Bundesliga 2015/2016 » 11. Spieltag » Liveticker: Werder Bremen - Borussia Dortmund 1:3

Fazit:
Schlusspfiff in Bremen! Borussia Dortmund gewinnt hochverdient mit 3:1 im Weser-Stadion. Nach einem temporeichen Start beider Teams sicherte sich der BVB in Person von Marco Reus die Führung, die die Hausherren aber nicht groß schockierte. Mit viel Einsatz hielten sich die Hausherren in der Partie und belohnten sich schließlich mit dem Ausgleich durch Anthony Ujah. Das 1:1 hielt jedoch nur zwölf Minuten, bevor Henrikh Mkhitaryan kurz vor der Pause die erneute Dortmunder Führung herbeiköpfte. Nach dem Seitenwechsel hatten die Bremer der BVB-Dominanz kaum noch etwas entgegenzusetzen. Der heute glücklos gebliebene Pierre-Emerick Aubameyang hatte mehrfach die Entscheidung auf dem Schlappen, es brauchte aber bis zur 72. Minute bis Marco Reus mit seinem zweiten Treffer den Deckel drauf machte. Bis auf fünf Punkte kann sich die Borussia damit an Spitzenreiter Bayern herantasten, während Bremen nach der vierten Heimpleite in Folge auf Platz 14 bleibt.

Sternberg schickt mit einem langen Ball Ujah in die Spitze, der aus kurzer Distanz an Bürki scheitert. Die Aktion wird aber ohnehin abgepiffen, da der Stürmer zusammen mit vier Teamkollegen kollektiv im Abseits stand.

Mit einem Querpass sucht Kagawa den mitgelaufenen Aubameyang im Strafraum, Gálvez springt aber dazwischen und klärt die Kugel in bester Karate-Kid-Manier ins Toraus. Der Eckball bleibt, wenig überraschend, ungefährlich.

Während auch Dortmund nochmal wechselt und Łukasz Piszczek für İlkay Gündoğan bringt, muss auch auf unparteiischer Seite gewechselt werden. Tobias Welz hat offenbar muskuläre Probleme und wird von Linienrichter Martin Thomsen ersetzt.

So richtig nah ist Werder dem Anschlusstreffer nicht. Beim nächsten Vorstoß will Fritz Gebre Selassie über rechts mitnehmen, der Rechtsverteidiger ist an der Seitenlinie aber nicht auf das Zuspiel vorbereitet und lässt sich den Ball durch die Beine gehen.

In den letzten Minuten hat Bremen der Borussia zu viele Chancen angeboten, von denen allein Pierre-Emerick Aubameyang ungewohnt viele liegen ließ. Ewig konnte das aber nicht gut gehen. Für die Hausherren wird die Aufholjagd in der verbleibenden Viertelstunde ein hartes Brot.

Nach einem Reus-Freistoß vom linken Strafraumeck kommt Hummels zum Kopfball, bringt die Kugel aber nicht aufs Tor und Vestergaard kann zur Ecke klären. Vor Eckbällen wird wohl auf beiden Seiten niemandem Angst und Bange werden. Auch diesmal bleibt die Ausführung vollkommen harmlos.

Mittlerweile kann sich Bremen über mangelndes Glück nicht beschweren. Weigl steckt im Mittelfeld für Reus durch, der allein auf weiter Flur zum Werder-Tor marschieren könnte, aber von der gehobenen Fahne des Linienrichters zurückgeholt wird. Das war aber allenfalls gleiche Höhe.

Gelbe Karte für Gálvez (Werder Bremen)
Dortmunds Konter läuft über Mkhitaryan, der im Mittelfeld von Gálvez mit einem Foul gestoppt wird. Die Gelbe Karte nimmt der Spanier ohne Diskussion entgegen.

Gelbe Karte für Clemens Fritz (Werder Bremen)
Clemens Fritz hält kurz vor dem Dortmunder Strafraum gegen Henrikh Mkhitaryan den Fuß drauf und sieht Gelb.

Mit guter Spielverlagerung zieht Dortmund die Bremer Abwehr auseinander. Ginters Flanke von rechts kann Vestergaard gerade noch zur Ecke klären. Auch die stellt Werder aber vor keine Probleme.

Allzu oft lassen sich die Bremer momentan mit langen Bällen in die Bredouille bringen. Diesmal schickt Hummels Kagawa in die Spitze, der aber fälschlicherweise wegen einer angeblichen Abseitsstellung zurückgepfiffen wird. Glück für Werder.

Pierre-Emerick Aubameyang verpasst das 3:1! Henrikh Mkhitaryan hebt die Kugel von der Strafraumkante an den Fünfer, wo der Stürmer das Leder mit der Brust annimmt, sich zum Tor dreht und das Spielgerät dann doch aus kurzer Distanz über den linken Winkel lenkt. Da war mehr drin!

Die Defensivreihen der Hausherren stehen auch nach dem Seitenwechsel stabil. Spätestens 35 Meter vor dem eigenen Tor geht Werder mit viel Druck auf den ballführenden Borussen und verhindert das Durchkommen.

Der BVB zeigt sich vom Ausgleich beeindruckter als die Bremer nach dem Rückstand. Den Borussen fehlen in dieser Phase die guten Ideen.

Das Duell Sternberg gegen Ginter geht bislang an den Bremer. Immer wieder kann der 23-Jährige die Flanken von links in den Sechzehner schlagen. Diesmal kommt aber Hummels zu Hilfe, der Werderaner kann sich nur mit einem Foul durchsetzen und wird zurückgepfiffen.

