Bundesliga 2013/2014 » 20. Spieltag » Liveticker: Werder Bremen - Borussia Dortmund 1:5

Halbzeitfazit:
Des einen Freud ist des anderen Leid. Dortmund feiert erstmals seit dem elften Spieltag zwei Siege in Folge, während Werder weiter in die Krise rutscht. Die Bremer waren von Beginn an klar unterlegen und bekamen gegen ballsichere Gäste kaum Zugriff aufs Spiel. Dementsprechend konnten sich die Westfalen noch vor der Pause mit 2:0 in Führung bringen und zeigten sich, was die Verwertung hochkarätiger Chancen angeht, etwas effektiver als zuletzt. Die Hausherren versuchten zwar, zu verkürzen, tauchten aber nur selten vor dem gegnerischen Kasten auf. Auch im zweiten Durchgang blieb der BVB spielbestimmend und profitierte wie schon bei den ersten beiden Treffern von der gegnerischen Abwehrschwäche. Zwar überließ die Borussia dem Gegner etwas öfter das Leder (nur noch 54:46% Ballbesitz für Schwarz-Gelb) und Bremen konnte auch die Schussstatistik mit 11:15 etwas erträglicher gestalten. Wirklich gefährlich wurden die Hanseaten aber nur selten bei ihren Offensivaktionen, daher geht der Gästesieg auch in der Höhe in Ordnung.

Tooor für Werder Bremen, 1:5 durch Levent Aycicek
Erneut bleibt Dortmund nicht ohne Gegentreffer! Bremen greift noch einmal an und Petersen spielt an der Strafraumgrenze nach rechts rüber. Aus ca. zehn Mertern Entfernung kommt Aycicek schließlich zum Abschluss und trifft flach ins lange Eck! Damit gelingt dem Youngster gleich das erste Tor im ersten Bundesligaspiel.

Tooor für Borussia Dortmund, 0:5 durch Robert Lewandowski
Der Treffer ist irregulär! Hofmann schickt Lewandowski mit einem hohen Pass alleine nach vorne, dabei steht der Stürmer aber knapp im Abseits. Was der Pole anschließend macht, ist allerdings als frech und selbstbewusst zu bezeichnen. Erst spielt er Wolf aus und zögert anschließend einen Moment mit dem Einschießen, um dem auf der Torlinie postierten Prödl die Kugel noch durch die Beine zu befördern.

Die Borussen bleiben spielfreudig und suchen weiterhin den Weg zum Tor. Das ist auf jeden Fall ein anderes Auftreten als in den letzten Wochen.

Dutt nimmt den gerade erst wiedergenesenen Hunt vom Platz und bringt mit Aycicek einen BL-Debütanten aufs Feld. Damit schöpfen beide Trainer ihre Wechselkontingente voll aus.

Puh, da haben die Dortmunder etwas Glück! Şahin schießt sich im eigenen Sechzehner selber an die Hand, Perl lässt das Spiel aber weiterlaufen. Zwar geht das Ganze so schnell, dass man dem Deutsch-Türken keine Absicht unterstellen kann. Dennoch hätte mancher Schiedsrichter hier vermutlich auf den Punkt gezeigt.

Die Gäste nehmen jetzt ein wenig das Tempo aus ihrem Spiel und überlassen den Bremern zunehmend den Ball. Die Hanseaten suchen direkt den Weg nach vorne, das ist vorbildlich!

Gelbe Karte für Sokratis Papastathopoulos (Borussia Dortmund)
Das muss doch nun wirklich nicht sein! Im Laufduell mit Gebre Selassie grätscht Sokratis nahe der rechten Eckfahne in die Beine seines ehemaligen Mitspielers und trifft diesen am Knöchel. Über die Gelbe Karte gibt es keine Diskussion, der Grieche muss in dieser Situation nicht so rustikal einsteigen.

