Bundesliga 2014/2015 » 9. Spieltag » Liveticker: Werder Bremen - 1. FC Köln 0:1

Fazit:
Die Tristesse im grün-weißen Lager hält an: Werder Bremen verliert mit 0:1 gegen den 1. FC Köln und bleibt damit das sieglose Schlusslicht der Bundesliga! In einer zunächst unterhaltsameren zweiten Halbzeit waren die Hausherren zwar auf Augenhöhe mit dem Aufsteiger, konnten diesen aber niemals wirklich unter Druck setzen. Nach dem Führungstreffer des kurz zuvor eingewechselten Ujah in Minute 59 ging bei den Norddeutschen gar nichts mehr; die Mannschaft war der Situation nicht gewachsen. Dies ist zwar auch der konzentrierten Defensivleistung der Rheinländer zuzuchreiben, doch das Ausmaß der Verzweiflung im Aufbauspiel war schon erschreckend. So dürfte es sehr wahrscheinlich sein, dass bei den Grün-Weißen am Dienstag in Chemnitz im DFB-Pokal ein neuer Trainer auf der Bank Platz nehmen wird. Köln vergrößert den Abstand auf die Abstiegszone und darf sich auf ein angenehmes Wochenende freuen. Einen schönen Abend noch!

... das Leder senkt sich gefährlich an der Fünferkante, doch letztlich ist Horn zur Stelle. Das dürfte es gewesen sein!

Es gibt zwei Minuten Nachschlag im Weserstadion!

Robin Dutt gibt wilde Anweisungen an der Seitenlinie, doch diese scheinen nicht zu fruchten. Es sind möglicherweise die letzten Amtshandlungen des 49-Jährigen.

Bartels trifft die Kugel aus zehn Metern nicht richtig und produziert so nur einen ungefährlichen Abschluss, der in den Händen von Horn landet. Das war im Ansatz eine gute Möglichkeit für die Hausherren!

Ujah verpasst infolge eines Flachpass von der linken Grundlinie durch Peszko die Entscheidung, als er das Leder am ersten Pfosten nicht vor dem herauseilenden Wolf erreichen kann. Ein zweiter Treffer und das Spiel wäre endgültig entschieden.

Gálvez will einen Freistoß aus etwa 27 Metern direkt mit dem rechten Spann im Netz unterbringen. Bei zu starker Rückenlage bolzt der Argentinier das Spielgerät auf die Hintertortribüne.

Derzeit hat die Stöger-Truppe überhaupt keine Probleme, den Spielstand zu halten. Werder wirkt durcheinander und weist keinen Führungsspieler auf, der jetzt die Verantwortung übernimmt. Da können selbst die Fans kaum noch helfen!

Mit einem Sieg würde der FC sein Punktekonto auf zwölf Zähler ausbauen und wäre dadurch endgültig im Mittelfeld der Tabelle angekommen. Derzeit liegt er sechs Punkte vor dem Relegationsplatz und könnte am Wochenende ganz entspannt auf die restlichen acht Partien blicken.

Robin Dutt stellt um, damit seine Schützlinge in der letzten halben Stunde seinen Job retten. Gebre Selassie und Petersen sollen dabei mithelfen, die Niederlage noch abzuwenden. García rückt in die Innenverteidigung.

Tooor für 1. FC Köln, 0:1 durch Anthony Ujah
Der Joker sticht mit seinem dritten Ballkontakt! Švento kann sich an der linken Grundlinie gegen Fritz durchsetzen und passt dann in den Rücken der Verteidiger. Ujah schließt aus sieben Metern ab und trifft durch die Hosenträger von Wolf hindurch ins Netz!

Junuzović mit dem Volleyschuss! Ein hoher Ball von der linken Außenbahn flieht zum rechten Strafraumeck, wo der Österreicher einen ansehnlichen Seitfallzieher auspackt. Horn greift über und kratzt das Leder mit den Fingerspitzen aus dem linken Winkel!

Die Hoffnung, dass sich der Unterhaltungswert nachhaltig erhöht, ist schon wieder verflogen. Köln konzentriert sich auf seine defensive Stabilität, doch mehr ist man nicht bereit, zu investieren. Es fällt schwer zu glauben, dass es heute noch ein Torspektakel gibt.

