2. Bundesliga 2014/2015 » 16. Spieltag » Liveticker: VfL Bochum - FC St. Pauli 3:3

Fazit
Der VfL Bochum und St. Pauli trennen sich im Rahmen eines umkämpften, aber keinesfalls hochklassigen Duells schlussendlich durchaus leistungsgerecht mit 3:3 voneinander. Die Gäste aus dem Norden lagen drei Mal in Führung und stellten über weite Strecken die leicht bessere Mannschaft dar. Doch Bochum präsentierte Moral, kam immer wieder zurück und bescherte dem eigenen Anhang letztlich doch noch einen einigermaßen versöhnlichen Abschied in den kalten Freitagabend. Beide Mannschaften stecken in der Krise und konnten auch heute wieder defensiv keineswegs überzeugen, können sich aber immerhin der Unterstützung des eigenen Angangs gewiss sein. Vielen Dank für das Interesse und einen schönen Abend noch!

St. Pauli beinah mit dem 4:3! Nach einem zu kurz abgewehrten Eckball knallt Halstenberg aus der zweiten Reihe aufs Tor! Šesták fährt reaktionsschnell das linke Bein heraus und blockiert diesen Schuss kurz vor der eigenen Linie!

Diese letzten Minuten gehören dem VfL Bochum. Die Hausherren scheinen noch über Kraft-Reserven zu verfügen und werfen alles nach vorne.

Drei Minuten noch! Die Fans der Blau-Weißen sind seit dem Ausgleich natürlich wieder voll da und versuchen, das eigene Team nach vorne zu peitschen. Auch St. Pauli will noch! Die Schlussphase ist spannend.

Und plötzlich ist hier wirklich alles wieder offen. Irgendwie ist hier von einem 5:3 bis zum 3:5 jedes Endresultat denkbar. Beide Hintermannschaften präsentieren sich heute einfach viel zu wackelig und laden den Kontrahenten immer wieder dazu ein, hier gemütlich ein Törchen zu produzieren.

Und was geschieht auf dem satten Grün? Die Partie war aufgrund einer Behandlung von Sebastian Schachten einige Minuten lang unterbrochen, für den Kiez-Kicker scheint es allerdings weiter zu gehen.

Der Trainer der Westfalen, Peter Neururer, bringt mit Marco Terrazzino frischen Wind für den Schlussspurt. Der heute glücklose Yusuke Tasaka schleicht mit hängendem Kopf vom Spielfeld.

Die Defensive der blau-weißen Hausherren präsentiert sich von Gegentor zu Gegentor wackeliger. So kann und darf man natürlich nicht verteidigen, wenn ein Punktgewinn in der Zweiten Liga anvisiert wird.

Auch wenn die Blau-Weißen hier bereits zwei Treffer erzielten, sehen die anwesenden Anhänger des VfL heute eine der schwächsten Heimspiel-Leistungen ihrer Elf.

Gelbe Karte für Lasse Sobiech (FC St. Pauli)
Sobiech meckert und reklamiert immer wieder und wird letztendlich für diese Aktivitäten verwarnt.

Die Hausherren sind also wieder dran. Immer, wenn sich St. Pauli hier aufs Verteidigen beschränkte, wurde der VfL plötzlich gefährlich. Momentan sehen die Zuschauer wieder ein ausgeglichenes Duell.

Tooor für VfL Bochum, 2:2 durch Stanislav Šesták
Urplötzlich köpft Šesták aus dem Nichts zum Ausgleich ein! Celozzi hat im rechten Halbfeld viel Platz und wird von keinem Hamburger angegangen. Der ehemalige Frankfurter flankt hochkant an den Elfmeterpunkt, wo sich Šesták unwiderstehlich in die Höhe schraubt und das Spielgerät mit dem Kopf links in die Maschen drückt. Toller Kopfball des Slowaken!

Auf dem Spielfeld passiert aktuell wenig erwähnenswertes. Die westfälischen Hausherren sind bemüht, bekommen offensiv allerdings kaum etwas zu Stande. St. Pauli verteidigt aktuell die Führung.

