3. Liga 2015/2016 » 37. Spieltag » Liveticker: VfB Stuttgart II - 1. FC Magdeburg 0:1

Fazit:
Die Reserve des VfB Stuttgart verliert auch das letzte Heimspiel der vorerst letzten Drittliga-Saison und verabschiedet sich mit einer knappen 0:1-Niederlage von den Fans. Dabei bewiesen die Schwaben große Moral, gaben sich trotz feststehenden Abstiegs und des schnellen Tores nach Wiederanpfiff (46.) nicht auf, waren Magdeburg technisch im Mittelfeld zum Teil überlegen und erarbeiteten sich einige gute Chancen. Die Gäste agierten hinten heraus aber sehr abgezockt, ließen Stuttgart kommen und setzten durch strukturierte Konter Nadelstiche. Da sie dabei eine Entscheidung vergaben, blieb die Begegnung bis zum Ende spannend – doch es reicht schließlich für den Auswärtserfolg, durch den der FCM auf den vierten Tabellenplatz springt und der VfB am Tabellenende bleibt. Das war es aus Stuttgart, einen schönen Fußballnachmittag noch.

Drei Minuten gibt es obendrauf.

Der letzte Wechsel gibt den Gästen noch einmal Zeit, durchzuschnaufen und sich aus der Umklammerung des VfB zu befreien. Drei Minuten müssen die Blau-Weißen offiziell noch überstehen, um drei Punkte unter Dach und Fach zu bringen.

Powerplay des VfB, der nun alles in die Waagschale wirft, um den Ausgleich zu erzielen. Dabei haben die Schwaben allerdings Glück, dass Bolten seinen Stellungsfehler gegen Chahed noch rechtzeitig ausbügeln und das 0:2 aus Sicht der Stuttgarter verhindert kann.

Glinker hält die Null für seinen FCM! Der Keeper zeigt gegen Besuschkow eine Glanzparade und verhindert den Einschlag! Die Stuttgarter fahren ihren Angriff konsequent über rechts, an dessen Ende Besuschkow alleine auf das Tor zugeht und der Torhüter der Gäste mit einer blitzschnellen Fußabwehr den Ausgleichstreffer verhindert.

Arianit Ferati macht nach seiner frühen Einwechslung ordentlich Randale und wirbelt die FCM-Abwehr auf dem Flügel durcheinander. Die letzte Durchschlagskraft fehlt dem U19-Nationalspieler aber noch, um Glinker zu überwinden. Mit Nachspielzeit bleiben ihm vielleicht noch 15 Minuten!

Der Kapitän verlässt das Feld und übergibt an den zweiten U19-Jungspund. Nach Benedict Dos Santos darf auch Alexander Groiß sein Drittliga-Debüt feiern.

Dass eine Führung nichts heißen muss, erlebten die Magdeburger im Hinspiel, das sie sicherlich noch gut in Erinnerung haben: Die Elbstädter waren lange Zeit 2:0 in Front, kassierten in den letzten fünf Minuten aber zwei Gegentreffer und mussten sich mit der Punkteteilung zufrieden geben. Den Stuttgartern dürfte insbesondere der Auftritt in der zweiten Hälfte Mut machen: Bei den Blau-Weißen zeigten sie ein starkes Spiel, brachten sich aber durch Unkonzentriertheiten im Abschluss um einen dreifachen Erfolg. Was ist für den VfB heute noch drin?

Die Blau-Weißen haben den Vorteil der Fans trotz Auswärtsspiel auf ihrer Seite. Unter den 1410 Zuschauern im Stadion sind circa 1000 Magdeburger Anhänger zu finden. Diese Heimspielatmosphäre für den FCM hilft den Elbstädtern vielleicht, die Drangphase der Gastgeber zu überstehen.

Beide Mannschaften drängen auf den nächsten Treffer der Begegnung, wollen die Partie an sich reißen. Dabei agieren sie bisweilen zu hektisch. So kommt es zum Ping-Pong-Fußball mit vielen hohen Bällen im Mittelfeld, bei dem keine Mannschaft die Kugel lange in den eigenen Reihen halten kann.

