Bundesliga 2015/2016 » 2. Spieltag » Liveticker: 1. FC Köln - VfL Wolfsburg 1:1

Fazit:
Das war eine fulminante Schlussphase in Müngersdorf! Der 1. FC Köln und der VfL Wolfsburg teilen sich die Punkte, trennen sich 1:1-unentschieden! Auch nach dem Seitenwechsel konnten die Niedersachsen zunächst wenig Gefahr im gegnerischen Sechzehner erzeugen. Die Rheinländer hingegen hatten zwei Topchancen auf den zweiten Treffer, die durch Zoller (47.) und Modeste (60.) vergeben wurden. Casteels hielt die Wölfe in dieser Phase im Spiel. Die Gäste rannten in der Endphase relativ ideenlos an. Der Ausgleich gelang trotzdem - Joker Bendtner traf in Minute 83. Erst nach dem 1:1 hatten die Niedersachsen gute Chancen auf weitere Treffer, doch De Bruyne und Klose scheiterten. Für Wolfsburg ist das Unentschieden in der Gesamtschau dennoch zufriedenstellend, denn der FC war heute das bessere und zielstrebigere Team. Damit haben beide Vereine vier Zähler auf dem Konto. Einen schönen Abend noch!

Klose trifft den Querbalken! Der aufgerückte Abwehrspieler verlängert einen Rodríguez-Freistoß aus dem rechten Halbfeld von der Strafraumkante mit dem Hinterkopf zentral auf den Kasten. Horn ist wohl auch noch dran; die Kugel klatscht an die Oberkante der Latte. Die folgende Ecke wird auch noch einmal gefährlich, doch dann ist Schluss!

Hector hat den Siegtreffer auf dem Fuß! Nach einem kurz ausgeführten Freistoß und einem weiteren Pass von Lehmann auf die linke Sechzehnerseite kann der Außenverteidiger freistehend abschließen. Casteels reißt die Arme hoch und rettet.

Gelbe Karte für Timm Klose (VfL Wolfsburg)
Der Schweizer Verteidiger macht Modeste an der Mittellinie mit einer Umarmung fest. Auch diese Verwarnung ist korrekt. Überhaupt kann man Knut Kircher heute keinen Vorwurf machen.

Jetzt drängt der Vizemeister sogar noch auf den Siegtreffer, will den FC in dieser Phase des Schocks ein zweites Mal erwischen. Auf den Rängen herrscht Ernüchterung, die sich im Kampf um das Remis schnellstens legen sollte. Auch ein Punkt gegen den VfL wäre ein tolle Sache für die Hausherren.

Die Angriffe des VfL kommen mittlerweile ziemlich verzweifelt daher und basieren meist auf Einzelaktionen. Das Risiko, das Wolfsburg eingeht, steigert sich von Minute zu Minute. Nun folgt aber erst einmal die Auswechslung des potentiellen Mann des Tages: Simon Zoller wird durch Miloš Jojić ersetzt.

Dost ist natürlich auch in der Schlussphase Zielspieler, doch die Hereingaben auf den Niederländer sind meist ungenau und können nicht erreicht werden. So langsam rennt den Gäste die Zeit davon. Köln kann zwar nur selten kontern, doch die erste gegnerische Druckphase wurde abgewehrt.

Gelbe Karte für Matthias Lehmann (1. FC Köln)
Lehmann kommt nicht hinterher, als Luiz Gustavo den Turbo anwirft. Er umschließt die Brust des Brasilianers mit beiden Armen, um ihn aufzuhalten. Deutlicher kann eine Gelbe Karte kaum sein.

Wolfsburg erhöht die Schlagzahl und baut erstmals so etwas wie Druck auf. Die Rheinländer können sich nicht mehr in dem Sinne befreien, dass sie das Spielgerät sauber über die Mittellinie bringen. Wird's nun eine echte Abwehrschlacht für die Hausherren?

Dieter Hecking mit der ersten Reaktion: Der schnelle Daniel Caligiuri kommt in die Partie und ersetzt Aaron Hunt in der Schlussphase. Der ehemalige Bremer konnte sich nicht wirklich für weitere Startelfeinsätz empfehlen.

Rein von den Möglichkeiten her müsste die Partie mittlerweile entschieden sein. Der FC hat die schwierigste seiner drei Chancen zum bisher einzigen Treffer des Tages genutzt. Die Niedersachsen hatten zwar einige ordentliche Schusspositionen, scheiterten aber stets an sich selbst.

Perišić kommt aus 17 Metern zum Abschluss, doch er trifft das Leder mit seinem Dropkick nicht richtig und verfehlt den rechten Pfosten dadurch deutlich. Vollkommen freistehend muss er aus solchen Szenen mehr machen. Da sah die Kölner Abwehr nicht gut aus!

