Hertha BSC Sonntag, 22. November 2015
15:30 Uhr
1899 Hoffenheim
1:0
Tore
1 : 0 Torinfos im Ticker Eugen Polański 30. / Eigentor

90'
Fazit:
Das war ein müder Nachmittag im Olympiastadion: In einer Partie, die fast ohne Torschüsse auskam, bezwingt Hertha BSC die TSG 1899 Hoffenheim mit 1:0! Höhepunkt der 90 Minuten war der Schneefall in der ersten Hälfte, der ein normales Fußballspiel zunächst verhinderte. Nach dem Seitenwechsel war der Rasen zwar geräumt, doch die Berliner Tatenlosigkeit und die Hoffenheimer Unfähigkeit in der Offensive führten zu ereignisreichen zweiten 45 Minuten. Am Ende gewinnen die Blau-Weißen dank eines Eigentores von Eugen Polanski, durch das sie in der Tabelle den vierten Platz zurückerobern. Die TSG kassiert die erste Pleite unter Huub Stevens und ist nach Augsburgs gestrigem Sieg nun ganz unten angekommen. Dier Hertha reist am kommenden Wochenende zu den Bayern; Hoffenheim empfängt Mönchengladbach. Einen schönen Sonntag noch!
90'
Spielende
90'
Brooks beinahe mit dem zweiten Eigentor der Partie! Kurányi kann das Spielgerät auf der rechten Strafraumseite behaupten und spielt flach vor den Kasten. Der Innenverteidiger rutscht in den Ball und schiebt ihn Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Die folgende Ecke wird noch ausgeführt und problemlos geklärt. Dann ertönt der Schlusspfiff von Schiri Winkmann.
90'
Kommt die TSG in den letzten Zügen noch einmal in die Nähe eines Unentschiedens?
90'
Einwechslung bei Hertha BSC -> Alexander Baumjohann
90'
Auswechslung bei Hertha BSC -> Salomon Kalou
90'
Amiri probiert's noch einmal aus der zweiten Reihe, schießt aus gut 22 Metern weit über den Querbalken des Berliner Kastens. Die Nachspielzeit im Olympiastadion soll zwei Minuten betragen.
88'
Hoffenheim kann seine Harmlosigkeit auch in der Schlussphase nicht ablegen. Man scheint noch mehrere Stunden weiterspielen zu können, ohne den Ausgleichstreffer zu markieren. Die erste Niederlage unter Huub Stevens ist sehr nahe.
85'
Gelbe Karte für Per Skjelbred (Hertha BSC)
Der Norweger beendet einen engen Zweikampf mit Volland auf der linken Abwehrseite mit einer Grätsche, die den Hoffenheimer Angreifer am rechten Knöchel erwischt. Die dritte Verwarnung des Nachmittages ist berechtigt.
84'
Mit der Hereinnahme des bislang torlosen Kurányi zieht Gästetrainer Stevens seine letzte Option, um noch ein Remis zu erzwingen. Durch die Auswechslung von Rudy gehen die Kraichgauer nun auch auf dem Papier mehr Risiko.
83'
Einwechslung bei 1899 Hoffenheim -> Kevin Kurányi
83'
Auswechslung bei 1899 Hoffenheim -> Sebastian Rudy
81'
Bičakčić fehlt ein Meter zum Ausgleich! Infolge einer kurz ausgeführten Ecke taucht der aufgerückte Innenverteidiger am ersten Pfosten auf, um die Hereingabe aus gut sieben Metern mit der Stirn in Richtung Tor zu befördern. Jarstein bleibt wie angewurzelt stehen, als die Kugel die rechte Torstange verpasst.
79'
Pál Dárdais Wechsel dienen in erster Linie der Schonung der ausgewechselten Spieler, die nicht die Luft für 90 Minuten haben. Seine Mannschaft ist nach dem Seitenwechsel eine einzige Enttäuschung, aber trotzdem auf dem Weg zum sieben Saisonsieg.
77'
Einwechslung bei Hertha BSC -> Jens Hegeler
77'
Auswechslung bei Hertha BSC -> Fabian Lustenberger
76'
Da war sie, die Chance für die TSG! Zuber kann das rote Leder an der linken Strafraumlinie behaupten. Sein flacher Querpass kommt zu Volland durch. Der Mann mit der 31 auf dem Rücken hat bei seinem unbedrängten Abschluss aus gut 13 Metern eine starke Rücklage und ballert deshalb weit über den Kasten von Jarstein.
