Bundesliga 2013/2014 » 34. Spieltag » Liveticker: 1. FSV Mainz 05 - Hamburger SV 3:2

Fazit
Der Hamburger SV kommt mit einem blauen Auge davon und darf sich bei Nürnberg und Braunschweig bedanken, dass diese Horrorsaison wenigstens auf dem Relegationsplatz endet. Heute mussten sich die Rothosen einer Mainzer Mannschaft geschlagen geben, der wenige Aktionen zum Torerfolg reichten. Es war kein besonders schönes, dafür ein sehr unterhaltsames Spiel. Unter dem Strich steht für die 05er der verdiente Einzug in den Europapokal. Die Hamburger gehen in die ungeliebte Verlängerung und können ihren Ruf als Bundesligadino in den Relegationsspielen gegen Fürth oder Paderborn retten. Das war's von hier. Einen schönen Samstag noch und auf Wiedersehen.

An der Uhr drehen ist angesagt. Und es funktioniert, denn Kinhöfer macht pünktlich Schluss!

Aber die Zeit spielt den Hausherren in die Karten. Noch 60 Sekunden plus Nachspielzeit und es ist überstanden.

Tooor für Hamburger SV, 3:2 durch Ivo Iličević
Von wegen Deckel drauf! Mit einem nicht ganz regulären Tor verkürzt der HSV auf 2:3. Jiráčeks Flanke von rechts verpasst Iličević am langen Pfosten mit dem Kopf, stoppt den Ball aber unfreiwillig mit der Hand. Anschließend stochert er das Spielgerät aus fünf Metern über die Linie. Dieser Treffer hätte wohl nicht zählen dürfen.

Für Tomás Rincón, Rafael van der Vaart und Heiko Westermann steht übrigens noch einiges auf dem Spiel. Das Trio hat jeweils vier Gelbe Karten auf dem Konto und wäre bei einer weiteren Verwarnung für das erste Relegationsspiel gesperrt.

Immerhin! Moritz blockt eine Çalhanoğlu-Flanke und die Fans bekommen mal wieder eine Ecke zu sehen...

Pospěch will Okazaki in die Tiefe schicken, aber Mancienne lässt sich nicht vom Japaner abkochen und bereinigt die Situation.

Die ganz große Intensität ist verflogen. Mainz kann mit diesem Ergebnis natürlich gut leben und Hamburg scheint die Luft ein wenig auszugehen.

Noch müssen sich die HSV-Anhänger keine Sorgen machen, denn die Zwischenstände aus Hoffenheim und Schalke spielen den Rothosen voll in die Karten. Es riecht ganz stark nach der Relegation.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 2:1 durch Yunus Malli
Denkste! Ein einziger Geistesblitz reicht dem FSV, um erneut in Führung zu gehen! Koo vernascht Rincon an der linken Außenlinie. Er bringt die Kugel flach in die Mitte und findet den an der Strafraumgrenze lauernden Malli. Der zieht sofort ab und versenkt den Ball punktgenau neben dem linken Pfosten. Eine bärenstarke Vorarbeit und ein präziser Abschluss bringen die 05er einen großen Schritt näher an die Europa League.

Çalhanoğluuuu! Von der rechten Seite segelt die Flanke eine gefühlte halbe Stunde durch die Luft. Pospěch lässt Çalhanoğlu trotzdem völlig unbehelligt aus zehn Metern zum Kopfball kommen. Karius steht da wie angewurzelt und kann drei Kreuze machen, dass der Hamburger die Kugel knapp am rechten Pfosten vorbei setzt.

Schon wieder so ein optimistischer Versuch von Hakan Çalhanoğlu. Aus rund 25 Metern lässt er den nächsten Schuss los. Der kullert aber deutlich neben den Kasten.

Kann man mal versuchen: Çalhanoğlu schießt einen Freistoß fast von der Mittellinie direkt auf das Tor. So etwas gelingt einem aber in der Regel nicht zwei Mal in einer Saison. Karius passt auf und packt sicher zu.