Tooor für Borussia Dortmund, 0:4 durch Henrikh Mkhitaryan
Mkhitaryan gelingt ein Doppelpack! Nach einem Ballverlust von Kobylański spielt Schmelzer schnell zu Aubameyang, der nach vorne zu Reus weiterleitet. Halblinks am Sechzehner zieht der Ex-Gladbacher in die Mitte und legt mit der Hacke für den heranstürmenden Armenier ab. So steht der offensive Mittelfeldmann vollkommen frei und vollendet mit rechts vom linken Fünfereck flach ins lange Eck. Die Hanseaten wehren sich aber natürlich auch nicht mehr wirklich.

Pisczcek trifft nur die Latte! Der Außenverteidiger hat Platz und probiert es aus ca. 26 Metern. Sein Schuss aufs lange Eck wird aber vom Aluminium gestoppt.

Lewandowski hat das 0:4 auf dem Fuß! Reus taucht beim Konter zusammen mit dem Polen am generischen Sechzehner auf und die beiden Dortmunder können sich gleich an vier Bremer Verteidigern vorbeispielen. Der Mittelstürmer kommt schließlich halbrechts im Strafraum zum Abschluss, schießt aber knapp übers Gehäuse.

Können die Hausherren sich von diesem Nackenschlag erholen? Genug Zeit haben die Hanseaten auf jeden Fall noch.

Es geht weiter im Weserstadion, beide Teams bleiben unverändert.

Halbzeitfazit:
Zwar sind die Dortmunder nicht drückend überlegen, dennoch verlief der erste Durchgang relativ einseitig. Die Gäste hatten deutlich mehr Ballbesitz (59:41%) und kamen auch öfter zum Abschluss (7:2 Torschüsse), allzu viele Hochkaräter erspielte sich der BVB aber auch nicht. Werder hingegen wirkte bisher etwas überfordert und sorgte nur nach zwei Obraniak-Flanken für Torgefahr. Das größere Problem der Gastgeber war aber ihre Verteidigung, die bei beiden Toren nicht gut aussah. Beim ersten Treffer wurde das Spielgerät am eigenen Sechzehner hergeschenkt, beim 0:2 standen die Bremer zu weit von ihren Gegenspielern weg. Daher ist die Pausenführung bisher verdient.

Aubameyang kann ein unsauberes Zuspiel nach vorne beinahe noch erreichen, fällt aber im Zweikampf mit Caldirola. Allerdings geht der Italiener da sauber zu Werke, ansonsten wäre das eine Notbremse.

Die Gastgeber bekommen immerhin mal wieder eine Ecke, nachdem Sokratis ins Toraus klärt. Obraniaks Flanke erweist sich diesmal aber als relativ ungefährlich.

Kießling hätte den gemacht! Reus flankt von halblinks auf den zweiten Pfosten, wo Aubameyang zum Kopfball kommt. Am linken Pfosten müsste Mkhitaryan sich nur noch in den Ball hineinwerfen und so das Tor erzielen, stattdessen wartet der Armenier einen Moment und versucht es dann mit der Innenseite. Doch sein Schuss trifft nur das Außennetz.

Nicht schlecht! Obraniak tritt eine Ecke von links und Prödl kommt in der Mitte zum Kopfball. Allerdings befördert der Österreicher das Leder über die Latte.

Tooor für Borussia Dortmund, 0:1 durch Robert Lewandowski
Das darf den Bremern hinten nicht passieren! Auf ihrer rechten Abwehrseite ist eigentlich alles geklärt, Elia spielt den Ball jedoch mit der Hacke in die Füße von Schmelzer. Der gebürtige Magdeburger passt gedankenschnell zu Lewandowski, der halblinks im Strafraum Platz hat. Völlig unbedrängt nimmt der torgefährliche Pole kurz Maß und befördert das Leder mit einem Aufsetzer ins lange Eck!

