2. Bundesliga 2015/2016 » 8. Spieltag » Liveticker: Karlsruher SC - Fortuna Düsseldorf 1:1

Fazit:
Der Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf trennen sich nach intensiven und spannenden 90 Minuten mit 1:1. Über die gesamte Spielzeit hinweg ist das fußballerische Niveau überschaubar geblieben. Bereits zur Pause hätten die Gastgeber in Führung gehen müssen. Nach Wiederanpfiff haben sich die Rheinländer aggressiver präsentiert und zwei, drei Chancen generiert. Trotzdem ist es beim Chancenplus für die Hausherren geblieben. Durch einen Standard ist Düsseldorf glücklich in Führung gegangen, ehe die Badener einen Abwehraussetzer mit dem Ausgleich bestraft haben. Während Fortuna nun seit drei Spielen ungeschlagen ist, hat der KSC die Negativserie von drei Pleiten in Folge und drei Spielen ohne eigenes Tor beendet.

Der Ball zappelt im Netz der Gäste, allerdings haben gleich drei KSC-Akteure im Abseits gestanden. Gut gesehen vom Schiedsrichterassistenten, der sofort die Fahne gehoben hat.

Axel Bellinghausen zieht einen 40-Meter-Freistoß auf den Elfmeterpunkt, aber Karlsruhe klärt sicher.

Letzter Wechsel bei den Rot-Weißen. Mit Kevin Akpoguma bringt Trainer Frank Kramer einen altbekannten Spieler auf das Feld. Kerem Demirbay hat Feierabend und Düsseldorf sich wohl mit dem einen Punkt abgefunden.

Es ist und bleibt eine hitzige Angelegenheit. Viele Fouls und Ballverluste prägen das Spielgeschehen. Fußballerisch bleibt dieses Match eher ein Krampf. Das Kellerduell lebt einzig und allein von der Spannung.

Zweitweise steht der KSC mit sechs Mann am gegnerischen Sechzehner und macht Druck. Hoffer wirbelt vorne weiterhin und lässt die Innenverteidigung ins Schwitzen kommen.

Tooor für Karlsruher SC, 1:1 durch Erwin Hoffer
Und da ist der Ausgleich! Manzon verlängert einen Befreiungsschlag auf Christian Strohdiek, der den Ball ohne Not aus der Rückwärtsbewegung genau in den Lauf von Erwin Hoffer. Eiskalt zündet der den Turbo und umkurvt auch den herausstürmenden Rensing. Kompromisslos wuchtet er das Spielgerät mit links zum 1:1 in die Maschen und darf sich über sein drittes Saisontor freuen. Noch in der 13. Minute hat der Ex-Düsseldorfer einen Patzer von Haggui nicht nutzen können.

Nun soll ein Doppelwechsel bei den Baden-Württembergern für die Wende sorgen.

Bleibt es beim 0:1 aus Sicht der Heimmannschaft, hätte der KSC die letzten vier Spiele verloren, zwölf Gegentore kassiert und nicht ein einziges Mal getroffen. Wundern darf sich die Truppe von Coach Markus Kauczinski indes nicht. Wenn man so viele Chancen auslässt, klingelt es irgendwann im eigenen Kasten.

Gelbe Karte für Erwin Hoffer (Karlsruher SC)
Die Gangart wird definitiv härter. Vor 12.180 Zuschauern will sich niemand die Blöße geben.

Es gibt einen Freistoß für die Roten rund 40 Meter vor dem Sechzehner.

Joel Pohjanpalo kann eine Ecke nicht entscheidend mit dem Kopf zu einem Mitspieler verlängern. Allerdings ist früh zu erkennen, dass der Finne heiß auf dieses Spiel ist und bissig in jeden Zweikampf geht.

"Iceman" Joel Pohjanpalo ersetzt Ihlas Bebou. Mal sehen, ob der finnische Nationalspieler heute sein erstes Saisontor erzielen kann.

Doppelchance für den Karlsruher SC! Langsam aber sicher müssen die Hausherren aber einfach die Führung erzielen. Aus 16 Metern in zentraler Position zieht Dimitrij Nazarov ab. Christian Strohdiek fälscht die Kugel gefährlich ab, trotzdem taucht Rensing rechtzeitig ab und pariert glänzend. Hoffer bringt die Kugel im Nachsetzen auch nicht in den Maschen unter.