74'
Einwechslung bei Hertha BSC -> Johannes van den Bergh
74'
Auswechslung bei Hertha BSC -> Tolga Ciğerci
73'
Selbst nach ruhenden Bällen kann der Gast nicht einmal ansatzweise für Gefahr im gegnerischen Sechzehner sorgen. Obwohl der BSC anscheinend völlig damit abgeschlossen hat, aktiv am Geschehen teilzunehmen, sinken die Hoffnungen auf ein Unentschieden.
70'
Mittlerweile warten die Kraichgauer seit mehr als sechs Stunden auf einen Pflichtspieltreffer. Zwanzig Minuten bleiben noch, um diese lange Durststrecke in der Hauptstadt zu beenden. Mit Mönchengladbach wartet am kommenden Wochenende eine Aufgabe, die nicht einfach zu bewältigen sein wird als die heutige.
67'
Die Berliner kommen überhaupt nicht mehr in ihren Rhythmus, werden aber auch nicht wirklich von Hoffenheim in Bedrängnis gebracht. Rune Jarstein hat zwar mehr zu tun als vor dem Seitenwechsel, doch auf eine echte Prüfung muss der Norweger immer noch warten.
64'
Bei den Kraichgauern gibt es die ersten personellen Umstellungen: Zuber und Vargas sollen in der finalen halben Stunde mehr Anteile bekommen als die enttäuschenden Schmid und Uth. Aufgrund der Berliner Zurückhaltung in Durchgang zwei darf die TSG noch auf einen Punktgewinn hoffen.
63'
Einwechslung bei 1899 Hoffenheim -> Eduardo Vargas
63'
Auswechslung bei 1899 Hoffenheim -> Mark Uth
63'
Einwechslung bei 1899 Hoffenheim -> Steven Zuber
63'
Auswechslung bei 1899 Hoffenheim -> Jonathan Schmid
60'
Die Stevens-Truppe kann das Spielgerät bis knapp hinter der Mittellinie kreisen lassen, ohne angegriffen zu werden. Dann sind die Wege in das letzte Felddrittel schmal; Berlin kann Strafraumszenen der Gäste weitgehend verhindern. Sicherheit holt sich der Tabellenletzte trotzdem.
57'
Der BSC muss aufpassen, dass die Kraichgauer nicht unnötig gestärkt werden. Blau-Weiß verhält sich gerade dermaßen passiv, dass das Schlusslicht Morgenluft wittert. Pál Dárdai erkennt die negative Entwicklung und will dem von außen entgegenwirken.
54'
Rudy sucht Uth aus dem zentralen offensiven Mittelfeld mit einem Steilpass auf die linke Sechzehnerseite. Jarstein hat aufgepasst und ist vor dem Neuzugang aus der Eredivisie am Ball. Diese Szene gehört dennoch zu den besten Offensivaktionen der Gäste.
53'
Die Vorderleute von Jarstein haben keine Mühe, den ersten Hoffenheimer Torschuss zu verhindern. Die Hertha lässt es ziemlich gemächlich angehen, geht in dieser Phase nicht mit aller Macht auf den zweiten Treffer. Nun könnte wieder attraktiver Fußball gespielt werden, doch es passiert wenig.
50'
Die TSG gestaltet das Geschehen derzeit offener als zu weiten Teilen der ersten Halbzeit. Ihr bevorzugtes Mittel sind lange Bälle, die bisher nicht bei den Anspielzielen in der Offensive untergebracht werden können.
47'
Die wichtigsten Bereiche des Feldes konnten in der Pause geräumt werden. Übrigens haben sich beide Trainer gegen personelle Änderungen zum Wiederanpfiff entschieden. Mit Kevin Kurányi und Eduardo Vargas hat Gästecoach Stevens noch zwei Angreifer in der Hinterhand.
46'
Willkommen zurück in der Hauptstadt! Die Hertha geht nicht nur mit einem Vorsprung auf der Anzeigetafel in den zweiten Abschnitt, sondern war vor dem Seitenwechsel auch deutlich feldüberlegen. Auf dem geräumten Rasen wollen die Blau-Weißen nun nachlegen. Die TSG braucht jetzt einen offensiven Neustart, um nach dem ersten Gegentor unter Huub Stevens noch Chancen auf einen Punktgewinn zu haben.
