Bundesliga 2015/2016 » 2. Spieltag » Liveticker: 1899 Hoffenheim - Bayern München 1:2

Fazit:
Was für ein Spiel! Am Ende von 90 enorm ereignisreichen Minuten besiegt der FC Bayern München den Gastgeber 1899 Hoffenheim mit 2:1 (1:1). Der Wahnsinn in Sinsheim nahm seinen Anfang, als Kevin Volland nach nur neun Sekunden und einem kapitalen Aussetzer David Alabas die frühe Führung für die Hausherren erzielte. Thomas Müller gelang für langsam stärker werdende Bayern der Ausgleich (41.). In Hälfte zwei bot sich der Elf von Markus Gisdol schließlich die große Chance auf den potentiellen Siegtreffer. Jérôme Boateng spielte den Ball im eigenen Sechzehner mit der Hand - Ergebnis dieser Szene waren eine Gelb-Rote Karte für den Verteidiger und ein Elfmeter für den Gegner. Doch diese große Möglichkeit konnte Hoffenheim nicht nutzen, Eugen Polanski traf nur den Pfosten. Und so kam es am Ende wieder so, wie es die Vertreter des Bayern-Dusel-Theorie sicherlich vorhergesagt hatten: In der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Robert Lewandowski noch den 2:1-Siegtreffer für den deutschen Rekordmeister.

Das war's, Schluss in Sinsheim!

...die Bayern können klären.

Können die Hoffenheimer in Überzahl noch einmal antworten? Fünf Minuten werden nachgespielt.

Gelbe Karte für Eugen Polanski (1899 Hoffenheim)
Auch der Elfer-Pechvogel holt sich noch die Gelbe Karte ab.

Beide Seiten kommen dem gegnerischen Kasten nicht mehr entscheidend nahe in diesen Schlussminuten. Es läuft alles auf ein 1:1 hinaus.

Gelbe Karte für Rafinha (Bayern München)
Der Spielfluss wird immer wieder durch Fouls unterbrochen - diesmal sieht Rafinha für ein hartes Einsteigen die Gelbe Karte.

Müller erzielt das vermeintliche 2.1 für seine Bayern! Doch ist dem Offensivmann vorher das Leder an die Hand gesprungen - richtig entschieden vom Unparteiischen.

Zehn Minuten sind noch zu spielen in Sinsheim. Erleben die knapp über 30.000 Zuschauer dort noch einen Treffer?

Gelbe Karte für Jin-Su Kim (1899 Hoffenheim)
Die Fouls häufen sich. Hoffenheims Außenverteidiger foult Müller hart und sieht die nächste Gelbe Karte.

Die Kraichgauer vergeben also die Riesenmöglichkeit auf's 2:1 - allerdings agieren sie nun die restliche in Überzahl. Nun muss die Gisdol-Elf eigentlich auf den Siegtreffer gehen.

Gelb-Rote Karte für Jérôme Boateng (Bayern München)
Und der Verteidiger der Bayern fliegt folgerichtig vom Platz - Gelb-Rote Karte wegen zweier Vergehen innerhalb von nur wenigen Augenblicken!

Gelbe Karte für Jérôme Boateng (Bayern München)
Bayerns Abwehrmann stoppt Volland kurz vor dem eigenen Sechzehner - Gelbe Karte für den Nationalspieler und gute Freistoßposition für Hoffenheim...

Bei Hoffenheim geht der unauffällige Kurányi raus, ihn ersetzt Neuzugang Mark Uth - ebenfalls Stürmer.

Jetzt aber! Arturo Vidal trifft nach einem guten Spielzug mit rechts aus 17 Metern die Latte des Hoffenheimer Kastens. Glück für die Hausherren.

Auswechslung bei Hoffenheim: Für Jonathan Schmid kommt Nationalspieler Sebastian Rudy.

Wieder hat Baumann Probleme mit Douglas Costa. Genauer gesagt mit einer scharfen Hereingabe des Brasilianers von links. Ähnlich wie beim 1:1 kann der 1899-Keeper das Leder nur unzureichend abklatschen lassen - diesmal ohne Folgen.

Arjen Robben muss nach unauffälliger Leistung das Feld verlassen - das schmeckt dem Niederländer überhaupt nicht. Ihn ersetzt Thiago. Mal schauen, wie sich der Wechsel positionstechnisch auswirken wird.

In immerhin fünf von 14 bisherigen Duellen mit dem FC Bayern ging Hoffenheim in Führung – gewonnen wurde trotzdem noch nie gegen den Rekordmeister. Ändert sich das heute?

Erste starke Aktion von Mario Götze: Der Techniker dribbelt sich gekonnt durch den gegnerischen Sechzehner. Anschließend gelangt der Ball über Umwege zu Douglas Costa - dessen Abschluss aus acht Metern und halblinker Position geht am kurzen Pfosten vorbei.

...Thomas Müller kann das Leder aus dem eigenen Strafraum befördern.

Beide Mannschaften gehen personell zunächst unverändert in die zweite Hälfte. Die Bayern mussten in Durchgang eins bereits einmal verletzungsbedingt wechseln, Rafinha ersetzte Benatia.

Eine Minute wird nachgespielt.