Durch den sehr ordentlichen Auftritt der Rheinländer herrscht auf den Rängen eine wunderbare Stimmung, die gleichzeitig zum großen Maß an Mut bei den Akteuren auf dem Rasen führt. Köln hat wenig Respekt vor dem Vizemeister, der weiterhin fast unsichtbar im letzten Felddrittel ist.

Köln ruht sich nicht auf dem knappen Vorsprung aus, sondern investiert einige Kräfte in das Angriffsspiel. Nun kann das Heimteam auch Akzente setzen, wenn der Gegner geordnet ist. Die Partie ist jetzt sehr ansehnlich und wird von beiden Seiten aktiv angegangen.

Bei seiner Rettungsaktion ist Casteels mit der Schläfe gegen das rechte Knie des Kölner geprallt und benötigt deshalb erst einmal eine Behandlung auf dem Rasen. Es sieht allerdings so aus, als könnte der Belgier die Partie fortsetzen.

Willkommen zurück im Kölner Westen! Die Stöger-Truppe ist gut auf den Vizemeister eingestellt, doch dieser kann sein Potential aber nicht einmal ansatzweise abrufen. Sollten die Wölfe ihre offensiven Pferdestärken doch noch abrufen können, ist bei nur einem Treffer Rückstand noch alles möglich. Wirklich geprüft wurde die Innenverteidigung Heintz und Sørensen noch nicht. Freuen wir uns auf einen unterhaltsamen zweiten Durchgang!

Halbzeitfazit:
Der 1. FC Köln schnuppert am Traumstart: Nach dem Sieg in Stuttgart führen die Rheinländer zur Pause im ersten Heimspiel der Saison mit 1:0 gegen den VfL Wolfsburg. Die Mannschaft von Peter Stöger hat das richtige Rezept gegen den Vizemeister, der sich im Mittelfeld in einigen Situationen zu leicht vom Ball trennen ließ und dann in der Rückwärtsbewegung sehr behäbig daherkam. Nachdem die Fehler der Anfangsphase abgestellt waren, leistete man sie sich nach Zollers Führungstreffer (30.) erneut. Nach vorne zeigen De Bruyne und Co. ziemlich wenig, konnten Horn bisher nicht prüfen. Die Niederachsen machen da weiter, wo sie gegen Frankfurt aufgehört haben. Aktuell spricht viel für den FC, bis gleich!

Im Wolfsburger Angriff basiert viel auf dem Zufall; deshalb dürfte es in der Kabine eine klare Ansprache von Dieter Hecking geben. Bas Dost haben die Hausherren in der ersten Halbzeit vollkommen im Griff; die beiden Außenspieler bringen nur selten ihre Geschwindigkeit auf das grüne Parkett.

Mit sechs Zählern und 4:1 Toren rangiert der FC aktuell sogar auf Rang eins der Live-Tabelle, da die Sieger des ersten Spieltages abgesehen von Leverkusen allesamt nicht vorne liegen. Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme, aber Köln ist auf dem Weg zu einem Traumstart.

Die Niedersachsen bewegen sich jetzt auf dem Niveau, das man sich über weite Strecken der zweiten Halbzeit gegen Frankfurt erlaubt hat. Im Mittelfeld geht wenig zusammen und die Abwehr leistet sich immer wieder größere Lücken. Gerade über die rechte Defensivseite ist man anfällig.

Zu diesem Zeitpunkt kommt der Treffer für die Kölner doch eher überraschend, doch insgesamt ist er nicht unverdient. Die Hausherren haben mehr Zug zum Tor. So auch in der folgenden Szene: Bittencourt verpasst am linken Pfosten nur knapp, nachdem Olkowski vom rechten Strafraumeck vor das Tor geflankt hat.

Wolfsburg steigert sich jetzt, wird im Passspiel deutlich stabiler. Man lässt Ball und Gegner laufen und kann Gegenstöße des Heimteams immer wirksamer verhindern. Weiterhin fehlt der der Druck am gegnerischen Strafraum.

Naldo nimmt bei einem Freistoß aus großer Entfernung zwar einen langen Anlauf, doch diese gut 32 Meter sind selbst dem brasilianischen Freistoßspezialisten zu weit. Er passt flach zu De Bruyne an das rechte Strafraumeck. Nach dem flachen Pass des Belgiers in Richtung Mitte sind die Kölner wachsam und können klären.

Vieirinha zieht von seiner rechten Seite in Richtung Mitte und packt dann aus gut 23 Metern einen ersten Abschluss aus. Der Linksschuss des Portugiesen rauscht halbhoch deutlich am rechten Pfosten des Kölner Tores vorbei. Timo Horn hätte damit wohl keine Probleme gehabt.

Der VfL hat zwar über 66 % Ballbesitz, ist aber dennoch meist in der eigenen Hälfte beschäftigt. Köln bringt ein sehr ordentliches Mittelfeldpressing auf den Rasen, das die Hecking-Truppe nur selten umspielen kann. Wenn etwas geht, dann über die rechte Außenbahn. Einen Blitzstart wie gegen Frankfurt muss man sich aber abschminken.