Die Hanseaten werden stärker! Es ist nur sehr schwer vorstellbar, dass Bochum nach einem dritten Treffer des Tabellenschlusslichts zurück kommen kann. St. Pauli weiß dies und drängt nun leicht auf die Entscheidung.

Die Hausherren beginnen engagiert und geben ihrem Trainer Peter Neururer scheinbar zu verstehen, dass schwungvoller agiert werden soll. Ob sich dies durch den gesamten zweiten Spielabschnitt zieht, bleibt abzuwarten.

Der zweite Durchgang läuft! Beide Mannschaften haben in der Pause einen Wechsel vorgenommen: Beim VfL wird der gelb-rot-gefährdete Latza durch Weis ersetzt, St. Pauli ist nun mit Thy anstelle von Gonther unterwegs.

Halbzeitfazit
Der FC St. Pauli liegt zur Pause nicht unverdient mit 2:1 beim VfL Bochum in Führung und schickt sich an, zumindest vorübergehend den letzten Platz des Tableaus zu verlassen. Die Hanseaten starteten eher schwach in diese Begegnung, doch da Bochum auch mit zunehmender Spieldauer kaum Gefahr ausstrahlte, wurden die Gäste stetig mutiger. So war der Führungstreffer der Kiez-Kicker die logische Konsequenz, auch wenn der VfL diesen Zwischenstand schnell ausgleichen konnte. Dass die Hamburger dennoch zur Pause in Front liegen, kann man einer gewissen Schläfrigkeit der blau-weißen Defensive und einem tollem Schuss von Torschütze Daube zuschreiben. Entschieden ist hier natürlich noch rein gar nichts, in gut zehn Minuten geht es spannend weiter!

Gelbe Karte für Christopher Buchtmann (FC St. Pauli)
Buchtmann grätscht mit beiden Beinen voran in einen Zweikampf mit Gündüz, senst seinen Gegenspieler zu Boden und wird anschließend für diese Attacke verwarnt.

Tooor für FC St. Pauli, 1:2 durch Dennis Daube
Der Tabellenletzte liegt erneut vorne! Verhoek verlängert einen weiten Abschlag vom Keeper Himmelmann rechts im Mittelfeld mit dem Kopf zu Maier und der Hamburger schickt wenig später Daube halbrechts auf die Reise. Daube kann von keinem Verteidiger eingeholt werden, zieht rechts bis wenige Meter vor den Kasten des VfL und haut das Leder anschließend wuchtig hoch ins kurze Eck!

Der VfL antwortet promt! Šesták wird rechts im Sechzehner der Hamburger in Szene gesetzt. Der Slowake enteilt einem Gegenspieler und nimmt das lange Eck ins Visier. Doch der folgenden Flachschuss geht gut einen Meter am Kasten vorbei!

Nachdem Terodde im Strafraum der Gäste nicht-Elfmeter-würdig fällt, geraten Sobiech und der ehemalige Berliner verbal aneinander. Es wird geschubst und provoziert, letztlich werden beide Streithähne vom Unparteiischen mündlich ermahnt.

Gelbe Karte für Danny Latza (VfL Bochum)
Es gibt die erste Gelbe Karte dieser Partie: Latza tritt Buchtmann im Mittelfeld auf den Fuß, bringt den Hanseaten zu Fall und hat das zweifelhafte Privileg, als erster Mann verwarnt zu werden.

Ein Problem stellt die Tatsache dar, dass beide Mannschaften einfach unglaublich langsam umschalten. Ein Ballgewinn hat so gut wie nie einen schnellen Konter zur Folge, deswegen wirkt alles etwas schläfrig.

Nach rund zehn Minuten sah es danach aus, als dürften die Fans ein interessantes Zweitliga-Spiel bezeugen. Allerdings ist diese Phase längst vorüber: Aktuell findet an der Ruhr ein eher zerfahrenes Duell statt.