So richtig erzwungen haben die Bayern diesen Ausgleich nicht. Doch kann man nicht abstreiten, dass die Gäste seit geraumer zeit die Zügel in Sachen Offensive angezogen haben.

Thomas Müller scheint in der Sturmspitze einfach verschenkt zu sein, die Stärken des gerne aus der Tiefe kommenden Nationalspielers kommen so nicht zur Geltung. Nicht auszuschließen, dass Robert Lewandowski schon in der Pause ins Spiel kommen und sich Müller positionstechnisch verändern wird.

Müller ans Aluminium. Der Nationalstürmer befördert das Leder aus spitzem Winkel an den rechten Außenpfosten. Allerdings wäre es aus dieser Position wohl ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, zu treffen.

Erste gute Chance für die Bayern! Nach einer Halbfeldflanke von rechts durch Lahm zwingt Müllers Kopfball aus wenigen Metern Oliver Baumann im Kasten der Kraichgauer zu einer Glanzparade.

Arturo Vidal spielt einen Ball unbedrängt ins Seitenaus. Es läuft nicht bei den Bayern. Torgefahr? Absolute Fehlanzeige in diesen Minuten. Noch immer warten wir auf die erste richtige Torchance der Gäste.

Seit dem Treffer nach neun Sekunden kamen die Hoffenheimer noch nicht wieder zum Abschluss - doch führen die Gastgeber weiterhin verdient mit 1:0. Denn von der gesamten Spielanlage her liefert die Gisdol-Elf bislang eine richtig starke Leistung.

Die Formation der Bayern, bei denen Unglücksrabe Alaba, Medhi Benatia und Jérôme Boateng nun eine Dreierkette bilden, verschiebt nun immer wieder weit in die gegnerische Hälfte. Doch bislang können die Hoffenheimer die Räume durch gutes Verschieben immer wieder eng machen, sodass es kein Durchkommen gibt für die Gäste.

...zwar kommt Volland mit seinem Kopf an den Ball, sein versuch aus sechs Metern fliegt jedoch weit drüber.

Nächster Auftritt von Douglas Costa. Der Brasilianer befördert eine Mischung aus Flanke und Torschuss von der linken Seite ans Außennetz. So langsam kommen die Bayern besser rein, die Offensivaktionen des Rekordmeisters erzielen nun mehr Wirkung als noch zu Beginn.

Das Rekord-Gegentor nach neun Sekunden scheint durchaus Spuren hinterlassen zu haben bei den Bayern. Denen gelingt noch so gut wie nichts.

Hoffenheim geht im Vergleich zum Auftaktspiel in Leverkusen mit unveränderter Startaufstellung in diese Begegnung. In der 4-4-2-Formation samt Raute stehen mit Kevin Kurányi, Jonathan Schmid, Fabian Schär und Pavel Kadeřábek also erneut vier Neuzugänge.

Wie reagieren die Bayern auf diesen unglaublich frühen Nackenschlag? Man darf gespannt sein. Volland hat mit seinem Treffer nach neun Sekunden übrigens den Rekord des frühesten Treffers der Bundesligageschichte eingestellt - bisheriger alleiniger Spitzenreiter war Leverkusens Karim Bellarabi.

Der Ball rollt.

Bei den Hoffenheimern kommt ein ehemaliger Nationalspieler heute zu seinem zweiten Startelfeinsatz der noch jungen Saison. Kevin Kurányi bildet gemeinsam mit Kwevin Volland das Sturmduo der Kraichgauer. Im Sommer war der Angreifer, nach fünf Jahren bei Dinamo Moskau nach Deutschland zurückgekehrt. Ob der gebürtige Brasilianer heute seinen 112. Bundesligatreffer erzielen kann?

Angesichts des prall besetzten Luxus-Kaders der Bayern kann sich Trainer Pep Guardiola sogar erlauben, einige junge Talente fest in die zweite Mannschaft zu schicken. Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, kicken Sinan Kurt, Julian Green und Gianluca Gaudino ab sofort nur noch für die Zweitvertretung in der Regionalliga. "Die jungen Spieler müssen spielen. Es ist nicht gut, wenn sie nur mit uns trainieren", rechtfertige der Spanier seine Entscheidung.

Bei den Bayern verlief der Saisonstart ganz nach dem Geschmack der Verantwortlichen. beim 5:0 über den Hamburger SV reichte den Münchnern sogar eine teilweise eher verhaltene Leistung für den Kantersieg.

"Fußballerisch wird es das schwerste, von der Erwartungshaltung das leichteste Spiel der Saison", sagte Gisol im Vorfeld. Nur wenn seine Elf einen "perfekten Tag" erwische, habe man gegen die Bayern eine Chance und könne in diesem Falle sogar gewinnen. Fast schon trotzig fügte der Fußballlehrer hinzu: "Wenn uns niemand gegen Bayern was zutraut, ist das vielleicht so. Aber wir trauen uns ganz schön was zu."

Die Bayern kann man nicht gerade als Lieblingsgegner der Hoffenheimer bezeichnen. Seit den Kraichgauern der Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse gelang, spielte man gegen 27 Vereine. Und nur gegen den Rekordmeister konnte bislang noch nicht gewonnen werden. Die bisherige Bilanz Hoffenheims gegen die Bayern: 14 Spiele, vier Unentschieden, zehn Niederlagen.