2. Bundesliga 2015/2016 » 9. Spieltag » Liveticker: 1. FC Nürnberg - Arminia Bielefeld 2:2

Fazit:
Der 1. FC Nürnberg und der DSC Arminia Bielefeld erhöhen ihre Punktekonten um jeweils einen Zähler. 2:2 endet das Duell der Mannschaften von René Weiler und Norbert Meier. Während es für die Mittelfranken ein schmeichelhaftes Unentschieden ist, werden sich die Ostwestfalen nach diesem Verlauf über das Ergebnis ärgern. Zum dritten Mal in dieser Spielzeit wurde ein Zwei-Tore-Vorsprung nicht in einen Sieg umgewandelt. Bielefeld hatte nach dem schnellen Klos-Tor zum 0:2 zahlreiche sehr gute Chancen, das Spiel endgültig zu entscheiden. In besten Position scheiterten jedoch Junglas, Dick und Affane an sich oder an Kirschbaum. Nürnberg brachte nach dem Seitenwechsel lange Zeit gar nichts mehr auf den Rasen, war total ideenlos. Am Ende ist es ein Doppelpack von Burgstaller, der den Punkt sichert. Nach den beiden Siegen zuletzt war die Leistung heute jedoch ein großer Rückschritt. So ist man kein Kandidat für das obere Tabellendrittel. Bielefeld bleibt mit dem siebten Saisonremis Zwölfter des Tableaus. Einen schönen Abend noch!

Burgstaller beinahe mit Tor Nummer drei! Nach einem langen Schlag aus dem zentralen Mittelfeld verlängert der Doppelpacker mit der Fußspitze. Er kann Hesl zwar überwinden, doch er schießt auch knapp über den Querbalken. Augenblicke später ertönt der Schlusspfiff.

Fast im direkten Gegenzug trifft Affane den linken Pfosten! Über den rechten Flügel stößt Dick vor und passt das Spielgerät flach in das Zentrum. Der junge Schwede grätscht am zweiten Pfosten in den Ball und befördert ihn an das Aluminium. Glück für Nürnberg!

Kirschbaum erhält Nürnbergs Chancen! Die Rot-Schwarzen gehen jetzt volles Risiko, was zu großen Räumen für die Gäste führt. Nach einem Querpass von links hat van der Biezen freie Bahn, bleibt aber am Nürnberger Keeper hängen.

Jetzt kann der FCN trotz einer ganz schwachen Leistung doch noch auf einen Punktgewinn hoffen. Den Ostwestfalen dürften jetzt die Knie schlottern: Wird zum dritten Mal in dieser Saison ein Zwei-Tore-Vorsprung verspielt?

Für die Menschen im Gästeblock gibt es zu diesem Zeitpunkt aber wenig Anlass zur Sorge: Der FCN ist weiterhin harmlos. Auch die Hereingaben von den Außen, auf die jetzt zunehmend gesetzt wird, bringen gar nichts ein. Hesl bisher mit einer blitzsauberen Leistung.

Affane lässt die hundertprozentige Möglichkeit liegen! Klos steckt aus dem Mittelkreis zum eingewechselten Schweden durch, der nur noch Kirschbaum vor sich hat und sehr lange überlegen kann, wie er abschließt. An der Strafraumkante angekommen schießt er flach auf die rechte Ecke. Er verpasst den rechten Pfosten knapp.

Gelbe Karte für Guido Burgstaller (1. FC Nürnberg)
Burgstaller will nach einer Grätsche von Dick nicht mehr am Ball gewesen sein und hätte gern den Einwurf für sich. Schiedsrichter Thomsen entscheidet anders, was zu einem Wutausbruch führt. Hierfürt sieht der Nürnberger Gelb.

Dick vergibt die Chance zur Entscheidung! Mast auf auf der linken Außenbahn plötzlich freie Bahn. Drei Bielefelder treffen auf drei Nürnberger. Der Einwechselspieler spielt auf Höhe des Fünfers quer in die Mitte. Dick will aus spitzem Winkel einschieben, schießt aber deutlich drüber!

Gelbe Karte für Tim Leibold (1. FC Nürnberg)
Leibold soll mit der Fußspitze das Schienbein von Schütz und nicht den Ball getroffen haben. Tatsächlich ist es andersherum, weshalb die Verwarnung für den Nürnberger Sechser eine Fehlentscheidung ist.