Švento fehlt das Timing! Zoller kann García auf der rechten Außenbahn überlaufen, um dann flach ins Zentrum zu passen. Der Slowake läuft ein und wird leicht von Fritz bedrängt, der einen Abschluss Šventos verhindern kann.

Willkommen zurück zum Wiederanpfiff in der Hansestadt! Zu diesem Zeitpunkt ist nicht wirklich klar, wie die Grün-Weißen gegen eine starke Verteidigung zu einem Treffer kommen wollen. Sie müssen es jedoch irgendwie fertigbringen, um einen echten Befreiungsschlag zu landen. Köln wird auf Gegenstöße lauern, um den einen Angriff zu versenken. Es ist aber davon auszugehen, dass die Stöger-Elf auch mit einem Zähler zufrieden wäre.

Halbzeitfazit:
Im Freitagabendspiel des neunten Spieltags der Bundesliga fehlen zum Kabinengang nicht nur die Tore: Werder Bremen und der 1. FC Köln bieten bisher alles andere als ein Spektakel. Während es zur Kölner Herangehensweise gehört, den Gegner das Spiel machen zu lassen, schaffen es die Norddeutschen nicht, dauerhaft Tempo in ihr Offensivspiel zu bringen. Vorne sind die Grün-Weißen einfach zu harmlos und bringen bis auf ein paar Flanken wenig zustande. So kann der Aufsteiger das Unentschieden in den ersten 45 Minuten ohne den ganz großen Aufwand halten und hat selbst ein paar Vorstöße in die Spitze zu verzeichnen. Werder braucht heute den ersten Sieg, so dass nach dem Seitenwechsel eine Steigerung auf den Rasen gebracht werden muss. Bis gleich!

Risse probiert es aus vollem Lauf mit einem Rechtsschuss. Der Ex-Mainzer knallt die Kugel aus gut 23 Metern deutlich am linken Pfosten vorbei, so dass Wolf nicht eingreifen muss.

Werder will Geduld beweisen müssen, um hier und heute den ersten Ligasieg feiern zu können. Die Kölner Abwehr ist sehr sattelfest und demonstriert, warum die erst sieben Gegentore zuließ. Da braucht es für die Grün-Weißen wohl ein Quäntchen Glück.

Junuzović will Di Santo mit einem Hackenpass in den Strafraum schicken, doch das Anspiel des Österreichers ist zu steil. Horn hat aufgepasst und nimmt das Spielgerät sicher auf.

Auf der Gegenseite prüft Halfar Bremens Keeper Wolf! Der FC-Spielmacher feuert aus zweiter Reihe einen verdeckten Rechtsschuss, der über den rechten Flügel eingeleitet wurde. Wolf ist schnell genug unten und wehrt zur Seite ab.

Werder hat den Rhythmus in der Offensive verloren und sieht derzeit überhaupt kein Land in der Nähe des Gästetorhüters Horn. Bis auf die temporeichen ersten Minuten, in denen ein paar Flanken in den Sechzehner segelten, sind die Gastgeber noch harmlos.

Dafür, dass Werder in einer echten Krise ist, sind die Zuschauer sehr gut drauf. Die Stimmung im Weser-Stadion ist hervorragend, auch wenn die Norddeutschen in den letzten Minuten immer mehr Anteile abgeben.

Gelbe Karte für Luca Caldirola (Werder Bremen)
Wenige Meter vor dem linken Strafraumeck reißt Caldirola den durchstartenden Halfar nieder. Ein Vergehen, welches zu recht die erste Verwarnung des Abends nach sich zieht.

Noch fehlt den Gastgebern das Tempo, wenn sie das Mittelfeld überbrückt haben. Zu selten kommen die Außenbahnspieler durch bis zur Grundlinie, um von dort wirklich gefährlich in die Mitte zu flanken. Horn ist trotz der Überlegenheit der Norddeutschen bislang ohne Prüfung.

Di Santo reibt sich an den gegnerischen Innenverteidigern auf und geht jetzt bereits zum zweiten Mal im Sechzehner zu Boden. Das Zweikampfverhalten von Mavraj ist allerdings erneut regelkonform. Diese Theatralik sollte sich der Argentinier sparen!