Auf der anderen Seite gibt es die Ecke für den FSV. Geis findet jedoch nur die Rübe von Westermann, der auf Nummer sicher geht und den Ball raus köpft.

Çalhanoğlu und Lasogga probieren es am gegnerischen Strafraum mit einem Doppelpass, kommen aber nicht durch. Im direkten Gegenzug missglückt Malli die flache Hereingabe von rechts, sodass auch die Gäste-Abwehr nicht in Schwierigkeiten kommt.

Ein Lebenszeichen der 05er! Koo schiebt vor dem 16er quer rüber zu Pospěch. Der zieht aus 20 Metern ab und setzt seinen Flachschuss rund zwei Meter am linken Torgestänge vorbei. Das war wenigstens mal ein Abschluss des Tabellensiebten.

Weiter geht's in Mainz! Die Mannschaft der Gastgeber stand schon minutenlang vor dem Gegner auf dem Platz. Es dürfte eine sehr kurze, dafür extrem laute Ansprache von Thomas Tuchel gegeben haben.

Halbzeitfazit
Nach einem ganz starken Auftritt des Hamburger SV in Mainz steht es zur Pause 1:1. Die Hanseaten sind kämpferisch, spielerisch und läuferisch die bessere Mannschaft. Und sie haben einen Pierre-Michel Lasogga, der die gesamte FSV-Abwehr auf Trab hält und den katastrophalen Schnitzer von Heiko Westermann ausbügelte. Von den Gastgebern kommt wenig bis gar nichts. Von dem tollen Offensivfußball und dem aggressiven Pressing ist schlichtweg nichts zu sehen. Tuchel dürfte in der Kabine ziemlich laut werden, um sein Team endlich wach zu rütteln.

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen. Und Kinhöfer beendet diesen ersten Durchgang auf die Sekunde!

Luft anhalten! Mainz bekommt nach einem Foul von Rafael van der Vaart an Zdeněk Pospěch den Freistoß auf dem rechten Flügel zugesprochen...

Die letzten fünf Minuten vor der Pause laufen. Stand jetzt ist es ein ziemlich schmeichelhaftes 1:1 für den FSV. Der abstiegsbedrohte Dino hätte sich die Führung längst verdient.

Und auch das klappt heute! Der HSV vertändelt das Leder nach einem Freistoß vor dem Mainzer Tor. Die 05er wollen den Konter starten, doch Hakan Çalhanoğlu macht den ganz weiten Weg zurück und grätscht den Hausherren den Ball vom Fuß.

Den Hanseaten reicht dagegen das kleine Einmaleins. Die Flanke von rechts kommt in der Mitte bei Pierre-Michel Lasogga an. Der Stürmer setzt sich wieder in der Luft durch und köpft nur knapp drüber!

...nein, auch die bringt keine Gefahr. Mancienne klärt mühelos mit dem Kopf.

Hut ab vor diesem Hamburger SV! Anders als in vielen der 33 Saisonspiele hat die Mannschaft scheinbar begriffen, worum es geht. Sie haben den Kampf angenommen und sind ganz klar am Drücker. Mainz hängt in den Seilen.

Powerplay des HSV! Nach einem Einwurf wird das Leder per Kopf verlängert und landet auf der Rübe von Lasogga. Der lässt das Spielgerät über den Scheitel rutschen, kommt aber nicht an Loris Karius im kurzen Eck vorbei.

Dieser postwendende Ausgleich hat den Rothosen sichtlich gut getan - und die Gastgeber verunsichert. Jetzt stochert Moritz eine Hereingabe nur knapp am eigenen Tor vorbei ins Aus. Ecke Hamburg...

...van der Vaart bringt ihn auf den zweiten Pfosten, wo sich Michael Mancienne davonschleicht. Der Innenverteidiger schraubt sich in die Höhe und köpft das Leder rund einen Meter über den Kasten.

"Steht auf für den HSV!" Die Stimmung im Gästebereich ist hervorragend. Auf der Anzeigetafel werden zwar keine Zwischenergebnisse eingeblendet, die Führung von Schalke und Hoffenheim hat sich aber längst rumgesprochen.

