3. Liga 2014/2015 » 9. Spieltag » Liveticker: SV Wehen Wiesbaden - Rot-Weiß Erfurt 3:1

Fazit
In einer rasanten und abwechslungsreichen Begegnung gewinnt der SV Wehen Wiesbaden nach drei Niederlagen in Serie erstmals wieder ein Drittligaspiel und schickt den FC Rot-Weiß Erfurt mit 3:1 nach Hause. Der Erfolg geht in Ordnung, denn in der kämpferisch anspruchsvollen, intensiven und teilweise zähen Partie waren es die Gastgeber, die immer gefährlich blieben, während Erfurt sich immer wieder mal eine Auszeit nahm und nach dem 2:1 völlig von der Rolle schien. Wäre dieser Treffer von Jänicke nicht gefallen, hätte das Spiel aber auch gut und gerne anders herum ausgehen können, denn auch Wehen hatte nach dem Ausgleich kurzzeitig Schwindelgefühle. So klettern die Rheinhessen wieder auf den Relegationsplatz, während die Thüringer vorerst weiter im Mittelfeld festsitzen.

Gelbe Karte für Haris Bukva (Rot-Weiß Erfurt)

Gelbe Karte für Christoph Menz (Rot-Weiß Erfurt)

... nach der Hereingabe reklamieren die Thüringer auf Handspiel, aber Sippel lässt weiterspielen.

Doch nochmal die Gäste: Nach einer langen Flanke ist es Brandstetter, der hochstiegt und sein fünftes Saisontor anvisiert, aber der Mittelstürmer verpasst den Einschlag aus sieben Metern.

RWE scheint jetzt vor allem hinten ungeordnet und bekommt einen Ball erst im dritten Versuch aus dem Strafraum, werden die tapferen Thüringer jetzt unkonzentriert?

Tooor für SV Wehen Wiesbaden, 2:1 durch Tobias Jänicke
Ausgerechnet der auf die Bank verbannte Stürmer bricht jetzt das Eis! Wieder geht der nimmermüde Vunguidica links durch und flankt butterweich in die Mitte, wo der gerade eingewechselte Routinier die Kugel klasse volley nimmt und Klewin auch noch unter die Hosenträger erwischt. Erneute Führung für Wehen!

Das Spiel hat in der zweiten Hälfte wieder an Intensität gewonnen und ist nach dem Ausgleich ein Spiel auf Messers Schneide. Welche der beiden Teams hat am Ende das glücklichere Ende für sich?

Kolke! Der Wiesbadener Keeper schießt Kammlott noch einem Rückpass direkt an und hat Glück, dass dieser Ball nicht unglücklich ins eigene Netz zurückschießt!

Auf der anderen Seit erneut der starke Vunguidica, dem der Trip zur Nationalmannschaft nach Afrika anscheinend nichts ausgemacht hat: Aus gut 22 Metern zeiht er einen Drehschuss aus Tor und verfehlt nur knapp.

Die Thüringer wittern jetzt Morgenluft und haben die nervösen Wehener am Rande einer Niederlage. Eine entscheidende Spielphase bahnt sich an.

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 1:1 durch Andreas Wiegel
Aus dem Nichts der Ausgleich für die Thüringer! Nach einem Einwurf wird Buvka zu lange alleine gelassen. Der 10er sieht den startenden Wiegel, spielt ihn wunderbar in den Lauf an, sodass der Flügelflitzer das Ding eiskalt ins linke Eck abschließen kann. Da waren die Gastgeber zu unaufmerksam!

Gleich wieder Offensivpower der Gastgeber: Riemann kommt gut zehn Meter vor derm Tor zu einem interessanter Abschluss, aber Kleinheisemann wirft sich dazwischen und schont damit Keeper Klewin.

Sippel gibt den zweiten Durchgang frei, noch beide Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit
In einem seltsamen Spiel führt der SV Wehen Wiesbaden mit 1:0 zur Pause gegen Rot-Weiß Erfurt. Das Spiel begann mit einem Paukenschlag und ging auch in der Folge zwanzig Minuten lang hin und her, beide Teams boten sich einen starken Drittligafight, in dem die Gastgeber leichte Vorteile hatten. Dann jedoch hielt der Kampf und später auch der Krampf Einzug in die Partie - die Mannschaften zollten dem hohen Tempo der Anfangsphase Tribut und kamen kaum noch an oder in den gegnerischen Strafraum. Hoffen wir, dass sich die Akteure in der Kabine erholen und es im zweiten Durchgang wieder mehr zu bestaunen gibt!

