Bundesliga 2015/2016 » 21. Spieltag » Liveticker: Werder Bremen - 1899 Hoffenheim 1:1

Baumann muss im kurzen Eck parieren und macht seinen Job tadellos. Der Schuss kam natürlich von Werders Innenverteidiger Djilobodji, der sich abermals in die Offensive mit einschaltet.

Alles deutet hier auf ein Unentschieden hin: Hoffenheim ist stehend k.o., Bremen spielt das nach vorne nicht sauber genug aus.

Djilobodji ist überall. Der Verteidiger gibt aus der Distanz seinen fünften Torschuss ab, der ein Stück über den Kasten geht. Damit ist er der Akteur mit den meisten Abschlüssen auf dem Feld.

Zehn Minuten noch in diesem Abstiegskampf-Krimi und die Gäste haben sich durch die Gelb-Rote von Kramarić selbst dezimiert. Nutzen das die Bremer oder schaffen es die Hoffenheimer trotzdem?

Gelb-Rote Karte für Andrej Kramarić (1899 Hoffenheim)
Wechselbad der Gefühle für den Kroaten: Erst Torschütze, jetzt frühzeitig in der Dusche. Die Leihgabe aus England geht gelb vorbelastet mit gestrecktem Bein in den Zweikampf und darf sich bei dieser harten Grätsche nicht über die Gelb-Rote-Karte beschweren.

Viktor Skripnik wirft Zlatko Junuzović ins Rennen. Kann der Bremer Zauberfuß die Partie an sich reißen und mit einem Geniestreich die Entscheidung finden?

Endlich mal ein Versuch von Kevin Volland. Der Stürmer mit quälender Durststrecke hält aus der zweiten Reihe drauf und prüft Felix Wiedwald, doch der Keeper lässt sich nicht überrumpeln und hält die Hand drauf.

Kurze Unterbrechung: Nadiem Amiri fällt unglücklich über das Bein von Papy Djilobodji und muss behandelt werden. Für den Hoffenheimer scheint es aber weiterzugehen.

Julian Nagelsmann wechselt zum ersten Mal in seiner noch jungen Bundesliga-Karriere. Der offensive Mittelfeldspieler Jiloan Hamad kommt in die Partie, auch Hoffenheim will sich mit diesem Punkt nicht zufrieden geben.

Plötzlich taucht Ujah im Strafraum auf und es wird richtig gefährlich! Werder bekommt einen von Levin Öztunali gestarteten Angriff nicht ganz ausgespielt. Die Situation ist augenscheinlich vorbei, als García das Spielgerät plötzlich von links scharf vor den Kasten tritt. Am zweiten Pfosten hat nur der Ex-Kölner mitgedacht, doch dem fehlen wenige Zentimeter bis zum Ball, sonst hätte er wohl zum 2:1 für Werder eingeschoben.

1899 bringt jetzt den Mut auf den Rasen, den sie im ersten Durchgang komplett haben vermissen lassen. Die Elf von Julian Nagelsmann hat die Handbremse gelöst und traut sich vor allem in der Vorwärtsbewegung deutlich mehr zu.

Das merken auch die Anhänger der Grün-Weißen: Es wird wieder lauter im Rund an der Weser, die Fans peitschen ihr Team nach vorn und wollen es aus dem Pausenschlaf erwecken.

...doch auch die ist zu harmlos und wird von der SVW-Abwehr schnell bereinigt.

Auf der anderen Seite gibt es aus 20 Metern mittig zum Kasten einen ruhenden Ball für Hoffenheim...

Gelbe Karte für Andrej Kramarić (1899 Hoffenheim)
Der Torschütze rennt seinen Gegenspieler um und sieht dafür den Gelben Karton.

Der Ball rollt wieder in Bremen.

Halbzeitfazit:
Mit einem Unentschieden geht es für die beiden Kellerteams zum Pausentee. Hoffenheims Führung durch Kramarić, unter tatkräftiger Mithilfe des Pfostens, hielt nur wenige Minuten. Nach einer Ecke platzierte Djilobodji das Leder im Netz, nicht ohne davor von Bičakčić unhaltbar abgefälscht zu werden. Außer den beiden Toren gab es kaum nennenswerte Aktionen oder Chancen zu verzeichnen. Bartels Versuch aus der 30. Minute verdeutlicht, dass Werder die dominantere zweier eher harmlosen Mannschaften ist, denen die Angst vor dem Ausrutscher im Nacken sitzt. Wir hoffen auf mehr mutige Vorstöße im zweiten Durchgang, bis gleich!

Gelbe Karte für Kevin Volland (1899 Hoffenheim)
Der ehemalige Eishockeyspieler rammt Grillitsch mit dem Ellbogen um und sieht dafür die erste Gelbe Karte der Begegnung.

Szenenapplaus für den "Weserguard" - Jannik Vestergaard lässt sich an der Außenbahn von Niklas Süle nichts vormachen und trennt den Hoffenheimer mit einer Klasseaktion vom Ball.

Was macht eigentlich Kevin Volland? Der Nationalspieler ist quasi unsichtbar, zusammen mit dem Rest der Hoffenheimer Offensive. Auch Julian Nagelsmann ist das aufgefallen, der jetzt Anweisungen aus seiner Coachingzone in Richtung des Angreifers ruft.

Werder gewinnt an Oberhand. Die Hanseaten bestimmen bei Ballbesitz Spielrichtung und -tempo. Der TSG fällt, wie auch unter Stevens, ab dem Mittelfeld wenig zielführendes ein.

