3. Liga 2014/2015 » 17. Spieltag » Liveticker: MSV Duisburg - Rot-Weiß Erfurt 2:0

Fazit:
Der MSV Duisburg schlägt Rot-Weiß Erfurt vollkommen verdient mit 2:0. Viel mehr gibt es zu diesem Spiel eigentlich auch nicht zu sagen. In über weite Strecken sehr dürftigen 90 Minuten war der MSV genau diese zwei Tore besser, weil er mehr wollte als nur 0:0 zu spielen. Genau das wiederum schien das Ziel der Gäste zu sein, die im gesamten Spiel nicht einen einzigen Schuss aufs Tor fabrizierten. Von einem Tabellendritten kann und muss man einfach mehr erwarten! Duisburg dagegen hatte zwar große Probleme mit dem eigenen Spiel, war aber die deutlich aktivere und gefährlichere Mannschaft. Hätten die Gastgeber ihre Chancen ein wenig präziser ausgespielt, hätte das Ergebnis sogar höher ausfallen können - was aber wiederum dem Niveau der Partie doch arg geschmeichelt hätte. Den Zebras wird es egal sein, denn sie haben nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg den ersehnten Dreier eingefahren. Duisburg springt dadurch auf Platz fünf, Erfurt stürzt von drei auf sieben. Aussagekraft hat das alles aber nicht, denn hinter Wehen Wiesbaden (30 Punkte) und Preußen Münster (29) liegen gleich fünf Teams gleichauf. Das war es von hier, einen schönen Nachmittag noch!

Noch einmal bäumt sich Erfurt auf. Vom Anstoß weg drängen die Gäste nach vorne, Wiegel zieht ab - und sein Schuss touchiert die Latte. Da wurde es in der letzten Minute erstmals richtig gefährlich vor dem Tor des MSV!

Duisburg macht das nun geschickt, hält die Gäste weit vom eigenen Tor weg. Es riecht nach dem ersten Sieg seit September für den MSV.

Gelbe Karte für Rolf Feltscher (MSV Duisburg)
Plötzlich ist Tempo drin. Nach der Duisburger Konterchance macht Erfurt das Spiel schnell. Weil der MSV aufgerückt war, muss Feltscher taktisch foulen.

Immerhin gibt es mal eine Ecke für Rot-Weiß. Doch die Zebras haben keine Mühe zu klären. Der Konter läuft...

Gelbe Karte für Luka Odak (Rot-Weiß Erfurt)

Die Schlussviertelstunde läuft. Wer hat den (vermutlich entscheidenden) Geisteblitz?

Letzter Wechsel beim MSV: Michael Gardawski, der eigentlich in der Startelf erwartet worden war, bekommt seine Chance. Für ihn muss Klotz weichen.

Schnellhardt muss das 1:0 machen! Um Himmels Willen! Was für eine Chance! Janjić setzt sich einmal mehr über links durch, hebt den Kopf und flankt an den langen Pfosten. Klewin kommt nicht ran und ist geschlagen, das Tor ist leer - doch Schnellhardt schafft es tatsächlich, das Leder drei Meter vor der Linie nicht ins Tor zu köpfen! Das kann nicht sein! Aber es passt irgendwie zu diesem Spiel.

Wieder Eckball für Duisburg, wieder keine Gefahr. Die Standards der Gastgeber sind extrem verbesserungswürdig.

Möckel klärt im letzten Moment! Duisburg kontert nach dem Erfurter Freistoß blitzschnell über die linke Seite. Janjić lässt zwei Mann stehen, dringt in den Strafraum ein. Doch Möckel drängt ihn ab, bis der Winkel nur noch einen Pass zulässt und klärt diesen dann zur Ecke. Diese bringt nichts ein, abgepfiffen wegen Stürmerfoul.

Duisburgs Hajri muss an der Seitenlinie den Schuh wechseln und Erfurt nutzt die kurze Überzahl, um sich hinten rauszuschieben.

So kann man sich auch eine Chance zerstören: Scheidhauer setzt sich super auf links durch, hat den Kopf oben und spielt flach zurück an die Strafraumgrenze. Grote lässt durch, weshalb Janjić in zentraler Position freie Schussbahn hat. Doch der Bosnier lässt das Leder einfach unter dem Fuß durchflutschen. Schwerer technischer Fehler!

Der erste Eindruck kann täuschen, doch Erfurt scheint sich nun deutlich offensiver aufzustellen.

Dritte Chance des Spiels, die dritte für die Gastgeber! Kühne geht rechts mit nach vorne, flankt gut rein. In der Mitte ist Scheidhauer frei, kann das Leder aber nicht kontrollieren. Die besseren Ansätze hat hier ganz klar der MSV.

