Bundesliga 2014/2015 » 2. Spieltag » Liveticker: VfB Stuttgart - 1. FC Köln 0:2

Fazit:
Spätestens mit dem heutigen Tag ist der 1. FC Köln endgültig zurück in der Bundesliga, feiert seinen ersten Dreier im Oberhaus seit März 2012! Durch ein souveränes 2:0 beim VfB Stuttgart bestätigt die Mannschaft von Trainer Peter Stöger den guten Eindruck der Vorwoche und geht so mit einem sehr guten Gefühl in die Länderspielpause. Beide Tore wurden in Durchgang eins erzielt, nach dem Seitenwechsel spielten die Rheinländer den Vorsprung ohne die ganz großen Probleme sicher herunter. Die Abwehr des FC war erneut sattelfest und trieb den VfB, der ohne Ideen in der Offensive agierte, meist in die pure Verzweiflung. Nach dem freien Wochenende geht es für die Veh-Elf mit einem Auswärtsspiel bei Bayern München weiter. Nach dem bitteren späten Ausgleich in Mönchengladbach muss der VfB einen weiteren Rückschlag verkraften. Einen schönen Abend noch!

Kostić und Gentner verpassen jeweils den Anschlusstreffer! Der Serbe scheitert mit seinem Flachschuss aus der zweiten Reihe an Horn, bevor Gentner eine Flanke aus vier Metern mit dem rechtne Fuß knapp über den Querbalken befördert!

Gelbe Karte für Filip Kostić (VfB Stuttgart)
Überhartes Einsteigen des Neuzugangs aus Groningen an der Mittellinie. Für diesen Regelverstoß ist eine weitere Gelbe Karte fällig, die den Eindruck eines insgesamt fairen Matches aber nicht zerstört.

Romeu spielt einen großartigen Pass, ansatzlos in die halblinke Gasse zu Werner. Der Youngster wird jedoch durch den Abseitspfiff des Unparteiischen gestoppt, bevor er gegen Horn zum Lupfer ansetzen kann.

Immer wieder fordern die Gastgeber Strafstöße, doch das beherzte Einsteigen der Kölner Verteidiger entsprach im Strafraum bisher in jeder Szene den Regeln. So sieht das jedenfalls Schiri Dr. Brych, der die Partie souverän leitet.

Die Hereinnahme des polnischen Neuzugangs Olkowski steht für eine Verstärkung der Kölner Defensive. Risse geht nach einer laufintensiven Leistung in den verdienten Feierabend.

Peter Stöger wird gefallen, wie dieser zweite Durchgang läuft. Stuttgart kann sich gegen die organisierte Kölner Abwehr kaum Möglichkeiten herausspielen und muss mit Blick auf die Uhr immer weiter aufrücken.

Werner packt einen Volleyschuss aus 17 Metern aus, welchen Wimmer mit seinem Schädel stoppt. So erspart er Keeper Horn die Arbeit und trägt dazu bei, dass der FC immer noch ohne Gegentreffer in dieser Saison ist.

Maxim, der heute allenfalls durch seine ordentlichen Standardausführungen überzeugen konnte, wird in der letzten halben Stunde durch Neuzugang Filip Kostić ersetzt.

In dieser Phase deutet wenig darauf hin, dass der Sieg des FC noch einmal in Gefahr gerät. Köln rückt jetzt sogar wieder vermehrt hinten heraus und zieht sich nicht nur passiv zurück. Stuttgart scheint nur ein Zufallstreffer helfen zu können.

Schon jetzt ist es soweit, dass die Schwaben teilweise mit hohen Bällen aus der eigenen Hälfte agieren. Köln hat im zentralen defensiven Mittelfeld eine unheimliche Präsenz und lässt auch kaum Flanken von den Außenbahnen zu.

Der Aufbau der Spieler mit dem roten Brustring ist auch weiterhin statisch. Bei den meisten Akteuren werden die Zuschauer den Eindruck nicht los, dass man sich mit Pässen gerne aus der Verantwortung stiehlt und dann Laufwege ohne Ball nicht aufnehmen möchte.

Personifizierter Hoffnungsträger des Heimpublikums ist Timo Werner, der in den zweiten 45 Minuten den unauffälligen Martin Harnik ersetzt. Schon in Mönchengladbach war überraschend, dass der Youngster nicht zur Startelf gehörte.

Die Schwaben wünschen sich natürlich den Anschlusstreffer noch vor der Pause. Köln verteidigt allerdings clever und stellt die Räume in fast jeder Situation gekonnt zu. So ergeben sich kaum Strafraumszenen im Herrschaftsgebiet von Timo Horn.

Didavi ballert einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld direkt auf den FC-Kasten. Der flatternde Ball, der genau in die linke Ecke gepasst hätte, ist eine echte Prüfung für Timo Horn, der zur Seite abklatschen lässt und sich dann auf seine Vorderleute verlassen kann.

