Bundesliga 2013/2014 » 23. Spieltag » Liveticker: Werder Bremen - Hamburger SV 1:0

Fazit:
Werder Bremen siegt hochverdient mit 1:0 gegen den Hamburger SV. Über die volle Spieldistanz ließen die Gäste jeglichen Willen, das Nordderby für sich zu entscheiden, vermissen. Und so legte Werder bereits nach 19 Minuten durch Junuzović den Grundstein zum Erfolg. Hamburg hatte in den kompletten 90 Minuten nur eine gute Chance durch Çalhanoğlu (43.). In der zweiten Halbzeit spielte dann nur noch Bremen, hätte mehrmals erhöhen können. So aber blieb es bis zum Schlusspfiff hochspannend, auch wenn der HSV nicht einmal mehr ansatzweise Gefahr entwickeln konnte. Damit fallen die Rothosen zurück in alte Verhaltensmuster, die auch der Sieg gegen Dortmund nicht einfach so wegwischen konnte. Der SVW feiert dagegen den ersten Sieg im Jahr 2014 und springt in der Tabelle auf Platz zwölf. Hamburg bleibt weiter auf dem Relegationsplatz stehen. Für beide Mannschaften stehen nun richtungsweisende Spiele an. Bremen reist nach Nürnberg, Hamburg empfängt Frankfurt. Schönen Abend noch!

Van der Vaart zieht nochmal aus 25 Metern ab. Wolf fliegt, muss er aber nicht. Die Kugel geht weit rechts vorbei. Und dann ist Schluss! Bremen siegt im 100. Bundesliga-Nordderby mit 1:0 gegen Hamburg!

Der HSV rennt an! Zoua bietet sich aus 17 Metern die Schusschance, aber García wirft sich mit letztem Einsatz klasse dazwischen. Drei Minuten der Nachspielzeit sind bereits verstrichen. Und vom HSV kommt weiterhin herzlich wenig.

Kläglich vergebene Konterchance von Junuzović! Obraniak schickt den Österreicher klasse auf die Reise. Hamburg ist nun natürlich vollkommen offen in der Abwehr. Anstatt aber nochmal quer zu Obraniak zu legen, schießt Junuzović lieber selbst aus schwieriger Positon und setzt den Ball weit drüber. Schwach.

Wenn etwas beim HSV geht, dann über Standards. Ein Armutszeugnis für die spielerischen Qualitäten, die zweifellos in der Mannschaft stecken. Çalhanoğlu tritt nun mal wieder einen Freistoß von der linken Seite in die Mitte. Wolf fängt den scharf getreten Ball souverän ab.

Mirko Slomka muss die Offensive irgendwie beleben und bringt Jacques Zoua für den vollkommen unauffälligen Petr Jiráček. Unterdessen drängt Werder weiter auf das 2:0. Um in der Schlussphase nichts mehr anbrennen zu lassen, sollte man das dann auch mal schießen. Ansonsten muss man seinen vergebenen Chancen am Ende nachtrauern.

Bremen zeigt mehr Biss und will unbedingt den zweiten Treffer. Hamburg wirkt lethargisch, zeigt kaum Zug nach vorne und kann sich keine Torchancen herausarbeiten. Den Fans gefällt das natürlich. Ohrenbetäubender Lärm im Westerstadion.

Obraniak rückt nun mehr und mehr in den Fokus. Der polnische Nationalspieler hat am linken Strafraumeck viel Platz, zieht wuchtig ab, aber Diekmeier hat noch sein Bein dazwischen und kann zur Ecke klären...

Sobiech bereitet beinahe das 2:0 vor! Das wäre beinahe der Katastropheneinstand par excellence gewesen! Einen harmlosen Pass lässt der neue Mann zwei Meter prallen, vertändelt ihn dann auch noch gegen den heranstürmenden Petersen. Der Stürmer bedient Junuzović, welcher alleine auf Adler zuläuft und die Kugel um Millimeter links vorbeischiebt! Da hatten die Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Aber was war das für ein Bock von Sobiech. Unfassbar.

