Bundesliga 2014/2015 » 20. Spieltag » Liveticker: FC Schalke 04 - Bor. Mönchengladbach 1:0

Fazit:
Der FC Schalke 04 ermauert sich den dritten Platz! Durch einen 1:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach wird nicht nur die Negativserie gegen die Fohlen beendet, sondern man schiebt sich auch an diesen in der Tabelle vorbei. Es war allerdings ein ganz schwacher Auftakt in das Bundesligawochenende. Die 90 Spielminuten sind zwar korrekt und vollständig abgelaufen, doch man hatte immer das Gefühl, dass das Match gar nicht richtig gestartet ist. Auch nach dem Seitenwechsel stand bei den Königsblauen die Defensivstabilität an erster Stelle. Mönchengladbach bekam die Kugel überlassen, wusste gegen die Fünferkette des Gegners aber nichts anzufangen. So kassiert das Favre-Team die erste Niederlage im Jahr 2015 und verliert an Boden im Kampf um die CL-Plätze. Auch Schalke hat sich zwar nicht als Kandidat für die erste drei Plätze präsentiert, die drei Zähler aber mit wenig Aufwand eingesackt. Einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Dennis Aogo (FC Schalke 04)
Aogo stoppt den auf rechts durchstartenden Hrgota, um einen letzten Konter der Fohlen zu verhindern. Den fälligen Freistoß können die Hausherren problemlos klären. Dann ist Schluss auf Schalke!

Die finale reguläre Minute läuft. Wenn jemand hauptverantwortlich füt einen Ausgleichstreffer sein könnte, dann Ibrahima Traoré. Der Nationalspieler Guineas wird auf links immer wieder gesucht und hat zumindest ein paar ordentliche Flanken in die Mitte geschlagen.

Die Schlussoffensive ist noch nicht eingeläutet bei den Fohlen. Dafür müsste es mal eine Aktion geben, die den Glauben an ein Erfolgserlebnis herbeizaubert. Es scheint, als wüssten die Gäste selbst, dass sie ab dem Sechzehner nichts ausrichten können.

Xhaka will Wellenreuther mit einem direkten Freistoß aus mehr als 25 Metern in Verlegenheit bringen. Der Schweizer, der aus dieser Distanz bei Villareal in der Europa League ein Traumtor erzielte, bleibt schon an der blau-weißen Mauer hängen. Beispielhaft für den heutigen Auftritt der Schwarz-Weiß-Grünen!

In der letzten Viertelstunde darf Branimir Hrgota sein Glück versuchen. Er spielt anstelle von Patrick Herrmann, der nach seinen beiden goldenen Treffern in Stuttgart und gegen Freiburg keine Akzente setzen konnte und erstaunlich lange auf dem Rasen blieb.

Auch Roberto Di Matteo vollzieht seinen ersten personellen Wechsel: Er bringt Youngster Leroy Sané für Eric Maxim Choupo-Moting, der in einem solchen Spiel naturgemäß wenig zu melden hatte. Als erster Verteidiger hat er allerdings einige Meter gemacht.

Boateng hat einen kleinen Lichtblick im Sinn, als er im linken Mittelfeld sieht, dass Sommer etwas zu weit vor seinem Kasten steht. Er probiert einen langen Heber, doch der Schweizer Torwart ist zur Stelle und fängt die Kugel sicher aus der Luft.

"Glück" hat bei dieser Chance vor allem das Schiedsrichtergespann gehabt, denn bei Ballabgabe von Brouwers stand Traoré einen Schritt im Abseits. Vom Assistenten übersehen und damit vom Hauptunparteiischen nicht geahndet.

Für den blassen Max Kruse schickt Lucien Favre in der letzten halben Stunde Ibrahima Traoré auf den Rasen. Der Nationalspieler Guineas ist erst am Dienstagmorgen vom Afrika Cup wiedergekommen und soll jetzt auf dem rechten Flügel für Betrieb sorgen. Hazard nimmt Kruses Position neben Raffael ein.

Mit einem lächerlichen Faller im Zweikampf mit Nastasić will Raffael einen Strafstoß schinden, aber Schiedsrichter Wolfgang Stark ist mit solchen Spielchen nicht hinter das Licht zu führen. Letztlich hat der Brasilianer sogar Glück, dass er nicht die Gelbe Karte sieht.

Solange die Null steht, hat Di Matteo Recht. Sollte es den Gästen allerdings gelingen, den fast beschäftigungslosen Wellenreuther - wie auch immer - zu überwinden, dann könnten Königsblau ein eisiger Wind entgegenschlagen. Wie ein CL-Kandidat spielt hier keine Mannschaft!