Zweite Chance für den MSV! Der Freistoß ist zwar erneut nicht gut, doch der Abpraller landet vor den Füßen von Klotz. Der zieht von der Strafraumkante ab, gerät dabei aber zu sehr in Rücklage, sodass der Schuss drüber geht.

Knapp zehn Minuten vor der Pause hat Duisburg weiterhin mehr vom Spiel und nun mit der ersten Chance der Partie auch tatsächlich Ansprüche auf die Führung angemeldet.

Eckball für Duisburg. Geht da was?

Fast eine Torchance! Der MSV spielt sich über links durch, Janjić legt den Ball schön raus auf Grote. Der hat Platz und Zeit, doch seine Flanke wird locker von einem Erfurter Abwehrbein aus der Gefahrenzone geschlagen.

Erfurt hat sich die Versuche der Gastgeber in den vergangenen Minuten gemütlich angeschaut und festgestellt, dass dabei nicht allzu viel rausspringt. Die Konsequenz: Die Gäste schieben sich nun ihrerseits etwas weiter nach vorne und verlagern das Geschehen in die Hälfte des Gegners. Den Strafraum von Michael Ratajczak haben sie aber immer noch nicht betreten.

Der Freistoß wird geklärt, Duisburg bekommt aber den zweiten Ball. Dummerweise stehen bei der folgenden Flanke aber gleich zwei Mann im Abseits. Und so verpufft auch diese Gelegenheit schon im Ansatz.

Ein kurzer Aufschrei aus rund 10.000 Kehlen, dann legt sich die Aufregung sofort wieder. Scheidhauer taucht nach schönem Steilpass alleine vor Erfurt-Keeper Klewin auf, stand jedoch klar im Abseits. Das Spiel reißt die Fans bislang noch nicht gerade vom Hocker.

Die Ecke fliegt an allen vorbei. Grote setzt nach, spielt dabei aber Foul.

Nächstes Foul, und das war eines von der rüderen Sorte: Kleineheismann will Duisburgs Klotz an der Mittellinie den Ball weggrätschen, kommt aber viel zu spät. Schiri Reichel belässt es bei einer ernsthaften Ermahnung.

Die ersten Minuten sind ziemlich wild. Beide Teams gehen von Beginn an drauf, es geht rauf und runter. Allerdings fehlt auf beiden Seiten die Präzision.

Mit einem Sieg in Duisburg könnte Rot-Weiß einen Vereinsrekord aufstellen: Noch nie hatte man nach 17 Spieltagen 31 Punkte auf dem Konto. Und die Gäste haben Blut geleckt, die Ansprüche wachsen: "Obwohl wir im letzten Jahr gegen den MSV nicht viel reißen konnten, wird es unser Ansporn sein, bei diesem Traditionsverein zu punkten. Wir wollen uns bis Weihnachten in eine Position bringen, die uns alle Optionen im Frühjahr offen lässt", sagte Coach Kogler vor der Partie. Es riecht nach spannenden 90 Minuten!

Dennoch reisen die Rot-Weißen mit sehr viel Respekt in den Westen der Republik. Was zum einen an der äußerst negativen gegen den MSV liegt, zum anderen an einer Hiobsbotschaft: Der zweitbeste Torschütze Erfurts, Simon Brandstetter, wird mit einer Knochenabsplitterung im Knie einige Wochen ausfallen.

Entsprechend zuversichtlich geht Chefcoach Gino Lettieri denn auch in das Spiel, wohl wissend, dass sein Team etwas gutmachen muss: „Entscheidend ist, wie wir mit der Niederlage in Münster umgehen und welche Reaktion wir zeigen.“ Nicht helfen können werden einmal mehr Pierre de Wit und Kevin Wolze, die vermutlich noch länger ausfallen werden.

Hinzu kommt noch das unglückliche Aus im DFB-Pokal gegen Erstligist 1. FC Köln. Erst im Elfmeterschießen musste der finanziell weiterhin klamme Verein die Segel streichen. Die Einnahmen aus einer weiteren Pokalrunde hätten sehr gut getan.

Beim Blick auf die Tabelle wird klar: Es ist für beide Mannschaften ein wegweisendes Spiel. Erfurt liegt mit einem Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Wehen Wiesbaden auf Platz drei, Duisburg steht weitere drei Punkte dahinter nur auf Platz acht. Wie eng es in der 3. Liga zugeht, verdeutlicht die Tatsache, dass zwischen Platz 1 und 12 gerade einmal fünf Punkte liegen. Was im Umkehrschluss heißt: Gewinnt Duisburg, ist ein gewaltiger Sprung nach oben möglich. Gewinnt Erfurt, könnte man sogar auf den Platz an der Sonne vorrücken – und den MSV erst einmal distanzieren.