Ohje, das sieht schon schlimmer aus. Slobodan Rajković kommt nach einem Zweikampf mit Ludovic Obraniak ziemlich böse auf und verdreht sich das Knie. Der Serbe kann nicht weitermachen. Gute Besserung von dieser Stelle!

Halbchance für den HSV: Çalhanoğlu schlägt einen Freistoß aus 35 Metern Torentfernung an den rechten Pfosten. Rajković kommt zwar zum Kopfball, bekommen aber keinen Druck mehr dahinter. Wolf kann sicher abfangen.

Es wird ein Stück defensiver bei Bremen: Defensivmann Gebre Selassie kommt für Di Santo. Obraniak rückt dafür ein Stück nach vorne und agiert nun als hängende Spitze.

Gelbe Karte für Zlatko Junuzović (Werder Bremen)
Der Torschütze zum 1:0 kommt gegen Jansen deutlich zu spät. Klare gelbe Karte.

Drei Minuten wurde die Partie unterbrochen. Jetzt kann es wieder weitergehen. Florian Meyer hat bereits angezeigt, dass das alles am Ende der regulären Spielzeit nachgeholt werden wird.

Weiter geht's! Beim HSV ist nun wie erwartet Rafael van der Vaart dabei. Für ihn bleibt Tomás Rincón in der Kabine.

Halbzeitfazit:
Die erste Halbzeit des 100. Bundesliga-Nordderbys geht klar an Werder Bremen. In der Defensive stabil, im Angriff effektiv. Mit dieser Taktik weiß das Team von Robin Dutt bislang zu überzeugen. Hamburg findet zuerst gar nicht, dann nur behäbig ins Spiel. Trotzdem hätte Çalhanoğlu mit seinem Lattenkracher kurz vor der Pause wieder für ausgeglichene Verhältnisse sorgen können. Ein Rafael van der Vaart wird jetzt auf seinen Einsatz brennen. Seine Klasse wird es auch brauchen, damit die Gäste noch etwas holen können. Viel Kampf, wenig spielerische Eleganz. Das zeichnet dieses Nordderby bislang aus. Vielleicht tut sich da ja noch etwas in der zweiten Halbzeit. Bis gleich!

Eine Minute gibt es oben drauf. Adler muss sich nochmal beweisen. Einen langen Ball auf Di Santo köpft der Torhüter des HSV weit vor seinem Kasten aus der Gefahrenzone. Sicherlich ein Bewerbungsschreiben an Jogi Löw, der so etwas ja sehr gerne sieht.

Gelbe Karte für Hakan Çalhanoğlu (Hamburger SV)
Çalhanoğlu hat im Luftduell mit Prödl den Arm draußen und trifft den Bremer Verteidiger im Gesicht. Gelb.

Gelbe Karte für Franco Di Santo (Werder Bremen)
Rüdes Foul von Di Santo im Mittelfeld. Klare gelbe Karte.

Gefährliche Flanke von García! Von links rutscht dem Argentinier der Ball über den Spann, sodass die Flanke länger und länger wird. Adler muss sich gehörig strecken, um die Kugel zur Ecke zu lenken. Nach dieser kommt Petersen mit dem Hinterkopf beinahe zum Kopfball. Letztendlich rauscht der Ball aber einen Meter links vorbei.

Bremen macht insgesamt den besseren Eindruck, spielt zügiger zum Tor und lässt defensiv kaum etwas zu. Hamburg offenbart da schon mehr Lücken und wirkt auch auf dem Weg nach vorne nicht zwingend genug. Die Rothosen müssen aufpassen, sich nicht komplett den Schneid abkaufen zu lassen.

Hamburg antwortet selbstbewusst, drängt sofort auf den Ausgleich. Lasogga kommt nun im gegnerischen Strafraum zu Fall, aber Schiedsrichter Meyer hatte beste Sicht und winkt sofort ab. Kurz darauf hat Jansen auf links freie Bahn. Der Verteidiger stand aber im Abseits.