Jawoll - jetzt geht es hier rauf und runter. Handke pariert per Fußabwehr für die Gäste am kurzen Pfosten und im direkten Gegenzug haut Farrona-Pulido einen Nachschuss von der Sechzehnerkante über das Aluminium. Hier ist Pfeffer in der Begegnung, dem FCM gibt der Treffer Schwung nach vorne, doch der VfB lässt sich nicht so einfach abschütteln.

Gelbe Karte für Prince Owusu (VfB Stuttgart II)
Owusu ist mächtig angesäuert ob des Gegentreffers und haut den Ball nach einem Pfiff des Unparteiischen weg. Korrekte Auslegung, hierfür die Gelbe Karte zu zeigen.

Tooor für 1. FC Magdeburg, 0:1 durch Christian Beck
Der Favorit schlägt eiskalt zu! Mit der ersten Aktion des zweiten Durchgangs gehen die Elbstädter in Front! Nico Hammann schlägt einen ruhenden Ball aus dem Mittelfeld an den Pfosten, doch Goalgetter Christian Beck ist zur Stelle und wuselt die Pille in feinster Abstauber-Manier über die Linie.

Weiter geht es. Bisher konnte Magdeburg seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden: Da die SG Sonnenhof Großaspach und der VfL Osnabrück, die derzeit auf den Plätzen vier und fünf der Liga verweilen, beide zurückliegen, könnte der FCM mit einem Dreier Big Points einsammeln. Gelingt den Elbstädtern im zweiten Durchgang mehr?

Halbzeitfazit:
Leistungsgerecht steht es nach 45 gespielten Minuten torlos zwischen der Zweitvertretung des VfB Stuttgart und dem 1. FC Magdeburg. Nach einer wuseligen Anfangsphase, in der ein Spielfluss nicht so recht zu Stande kommen wollte, nahm die Begegnung im Laufe der Halbzeit immer mehr Fahrt auf: Beide Mannschaften kamen vor allem über die Außen, weil das Zentrum hüben wie drüben gut zugestellt ist. Deshalb ist zwar viel Tempo in der Partie, Chancen bleiben jedoch Mangelware, weil die Bälle von außen nicht in die Mitte getragen werden können. Hoffen wir, dass sich im zweiten Durchgang mehr Torraumszenen ergeben. Bis gleich!

Dennoch: Christopher Handke hat nach seiner unter der Woche bekanntgegebenen Vertragsverlängerung um ein Jahr bis 2017 offenbar richtig Bock auf Fußballspielen. Der 27-jährige, der seit 2013 dem Verein die Treue hält, reiht sich in seinem 76. Pflichtspiel für die Elbstädter mit körperlicher Präsenz und gutem Timing in den Zweikämpfen in das Team ein. Gelungener Beginn des Abwehrspielers.

Das tat schon beim Zugucken weh! Niemeyer bleibt nach einem Kopfballduell blutend liegen und muss außerhalb des Platzes behandelt werden. Auch Gegenspieler Kirchhoff wird behandelt. Der Stuttgarter kann mit Kopfschmuck wohl weiter spielen, bei Niemeyer sieht es eng aus. Wird auch Magdeburg noch im ersten Durchgang zum ersten Wechsel gezwungen?

Wer Stuttgart in den Amateurbereich begleitet, werden im Übrigen aller Voraussicht nach Energie Cottbus, der SV Wehen Wiesbaden und die Zweite von Werder Bremen unter sich aus machen. Energie und Wehen haben bereits vorgelegt, führen jeweils auswärts 1:0. Bremen begnügt sich derweil mit dem torlosen Unentschieden.

Dennoch fehlen der Begegnung weiterhin die großen Chancen. Das Klein-Klein der Anfangsphase ist zwar überwunden, doch über ein Offensivfeuerwerk können sich die Fans im Stadion noch nicht freuen. Ob sich das noch im ersten Durchgang ändert?

Die Verletzung von Joel Soñora erweist sich offenbar doch als so schwer, dass es nicht mehr weiter geht. Für ihn übernimmt nun positionsgetreu Arianit Ferati.