Nürnberg hat sich in der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn noch keine Chance herausgearbeitet. 30 Minute vor dem Ende spricht wenig für die Hausherren. Es scheint nun auch eine Portion Glück zu brauchen, damit man wieder in die Nähe eines Punktgewinns gelangt.

Gelbe Karte für Sebastian Schuppan (Arminia Bielefeld)
Schiedsrichter Thomsen muss die Akteure jetzt öfter bremsen. Bielefelds Linksverteidiger unterbindet ein temporeiches Solo von Burgstaller mit einem Foulspiel. Auch hier ist Gelb fällig.

Der DSC ist mit bescheidenen Zielen angereist, doch heute sollte es nach dem bisherigen Verlauf endlich auch für den zweiten Saisonsieg reichen. Nürnberg muss hoffen, dass der Meier-Elf irgendwann die Kräfte ausgehen. Aktuell ist das Match aber relativ ausgeglichen. Der Schock steckt den Hausherren noch in den Knochen.

Wie im Breisgau liegen die Ostwestfalen mit zwei Toren vorne, haben ihre Taktik bis zu diesem Zeitpunkt perfekt umgesetzt. Die Chancenverwertung ist effizient: Zwei von drei freien Möglichkeiten wurden im Tor untergebracht.

Hüben wie drüben sind die elf Spieler zurück auf dem Rasen, die auch zum Zeitpunkt des Halbzeitpfiffes verantwortlich waren. Nach der erzwungenen Herausnahme von Nöthe darf Norbert Meier nur noch zweimal tauschen. Weiler hat mit Sylvestr und Füllkrug noch zwei Angreifer in der Hinterhand.

Aufgrund der Verletzungsunterbrechung, die zur Auswechslung von Christopher Nöthe führte, werden in Durchgang eins zwei Minuten nachgespielt.

In den letzten Minuten wird die Partie offener, da die Ostwestfalen vermehrt eigene offensive Akzente setzen. Dabei zeigen sie sich deutlich zielstrebiger als die Mittelfranken. Die Nürnberger Viererkette ist heute aber auch nicht wirklich bei der Sache und macht es Klos und Co. leicht.

Besonders ansehnlich ist der Kick im Grundig-Stadion nicht: Bielefeld muss nicht, Nürnberg kann nicht. Hinter der Mittellinie kommt das Angriffsspiel des FCN meist zum Erliegen. Die Heimfans haben sich davon lange Zeit nicht anstecken lassen; mittlerweile sind erste Unmutsäußerungen herauszuhören.

Nürnberg bewahrt die Ruhe, auch wenn das Überbrücken des Mittelfeldes sehr nervenaufreibend ist. Die Arminia ist sehr lauffreudig und macht die Räume dadurch eng. Es fehlt unter anderem die Bewegung ohne Ball; der Führende wird meist alleine gelassen.

Der DSC lässt sich vermehrt zu riskanten Einsätzen in der Defensive hinreißen, was auch am höheren Tempo der Rot-Schwarzen liegt. Einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld will Blum den Ball trotz großer Entfernung direkt im rechten Winkel unterbringen. Er schnibbelt das Leder nicht weit am rechten Pfosten vorbei; Hesl wäre allerdings zur Stelle gewesen.

Gelbe Karte für Danny Blum (1. FC Nürnberg)
Blum kommt mit seiner Grätsche auf der halbrechten offensiven Seite viel zu spät gegen Nöthe, dessen Fuß das Leder längst verlassen hat. Der Neuzugang vom FC St. Pauli liegt mit Schmerzen am Boden, als Blum die Gelbe Karte sieht.

Klos kann nach seinem Tor in Minute vier weitere Bälle aus der eigenen Hälfte festmachen und sie trotz fehlender Mithilfe der Kollegen von den rot-schwarzen Abwehrspielern fernhalten. Bielefeld ist in einer sehr passiven Rolle, überlässt dem FCN weite Teile des Feldes. In dieser Rolle fühlt sich die Meier-Truppe aber wohl.

Der FCN will sich durch die DSC-Reihen kombinieren, bringt aktuell aber wenig Raumgewinn auf den Rasen. Dies ist nach einem Durchbruch von Schöpf auf halbrechts nun ausnahmsweise anders. Nach einem Pass auf die linke Seite verpasst Burgstaller vom Strafraumeck jedoch einen Abschluss, bleibt an Börner hängen.

Die Arminia bietet auf der linken Defensivseite durchaus Lücken an, die von Nürnberg aber noch nicht genutzt werden konnten. Schuppan tut sich mit der Geschwindigkeit einiger gegnerischer Vorstöße schwer und sollte ein paar Meter tiefer stehen.