Dortmund hat bisher klar die größeren Spielanteile, macht aber wie schon zuletzt zu wenig daraus. Trotz ihres hohen Ballbesitzes kommen die Borussen kaum zu nennenswerten Torchancen.

Di Santo geht erneut zu hart in die Zweikämpfe, diesmal gegen Schmelzer. Zwar handelt es sich diesmal um kein gelbwürdiges Foul, doch der Argentinier muss aufpassen, sich heute nicht seinen zweiten BL-Platzverweis einzufangen.

Mkhitaryan spielt das Leder an der Mittellinie unbedrängt zum Gegner, hat aber Glück, dass die Bremer das Spielgerät unkontrolliert nach hinten spielen. Dort kommt Lewandowski an den Ball und fällt im Zweikampf mit Fritz, bekommt aber keinen Freistoß.

Gelbe Karte für Franco Di Santo (Werder Bremen)
Di Santo fällt nicht zum ersten Mal mit einer überharten Aktion auf und kassiert früh Gelb. Die Verwarnung für die ungestüme Grätsche in Pisczceks Beine hinein ist berechtigt.

Das Spiel läuft weiterhin nur in eine Richtung, die Hausherren können sich noch nicht offensiv in Szene setzen. Aubameyang wird rechts von Mkhitaryan eingesetzt und flankt scharf hinein, doch das Leder wird zur Ecke geklärt. Diese bleibt allerdings folgenlos und landet in den Armen von Wolf.

In den ersten Minuten beherrschen die Dortmunder klar das Feld und haben deutlich mehr Ballbesitz. Die Rollenverteilung scheint also zunächst klar zu sein.

Die Gäste kombinieren sich gleich gut über rechts nach vorne, nach Pass von Aubameyang wird Lewandowski schließlich gefoult. Der anschließende Freistoß von Reus bringt allerdings nichts ein.

Gäste-Trainer Jürgen Klopp wiederum weiß um die angespannte Lage beim Gegner und stellte im Vorfeld fest: "Bremen will die Zuschauer zurückgewinnen, sie wollen ein Kampfspiel" und führte fort: "Ohne Zweikämpfe werden wir das Spiel nicht gewinnen. Aber wir haben auch Möglichkeiten, ihnen Probleme zu bereiten, die sie mit Zweikämpfen nicht lösen können."

Für Sokratis Papastathopoulos ist das heutige Spiel die Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Der Grieche wechselte erst vor dieser Saison von Bremen nach Dortmund und dürfte den Werder-Fans sicherlich in guter Erinnerung geblieben sein.

Auf Seiten der Dortmunder fällt neben den Langzeitverletzten İlkay Gündoğan (Wirbelsäulenstauchung), Jakub Błaszczykowski und Neven Subotić (beide Kreuzbandriss) auch noch Mats Hummels. Der gerade erst wiedergenesene BVB-Abwehrchef erlitt im Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf eine Stauchung und Bandzerrung am Fußwurzelgelenk. Erik Durm hingegen hat seine Oberschenkelzerrung zwar auskuriert, gehört heute aber noch nicht zum Kader.

Die Borussen wiederum holten aus den letzten acht Begegnungen auch nur zwei Siege, nämlich am 13. Spieltag beim 3:1 in Mainz sowie vergangenes Wochenende beim 2:1 in Braunschweig. Zuvor kam der BVB im Aufeinandertreffen mit dem FC Augsburg nicht über ein 2:2 hinaus. Zudem fingen sich die Borusen in jeder der letzten zehn Bundesligapartien mindestens einen Gegentreffer ein, das war zuletzt vor knapp zehn Jahren der Fall.

Der Zwölfte empfängt den Tabellendritten, dabei läuft die Rückrunde für beide Teams noch nicht ganz nach Maß. Während die Hanseaten im neuen Jahr nur einen Punkt aus zwei Spielen holten, konnten die Westfalen im selben Zeitraum immerhin vier Zähler sammeln.