Momentan ist St. Pauli das aktivere Team. Die Hanseaten werfen sich ins Zeug, rennen immer wieder in Richtung VfL-Strafraum an und strotzen plötzlich nur so vor Selbstbewusstsein. Bochum leistet sich eine Art Verschnaufpause.

Die Hamburger merken, dass sich die von den Bochumern ausgehende Gefahr derzeit in überschaubaren Grenzen hält. Deshalb werden die Gäste aktuell sichtlich mutiger, verschieben das Kollektiv nach vorne und gehen früher auf den Mann.

Auffällig ist, dass die Außenbahnen von beiden Teams so gut wie nie zum Angreifen genutzt werden. Fast alles geht hier durch die Mitte, bislang mit nicht immer bestechendem Erfolg.

Beide Teams nehmen Fahrt auf und zeigen ihren Anhängern nun eine kämpferische Leistung. Diese Partie wird stetig besser!

Bochum probiert es häufig mit langen Bällen in die Spitze. Vorne lauern Terodde und Šesták auf Fehler der norddeutschen Hintermannschaft, zuletzt stand die Viererkette der Hanseaten schließlich nicht immer sicher.

Dicke Chance für die Hausherren! Gündüz wird zentral steil in die Hälfte der Hamburger geschickt und kann an der Strafraumgrenze von Gegenspieler Schachten mit viel Körpereinsatz am Torschuss gehindert werden. Die Kugel rollt vogelwild halbrechts durch den Sechzehner und kann schlussendlich von Terodde auf den Kasten geschossen werden! Doch Keeper Himmelmann wirft sich mutig ins Geschehen und blockiert das Spielgerät gerade noch rechtzeitig!

Die Bedingungen in Bochum sind für winterliche Verhältnisse eigentlich ganz in Ordnung: Es ist kalt, doch von Schnee oder wirklich eisigen Temperaturen kann man hier an der Ruhr nicht sprechen. Dass das Stadion trotzdem wohl bestenfalls zur Hälfte gefüllt ist, liegt wohl am schlechten Tabellenplatz beider Teams.

Die Kugel rollt! Bochum steht in blau und weiß auf dem Rasen, die Gäste präsentieren sich im fast komplett schwarzen Dress.

St. Pauli lieferte Kaiserslautern in der Vorwoche einen heißen Kampf, unterlag dennoch mit 1:3. Die Kiez-Kicker präsentieren heute eine auf gleich fünf Positionen veränderte Startformation: Görlitz und Alushi fallen aus, zudem sitzen Tschauner, Bahn und Thy zunächst auf der Ersatzbank. Im Gegenzug beginnt Himmelmann zwischen den Pfosten, außerdem stehen Ziereis, Daube, Maier und Verhoek beim Anstoß auf dem Rasen.

Hinzu kommt, dass die Blau-Weißen im Revier nur äußerst schwer zu schlagen sind. An der Castroper Straße setzte es seit Beginn dieser Spielzeit erst eine Niederlage (0:3 gegen 1860 München am 12. Spieltag), zudem duften die Anhänger des VfL vor gut zwei Wochen den lang ersehnten ersten Heimsieg der Saison bejubeln (4:0 über den VfR Aalen).

Die Bilanz der letzten drei Liga-Spiele ließt sich aus Sicht der Norddeutschen äußerst nüchtern: Die Ausbeute beträgt null Zähler, man kassierte insgesamt zehn Gegentore und erarbeitete sich lediglich zwei eigene Treffer. In dieser Form stellt St. Pauli einen ganz heißen Abstiegskandidaten dar.

Am vergangenen Wochenende folgte allerdings ein Rückschlag: Die Westfalen unterlagen bei Tabellenführer Ingolstadt hochverdient mit 0:3. Die Art und Weise, in welcher sich die Blau-Weißen geschlagen gaben, erzürnte VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter: "Das war ein peinlicher Auftritt. Darüber wird noch zu reden sein!"