46'
Anpfiff 2. Halbzeit
45'
Halbzeitfazit:
Das erste Sonntagsspiel der Bundesliga findet bisher unter sehr schwierigen Bedingungen statt: Der Rasen des Berliner Olympiastadions ist aufgrund des zum Anpfiff einsetzenden Schneeregens kaum bespielbar. Dennoch haben die ersten 45 Minuten ohne Unterbrechung stattgefunden. Die Hertha tastet die tiefstehende Hoffenheimer Abwehrreihe fast durchgehend nach Lücken ab, ist aber nur selten gefährlich. Nach einer guten halben Stunde ging der BSC trotzdem in Führung. Polanski verlängert einen Plattenhardt-Freistoß unglücklich ins eigene Tor. Ansonsten steht das Wetter so sehr im Vordergrund, dass sich eine Beurteilung der Partie verbietet. Hoffentlich kann es nach dem Seitenwechsel auf besser bespielbarem Untergrund weitergehen. Bis gleich!
45'
Ende 1. Halbzeit
45'
Glücklicherweise gibt es aktuell keinen neuen Schnee mehr, so dass die zuständigen Berliner Mitarbeiter in der Pause für bessere Verhältnisse sorgen können. Dann kann hoffentlich aich wieder "normaler" Fußball gespielt werden.
42'
Ciğerci segelt am ersten Pfosten nur knapp einer halbhohen Hereingabe Plattenhardts vorbei, hätte aus gut vier Metern wohl kaum noch am Gästekasten vorbei köpfen können. So lassen die Hausherren die Chance auf eine kleine Vorentscheidung ungenutzt.
40'
Amiri will nach einer Strobl-Ablage von der rechten Grundlinie von der Sechzehnerkante abschließen, doch Brooks verhindert dieses Vorhaben mit einer präzisen Grätsche. Mit diesem Einsatz kann er den Ball abblocken, so dass Hoffenheim weiter auf den ersten Torschuss warten muss.
40'
Die TSG kann nicht auf den Rückschlag antworten, sondern muss eher fürchten, dass die Hauptstädter noch vor dem Kabinengang nachlegen. Sie kann sich kaum sauber über die Mittellinie kombinieren, schlägt das Leder nur aus der Gefahrenzone heraus.
37'
Die Bedingungen sind mittlerweile kaum noch im Rahmen des Erträglichen. Gerade in der Hoffenheimer Hälfte sind die Linien nicht mehr zu erkennen; die Rasenheizung scheint nicht richtig zu funktionieren. Eigentlich müsste die Partie unterbrochen werden, um den Schnee zu räumen.
35'
Gelbe Karte für Fabian Lustenberger (Hertha BSC)
Diesmal ist Polanski das Opfer eines Regelverstoßes, wird von Lustenbergers Grätsche zu Fall gebracht. Es folgt eine weitere Verwarnung. Schiri Winkmann hat nicht nur wegen der Wetterbedingungen einen schwierigen Job.
32'
Gelbe Karte für Eugen Polanski (1899 Hoffenheim)
Der Pechvogel holt sich die erste Gelbe Karte des Nachmittages ab, begeht ein Foul im Mittelfeld bei höherem Tempo. Hier ist wohl auch eine kleine Portion Frust mit im Spiel.
30'
Tooor für Hertha BSC, 1:0 durch Eugen Polanski (Eigentor)
Die Hertha hat den Durchblick! Nach Kims Klammergriff gegen Haraguchi bekommen die Blau-Weißen einen Freistoß vom rechten Flügel auf Höhe des Elfmeterpunkts zugesprochen. Plattenhardt flankt mit dem linken Innenrist an die Fünferkante. Polanski verlängert unglücklich mit dem Kopf. Vom linken Innenpfosten springt die Kugel 20 Zentimeter hinter die Linie; Baumanns Rettungsversuch kommt zu spät. Die Torlinientechnologie hilft Winkmann bei der Entscheidung.
27'
So langsam muss darüber nachgedacht werden, die Linien auf dem Feld freizulegen. Weder die beiden Sechzehner noch die Außenlinien sind mittlerweile kaum noch zu erkennen. Guido Winkmann erkundigt sich zu diesem Zweck an der Seitenlinie bei den Berliner Verantwortlichen.
25'
Baumann ist nach einem Rückpass von Strobl weit vor seinem Strafraum gefordert, um eine exzellente Möglichkeit für Kalou zu vereiteln. Der Schlussmann hat mitgedacht und ist deshalb deutlich vor dem ivorischen Angreifer am Leder.
22'
Ob es nun am dichten Schneetreiben oder der durchschnittlichen Leistung der Offensivreihen liegt: In der ersten halben Stunde werden die Zuschauer nicht von den Sitzen gerissen. Hertha tastet die Hoffenheimer Abwehrabteilung nach Lücken ab, findet aber kaum welche.