...viel Drama um Nichts! Auch der Nachschuss von Lukas Schmitz aus rund 22 Metern rauscht links an der Kiste vorbei.

"Wir können von diesem tollen Spiel in Bochum jedoch nur das Gefühl mit nach Karlsruhe nehmen", hat Frank Kramer vor dem Duell mit dem KSC gewarnt: "Wir können nicht einfach da weitermachen, wo wir aufgehört haben, da müssen wir erst wieder hinkommen. In Bochum wusste jeder, woran er ist. Der KSC hat seine jüngsten drei Ligaspiele verloren. Da vergisst man leicht, wie stark diese Mannschaft eigentlich ist. Der Knoten kann jederzeit aufgehen."

Gibt es heute ein 0:0? Wohl eher nicht. Denn Fortuna Düsseldorf hat 29 Spiele in Serie nicht mehr mit einem torlosen Remis beendet.

"Wenn ich ehrlich bin, traue ich dem Frieden noch nicht", so Frank Kramer vor dem Anpfiff. "Wir müssen dieses aggressive Pressing über acht, neun Spiele zeigen, jeder muss dabei mitmachen. Ich traue es meiner Mannschaft zu, dass sie das hinbekommt, aber sie muss es auch beweisen."

Dicke Chance für die Gäste! Der KSC klärt eine Flanke der Düsseldorfer nur unzureichend und bekommt um ein Haar die Quittung dafür. Sercan Sararer zieht aus sieben Metern in halblinker Position ohne Rücksicht auf Verluste ab. Dirk Orlishausen bekommt noch so eben die Fäuste hoch und wehrt ab. Kempe wirft sich todesmutig in den Nachschuss.

Gelbe Karte für Didier Ya Konan (Fortuna Düsseldorf)
Im Luftduell mit Enrico Valentini fährt die Nummer 33 sichtlich den Arm aus und kassiert die zweite Verwarnung der noch jungen Saison.

Und damit rein in die zweite Hälfte. In einem hektischen Spiel mit vielen Ballverlusten, hätte Karlsruhe eigentlich schon in Führung gehen müssen. Rensing hat mehrfach gerettet und so den Rückstand verändert. Vorne fehlt es den Gästen an Durchschlagskraft, hinten an Konzentration.

Halbzeitfazit:
Zur Pause einer mäßigen Partie trennen sich der Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf torlos. In der Anfangsphase hat Fortuna die Initiative übernommen und relativ viel Ballbesitz gehabt. Allerdings hat die Elf von Trainer Frank Kramer nicht an die Leistung des Bochumspiels anknüpfen können. So ist es dann der KSC gewesen, der vier gute Torchancen herausgespielt, aber keine verwertet hat. Spielerisch liegen beide Vereine gleichauf, aber durch zahlreiche Fehler lässt Düsseldorf die Hausherren zu oft gefährlich zum Abschluss kommen.

Gleich drei Mann lässt Kerem Demirbay alt aussehen und dringt in den Strafraum des KSC ein. Am Ende will er es zu schön machen und setzt seinen Schuss klar über das Tor.

Fünf Minuten stehen für die erste Halbzeit noch auf der Uhr. Bleibt es beim torlosen Remis oder gelingt einer der beiden Mannschaften noch die Last-Minute-Führung vor dem Seitenwechsel? Spielerisch liegen beide Teams durchaus auf Augenhöhe, aber die Chancen des KSC sind wesentlich hochkarätiger gewesen.

Bis Keeper Michael Rensing sehen die Vorstöße des letztjährigen Aufstiegsaspiranten nun ehr als ordentlich aus. Am Spielfeldrand peitscht Trainer Markus Kauczinski seine Schützlinge nach vorne. Wahrscheinlich soll es vor dem Pausentee noch im gegnerischen Kasten klingeln.

Mein lieber Onkel Otto! Axel Bellinghausen geht an der rechten Außenbahn mit der offenen Sohle gegen Dimitrij Nazarov zu Werke. Dafür gibt es unverständlicherweise nur eine Ermahnung vom Unparteiischen.

Seit einiger Zeit hat das Niveau der Partie schlagartig zugenommen. Insbesondere die Heimmannschaft hat einige hochkarätige Chancen gehabt. Jedoch erspielt sich auch der Gast ein paar gute Möglichkeiten. Tempo und Einsatz stimmen. Wenn jetzt noch Genauigkeit und Flexibilität dazukommen, bekommen die Fans das erhoffte gute Spiel.

