3. Liga 2014/2015 » 38. Spieltag » Liveticker: Dynamo Dresden - Hansa Rostock 2:1

Fazit:
Dem FC Hansa Rostock bleibt der erstmalige Sturz in die Viertklassigkeit erspart. Trotz der 1:2-Niederlage in Dresden darf die Hansa-Kogge dank der Niederlage der SpVgg Unterhaching in Erfurt auch in der kommenden Saison in der 3. Liga die Segel setzen. Übermäßig viel dafür getan haben die Männer von Karsten Baumann nicht. Eine knappe halbe Stunde spielte man recht ordentlich, ließ keine Anspannung erkennen und geriet sogar in Führung – zu diesem Zeitpunkt nicht einmal unverdient. Doch dann begaben sich die Rostocker fast über die komplette restliche Stunde in eine abwartende Haltung. Gegen die Sommerfußballer von Dynamo war so viel Inaktivität weder nötig noch angebracht. Die Hanseaten hätten sich jegliches Zittern ersparen können, denn dieser Gegner war in jedem Fall schlagbar. Die Mannschaft von Peter Németh befand sich tabellarisch jenseits von Gut und Böse – und so spielte sie auch. Ergebnis dieser Gesamtkonstellation war eine über die Maßen langweilige und ereignisarme Partie, die abgesehen von den drei Toren keinerlei prickelnde Torraumszenen bot und allenfalls aus Rostocker Sicht von der Spannung im Abstiegskampf lebte.

Rote Karte für Maximilian Ahlschwede (Hansa Rostock)
Und dann gibt es auch noch Rot. Ahlschwede und Tekerci geraten aneinander. Der Rostocker verliert die Nerven wirft dem vor ihm stehenden Dresdener die Kugel an den Kopf und muss vorzeitig vom Platz.

Die Hanseaten müssen jetzt mit bangem Blick nach Erfurt schauen. Doch Unterhaching liegt dort immer noch mit 0:1 zurück. Gut für Rostock!

Immerhin kommt Hansa zu einem Torabschluss. Nach einem Eckball von der rechten Seite, der zu kurz abgewehrt wird, zieht Marcel Ziemer aus der Drehung ab. Der Rechtsschuss wird abgeblockt. Wieder muss Benjamin Kirsten nicht eingreifen.

Bei einem hohen Ball in den Sechzehner wird Marcel Schuhen von Marco Hartmann attackiert. Der Pfiff von Markus Wingenbach ertönt - Freistoß für die Gäste.

Die Sonne scheint derzeit auf den Rasen im Stadion Dresden. Passend dazu bieten beide Mannschaften über weite Strecken Sommerfussball an.

Jetzt bringen die Gastgeber auf der rechten Seite mal Tempo rein. Niklas Kreuzer bricht durch, sein Pass in die Mitte jedoch wird abgefangen.

Darüber hinaus verlässt der angeschlagene Jannik Müller den Rasen.

Im Stadion wird soeben vermeldet: Ausverkauft! 29.534 Menschen sind heute Zeuge des Saisonabschlusses in Dresden.

Tatsächlich treten die Gäste jetzt mal wieder offensiv in Erscheinung. Sascha Schünemann zieht aus etwa 19 Metern in zentraler Position ab. Der Rechtsschuss fliegt gute fünf Meter über das Gehäuse von Benjamin Kirsten.

Die Behandlung schlägt an. Jannik Müller nimmt ab sofort wieder am Spiel teil.

Sinan Tekerci erläuft einen Ball an der rechten Eckfahne. Seine Flanke findet auf den Schädel von Luca Dürholtz, der doch recht deutlich links am Kasten von Marcel Schuhen vorbei köpft.

Hefele zieht's die Schuhe aus! Im Zweikampf mit Halil Savran verliert Michael Hefele seinen Schuh. Der Unparteiische wartet, bis der Verteidiger sein Schuhwerk wieder an den Füßen hat. Ein Stück dauert es, die Einlegesohle muss gerichtet werden. Dann kann es weiter gehen.

Für Hansa ist das nicht ganz so dramatisch, weil die SpVgg Unterhaching fast parallel gegen Erfurt mit 0:1 in Rückstand gerät. Noch also stehen die Zeichen auf Klassenerhalt.

Die Offensivbemühungen der Gäste sind nahezu komplett eingeschlafen. Wenn sie sich mal in des Gegners Hälfte wagen, sind Marcel Ziemer und Halil Savran allein auf weiter Flur. Die Kollegen rücken gar nicht mehr nach. Ob das die richtige Herangehensweise ist - so früh in dieser Partie?

