieg. Den Taschenrechner will Markus Kauczinski trotz der Konstellation nicht herausholen: "Für uns wird es darauf ankommen, dass wir unser Ding machen", so der KSC-Coach vor der Partie. "Wir haben nicht alles in der Hand, aber wir haben es in der Hand, wie wir auftreten."