Der eigene Aufbau beim FC ist ziemlich wackelig und hat noch nicht zu gefährlichen Vorstößen geführt. Wenn die Niedersachsen ihre defensive Ordnung gefunden haben, ergeben sich wenige Lücken. Die Rückwärsbewegung bei hohem Tempo scheint aber anfällig zu sein. Dennoch sind beide Keeper noch ohne Prüfung.

De Bruyne schafft es mit einer feinen Körperdrehung hinter die vorletzte Kölner Reihe und passt dann auf den rechten Flügel zu Kruse, der sehr viel Platz für eine Hereingabe hat. Der ehemalige Gladbacher rutscht jedoch aus, so dass eine Flanke nicht zustandekommt. Er ist nicht der erste Spieler in dieser Partie, der mit dem Boden Probleme hat.

Modeste kommt nicht ganz heran! Vogt kann die Kugel in der gegnerischen Hälfte erobern, da die Niedersachsen nicht präzise genug passen. Der defensive Mitteldspieler schickt den Stürmer steil, der in der Nahtstelle zwischen den beiden Innenverteidigern knapp verpasst. Er hätte freie Bahn in Richtung Casteels gehabt.

Ebenfalls zwei "frische" Akteure dürfen sich bei den Niedersachsen von Anfang an beweisen. Im defensiven Mittelfeld müssen Maximilian Arnold (Bank) und Joshua Guilavogui (nicht im Kader) für Luiz Gustavo und Aaron Hunt weichen. Der Brasilianer feiert sein Comeback nach einer Knie-OP im Juni. Stammkeeper Diego Benaglio steht nicht zur Verfügung; auch André Schürrle kann nicht auflaufen.

Der Anpfiff ist ertönt – Köln gegen Wolfsburg läuft! Da hier und heute die effizientesten Mannschaften des ersten Wochenendes aufeinandertreffen (3 Tore aus 9 Torschüssen sowie 2 aus 5) sind die Hoffnungen auf einen trefferreichen Nachmittag nicht unbegründet. Zudem kassiert der FC im Schnitt mehr als zwei Tore gegen den VfL; gleichzeitig ist Wolfsburg Anthony Modestes Lieblingsgegner (vier Tore in vier Partien).

Soeben haben die Mannschaften den Rasen betreten. Während die Hausherren in weißen Klamotten antreten, haben sich die Gäste ihre grün-blauen Auswärtsjeseys übergestreift. Nun folgt eine Applausminute für den kürzlich verstorbenen Gerhard Mayer-Vorfelder.

Die Regeldurchsetzung in Müngersdorf im Kölner Westen obliegt Knut Kircher. Der 46-jährige Maschinenbauingenieur leitete im September 2001 seine erste Bundesligapartie und startet heute aufgrund der Altersgrenze in der höchsten deutschen Spielklasse. Der ehemalige FIFA-Referee wird an den Seitenlinien von Robert Kempter und Thorsten Schiffner unterstützt. Die Aufgaben des Vierten Offiziellen übernimmt Robert Hartmann.

Auch bei den Wölfen stand eine Sommerverpflichtung im Mittelpunkt. Max Kruse (Borussia Mönchengladbach) konnte zwar nicht mit den eigenen Füßen netzen, bereitete aber die ersten beiden Wolfsburger Ligatreffer vor. Nach dem Doppelschlag konnte der Widersacher aus Frankfurt schnell den Anschluss herstellen. Die Ostniedersachsen verpassten den dritten Treffer und mussten bis zum Schlusspfiff um den Sieg bangen. In der Verteidigung leisteten sich Naldo und Co. ungeahnte Schwächen und hätten sich über den Ausgleich nicht beschweren dürfen.

Nun stellt sich die Frage, ob der FC den nächsten Schritt gehen kann und sich wieder mehr in Richtung Angriffsfußball entwickelt. Der Auftritt in Stuttgart macht Hoffnung, dass in der Vorbereitung konzentriert hierauf hingearbeitet wurde. Zwar kam das 3:1 in Ländle unter dem Strich relativ glücklich zustande, doch deutete die Stöger-Truppe deutlich mehr Risikobereitschaft an als in der Vorsaison. Möglicherweise erleben die Kölner Anhänger endlich wieder mehr Spektakel, das allerdings auch zu einer größeren Anzahl an Rückschlägen führen kann.

Durch den Einzug in die zweite Pokalrunde und der maximalen Punktausbeute zum Auftakt haben Geißböcke und Wölfe einen erfolgreichen Wiedereinstieg in den Ernst des Profifußballerlebens geschafft. Während der FC nicht unbedingt mit dem Sieg beim VfB Stuttgart rechnen konnte, waren die drei Punkte des Vizemeisters im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt eingeplant. Der ganz große Druck in den ersten Saisonwochen bleibt den beteiligten Akteuren also erspart; Außenseiter Köln lauert auf den Status des ersten Überraschungsteams der Spielzeit 2015/2016.