Auch die TSG Hoffenheim hat das 1:0 erzielt. Damit ist das Schneckenrennen im Kampf um den Klassenerhalt eindeutig zu Gunsten des Hamburger SV gekippt.

Tooor für Hamburger SV, 1:1 durch Pierre-Michel Lasogga
So sieht die Antwort aus! Die Lebensversicherung macht ihrem Namen alle Ehre. Rafael van der Vaart zieht von der Strafraumgrenze ab. Loris Karius lässt diesen unplatzierten Schuss ohne Not nach vorne prallen. Lasogga schaltet blitzschnell, setzt nach und nickt die Kugel aus fünf Metern am Keeper vorbei in die Maschen. Hier ist was los!

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:0 durch Elkin Soto
Was für ein Geschenk! Was für ein naives Abwehrverhalten von Heiko Westermann! Die 05er schlagen eine harmlose Flanke von rechts an den Fünfmeterraum. Der Innenverteidiger hat eine unglaubliche schlechte Idee und will den Ball mit der Brust für René Adler ablegen. Elkin Soto riecht den Braten, geht ganz einfach dazwischen und drückt die Kugel aus zwei Metern über die Linie. Ein unfassbarer Bock des Abwehrspielers!

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Au weia! Okazaki läuft Westermann halbherzig an, der Ex-Nationalspieler schießt sich den Ball selbst ans Bein und verursacht den Einwurf an der eigenen Eckfahne. Das gibt schon mal kein Selbstvertrauen.

Der HSV direkt im Vorwärtsgang! Çalhanoğlu rutscht den Mainzern links durch und flankt nach 36 Sekunden in die Mitte. Loris Karius ist zum ersten Mal gefordert, kommt raus und faustet das Leder aus der Gefahrenzone.

In wenigen Minuten führt Thorsten Kinhöfer zum 200. Mal in seiner Karriere zwei Bundesligamannschaften auf das Feld. Zweifellos eines der bedeutendsten Spiele in seiner Laufbahn. Unterstützt wird der Unparteiische von Guido Kleve und Sascha Stegemann.

Bei den Hausherren gibt es ebenfalls eine interessante Personalie. So steht Maxim Choupo-Moting erst zum zweiten Mal in dieser Saison nicht im Kader. Für ihn und Niko Bungert beginnen heute Yunus Malli und Ja-Cheol Koo im Mittelfeld. Vorne soll es mal wieder Shinji Okazaki (14 Saisontore) richten.

Das größte Problem für den HSV, der in diesem Jahr die schlechteste Saison seiner Vereinsgeschichte spielt, sind die Europacup-Hoffnungen der Mainzer. "Wir wollen aus einer sehr guten Saison eine ganz besondere machen. Wir verteidigen Platz sieben mit aller Macht", ließ Thomas Tuchel die Herrschaften im hohen Norden wissen. Durchgewunken wird die Raute heute auf keinen Fall.

Auch die Hamburger haben ihre Zukunft selbst in der Hand. Heute der Dreier und Mirko Slomka hätte Paderborn und Fürth nicht umsonst beobachtet. Dann wäre Platz 16 sicher. Bei einem Unentschieden muss man an der Elbe hoffen, dass Nürnberg nicht auf Schalke gewinnt und Braunschweig die TSG Hoffenheim nicht mit 7:0 aus dem Stadion ballert. Setzt es sogar eine Niederlage, können sowohl Nürnberg als auch Braunschweig mit einem eigenen Erfolg am HSV vorbeiziehen.

Die Ausgangssituation vor diesem Schicksalsspiel ist mehr als eindeutig. Für die 05er gestaltet sich das Ganze sogar recht komfortabel. Ein eigener Sieg und der Einzug in den Europacup wäre perfekt. Ein Unentschieden würde nur dann reichen, sofern Augsburg nicht gegen Eintracht Frankfurt gewinnt. Bei einer Niederlage wäre man gleichzeitig auf eine Niederlage des FCA angewiesen, um das große Ziel nicht zu verpassen.