Gelbe Karte für Manuel Farrona-Pulido (1. FC Magdeburg)
Mit einem taktischen Foul unterbindet Manuel Farrona-Pulido im Anschluss an eine Magdeburger Ecke einen Konter des VfB und sieht richtigerweise den Karton.

Erste gefährliche Aktion des FCM! Die einzige nominelle Spitze Christian Beck rauscht unter einer Flanke von Manuel Farrona-Pulido her und kann die Murmel nicht in Richtung des VfB-Gehäuses drücken. Da fehlten nur Zentimeter!

Die Startelf der Hausherren ist heute durchschnittlich gerade einmal 22 Jahre alt - das frische Blut, das verletzungsbedingt in die erste Formation von Walter Thomae fließt, scheint den Schwaben gut zu tun. Die jungen Kicker spielen mutig auf und gestatten es dem Favoriten nicht, ins Oberwasser zu geraten.

Magdeburg versucht, dem aggressiven Angreifen der Hausherren mit spielerischen Lösungen Paroli zu bieten. Auf der linken Außenbahn nimmt Beck Kinsombi mit und will ihn lang schicken, doch ein Stuttgarter Bein ist dazwischen. Es gibt Einwurf für den FCM.

"Stuttgart II ist rechnerisch abgestiegen und somit kann eine gewisse Leichtigkeit zum Fußball wieder in der Mannschaft der Gastgeber einkehren", rechnete Jens Härtel vor dem Spiel mit befreit aufspielenden Stuttgartern. Und tatsächlich: Zumindest in Puncto Ballbesitz sind die Schwaben in der Anfangsphase tonangebend und kämpfen sich mehr und mehr in die direkten Duelle. Guter Beginn des VfB!

Auf den Rängen haben die rund 1000 mitgereisten Fans der Gäste bereits vor dem Anpfiff das Kommando übernommen, nun schickt sich die Mannschaft von Jens Härtel an, es ihnen auf dem Grün gleich zu tun: Die langen Bälle in die Spitze sorgen allerdings (noch) nicht für Gefahr.

Wegen des ausgedünnten Kaders gibt es in der ersten Elf der Hausherren fünf Veränderungen: Im Kasten beginnt Niklas Bolten, zudem starten Daniel Vier, Thomas Hagn, Simon Kranitz und Joel Soñora. Auf der Bank geben die U19-Akteure Benedict Dos Santos und Alexander Groiß ihr Kaderdebüt.

Um die Regeldurchsetzung kümmert sich Franz Bokop. Der 26-jährige Student aus Vechta ist seit der vergangenen Spielzeit im Profifußball tätig und leitet heute seine 20. Begegnung in der Dritten Liga. An den Seitenlinien wird er dabei von Lars Thiemann und Lukas Benen unterstützt. Bereits dreimal pfiff der Unparteiische die heutigen Kontrahenten in der laufenden Saison: Zweimal den VfB, einmal die Magdeburger. Alle drei Begegnungen gingen unentschieden aus. Ein Vorbote auch für das heutige Spiel?

Durch den Abstieg verliert der Verein das höchste Gut, das ein Bundesligist im Nachwuchsbereich haben kann – einen starken Unterbau, der sich auf Profiniveau entwickelt. Der VfB war in diesem Bereich der einzige Verein im Süden der Republik, der eine im Profifußball aktive zweite Mannschaft für sich verbuchen konnte. Nach acht Jahren den Gang in den Amateurbereich antreten zu müssen, ist deshalb umso bitterer für die Schwaben. Zumal der Wiederaufstieg aus der vierten deutschen Liga alles andere als einfach ist: Die Konkurrenz ist enorm, einen direkten Aufsteiger gibt es nicht. Insofern wird einiges an Arbeit auf die Verantwortlichen zukommen.

Die Elbstädter betonten im Vorlauf der Partie, die Saison solide zu Ende spielen zu wollen und den vierten Tabellenplatz weiterhin anzupeilen. Blau-Weiß rechnet in Stuttgart mit einer schweren Partie. "Niemand weiß, in welche Richtung sich dieses Spiel entwickeln kann. Wir sind gut vorbereitet und wollen gern drei Punkte einfahren", hofft der Trainer des 1. FC Magdeburg, Jens Härtel, auf einen Auswärtserfolg.