Tooor für Werder Bremen, 1:1 durch Anthony Ujah
Da ist der Ausgleich für die Hausherren! Zlatko Junuzović und Fin Bartels leiten die Situation mit einer klasse Kombination in Dortmunds Strafraum ein, schließlich kommt Florian Grillitsch aus knapp zehn Metern zum Abschluss. Matthias Ginter kann sich auf der Linie noch in den Schuss werfen und für seinen herausgelaufenen Keeper klären. Den Abpraller nutzt aber Anthony Ujah zum Abstauber und stellt mit seinem ersten Heimspiel-Treffer aus kurzer Distanz die Zeichen wieder auf Anfang.

Dortmund antwortet mit Tempo: Reus verpasst zwar den Pass von Aubameyang, die Borussia bleibt aber in Ballbesitz und kommt durch Mkhitaryan zum Abschluss, der aus acht Metern am herausgeeilten Wiedwald scheitert.

In einer bislang absolut fairen Partie muss sich Philipp Bargfrede nach einem Foul an Julian Weigl die ersten strengen Worte des Unparteiischen abholen, kommt aber ohne Gelbe Karte davon. Auch für den Dortmunder geht's weiter.

Das große Zittern bekommen die Hausherren trotz Rückstand jedenfalls nicht, sondern verteidigen konsequent und suchen ihr Glück im Konter. Die Schwarzgelben tun sich schwer gegen die eng gestrickten Abwehrmaschen, die sich zwischenzeitlich sogar in einer Sechserkette vor dem Strafraum abzeichnen.

Da darf man auch mehr draus machen. Während im Strafraum die langen Männer warten, tritt Junuzović den Freistoß in die Zwei-Mann-Mauer.

Durch einen Freistoß aus dem Halbfeld taucht Bremen gefährlich im Dortmunder Sechzehner auf. Jannik Vestergaard bringt das Leder mit dem Kopf aufs Tor, stand aber im Abseits.

Tooor für Borussia Dortmund, 0:1 durch Marco Reus
Der BVB holt sich die frühe Führung! İlkay Gündoğan steckt die Kugel perfekt für Henrikh Mkhitaryan in den Sechzehner durch. Der Armenier geht bis zur Grundlinie und legt das Leder eigentlich für Pierre-Emerick Aubameyang kurz vor den Kasten. Da leitet Felix Wiedwald die Hereingabe mit dem Knie aber unglücklich an den zweiten Pfosten weiter, wo Marco Reus zum Abstauber bereit steht und das Spielgerät unter die Latte nagelt.

Im Doppelpass mit Mkhitaryan dringt Ginter in den Bremer Strafraum ein, wo der neu etablierte Rechtsverteidiger der Borussia aber von Sternberg gestellt wird, der zur Ecke klärt. Die Hereingabe bleibt harmlos.

Mit einem extrem unglücklichen Pass setzt Vestergaard im Mittelfeld Mkhitaryan ein, dessen Versuch, das Spielgerät auf Reus zu bringen, aber beim aufmerksamen Gálvez hängen bleibt.

Mit dem ersten Angriffsversuch steckt Shinji Kagawa zu Marco Reus auf der linken Seite durch, der an Theodor Gebre Selassie nicht vorbei kommt, aber die erste Ecke herausholt.

Im Vergleich zum Pokalspiel kann Viktor Skripnik auch wieder auf Levin Öztunali zurückgreifen, der nach überstandener Mittelfußprellung wieder im Kader steht, vertraut aber erstmal derselben Elf wie am Mittwoch. Santiago García muss derweil weiterhin mit Wadenproblemen aussetzen. Bei den Dortmundern kehren Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang in die Startelf zurück, außerdem übernimmt Joo-ho Park die linke Abwehrseite von Marcel Schmelzer.

Dass es auch ohne Reus und Aubameyang geht, die im Pokal geschont wurden, bewies der BVB unter der Woche gegen Paderborn. Nachdem Dortmund nach einem krassen Patzer von Keeper Bürki mit 0:1 in Rückstand geriet, drehten die Borussen auf und schenkten den überforderten Ostwestfalen gleich sieben Buden ein – mit sechs verschiedenen Torschützen. "Ich glaube, wir haben eine neue Entwicklungsstufe genommen und mehr als zehn Feldspieler, die für uns Spiele gewinnen können", gab sich auch Trainer Thomas Tuchel zufrieden.

Aber auch die Gäste reisen mit viel Selbstvertrauen an. Als "reinste Tormaschine" bezeichnete SV-Coach Viktor Skripnik die Borussia. 29 Treffer konnte Schwarzgelb in der Liga bislang erzielen, fast dreimal so viele wie die Bremer. Mit Marco Reus' Doppelpack und drei Toren von Pierre-Emerick Aubameyang fertigte Dortmund am letzten Spieltag die Augsburger ab. Bereits 13 Treffer gehen damit aufs Konto des Gabuners, der gemeinsam mit Robert Lewandowski die Torjägerliste anführt.

Beide Teams konnten unter der Woche Erfolgserlebnisse im Pokal feiern. Besonders für die Bremer kam der Sieg gegen Köln zum richtigen Zeitpunkt. Fünf Niederlagen in Folge musste Werder hinnehmen, bevor der 3:1-Sieg in Mainz der düsteren Serie ein Ende setzte. Der Einzug ins Achtelfinale bildete den nächsten Schritt in Richtung Erfolgsspur, die die Niedersachsen von Tabellenplatz 14 nach oben führen soll.