Köln agiert zunächst zurückhaltend, will sich anscheinend nicht aus der Reserve locken lassen. Im Ansatz sehen die Konter des FC gefährlich aus, doch in das letzte Felddrittel schaffen es die Gäste noch zu selten.

Makiadi ist Adressat einer Bartels-Flanke von der rechten Außenbahn, die sich gut acht Meter vor dem Gästekasten senkt. Bevor der Kongolese jedoch den Kopf hinhalten kann, rettet Wimmer konsequent.

Peter Stöger war offensichtlich mit all den Spielern zufrieden, die vor sechs von Anfang an ran durften. Es gibt keine personelle Veränderung bei den Rheinländern. Dies hat unter anderem zur Folge, dass Zoller nach seinem ersten Bundesligatreffer erneut die einzige Spitze gibt.

In der Startelf der Norddeutschen finden sich drei neue Kräfte. Caldirola, Gálvez und Hajrović beginnen anstelle von Lukimya, Kroos und Elia. Letztgenannter gehört nicht einmal zum Kader und muss sich die Partie von der Tribüne anschauen. Gebre Selassie sitzt nach überstandener Verletzung erstmals wieder auf der Bank.

Auf geht's im Weserstadion! Werder trägt hellgrüne Kleidung; Köln präsentiert sich in weißen Klamotten mit leichten roten Akzenten. Die Partie findet vor ausverkauften Rängen statt.

Lehmann gewinnt die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Fritz, so dass die Hausherren anstoßen werden.

Schaft Werder nach der Klatsche in München eine Trotzreaktion und rettet Robin Dutt durch den ersten Ligadreier zumindest für ein paar Tage den Arbeitsplatz oder profitiert der FC vom Rückenwind des letzten Wochenendes und feiert dank seiner sattelfesten Abwehr den zweiten Auswärtssieg der Saison? Bald rollt das Leder in Bremen!

"Der Sieg hat uns insofern gut getan, dass wir diese Woche keine Diskussionen um ein Entscheidungsspiel in Bremen führen müssen. Die Stimmung im Team ist gelöst, das heißt aber nicht, dass wir überheblich werden", äußerte sich Stöger bei der Pressekonferenz im Vorfeld des Gastspiels in Bremen. Schon mit einem Punktgewinn würde der FC eine Negativserie beenden: Aus den letzten Auftritten bei Werder wurde kein Zähler mit auf die Heimreise genommen.

Komplett gegensätzlich zur Stimmung im grün-weißen Lager ist die Gemütslage beim 1. FC Köln. Der Aufsteiger sorgte am letzten Samstag für eine echte Sensation, als er den schwächelnden Vizemeister Borussia Dortmund vor heimischer Kulisse mit 2:1 besiegen konnte und schwebte deshalb in den letzten Tagen auf Wolke sieben. Nach zuvor fünf sieglosen Partien war der Erfolg auch wichtig für den Tabellenstand: Die drei Punkte sorgten für den Anschluss an das Mittelfeld und vergrößerten den Vorsprung auf die Abstiegszone, die bedrohlich nahe gekommen war.

Der heutige Vergleich wurde als weiteres Schicksalsspiel für den 49-jährigen Übungsleiter auserkoren. Es sind nämlich eben nicht nur die positiven Ergebnisse, die die Grün-Weißen vermissen lassen. Während Konkurrent Freiburg beispielsweise ebenfalls noch ohne Dreier daherkommt, in erster Linie aber viel Pech in den Spielverläufen hatte, lässt Werder einfach eine spielerische Weiterentwicklung vermissen. Selbst im Falle des ersten Sieges gegen die Rheinländer wird sich an der grundsätzlichen Problematik so schnell nichts ändern.

Der SV Werder Bremen ist das Sorgenkind des deutschen Fußball-Oberhauses: Mit vier Zählern und einem Torverhältnis von 10:22 sind die Grün-Weißen auf dem letzten Platz der Tabelle angekommen. Bis auf den umständlichen 3:2-Erfolg im DFB-Pokal gegen einen bayerischen Regionalligisten ist die Mannschaft von Trainer Robin Dutt seit der Sommerpause noch nicht als Sieger vom Feld gegangen. Nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Partien ist der Leidensdruck der Anhängerschaft besonders groß.