Bezeichnend für den bisherigen Spielverlauf ist die Zweikampfstatistik. Da steht es nämlich genau 50:50. Keine Mannschaft kann sich entscheidende Feldvorteile erarbeiten und so sehen die 42.100 Zuschauer viel Mittelfeldgeplänkel. Es spielt dann eben doch der Vierzehnte gegen den Sechzehnten.

Freistoß aus dem linken Halbfeld für die Gäste. Çalhanoğlu nimmt sich der Sache an und schlägt das Leder hoch in den Sechzehner. Dort begeht der aufgerückte Rajković aber ein Foulspiel. Chance vertan. Von Neu-Nationalspieler Lasogga war übrigens noch gar nichts zu sehen. Aber er ist ja auch eher ein Strafraumgespenst, das nur darauf lauert, Tore schießen zu dürfen.

Da war Hunt aber doch sehr optimistisch. Nach seiner Balleroberung an der Mittellinie sieht der Mittelfeldmann, dass Adler weit vor seinem Kasten steht und versucht sich mit dem äußerst anspruchsvollen Heber aus gut 50 Metern. Weit vorbei.

Der Ball rollt! Und es geht auch gleich mal temporeich los. Petersen ist auf dem linken Flügel frei, gibt flach in die Mitte, aber mit gemeinsamen Kräften können die Gäste klären. Sofort zeigen die Hausherren, in welche Richtung es heute gehen soll. Der HSV wird aber sicherlich etwas dagegen haben.

Die Mannschaften kommen auf den Rasen! Bremen wird in seinen grün-weißen Heimoutfits auflaufen. Hamburg spielt in roten Trikots und den obligatorischen roten Hosen.

Schiedsrichter des Spiels im natürlich restlos ausverkauften Weserstadion ist Florian Meyer. Seine Assistenten an den Seitenlinien heißen Frank Willenborg und Christoph Bornhorst. Hoffen wir, dass auf dem Feld ordentlich etwas los sein und auf den Rängen alles ruhig bleiben wird.

Auf Seiten des HSV gibt es nach dem 3:0 gegen Dortmund lediglich eine Veränderung: Dennis Diekmeier ersetzt den kranken Heiko Westermann in der Viererkette. Rafael van der Vaart sitzt also nur auf der Bank. Ein Zustand, den der Niederländer sicherlich nicht lange auf sich sitzen lassen wird. So lange, bis Slomka mal nicht mehr erfolgreich ist.

Früher ging es in den Nordderbys noch regelmäßig um den Kampf um die internationalen Plätze. Dieses Jahr stecken beide Mannschaften tief im Tabellenkeller. Es geht fast schon darum, welches der beiden Teams es schafft, nicht abzusteigen. Der Respekt wird also auf beiden Seiten sehr groß sein.

99-mal wurde dieses Duell bislang seit Gründung der Bundesliga gespielt. Heute steht also der 100. Vergleich an. Und ausgeglichener könnte die Bilanz kaum sein. 148:148 Tore, 35:31 Siege zugunsten von Werder. Aber: In Bremen konnte der HSV seit sieben Jahren nicht mehr gewinnen. Zudem ging das Hinspiel in Hamburg mit 0:2 verloren. Für die Rothosen gibt es also einiges gutzumachen. Nahezu jeder Fakt verspricht Hochspannung pur.

Was für eine Wiederauferstehung! Erstaunt blicke Deutschland am letzten Wochendende nach Hamburg, wo der fast schon totgeglaubte HSV mit 3:0 gegen Borussia Dortmund gewinnen konnte. Petr Jiráček, Pierre-Michel Lasogga und Hakan Çalhanoğlu sicherten den Dreier gegen den BVB für Neu-Trainer Mirko Slomka. Kaum einer hätte noch einen Pfifferling auf diese Truppe gewettet, doch wieder einmal beweist Slomka sein großes Geschick. Nun soll in Bremen der nächste Coup folgen.