Angefeuert von ihren Fans gehen die Bremer unentwegt aggressiv und bissig in die Zweikämpfe, schon bei Hoffenheimer Ballbesitz kurz vor dem Sechzehner der Gäste. Die Laufleistung der Werderaner ist bemerkenswert, noch konnten sie diese aber nicht in Chancen ummünzen.

Vielleicht wieder über einen Standard? Es gibt einen erneuten Eckball für den SVW...

Einsatz und Disziplin stimmen auf beiden Seiten, das Spiel entwickelt sich mehr und mehr zum Rasenschach zwischen den Trainern. Vor allem der junge Nagelsmann hat sich ein paar interessante Kniffe für seine Mannschaft ausgedacht. Beispielsweise agiert Tobias Strobl in der Vorwärtsbewegung als ballverteilender Innenverteidiger in der Dreierkette, in der Verteidigung ordnet er sich dann blitzschnell hinten rechts ein.

Die beiden schnellen Treffer scheinen eine Art Hallo-Wach-Effekt auf die beiden Kontrahenten zu haben: Endlich ist hier etwas mehr Tempo in der Begegnung, nachdem sich Werder und 1899 zu Beginn mit viel Bedacht beschnupperten.

Tooor für Werder Bremen, 1:1 durch Papy Djilobodji
Postwendend der Ausgleich! Grillitsch tritt den ersten Bremer Eckstoß in den Sechzehner. Hoffenheims Verteidiger irren orientierungslos durch den Strafraum, Bremens Djilobodji schaltet als erster und drischt den Ball in Richtung Kasten. Durch die unfreiwillige Mithilfe von Bičakčić, der das Leder noch entscheidend abfälscht, zappelt der Schuss der Leihgabe des FC Chelsea im Netz.

"Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin", skandieren die Anhänger des SVW in Anlehnung an den Einzug ins Pokal-Halbfinale unter der Woche. Mit dem Gastspiel in München wartet aber die wohl schwierigste aller Aufgaben auf die Bremer - die Fans sollten deshalb noch mit der Ticket-Buchung für die Hauptstadt warten.

Heute gilt es für Werder, die schlechteste Heimmannschaft der Liga, gegen einen angeknockten, aber halbwegs neu-formierten und offensiver ausgerichteten Gegner, wichtige Punkte einzufahren. Doch auch die TSG brennt auf den Dreier. Dementsprechend angespannt ist die Spannung auf dem Feld.

Die Partie ist eröffnet, der Klassenkampf ebenso. Werder spielt in Grün, die Gäste ganz in Blau.

Kevin Brüssel sitzt live für Euch an den Tasten und wünscht gute Unterhaltung.

In den Kampf um den Klassenerhalt wird wohl bald auch Werders Mittelfeld-Stratege Zlatko Junuzović einsteigen können, der nach auskurierter Verletzung bereits wieder auf der Bank sitzt. Auch Anthony Ujah ist wieder einsatzbereit und steht gleich von Beginn an auf dem Feld. Julian Nagelsmann muss auf Steven Zuber verzichten, der mit einer Kapselverletzung am linken Sprunggelenk ausfällt.

Natürlich hat sich der Neu-Trainer auch Gedanken darüber gemacht, wie er seine Schützlinge, die ihn duzen dürfen, schon kurzfristig verbessern will. "Wir wollen ein bisschen offensiver zu Werke gehen, weil wir Tore brauchen. Wir hoffen, dass wir das schon am Samstag auf den Platz kriegen", sagt Nagelsmann, der auch einen Plan für die langfristige Arbeit hat: "Man konnte in den letzten Wochen sehen, dass die Mannschaft stabiler steht, dass sie weniger Chancen zulässt und weniger Gegentore bekommt. Jetzt geht es darum, dass wir in der Offensive mehr Kreativität entwickeln, mehr Torgefahr ausstrahlen, denn wir müssen Spiele gewinnen, das ist jedem klar. Darum geht es in den nächsten Wochen."

Bereits am Donnerstag, also einen Tag nach dem Rücktritt von Stevens, verkündete TSG-Geschäftsführer Görlich seinen Nachfolger: Julian Nagelsmann, der den Niederländer ohnehin im Sommer beerben sollte, steigt mit sofortiger Wirkung als Übungsleiter bei den Profis ein. Bisher hatte der erst 28-Jährige die U19 der Kraichgauer trainiert. "Gemeinsam mit Julian haben wir wie schon im vergangenen Herbst noch einmal alle Chancen und Risiken sorgfältig gegeneinander abgewogen und uns nun dazu entschieden, den gemeinsam Weg früher zu beginnen", so Görlich über den nun jüngsten aller Bundesliga-Cheftrainer.

Noch brisanter ist die Situation aber bei der TSG, die unter der Woche durch einen Paukenschlag aufgeschreckt wurde: Huub Stevens, Trainer und designierter Retter der Kraichgauer, trat von seinem Amt in Hoffenheim zurück. Beim Niederländer seien Herzrhythmus-Störungen diagnostiziert worden und auf Anraten der Ärzte zieht sich der 62-Jährige aus dem Sportgeschäft zurück. "Es tut mir sehr leid, dass ich die Mannschaft und den Klub in dieser schweren und herausfordernden Situation verlassen muss, aber ich denke jeder hat Verständnis dafür, dass meine Gesundheit oberste Priorität genießt. Ich muss alles geben und dann ist das Risiko zu groß. Von daher haben wir uns für diese Entscheidung entschlossen", erklärte Stevens sichtlich berührt auf der Pressekonferenz.