3. Liga 2015/2016 » 19. Spieltag » Liveticker: Preußen Münster - Erzgebirge Aue 0:1

Fazit:
Erzgebirge Aue schlägt Preußen Münster letztendlich verdient mit 1:0. Die erste Halbzeit war geprägt von zwei starken Defensivreihen, sodass sich kaum Chancen ergaben. Münster hatte zwar die größeren Spielanteile, konnte aber keine nennenswerten Gelegenheiten herausspielen. Ganz im Gegenteil, so waren doch die gelegentlich auf Konter setzenden Gäste das insgesamt etwas gefährlichere Team. Auch nach dem Seitenwechsel ließen die Defensivverbünde zunächst kaum etwas zu. Dies änderte sich ab der 60. Minute als das Spiel merklich an Fahrt aufnahm und beide Teams offener agierten. Es kam zu Chancen auf beiden Seiten, wobei vor allem Aue gleich mehrere Hochkaräter zu verzeichnen hatte. Schließlich war es Riese, der nach toller Vorarbeit von Kvesić die Führung für die Veilchen erzielte. Münster versuchte danach noch einmal alles, ihnen fehlten aber sowohl die spielerischen Mittel als auch das Selbstvertrauen nach der jüngsten Negativserie, um das Spiel noch auszugleichen. Die Veilchen sind damit weiterhin die Ergebnisminimalisten der 3. Liga. Die Tabelle gibt ihnen jedoch recht, da sie sich durch den Sieg an Münster vorbei- und auf den dritten Platz vorschieben. Der SC Preußen hingegen muss aufpassen, dass er nun nicht im Tableau durchgereicht wird. Vor allem die in den letzten Wochen so harmlose Offensive wird Trainer Ralf Loose zu denken geben. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Es läuft die Nachspielzeit. Münster haut die Bälle nur noch unkontrolliert vorne rein. Ergibt sich hier noch eine Gelegenheit für die Mannschaft von Ralf Loose, der es nun aber scheinbar an der letzten Überzeugung mangelt?

Gelbe Karte für Louis Samson (Erzgebirge Aue)
Samson holt sich für ein taktisches Foul die Gelbe Karte ab.

Joker Özkara kommt in der Sturmspitze an den Ball. Er wird jedoch von gleich zwei Gegenspielern bedrängt und haut die Kugel dadurch weit über das Tor.

Die Gäste spielen weiterhin ein intensives Vorchecking und lassen Münster damit nicht zur Entfaltung kommen. Die Hausherren kämpfen mit dem Anlaufen der Gäste und müssen sich nach den Wechseln auch erst mal sortieren.

Gelbe Karte für Christian Tiffert (Erzgebirge Aue)

Und die nächste Riesengelegenheit für Aue! Münster macht logischerweise hinten auf, was die Sachsen sofort für sich ausnutzen. Erneut ist es Kvesić, der einen tollen Pass spielt und auf der rechten Seite Adler findet. Der taucht völlig alleine vor Lomb auf, verzieht jedoch knapp, sodass sein Schuss um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei streicht.

Das Spiel nimmt an Fahrt auf. Beide Teams stehen nicht mehr ganz so dicht gestaffelt, wodurch sich auf beiden Seiten Räume ergeben.

Münster deutet sein Potenzial endlich mal an: Die Westfalen kombinieren sich nach Ballgewinn am eigenen Sechzehner mit jeweils nur einem Ballkontakt über die rechte Seite nach vorne und machen damit das Spiel schnell. Die Kugel landet schließlich bei Kara, der ebenfalls versucht das Leder direkt in die Spitze weiterzuleiten. Diesmal ist Aue aber zur Stelle und klärt ins Seitenaus.

Nun ist es Münster, das sich etwas zurückzieht und zwei Viererreihen in der eigenen Hälfte aufzieht. Lediglich Kara und Reichwein bleiben vorne. Die Rückkehr von Bischoff hat noch für keine allzu großen Impulse gesorgt. Der Kapitän ist zwar bemüht, aber auch ihm fehlen noch die entscheidenden Ideen.

Erneut ist es der SC Preußen, der engagiert aus der Kabine kommt und direkt versucht nach vorne zu spielen.

Die kurz an den Tag gelegte Offensivlust Aues ist schon wieder verpufft. In den letzten Minuten stellen sich sich wieder ausschließlich hinten rein. Angesichts dessen scheut auch Münster das Risiko vor der Pause.

Münster wartet auf einen Fehler der Gäste. Die stehen allerdings weiter dicht gestaffelt. Reichwein kommt in der Sturmspitze angesichts intensiver Bewachung überhaupt noch nicht zur Entfaltung.