19'
Nach einer Unachtsamkeit von Linksverteidiger Kim kann sich Haraguchi auf dem halbrechten Korridor durchsetzen. Er setzt zu einer hohen Hereingabe in die Mitte an, doch die Kugel rutscht ihm über den Spann. Baumann pflückt sie sicher aus der Luft.
17'
Trotz eingeschalteter Rasenheizung bleibt der Schnee liegen, so dass das Feld immer heller wird. Die Spieler scheinen von den veränderten Rahmenbedingungen auch etwas überrascht zu sein; aktuell hängt die Partie vollkommen durch. Kalou will nach einem Querpass von rechts aus 15 Metern abschließen, rutscht jedoch weg.
14'
Die Hertha zeigt sich sehr passsicher, doch der Raumgewinn in den entscheidenden Bereichen des Feldes kann noch nicht wirklich überzeugen. Derweil lässt Referee Winkmann den Ball austauschen: Zur besseren Sichtbarkeit wird ab sofort mit einem roten Leder gekickt.
11'
Wettermäßig wird es auf dem grünen Parkett immer ungemütlicher: Mit dem Anpfiff hat Schneeregen eingesetzt. Dadurch wird der Rasen im Laufe des Nachmittages immer rutschiger. In der Annfangsphase hat aber noch kein Akteur die Bodenhaftung verloren.
8'
Die Hauptstädter können die Flankenläufe der ersten Augenblicke zunächst nicht fortsetzen, kommen aber weiterhin über die Außenbahnen nach vorne. Hoffenheim wird zu ständigem Verschieben gezwungen, kann die Passwege in das Zentrum bislang zustellen.
6'
Rudy bewirbt sich auf eine frühe erste Verwarnung, als er mit seiner Grätsche gegen Darida knapp hinter der Mittellinie deutlich zu spät kommt. Schiri Winkmann ist nur wenige Meter vom Tatort entfernt und lässt noch einmal Gnade vor Recht ergehen.
5'
Die Gastgeber starten recht stürmisch in den Nachmittag, konnten bereits drei scharfe Flanken von der rechten Außenbahn in den Hoffenheimer bringen. Weder die Vorlage von Regäsel noch die beiden Versuche von Plattenhardt finden den Weg auf den Schädel eines Blau-Weißen.
3'
Huub Stevens hat im Vergleich zum Heimspiel gegen Frankfurt dreimal getauscht. So ersetzen Eugen Polanski, Nadiem Amari und Mark Uth Pirmin Schwegler (fünfte Gelbe Karte), Eduardo Vargas und Kevin Kurányi (beide auf der Bank).
2'
Pál Dárdai hätte gerne die elf Spieler ins Rennen geschickt, die in Hannover starteten. Der formstarke Mitchell Weiser hat sich im Training der U21-Nationalmannschaft einen Bänderriss im linken Sprunggelenk zugezogen und fällt für etwa zwei Wochen aus. Für den ehemaligen Münchener beginnt Tolga Ciğerci.
1'
BSC gegen TSG – die ersten 45 Minuten laufen! Zehn Pflichtspiele zwischen diesen beiden Vereinen hat es bisher gegeben; sie fanden allesamt in der Bundesliga statt. Die Bilanz ist dabei ausgeglichen: Sowohl Hertha als auch Hoffenheim haben bei zwei Unentschieden jeweils viermal gewinnen können. Vor gut elf Monaten feierte die TSG mit einem 5:0 in Berlin ihren bisher höchsten Bundesligasieg.
1'
Spielbeginn
Mit leichter Verspätung betreten blau-weiß und gelb gekleidete Akteure den Rasen des Olympiastadions. Vor gut 40000 Zuschauern auf den Rängen wird es auch vor dem Anpfiff dieses Matches eine Schweigeminute für die Opfer des Pariser Terroranschlags geben.
Für die Regeldurchsetzung in der Endspielstätte der WM 2006 wird Guido Winkmann zuständig sein. Der 41-jährige Polizeibeamte pfeift für den SV Nütterden im Fußball-Verband Niederrhein und ist seit August 2008 als hauptverantwortlicher Unparteiischer in der Bundesliga unterwegs. Bei seinem 91. Einsatz in der höchsten deutschen Spielklasse assistieren ihm an den Seitenlinien von Christian Bandurski und Arno Blos. Als Vierter Offizieller verdingt sich Florian Heft.