Es bietet sich das gewohnte Bild: Schalke steht seiner Abwehrmauer nur wenige Meter vor dem Sechzehner und erwartet dort die trabenden Fohlen. Weiterhin fehlt diesem die Kreativität und das Tempo, um wirklich dauerhaft und nicht nur auf Zufall beruhend für Gefahr zu sorgen.

Willkommen zurück zum Wiederanpfiff in Gelsenkirchen-Erle! Mönchengladbach verzeichnete im ersten Durchgang einen Ballbesitz von 71%, hat aber weniger Torschüsse auf dem Konto als die Knappen. Das beschreibt die schwarz-weiß-grüne Misere an diesem Abend sehr gut: Es fehlt die Konsequenz vor dem gegnerischen Kasten!

Halbzeitfazit:
Am Freitagabend führt der FC Schalke zur Pause des Topspiels mit 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Der bisherige Verlauf des Vergleichs zwischen dem Sechsten und dem Dritten hat aber wenig mit einem hochklassigen Match zu tun. Königsblau präsentiert sich als sehr zurückhaltend und will sich nicht wie im Hinspiel aus der Reserve locken lassen. Vor heimischer Kulisse parken die Schalker bei gegnerischem Ballverlust den Bus vor dem eigenen Tor und lassen die einfallslosen Fohlen anrennen. Durch einen der wenigen Vorstöße gelang nach einem Missverständnis zwischen Raffael und Nordtveit die frühe Führung durch Barnetta (10.), die nur aufgrund der Gladbacher Harmlosigkeit als verdient bezeichnet werden könnte. So hoffen wir nach dem Seitenwechsel auf eine Steigerung des Unterhaltungswerts. Bis gleich!

Wir befinden uns bereits in der letzten regulären Minute der ersten Halbzeit. Für eine extensive Nachspielzeit gibt es keinen Grund. Es ist einem pünktlichem Abpfiff zu rechnen.

Schalkes Verteidigung funktioniert bisher sehr gut und kann Raffael und Kruse in fast allen Szenen aus dem Spiel nehmen. Das Offensovtrio der Fohlen beißt sich fest und wird mit zu wenigen ordentlichen Anspielen gefüttert.

Ein Lebenszeichen der Schalker Offensive! Matip kann die Eckballhereingabe durch Barnetta von der rechten Fahne am ersten Pfosten zwar mit dem Kopf erreichen, bekommt aber nicht genügend Druck hinter das Leder. Dieses fliegt klar am rechten Winkel vorbei ins Toraus.

Beide Trainer sind in ihrer Coachingzone aktiv und geben taktische Anweisungen an ihre Spieler. Di Matteos Herangehensweise geht in der ersten halben Stunde vollkommen auf. Es stellt sich nur die Frage, wie die Zuschauer reagieren würden, wenn die frühe Führung nicht gelungen wäre.

Die unpräzisen Anspiele im letzten Felddrittel verhindern gute Schusspositionen der Schwarz-Weiß-Grünen. Man rennt pausenlos an, findet aber zu selten die zentralen offensiven Spieler. Auch von den Flügeln kommt aktuell zu wenig.

Raffael zeigt auf halblinks eins starkes Solo gegen zwei Blau-Weiße, in dessen Anschluss er einen Steckpass in den Lauf von Kruse probiert. Gladbachs Nummer zehn schafft es gar nicht erst in den Mittelpunkt, da Höwedes die Kugel erreicht und die Szene klärt.

Wenn die Schalker diese Partie mit dieser passiven Herangehensweise gewinnen sollten, wird sich hinterher sicherlich kein Anhänger beschweren. Wirklich attraktiv und mutig ist das allerdings nicht, was sie bisher bieten.

Kruse verpasst am zweiten Pfosten! Hazard nimmt auf der rechten Außenbahn an Fahrt auf und flankt aus dem Halbraum gefährlich vor den königsblauen Kasten. Höwedes' Klärungsversuch gelingt nur mittelprächtig und wäre für den Ex-Freiburger zu erreichen gewesen. Er hat jedoch anscheinend nicht damit gerechnet und kommt nicht mehr heran!

Es ist der erste Gegentreffer für Mönchengladbach im Kalenderjahr 2015. Jetzt können die Fohlen zeigen, ob sie auch unter Druck bestehen oder ob Schalke mit seiner defensiven Stärke heute eine Nummer zu groß ist. Der Auftakt in den Abend verlief eigentlich positiv für die Gäste.

Nach achteinhalb Minuten hat Timon Wellenreuther seinen ersten Einsatz: Wendts halbhohe Flanke vom linken Flügel kann von den Offensiven in Weiß-Schwarz nicht verwertet werden, so dass der 19-Jährige den Ball sicher aufnimmt.

