2. Bundesliga 2015/2016 » 21. Spieltag » Liveticker: SC Paderborn 07 - 1. FC Kaiserslautern 0:4

Fazit:
Mit 4:0 gewinnt der 1.FC Kaiserslautern sein Auswärtsspiel beim SC Paderborn und liefert dabei ein Musterbeispiel für Effektivität. Aus vier Chancen machen die Pfälzer vier Tore und bezwingen damit eine Paderborner Mannschaft, die keineswegs unterlegen war. Im Vergleich zu den Gästen verdaddelten die Ostwestfalen allerdings eine Hand voll Großchancen. Schon in Durchgang Eins hätten Koc und Helenius die Begegnung zumindest offen gestalten können, im zweiten Durchgang vergab letztere noch zwei Hochkaräter. Klich, Jenssen und zwei Mal Vučur sorgten auf der Gegenseite für klare Verhältnisse und ein Ergebnis, dass wohl drei Tore zu hoch ausfällt. Die tapfer kämpfenden Hausherren rutschen damit immer tiefer in den Abstiegskampf, während sich die Lauterer wieder nach oben orientieren können.

Die letzten Minuten brechen an. Für die Paderborner bleibt nur zu hoffen, dass Marco Fritz ein Einsehen hat und nicht nachspielen lässt.

Viele der heimischen Zuschauer verlassen nun fluchtartig die Ränge. Wer will es ihnen verdenken: Eine Wende ist natürlich nicht mehr abzusehen und die Parkplatz-Situation vermutlich ziemlich unentspannt.

Gut eine Viertelstunde vor Schluss dürfte der Sieger nun feststehen, denn die Luft ist raus bei den Paderbornern. Zwar haben die Gastgeber noch mehr vom Spiel, können die Lauterer aber nicht mehr in Gefahr bringen.

Paderborn bemüht sich weiter, hier doch noch den Anschlusstreffer zu erzielen. Der Glaube an die eigenen Aktionen schwindet aber mehr und mehr, während Lautern das Ganze sehr souverän runterspielt. Die Pfälzer verteidigen gut und sorgen immer wieder für Entlastung nach vorne.

Auch "Effe-Raus" ist von den Rängen zu hören. Zwar noch sehr verhalten, aber dennoch vernehmbar machen die Anhänger ihrem Frust Luft.

Für die Paderborner ist das natürlich mehr als bitter. Man war hier mit Sicherheit nicht das schlechtere Team, liegt nun aber trotzdem 3:0 hinten.

Gelbe Karte für Stipe Vučur (1. FC Kaiserslautern)
Der Torschütze zum 1:0 nimmt an der Außenlinie Stoppelkamp auf die Hörner und wird dafür mit der Gelben Karte belegt.

Unfassbare Aktion von Marius Müller! Ndjeng flankt von der rechten Seite auf Stoppelkamp, der völlig frei zum Kopfball kommt. Die Parade von Müller ist schon richtig stark, was der Schlussmann dann aber gegen den Nachschuss von Helenius macht, ist weltklasse! Der Angreifer muss das Leder aus drei Metern eigentlich nur ins leere Tor schieben, Müller ist nach seinem Reflex ganz schnell wieder oben und wirft sich in den Schuss von Helenius. Mit den Fingerspitzen kann der Keeper die Kugel an den Pfosten lenken.

Der Ball rollt wieder! Stefan Effenberg reagiert auf den Rückstand und bringt für den unauffäligen Jakub Sylvestr nun Marc Brašnić in die Partie, der für neue Impulse im Angriff sorgen soll. Auf der Gegenseite verzichtet Lautern-Coach Konrad Fünfstück auf einen Wechsel.

Halbzeitfazit:
Je Zwei Großchancen gab es auf beiden Seiten, trotzdem führt der 1. FC Kaiserslautern zur Pause mit 2:0 beim SC Paderborn. In einer recht ausgeglichen Partie waren die Pfälzer schlicht effektiver als die Hausherren und gehen dadurch mehr oder weniger verdient in Führung. Vučur und Jenssen markieren die Treffer für die Gäste, während auf der Gegenseite Koc und Helenius knapp verfehlen. Dem ohnehin angeknacksten Selbstvertrauen der Hausherren tut das natürlich alles andere als gut, man darf gespannt sein was Effenberg in der Pause noch aus seinen Jungs herauskitzeln kann.

Lautern lässt sich mit der Führung im Rücken natürlich etwas tiefer fallen. Die Pfälzer bauen ihre Angreifer ganz in Ruhe auf und sind sichtlich bemüht mit dieser Führung in die Pause zu gehen.

