3. Liga 2014/2015 » 25. Spieltag » Liveticker: Chemnitzer FC - Stuttgarter Kickers 1:1

Fazit:
Chemnitz holt mit minimalem Aufwand einen Punkt gegen die zuletzt so starken Kickers, die überhaupt nicht mit der ultradefensiven Taktik der Hausherren zurechtkamen. Nach Lönings Treffer schnupperten die Sachsen sogar am zweiten Heimsieg in Folge, wurden aber von Camalita eine Minute vor Spielende aus ihren Träumen gerissen. Am Ende ist das Unentschieden leistungsgerecht, denn über weite Strecken der Partie war an Spannung oder gar Tore überhaupt nicht zu denken. Damit bleibt Chemnitz die graue Maus im Mittelfeld, während die Kickers im Aufstiegsgedränge an Boden verlieren. Nächste Woche treten die Himmelblauen die weite Reise nach Unterhaching an, Gleichzeitig empfängt Stuttgart den direkten Konkurrenten Bielefeld. Wir verabschieden uns aus Chemnitz. Einen schönen Tag noch!

Eine Minute gibt es obendrauf.

Die Kickers bekommen einen aussichtsreichen Freistoß zugesprochen. Da wird leidenschaftlich über den korrekten Ort der Standardsituation debattiert - diesen Elan hätten wir uns auf dem Feld häufiger gewünscht. Vor dem Freistoß wird aber noch einmal gewechselt.

Horst Steffen bringt noch einen Offensivmann: Edwini-Bonsu soll dazu beitragen, wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen. Stuttgart macht jetzt noch mehr Druck und eröffnet den Himmelblauen dadurch Räume zum Kontern.

Tooor für Chemnitzer FC, 1:0 durch Frank Löning
Nicht zu fassen! Diese Partie sieht ein Tor, und dann auch noch durch die bisher völlig passiven Chemnitzer! Frank Löning, der bisher noch gar keine zwingende Aktion hatte, steht nach einer Ablage von Stenzel goldrichtig und haut die Kugel kompromisslos hinter Müller in die Maschen!

Gelbe Karte für Dan-Patrick Poggenberg (Chemnitzer FC)
Mit beherztem Einsatz verhindert Poggenberg eine dynamische Offensivaktion der Gäste. Schiedsrichter Dittrich hatte Poggenberg bereits vor einigen Minuten ermahnt und spricht nun die erste Verwarnung der Partie aus.

Karsten Heine zieht den ersten Wechsel und bringt Reagy Baah Ofosu. Der schnelle Hamburger ist der richtige Mann für einen schnellen Konter.

Vielleicht setzen die Einwechselspieler ja noch einige Akzente: Daniel Engelbrecht kommt in die Partie und bringt sofort etwas Zug. Der 24-Jährige setzt sich gut gegen die CFC-Abwehr durch, wird aber im letzten Moment noch am Einschuss gehindert. Immerhin bekommen die Kickers so ihre erste Ecke der Partie.

Chemnitz bekommt einen aussichtsreichen Strafstoß an der Strafraumkante zugesprochen. Aus 23 Metern senkt sich eine Flanke in den Sechzehner, die die Stuttgarter aber aus der Gefahrenzone arbeiten können. Aus dem Hintergrund versucht sich der CFC am Nachschuss, aber wieder ist ein Gästebein dazwischen.

Horst Steffen sieht Veränderungsbedarf in der Offensive und nimmt den völlig blassen Stürmer Badiane vom Feld. Marco Calamita ersetzt ihn - vielleicht hat der Deutsch-Italiener ja wie schon in Mainz auch heute den Dosenöffnerin der Hinterhand.

Halbzeitfazit:
Puh, diese Partie ist etwas für leidensfähige Fußball-Fanatiker! Eine unglaublich fade Erste Halbzeit ist zu Ende, und man kann sich nur wünschen, dass die zweiten 45 Minuten etwas mehr zu bieten haben. Chemnitz steht nur hinten drin, und die Einfälle der Kickers-Offensive sind auch keine Bewerbung für die Zweite Liga. Zwischen Minute 20 und 30 gab es ein kurzes Zwischenhoch mit zwei, drei Strafraumaktionen, aber außer einem guten Distanzschuss von Sandrino Braun (21.) die Fans auch in dieser Phase nichts geboten. Davor und danach herrschte ohnehin absolute Flaute in den Strafräumen. Gut, dass die Sonne scheint - vielleicht lassen sich die Spieler ja wenigstens im Zweiten Durchgang erwärmen und gehen endlich ein wenig Risiko.