Und die vierte Karlsruher Ecke wird ganz gefährlich! Kurz vor dem Fünfmeterraum bekommt der freistehende Linksverteidiger Dennis Kempe die Pille genau auf den Kopf. Haarscharf setzt er seinen wuchtigen Kopfball am linken Pfosten vorbei. Da hat nicht viel gefehlt!

Gelbe Karte für Lukas Schmitz (Fortuna Düsseldorf)
Von hinten bringt die Nummer 15 Gegenspieler Dimitrij Nazarov zu Fall und kassiert zu Recht die erste Gelbe Karte des Spiels. Der folgende Standard aus vielversprechender Position generiert keinerlei Gefahr.

Dimitrij Nazarov schickt Barry steil in den Sechzehner. Dessen Schuss aus spitzem Winkel wird zur nichts einbringenden Ecke abgeblockt.

Kerem Demirbays Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld ist für Didier Ya Konan nicht zu verarbeiten. Es mangelt an Präzision und Kreativität.

Enrico Valentini klärt per Kopf zu einer weiteren Ecke für die Gastmannschaft, die nun Druck macht. Doch erneut verpufft ein ruhender Ball der Düsseldorfer wirkungslos.

Starke Parade von Rensing Karim Haggui spielt einen katastrophalen Fehlpass und serviert dem bereits gestarteten Erwin Hoffer das Führungstor auf dem Silbertablett. Rensing stürmt aus seiner Kiste und pariert am linken Strafraumrand sehenswert zur Ecke, die keinerlei Gefahr generiert.

Ecke für Fortuna von links...

Weiterhin sind beide Seiten bemüht, kommen jedoch nicht gefährlich vor das gegnerische Tor. Sowohl Karlsruhe als auch Düsseldorf fehlt es an Präzision. Insbesondere die letzten Pässe kommen nicht an. Allerdings passen die Defensivreihen spätestens 25 Meter vor dem eigenen Kasten besonders aus.

Boubacar Barrys Doppelpassversuch mit Enrico Valentini auf der rechten Außenbahn misslingt. Michael Rensing passt auf und schnappt sich die Lederkugel.

Die Intensität der zahlreichen Zweikämpfe im Mittelfeld steigt. Es geht munter hin und her, ohne dass eine Mannschaft Raumgewinn verzeichnen könnte.

Lässig fischt Michael Rensing eine harmlose Flanke von Boubacar Barry aus der Luft.

Beide Teams agieren bei rund 15 Grad in einem 4-2-3-1-System. Düsseldorf stößt an und spielt in roten Trikots zunächst von rechts nach links.

Übrigens: Die letzten beiden Begegnungen zwischen beiden Mannschaften im Wildparkstadion endeten jeweils mit einem Unentschieden. Am dritten Spieltag der vergangenen Saison kassierte Düsseldorf vor heimischem Publikum eine bittere 0:2-Schlappe. In der Saison 2011/2012 gewannen die Rheinländer mit 5:0 beim KSC...

"Wir müssen präziser werden", forderte Kramer, nachdem sein Team beim Spitzenreiter VfL Bochum aus 14 Torschüssen nur ein Tor sowie zwei Lattentreffer generierte. "Das Bochum-Spiel war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, es darf aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein. Wir haben zwei, drei Konter zu viel zugelassen, in das Gegentor sind wir hineingelaufen. Und es hat eben die Präzision im Angriff gefehlt", so Kramer weiter.

Beide Klubs müssen an diesem Nachmittag auf ein paar Akteure verzichten. Dem KSC fehlen Matthias Bader und Dimitrios Diamantakos. Düsseldorf ist ohne Christopher Avevor und Sérgio da Silva Pinto angereist. Beim Heimteam stehen anstelle von Gouaida, Sallahi, Krebs und Torres (alle Bank) Nazarov, Kempe, Barry und Peitz in der Startformation.

"Fortuna wird genügend Punkte holen, um ganz oben mitzuspielen", adelte Bochums Trainer Gertjan Verbeek die Düsseldorfer nach dem 1:1 im Zweitliga-Westderby am vergangenen Freitag. Kaufen kann sich Fortuna von diesen lobenden Worten nichts. Mit mageren fünf Pünktchen nach sieben Spielen rangiert die Mannschaft um Trainer Frank Kramer auf Platz 16 – dem Relegationsrang. Die abgelaufene Saison schlossen die Mannen aus NRWs Landeshauptstadt als Zehnter ab.