Aue wird stärker! Eine zu kurz geratene Abwehraktion des SC Preußen landet bei Skarlatidis im Rückraum. Der fackelt nicht lange und zieht aus halbrechter Postion von der Sechzehnergrenze ab. Lomb ist jedoch am kurzen Pfosten zur Stelle und kann den Schuss zur Seite abwehren.

Das ist schon klasse, wie die Veilchen in der Zone vor ihrem Kasten verteidigen. Sie laufen die Münsteraner meist mit zwei Spielern an und setzen diese so extrem unter Druck, wodurch kaum einmal gut getimte Abspiele gelingen. Männel ist noch weitestgehend beschäftigungslos und Münster mittlerweile seit 350 Minuten ohne eigenen Treffer.

Und tatsächlich sind es die Veilchen, die die erste nennenswerte Torchance verzeichnen können. Skarlatidis wird auf der linken Seite eingesetzt. Er hat Platz und kann mit links abziehen, verliert dabei aber das Gleichgewicht, wodurch sein Schuss im zweiten Stockwerk landet, ohne dass Lomb eingreifen muss.

Münster drückt die Gäste in deren letztes Drittel. Allerdings kommen die Flanken noch zu ungenau, weshalb Erzgebirge bis jetzt alle Hereingaben abfangen konnte. Die Gäste versuchen bei Ballgewinnen aus ihrer kompakten Defensive heraus ein schnelles Umschaltspiel zu initiieren, was aber überhaupt noch nicht klappt.

Aue erhält einen Freistoß im zentralen Halbfeld, nachdem Heitmeier seinen Gegenspieler mit der Sohle getroffen hatte. Hertner bringt den Ball in den Sechzehner, dort kann ihn aber die Preußen-Innenverteidigung klären. Münster initiiert daraufhin direkt einen Konter gegen die aufgerückten Sachsen, der aber zu ungenau ausgespielt wird und damit für keinerlei Gefahr sorgt.

Wie wird sich die zuletzt harmlose Sturmabteilung von Münster gegen das Abwehrbollwerk der Sachsen schlagen? Nur Würzburg steht hinten noch besser als Aue. Ralf Loose fordert von seinen Stürmern jedenfalls mehr Beweglichkeit und Einsatz, um Torerfolge wieder zu erzwingen. Symptomatisch für die Flaute steht der Topgoalgetter Reichwein, der seit Mitte Oktober nicht mehr treffen konnte.

Beim SC Preußen ist mit Amaury Bischoff der wichtigste Mann im Mittelfeld nach einer Gelbsperre wieder zurück. Der Kapitän soll das Spiel seines Teams heute wieder ankurbeln.

Für Erzgebirge Aue geht es mit der Partie gegen Preußen Münster in eine äußerst entscheidende Phase der Saison. Nach dem Aufeinandertreffen mit dem SC Preußen warten in den nächsten drei Wochen mit Osnabrück und Großaspach zwei weitere Aufstiegskandidaten. Zudem steht in der Vorweihnachtszeit auch noch das Pokal-Achtelfinale gegen den Zweitligisten Heidenheim an.

Eine besondere Partie dürfte das Aufeinandertreffen für den Veilchen-Coach Pavel Dotchev werden, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, hatte er doch Preußen Münster von Anfang 2012 bis zum September 2013 trainiert.

Erzgebirge Aue liegt nach 18 Spieltagen mit 28 Punkten auf einem soliden sechsten Platz. Nachdem der Zweitligaabsteiger gut in die Saison gestartet war, hatten die Sachsen in der Mitte der Hinrunde doch arge Probleme. Die Veilchen konnten sechs Spiele am Stück nicht gewinnen und wurden in der Tabelle durchgereicht. Mittlerweile hat sich die Elf von Pavel Dotchev jedoch wieder gefangen, ist seit vier Spielen ungeschlagen und hat zwei dieser vier Partien gewonnen.

Preußen Münster spielt erneut eine starke Saison und liegt mit 30 Punkten nach 18 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz. Der SC Preußen stellt mit lediglich 15 Gegentoren die drittbeste Abwehr der Liga und auch die Offensive gehört mit 24 erzielten Treffern zu den besseren Angriffsreihen der Spielklasse. Die Westfalen mussten bislang erst zwei Mal als Verlierer den Platz verlassen (1. FC Magdeburg und 1. FSV Mainz 05 II). In der Hinsicht ist lediglich der Tabellenführer aus Dresden, der nur eine Saisonniederlage hinnehmen musste, besser.

Ein herzliches Willkommen zum Drittligakracher am 19. Spieltag! Preußen Münster empfängt ab 14 Uhr im Preußenstadion Erzgebirge Aue. Während der SC Preußen sich mit einem Heimsieg auf Tabellenplatz zwei vorschieben will, sind die Veilchen bestrebt einen Auswärts-Dreier einzufahren, um in die ersten drei Plätze der Tabelle vorzustoßen.