Gelbe Karte für Mirnes Pepić (SC Paderborn 07)
Für eine Mischung aus Frust- und taktischem Foul sieht der Defensive Mittelfeldakteur von Schiri Fritz die zweite Karte der Partie.

Die Partie bleibt weiterhin völlig ausgeglichen. Beide Mannschaften treten beherzt auf und haben ihre Aktionen nach vorne. Einzig die Effektivität unterscheidet die Teams bislang.

Das muss doch der Ausgleich sein! Eine Flanke aus dem Halbfeld wird zunächst von der Lauterer Abwehr geklärt, Hartherz bringt das Leder aber noch einmal in die Gefahrenzone, wo Koc am zweiten Pfosten völlig frei steht. Der Offfensivmann spitzelt das Spielgerät mit viel Mühe in die Mitte, wo Helenius völlig blank steht. Trotz seiner Körpergröße von 1,96 m fehlen am Ende wenige Zentimeter zum Ausgleich. Schon die zweite ganz knappe Siuation für die Hausherren.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:1 durch Stipe Vučur
Aus dieser Ecke entsteht das 1:0! Halfar zieht den Ball etwas zu lang auf den zweiten Pfosten. Klich bekommt die Kugel am Sechzehnereck und drischt das Leder in die Mitte. Dort steht Heubach, der das Spielgerät irgendwie zu Vučur stolpert. Der kroatische Innenverteidiger drischt den Ball aus wenigen Metern unter die Latte, keine Chance also für Kruse im Tor der Gastgeber.

Die Partie flacht etwas ab. Zwar schenken sich die Teams in den Zweikämpfen weiterhin keinen Zentimeter, das Tempo hat aber ein wenig nachgelassen.

Intensive Anfangsphase von beiden Mannschaften. Lautern hat offensiv vielleicht einen Tick mehr von der Partie, die besseren Möglichkeiten hat aber der SCP.

Fünf Minuten sind gespielt und zum ersten Mal wird es richtig brenzlig! Ndjeng spielt einen tollen Diagonalball auf Koc, der die Kugel am Sechzehnereck annimmt und flach aufs Tor bringt. In der Mitte verpasst Helenius knapp, irritiert damit aber Schlussmann Müller. Der Schlussmann kommt nicht heran, doch derPfosten verhindert das frühe 1:0 für die Ostwestfalen.

Auf geht’s! Schiedsrichter Marco Fritz gibt seinen Assistenten Dominik Schaal und Marcel Pelgrim ein Zeichen und dann den Ball frei. Paderborn ganz in Blau stößt an, Lautern agiert in weißen Jerseys.

Elf Mal trafen die beiden Teams bislang aufeinander. Schauplatz war stets die zweite Liga. Der SC Paderborn gewann hierbei nur ein einziges Spiel, in der Aufstiegssaison 13/14 nahmen die Ostwestfalen einen 1:0-Erfolg vom Betzenberg mit. Laut Statistik müssen sich die Zuschauer auf ein torarmes Match einstellen: In den elf Duellen fielen lediglich 14 Treffer, Zwölf davon gingen auf das Konto der Roten Teufel.

Stefan Effenberg muss in diesem wichtigen Spiel auf Kapitän Marvin Bakalorz verpflichten. Der Mittelfeldspieler hatte in der Vorwoche seine fünft Gelbe Karte gesehen und wird zum Zuschauen verdammt. Süleyman Koc hingegen kann wieder mitwirken, ebenso wie Neuzugang Nicklas Helenius, der unter der Woche noch mit muskulären Beschwerden zu kämpfen hatte. Beide Akteure stehen in der Startelf.

Die Lauterer können die Tabelle dagegen entspannter betrachten, als gewünscht. Zehn Punkte Vorsprung auf Platz 16 sind natürlich ein großes Polster, der Rückstand auf Rang Drei, der Platz den man in der Pfalz angepeilt hat, beträgt allerdings auch schon Neun Punkte. Aktuell steht man also im Niemandsland der Tabelle, dass man am Betzenberg schnell verlassen möchte, am liebsten natürlich in Richtung Spitze. Der Auftakt dieser Mission am vergangenen Wochenende ging allerdings schief, nach 2:0-Führung musste man sich gegen Union Berlin am Ende mit einem 2:2 zufrieden geben. Zu wenig für die Ansprüche der Gäste.

Live an den Tasten: Marcel Schmidt