Tooor für Arminia Bielefeld, 0:1 durch Fabian Klos
Klos bringt die Arminia nach vorne! Nach einem langen Schlag auf die linke offensive Seite ist der Bielefelder Angreifer allein gegen zwei Verteidiger. Er schafft es in den Sechzehner, wird von Brečko und Hovland nicht attackiert und ballert dann aus spitzem Winkel unter das Dach. Eine wunderbare Einzelaktion von Klos, auch wenn die Abwehrspieler des FCN hier im Tiefschlaf waren!

Einmal wechselt Gästecoach Norbert Meier. Ulm darf die linke offensive Außenbahn beackern, bekommt den Vorzug vor Michael Görlitz. In der 4-4-2-Grundordnung sind Klos und Ulm die Angreifer. Mit dem zweifachen Torschützen Dick spielt ein gefährlicher Armine rechts in der Viererkette.

Auf geht's im Grundig-Stadion! Die Bilanz dieses Duells, das im Ligabetrieb letztmals vor mehr als sieben Jahren im Oberhaus stattfand, ist ausgeglichen: Zwölf Nürnberger Siegen stehen bei sechs Unentschieden zwölf Bielefelder Erfolge gegenüber. Im DFB-Pokal kassierten die Ostwestfalen gegen den FCN im Juli 2011 eine 1:5-Klatsche vor heimischer Kulisse.

Hovland gewinnt die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Klos, so dass die Meier-Truppe anstoßen darf.

Schiebt sich Nürnberg mit dem dritten Sieg nach der Derbyniederlage an die Aufstiegsränge oder setzt der DSC auswärts ein weiteres starkes Zeichen und nimmt etwas mit auf die weite Heimreise? Bald rollt die "Torfabrik" über den Rasen der WM-Spielstätte 2006.

"Es wird in diesem Spiel auf Zweikampfstärke ankommen. Das nehmen wir an. Wir werden wie immer versuchen, sicher zu stehen und so wenig wie möglich zuzulassen", kündigte Norbert Meier auf der Pressekonferenz an. Seine Akteure haben auswärts letztmals Anfang April verloren und würden bei den formstarken Mittelfranken sicherlich mit einem Unentschieden zufrieden sein. Mehr ist wohl nur möglich, wenn die Offensive wie in Paderborn und in Freiburg effizient auftritt und die Abwehr bis zum Schluss konzentriert arbeitet.

Ein Sieg, sechs Remis, eine Niederlage: Der Gast aus Bielefeld hat die ersten Wochen nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga sehr ausgeglichen gestalten können, tut sich sowohl mit dem Gewinnen als auch mit dem Verlieren schwer. So stabil er mit neun Punkten und Platz elf daherkommt: Nur mit Unentschieden hat noch kein Verein die Klasse gehalten. Gleichzeitig sind die letzten beiden Punkteteilungen gegen die Spitzenteams aus Freiburg und Bochum durch bemerkenswert und beweisen, dass die Arminia auf diesem Niveau mithalten kann.Füllkrug

Wer mit 3:0 auf dem Betzenberg gewinnt, kann sich kaum dagegen wehren, als Anwärter auf einen Platz im obersten Drittel des Tableaus zu gelten; daran ändert auch die derzeitige Krise des 1. FC Kaiserslautern nichts. Der erste Erfolg in der Fremde seit Mitte Februar war aufgrund des Mutes und der vielen herausgespielten Chancen sehr verdient, auch wenn er durch die frühe Überzahlsituation begünstigt wurde. Die Mittelfranken scheinen so langsam ins Rollen zu kommen und wollen das Momentum jetzt mit zwei weiteren guten Partien in die nächste Pause retten.Niclas Füllkrug

Nicht nur durch die erste englische Woche der Saison sendet der FCN derzeit mehr Neuigkeiten aus als gewöhnlich. Im Management wurden in den letzten Tagen nämlich die Weichen für die Zukunft gestellt. So wurde am Montag der Nachfolger von Martin Bader vorgestellt: Andreas Bornemann, ehemaliger Sportdirektor in Freiburg (2002 bis 2007) und Kiel (2010 bis 2014), trat gestern den Posten als Vorstand Sport an. Von Wolfgang Wolf hat sich der Verein am Mittwoch getrennt; der Aufgabenbereich des Fußballleiters habe sich nach Bornemanns Verpflichtung aufgelöst.