Tooor für 1. FC Köln, 0:2 durch Anthony Ujah
Ujah baut die Gästeführung aus! Rüdiger gewinnt das Luftduell gegen den nigerianischen Angreifer zwar auf den ersten Blick, legt ihm das Leder wenige Meter vor dem Strafraum aber perfekt mit dem Kopf vor. Ujah feuert den aufspringenden Ball mit einem trockenen Spannschuss aus 20 Metern humorlos in die flache linke Ecke!

Im Gästeblock herrscht nach dem Verlauf in den ersten 30 Minuten eine wunderbare Stimmung, während es in der Cannstatter aktuell sehr ruhig ist. Der Nachmittag hat ordentlich begonnen, doch derzeit fehlen die Mittel, um in die Nähe des Ausgleichs zu gelangen.

Ein Treffer hat sich nicht wirklich angedeutet, aber jetzt liegt der FC in Stuttgart vorne. Gästecoach Peter Stöger wird mit dem Auftritt seiner Elf bis zu diesem Zeitpunkt generell zufrieden sein; vor allem die Defensive kann überzeugen.

Während Sakai und Maxim auf dem linken Flügel einige Akzente setzen, ist die österreichische Gegenseite mit Klein und Harnik sehr blass. Kölns Brečko hat einen harten Job gegen den quirligen Japaner.

Die Partie wird noch sehr abwartend geführt und spielt sich in erster Linie unweit der Mittellinie ab. In den Strafräumen herrscht wenig Verkehr. Osako befördert einen aufspringenden Ball aus der halbrechten Distanz gut einen Meter am linken Pfosten vorbei ins Toraus.

Harnik geht das Risiko ein! Sakai spielt einen halbhohen Pass von der linken Außenbahn in die Zentrale, wo der österreichische Angreifer direkt abschließen will. Ihm rutscht das Leder jedoch über den Außenrist, so dass kein Torschuss herausspringt.

Halfar dringt vom linken Flügel mit Tempo in den Sechzehner ein und wechselt dann mit einem gefühlvollen Ball gekonnt die Seite. Risse verpasst dort den direkten Abschluss, kann aber zumindest einen Eckball herausholen...

Ulreich zeigt sich aufmerksam, als er infolge eines hohen Balles in Richtung Ujah rechtzeitig seinen Kasten verlässt und die aufspringende Kugel sicher aufnimmt. Die Torhüter zählen bei beiden Klubs zu den großen Stärken.

Die erste Annäherung der Partie gehört dem VfB: Durch Romeus genauen Diagonalpass auf die linke Außenbahn kommt Sakai hinter die gegnerische Viererkette. Sein Querpass in die Mitte richtet dann jedoch keinen Schaden in der Kölner Abwehr an.

Armin Veh sieht sich nicht veranlasst, seine Startelf nach dem Unentschieden in Mönchengladbach umzubauen. Unter besonderer Beobachtung steht Antonio Rüdiger, der gestern für die beiden Länderspiele der Nationalmannschaft nominiert wurde.

Die Protagonisten stehen im Spielertunnel bereit und werden in wenigen Momenten bei strahlendem Sonnenschein das grüne Parkett betreten.

Um die Regelauslegung kümmert sich Dr. Felix Brych. Der einzige deutsche hauptverantwortliche Schiedsrichter bei der WM in Brasilien leitet seine erste Bundesligapartie nach einem anstrengenden Sommer. Er erhält an den Seitenlinien Unterstützung von Mark Borsch und Stefan Lupp.

"Wir hatten noch Probleme im Umschaltspiel und bekamen nicht viel Raum, das muss gegen den VfB besser funktionieren", steckt Coach Peter Stöger die Aufgaben für den heutigen Auftritt ab. Er wird wohl nicht erneut mit zwei sehr offensiven Außenverteidigern auftreten, um im Schwabenland nicht ins offene Messer zu laufen. Mit einem weiteren Unentschieden könnte Köln heute sicherlich gut leben.

Stuttgarts personelle Änderungen in der Sommerpause sind in ihrer Qualität nur schwer einzuschätzen. In Mönchengladbach waren es vor allem die bewährten Kräfte wie Christian Gentner und Torschütze Maxim, die eine starke Leistung auf den Rasen brachten. Eine vernünftige Bundesligapremiere feierte auch Oriol Romeu, der für viel Struktur in das Aufbauspiel des VfB sorgte.

Nach dem Ausscheiden im Pokal zeigte Stuttgart bei den Fohlen eine Leistungssteigerung, die beinahe sogar zu einem Sieg geführt hätte. So war der alte neue Trainer Armin Veh zwar leicht verbittert, dass die Führung nicht über die Ziellinie gerettet wurde, sprach aber von einem gerechten Ergebnis und unterstrich, dass seine Schützlinge in der Schlussphase zu viele Chancen zugelassen hätte.