Nils-Ole Book flankt die Kugel jetzt mal wieder scharf in den Strafraum, wo der Torschütze aus Angola erneut richtig steht und aufs Tor köpfen kann. Allerdings ist da kaum Druck hinter, Klewin packt problemlos zu.

Endlich wieder ein Torschuss: Wiegel probiert es von der Strafraumgrenze, verfehlt den Kasten Kolkes aber um gut zwei Meter.

Allmählich wird das Spiel schwächer. Ist die Luft raus nach der sehr starken ersten Viertelstunde? Kann Erfurt jetzt schon nicht mehr oder setzen sie alles auf die Karte zweite Hälfte, um dann nochmal Gas zu geben?

Nach wie vor viel Biss in der Partie, lediglich die Torgelegenheiten werden mit der Zeit etwas ab. Ein Anzeichen dafür, dass sich beide Teams nichts schenken und unbedingt Anschluss an die Tabellenspitze halten wollen.

Eine muntere Partie bisher, in der auch die Erfurter inzwischen gut mithalten können. Die Führung der Gastgeber ist aber doch noch verdient, sie machen nach wie vor mehr für das Spiel.

Endlich auch Erfurt gefährlich: Buvka dribbelt sich nach einem Zuspiel von Tyrala in den Strafraum, verfehlt mit seinem Flachschuss aber das Gehäuse rechts unten um wenige Zentimeter. Immerhin!

... aber der bleibt harmlos, Kolke fängt diesen direkt auf den Mann geschlagenen Ball ohne jegliche Mühe.

Die Gastgeber sind konzentriert bei der Sache und lassen bislang nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen, wer hier und heute die drei Punkte mitnimmt. Erfurt scheint vom Kaltstart der Rheinhessen überrascht und findet nach wie vor kein Mittel gegen aggressive Jungs aus Wehen.

Wehen legt hier wie die Feuerwehr los und überrollt den RWE, der hier noch mit dem Kopf in der Kabine zu sein scheint. Ist das die Wiesbadener Reaktion auf die Kritik der letzten Wochen?

Gleich zu Beginn eine Großchance für die Gastgeber! Grupp flankt von der rechten Seite auf den in der Mitte lauernden Riemann, der tatsächlich an die Kugel kommt und aus zehn Metern auf Tor köpft, doch Klewin ist mit einer starken Parade zur Stelle!

Aufseiten der Wiesbadener kehrt der wuchtige Stürmer José Vunguidica in die Startelf zurück, nachdem er bei der Niederlage in Münster am Wochenende noch mit der angolanischen Nationalmannschaft unterwegs war.

Die Mannschaftsaufstellungen sind wie gehabt unter dem Menüpunkt Spielschema zu sehen.

"Wir hatten schon in der Vergangenheit immer wieder mal schwierige Phasen, daher ist die Situation nicht neu für uns. Ergebnisse sind Fakten, die können wir nicht wegdiskutieren. Wichtig ist immer, dass wir die Ruhe bewahren – das gilt aber auch dann, wenn wir dreimal in Folge gewonnen hätten. Wir werden unsere sachliche und seriöse Herangehensweise nicht ändern, eine klare Analyse hilft am meisten“, so Trainer Marc Kienle. Er weiß aber auch, dass gegen Erfurt nun eine deutliche Leistungssteigerung her muss, denn bei einer Niederlage heute droht es allmählich eng zu werden mit dem Anschluss an die Tabellenspitze. "Wir müssen Dinge verbessern und die Fehler minimieren. Dabei dürfen wir den Glauben an unsere Stärken nicht verlieren. Wir hatten in den letzten drei Spielen auch unsere Chancen, um in jeder Partie zurückzukommen. Es fehlten uns die entscheidenden zehn Prozent – die müssen wir heute wieder abrufen“.