Die Zuschauer versorgen sich schon vor dem Pausandrang mit Essen und Getränken und tun damit das einzig Richtige. Immerhin kommen die Kickers noch einmal zu einem Freistoß von rechts, der aber von den Chemnitzern aufmerksam verteidigt wird. Kurz darauf beendet der Schiedsrichter die Partie und bringt damit die mit Abstand beste Aktion der letzten zehn Minuten aller Akteure auf dem Platz.

Die Kickers versuchen, einen Angriff über rechts aufzuziehen - scheitern aber gleich zweimal noch vor dem Sechzehner.

Nach Spielanteilen geht die erste halbe Stunde an die Gäste, die heute in schwarz auflaufen. Allerdings stellen sich die Sachsen nicht nur hintenrein, sondern versuchen über Konter zum Erfolg zu kommen. Philip Türpitz kommt nach einem schnellen Ballgewinn zum Schuss, gönnt sich aber nicht die nötige Ruhe und verzieht deshalb um einige Meter.

Nach zwanzig Minuten kommt das erste Mal Musik in die Bude! Sandrino Braun hat genug gesehen und fasst sich aus zwanzig Metern linker Position ein Herz. Heimkeeper Pentke fliegt ins Eck und kann den Schuss des Angreifers zur Seite fausten.

Das heißt aber nicht, dass die Spieler mit wenig Einsatz agieren würden. Im Gegenteil, beide Seiten sind von Beginn weg präsent und körperlich robust bei der Sache. Der Chemnitzer Linksverteidiger Dan-Patrick Poggenberg verursacht einen Freistoß, aus dem die Kickers allerdings keine Chance kreieren können.

Ansonsten gibt es aus der Anfangsphase nicht viel zu vermelden. Beide Teams tasten sich langsam hinein, wobei die Stuttgarter nach der ersten Unsicherheit erkennbar die Initiative übernehmen wollen. Mehr als ein direkter Freistoß, den Enzo Marchese zentral auf CFC-Keeper Philipp Pentke bringt, ist bisher nicht drin. Am Wetter kann es nicht liegen: Strahlender Soonenschein beglückt Spieler wie Zuschauer.

Der Schiedsrichter hat angepfiffen, rein in dieses richtungsweisende Drittliga-Spiel!

Für die ordnungsgemäße Durchführung des Spiels ist der Unparteiische Malte Dittrich verantwortlich. Damit sind die wichtigsten Fakten geklärt, es kann losgehen!

Trotz des glatten 0:3 letzte Woche in Duisburg verzichtet Karsten Heine auf große Umstellungen. Schließlich wurden die Sachsen im Ruhrgebiet nicht an die Wand gespielt, sondern schliefen zehn Minuten lang und konnten danach keinen Stich mehr machen. Dabei vertraut der Gästecoach auf fast die gleiche Aufstellung wie i Chemnitz gibt es zwei Startelf-Veränderungen: Nicolai Lorenzoni und Timo Cecen werden von Tim Danneberg und Philip Türpitz ersetzt. Im Sturm verändert sich nichts, dort soll es wieder Frank Löning richten.

Die Schwaben haben ein klares Ziel: Die 2. Bundesliga. Der Tabellenvierte steckt nach vier Siegen hintereinander aussichtsreich im Kampf um ein Zweitliga-Ticket. Angesichts der harten Konkurrenz kann man sich derzeit auch auf fremdem Platz nicht bloß mit einem Punkt zufriedengeben: Die halbe Liga schielt noch nach oben, und auch das Führungstrio zeigte zuletzt Nerven. Folglich ist die Aufgabe für Horst Steffens Truppe klar - der fünfte Sieg in Folge soll her!

Verabschiedet sich Chemnitz heute endgültig aus dem Aufstiegsrennen? Die Sachsen sind zwar nur noch Zwölfter, könnten aber mit einer Siegesserie noch einmal herankommen. Allerdings sieht es derzeit so aus, als würde die Truppe von Karsten Heine am Ende sicher im Mittelfeld eintrudeln: Sowohl zu den Aufstiegs- als auch den Abstiegsrängen betrgt der Abstand derzeit etwa zehn Punkte.