Jetzt bringt Marvin Stefaniak einen Eckball von der linken Seite herein. Um die Flanke bemüht sich Michael Hefele, verpasst die Hereingabe allerdings. Marcel Schuhen ist zur Stelle und faustet die Kugel aus der Gefahrenzone. Dabei prallt der Keeper mit Oliver Hüsing zusammen und geht zu Boden.

Die Gastgeber haben jetzt wieder deutlich mehr vom Spiel. Den Weg zum Tor jedoch findet man nach wie vor nicht. Hansa hat sich etwas zurückgezogen.

Um an dieser Stelle die Vorberichterstattung aufzugreifen, dank der Führung befindet sich Hansa Rostock auf dem Weg, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Der Blick zu den Konkurrenten ist in dem Fall gar nicht nötig.

Den fälligen Eckstoß tritt Cristian Fiél von der linken Seite. Die Hereingabe köpft Niklas Kreuzer deutlich am Kasten von Marcel Schuhen vorbei.

Halil Savran dringt auf rechts in den Strafraum ein. Der Rostocker Kapitän sucht den Abschluss aus ungünstigem Winkel. Der schwache Schuss rollt ins Tor-Aus.

Das Erfolgserlebnis tut den Hanseaten sichtlich gut. Die Männer von Karsten Baumann bleiben dran, spielen weiter nach vorn.

Cristian Fiél spielt aus Nähe der Mittellinie einen langen Pass in die Spitze. An der Strafraumgrenze bemüht sich Marvin Stefaniak um die Flanke, verpasst den Ball aber knapp. Marcel Schuhen greift problemlos zu.

Dynamo erarbeitet sich in der Anfangsphase optische Vorteile. Hansa bemüht sich, defensiv konzentriert zu Werke zu gehen, agiert aus einer Konterstellung.

Um den ordnungsgemäßen Ablauf der Begegnung kümmert sich Markus Wingenbach. Der 36-Jährige ist mit der Empfehlung von 20. Bundesliga- und 68 Zweitligaspielen nach Dresden gereist. In der 3. Liga pfeift der Referee seine 36. Partie. Unterstützung erhält er dabei von den Assistenten Markus Wollenweber und Thorsten Braun.

Auf Seiten der Gäste nimmt Karsten Baumann drei Veränderungen vor. Mikko Sumusalo, der gesperrte Denis Weidlich und Kai Schwertfeger werden durch Markus Gröger, José Ikeng und Robin Krauße ersetzt. Vor Keeper Marcel Schuhen verteidigen Maximilian Ahlschwede, Oliver Hüsing, Tommy Grupe und Markus Gröger. Im Mittelfeld agieren defensiv José Ikeng und Robin Krauße sowie auf den Außenbahnen Sascha Schünemann und Christian Bickel. Stürmen sollen Marcel Ziemer und Halil Savran.

Die Mannschaftsaufstellungen können unter Spielschema eingesehen werden.

Neben der sportlichen Brisanz stellt auch die Rivalität der Fangruppen ein bedeutendes Thema dar. Im Hinspiel hatte es pyrotechnische Zwischenfälle gegeben, die zu einer Spielunterbrechung führten. Dynamo bekam in dessen Folge ein Geisterspiel aufgebrummt. So bleibt nur die Hoffnung, dass es heute im und um das Stadion gesittet zugeht. Etwa 1.500 Polizeibeamte sollen die Sicherheit gewährleisten.

Es gibt drei sportliche Szenarien für die Hansa-Kogge. Mit einem Sieg heute würden die Rostocker den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen. Ein Punkt in Dresden wäre Gold wert, wenn Unterhaching in Erfurt allenfalls mit einem Tor Unterschied gewänne. Eine Niederlage könnte man sich erlauben, wenn die Hachinger höchstens einen Zähler holen. Auch die punktgleiche Zweitvertretung von Mainz 05 – derzeit 16. – befindet sich übrigens noch mit in der Verlosung.

Für die Sachsen geht es tabellarisch um nichts mehr. Der Tabellenachte kann die Saison bestenfalls noch als Sechster abschließen. Sollte es heute ganz schlecht laufen rutscht man schlimmstenfalls auf Rang zehn ab. Dennoch möchte Dynamo seinem treuen Anhang zum Ende der so durchwachsenen Spielzeit gern einen Sieg schenken. Ganz besonders natürlich, weil es sich um ein brisantes Ostderby handelt.