Das Team von Roberto Di Matteo lässt den Widersacher zunächst einmal gewähren und greift den Aufbau erst auf Höhe der Mittellinie an. Schon in der Anfangsphase finden die Fohlen Wege in die Nähe des Sechzehners, beginnen wie in Stuttgart und gegen Freiburg ordentlich.

Fünf Neue schickt Lucien Favre ins Rennen, der gegen Freiburg zuletzt erstmals in dieser Saison nicht rotierte. In der Innenverteidigung ist er allerdings aufgrund der Schädelprellung von Stranzl zu einem Tausch gezwungen. Brouwers und Domínguez bilden die Defensivzentrale und Jantschke gibt den Rechtsverteidiger, weshalb Korb auf die Bank muss. Im defensiven Mittelfeld verdrängt Nordtveit Kramer ins zweite Glied und im Angriff starten Hazard und Raffael anstelle von Johnson und Hrgota.

Die "Torfabrik" rollt! Die letzten frei Aufeinandertreffen konnten übrigens die Fohlen für sich entscheiden. In der Hinrunde gab es im heimischen Borussia-Park sogar einen 4:1-Kantersieg gegen die Knappen, bei dem Schalke gegen die schnellen Konter immer wieder ins offene Messer lief. Dies sollte unter Roberto Di Matteo normalerweise nicht passieren.

Da sind sie! Bei niedrigen Temperaturen spielen die Hausherren in blauen Trikots, weißen Hosen und gestreiften Stutzen. Die Gäste zeigen sich in weißen Jerseys mit schwarzen und grünen Akzenten, schwarzen Shorts und weißen Socken.

Wegen Verzögerungen an der Einlasskontrolle wird die Partie zehn Minuten später angepfiffen. Offensichtlich hat es eine Bombendrohung gegeben, weshalb die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt wurden.

Wolfgang Stark kümmert sich um die Regelauslegung in diesem Spitzenduell. Der 45-jährige Bankkaufmann von der DJK Altdorf pfiff im April 1997 sein erstes Match in der höchsten deutschen Spielklasse und dürfte bei Erreichen der Altersgrenze im Sommer 2017 Deutschlands Rekordschiedsrichter werden. Heute wird er an den Seitenlinien von Mike Pickel und Martin Petersen unterstützt; vierter Offizieller ist Rafael Foltyn.

Als Vierter aus der Winterpause gekommen, hat die Elf vom Niederrhein nach der englischen Woche bereits einen Platz gutgemacht. Sie präsentierte sich bei den Erfolgen in Stuttgart und vor heimischer Kulisse als absolute Minimalisten, gewannen im Ländle und gegen die Breisgauer jeweils hauchdünn mit 1:0. Es hätte gar nicht so viel anders laufen müssen und die Fohlen hätten wie in der Hinrunde nur mit zwei Punkten dagestanden. So führt man die Rückrundentabelle zusammen mit Augsburg und Bremen an.

Den Schwung aus vier Partien ohne Niederlage – solch eine Serie legte S04 erstmals in dieser Saison hin – möchte Schalke natürlich auch im direkten Kampf gegen einen Konkurrenten um die internationalen Plätze nehmen. Es wäre ein weiterer Schritt, den Trend der letzten Jahre zu bestätigen: In den letzten 14 gemeinsamen Spielzeiten in der Bundesliga landeten die Knappen in der Endabrechnung immer vor den Fohlen. Um wieder an die Fleischtöpfe der Champions League zu gelangen, ist das in diesem Jahr fast unerlässlich.

Trotz des verschossenen Strafstoßes durch Choupo-Moting und des Rückstandes entführte Schalke einen Zähler und konnte deftige Pleiten wie in den letzten beiden Spielzeiten (1:5 und 0:4) verhindern. Dass Trainer Di Matteo auch mit einem Mann mehr auf dem Rasen die gewohnte defensive Taktik wählte und keine bestimmende Herangehensweise forderte, verziehen ihm die Schalker Anhänger spätestens mit dem Ertönen des Abpfiffs. Immerhin hat man den Bayern als erstes Team in dieser Saison Heimpunkte abknöpfen können.

Der Sechste empfängt den Tabellendritten: Knapp vor dem morgigen Vergleich zwischen Wolfsburg und Hoffenheim ist das Kräftemessen zwischen Königsblauen und Schwarz-Weiß-Grünen das Topspiel dieser Runde. S04 hat die Möglichkeit, BMG mit einem Dreier zu überflügeln, liegt aktuell zwei Zähler hinter der Elf vom Niederrhein. Gleichzeitig würde der Kontakt auf die direkten CL-Plätze vorerst abreißen, sollten die Fohlen ihren vierten Auswärtssieg in dieser Saison heute feiern.