"Die Bundesliga-Pause kam ungelegen, weil viele Spieler mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren. So konnten wir nicht so viel im taktischen Bereich arbeiten, wie ich mir das gewünscht hätte", äußert sich Huub Stevens skeptisch, was die Entwicklung seiner Mannschaft in den beiden Trainingswochen angeht. Er muss also hoffen, dass seine Truppe unter Wettkampfbedingungen ein paar Schritte nach vorne macht. Ein weiteres Remis hilft tabellenmäßig zwar nicht sofort weiter, bringt aber Konstanz in die verunsicherte Truppe.
Nach dem Abgang von Robert Firmino fehlt den Kraichgauern vorne das Herzstück; diese Lücke kann bisher nicht ansatzweise geschlossen werden. Nur Aufsteiger Ingolstadt (7) hat seltener ins gegnerische Tor getroffen als Hoffenheim (12). Deshalb kann auch nicht verwundern, dass die TSG erst eine einzige Partie für sich entschied: Ende September konnte mit 3:1 in Augsburg gewonnen werden. Noch ist der Kontakt zu den rettenden Plätzen vorhanden, so dass man den Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld mit einem kleinen Endspurt zum Jahresende halten könnte.
Der Gast aus Sinsheim hat nach dem Trainerwechsel von Markus Gisdol zu Huub Stevens zwei torlose Unentschieden eingefahren und den Negativtrend nach sechs Niederlagen in den ersten zehn Partien zumindest abbremsen können. Der „Knurrer von Kerkrade“ hat der Mannschaft, die er definitiv nur bis zum Saisonende trainieren wird, wie erwartet eine Defensivkur verpasst, so dass im Falle einer nicht erfolgreichen Angriffsreihe zumindest ein Zähler herausspringt. Nach mehr als 300 Minuten ohne eigenen Treffer braucht es nun dringend einen Fortschritt in der Offensive.
Im Angriff zaubert dieser Tage Salomon Kalou den Hertha-Anhängern ein Lächeln auf die Gesichter. Der Ivorer, der die hohen Erwartungen nach seiner Verpflichtung im Sommer 2014 in der Vorsaison nie erfüllen konnte, dreht momentan auf und macht den Ausfall des gesperrten Vedad Ibišević vergessen. Kalou hat mit sieben Treffer bereits öfter genetzt als in der kompletten letzten Spielzeit, schoss beim jüngsten 3:1-Erfolg in Hannover alle Berliner Tore. Auch er ist einer der Gründe, warum der BSC im kommenden Frühjahr wohl nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird.
Der Erfolg der Hauptstädter fußt vor allem auf einer gefestigten Defensive, die in den sechs siegreichen Partien insgesamt lediglich zwei Gegentore zugelassen hat. Torhüter Rune Jarstein, der den Kasten seit der Verletzung von Thomas Kraft am fünften Spieltag in Wolfsburg hütet, harmoniert wunderbar mit seinen Vorderleuten und hat sich deshalb die Stammposition nach Aussage von Trainer Dárdai zumindest bis Weihnachten erarbeitet. Vor allem die kommenden Aufgaben in München und daheim gegen Leverkusen dürften den Norweger so richtig fordern.
Der BSC zeichnet sich in dieser Hinrunde dadurch aus, dass er nach Rückschlägen die richtige Antwort liefert. Auf die erwartbaren Niederlagen gegen die ambitionierten Klubs Dortmund, Wolfsburg, Schalke und Mönchengladbach folgten stets Siege. In den direkten Duellen mit den Spitzenteams fehlt den Berlinern noch ein ganzes Stück, doch mit den gleichwertigen Mannschaften und den Underdogs sind sie bisher sehr gut zurechtgekommen. Die Platzierung in den internationalen Rängen ist mehr als eine Momentaufnahme, spiegelt den positiven Eindruck wider.
Zwischen der "Alten Dame" und den Kraichgauern liegen nach zwölf Partien bereits zwölf Zähler. Während die Mannschaft von Pál Dárdai den vierten Tabellenplatz mit dem siebten Saisonsieg zurückerobern möchte, will die Stevens-Truppe mit dem zweiten Dreier in dieser Spielzeit die rote Laterne wieder in die Hände des FC Augsburg geben. Die einen spielen deutlich über den Erwartungen, die anderen hängen überraschend tief im Abstiegssumpf: Setzen sich die bisherigen Entwicklungen fort oder gelingt der TSG der Befreiungsschlag?
Es berichtet Steffen Volkers.
Ein herzliches Willkommen zur Bundesliga am Sonntagnachmittag! Die vorletzte Begegnung des 13. Spieltages wird in der Hauptstadt ausgetragen: Der Hertha BSC empfängt die TSG 1899 Hoffenheim. Ab 15:30 Uhr rollt die "Torfabrik" über den Rasen des Olympiastadions.