Champions League 2014/2015 » Gruppe E » Liveticker: AS Roma - CSKA Moskva 5:1

Fazit:
5:1 heißt es am Ende für die Römer bei ihrer Rückkehr auf die internationale Fußballbühne. Gegen alles in allem überforderte Gäste aus Moskau spielten die Giallorossi eine Halbzeit lang Galafußball und führten 4:0 zur Pause. Danach war dann Schongang bei den Hausherren angesagt. Zwar traf Ignashevich wenige Minuten nach Wiederanpfiff noch zum 5:0 ins eigene Tor. Aber danach kam nicht mehr viel von der Roma. CSKA hingegen steigerte sich, nutzte die zahlreichen Nachlässigkeiten in der Abwehr des Gegners aber nur noch zum Ehrentor durch Musa (82.).
Nach diesem vermeintlichen Duell um Platz drei lassen sich auch ein paar Rückschlüsse auf den Kampf um das Achtelfinale ziehen. Rom scheint gerüstet, um Bayern und City wenigstens einigermaßen die Stirn zu bieten. Die Italiener übernehmen mit dem deutlichen Sieg sogar die Tabellenführung vor dem deutschen Meister, der das Parallelspiel 1:0 gegen Manchester gewinnt. Moskau hingegen wird in der heutigen Verfassung sang- und klanglos aus dem Wettbewerb fliegen. Das war's von hier, einen schönen Abend weiterhin!

Es passiert nichts mehr. Schlusspfiff in Rom.

Der Unparteiische hat offenbar Gefallen an diesem längst entschiedenen Spiel gefunden. Es gibt satte vier Minuten Nachschlag. Momentan ist CSKA wieder am Drücker...

Wieder rettet Aluminium für die schludrigen Römer! Georgi Milanov fasst sich aus 20 Metern Entfernung ein Herz und jagt den Ball an die Unterkante der Latte. Von dort aus springt das Spielgerät auf die Linie. dann nach vorne und damit nicht zum 2:5 ins Tor. Die Hausherren verteidigen nun so gut wie gar nicht mehr, deswegen sind diese Möglichkeiten die logische Folge.

Auch der lebenden Legende will kein Treffer gelingen. Totti hat halbrechts vor dem Strafraum Moskaus viel Platz, zielt aber zu weit nach links. Der Ball rollt am Kasten vorbei. Obwohl die Gastgeber immer noch regelmäßig in der Gefahrenzone auftauchen, sind sie nicht mehr so zielstrebig wie vor der Pause.

Florenzis Einsatz bleibt leicht unglücklich: Der Fast-Torschütze des 5:0 setzt sich rechts im Strafraum zwar gut durch, flankt dann aber hoch ins Niemandsland. Ljajić lauerte innen, hätte aber gut und gerne 2,50 Meter groß sein müssen, um dieses Ding per Kopf noch aufs Tor zu bringen.

Doppeltorschütze Gervinho baute nach der Pause merklich ab und darf sich nun den Applaus des Publikums abholen. Adem Ljajić kommt zu seinem Champions-League-Debüt.

Offensivspieler Eremenko stach weder im positiven noch im negativen Sinne aus einer schwachen Moskauer Mannschaft heraus und macht nun Platz für Panchenko.

Das römische Publikum hat natürlich seinen Spaß an dieser Partie und zelebriert den feststehenden Sieg schon ausgiebig. Einen solchen Spaziergang bei der Rückkehr in die Champions League hätten wohl nur die wenigsten erwartet.

Jetzt wird's ein wenig dreist: Florenzi und Pjanić spielen am Sechzehner den Doppelpass und der Bosnier ist alleine vor Akinfeev. Statt den Ball kompromisslos am Keeper vorbei zu prügeln, versucht der Offensivmann den Beinschuss. Dieser klappt aber nicht und so bleibt es beim 5:0.

Man hat trotz der mehr als deutlichen Führung hier eigentlich nicht den Eindruck, dass die Roma ans Limit geht. Mit Halbgas können sie die desolaten Moskauer auseinandernehmen. Gut 35 Minuten bleiben noch, um weiter etwas fürs Torverhältnis zu tun. Auch wenn das im Reglement der Königsklasse ja bekanntlich nicht ganz so entscheidend ist.

Tooor für AS Roma, 5:0 durch Sergey Ignashevich (Eigentor)
Jetzt kommt's noch dicker für Moskau und die Russen legen sich die Eier schon selbst ins Nest. Nach einer Flanke von der linken Seite gehen Florenzi und Ignashevich kurz vorm Fünfer zeitgleich zum Ball, der CSKA-Abwehrmann ist aber wohl als erstes an der Kugel und köpfelt diese ins eigene Tor. Der rabenschwarze Abend für die Gäste geht unvermindert weiter.

Klar, dem Roma-Urgestein wollen sie noch einen auflegen: Totti kommt nach guter Vorarbeit von Maicon zentral an der Sechzehnermarkierung zum Abschluss, senst aber halb über den Ball. Der segelt völlig ungefährlich in Akinfeevs Arme.

... Doch die Russen erobern sich in Person von Ahmed Musa immerhin noch einen Eckball. Der kommt von links...

Gervinho ist nach einem langen Pass schon wieder in aussichtsreicher Position am Strafraum am Ball, kann diesen aber diesmal nicht kontrollieren. Dann eilt Ignashevich heran und klärt in Zusammenarbeit mit Akinfeev die Situation.

Akinfeev verhindert den fünften Gegentreffer! Gute Tat vom russischen WM-Fahrer! Pjanićs Schuss aus 12 Metern wird noch leicht abgefälscht, aber der Keeper riecht den Braten, reißt im Sprung den Arm hoch und pariert.

In den unwichtigen Szenen zeigen die Russen viel Einsatz: Im Mittelfeld rauscht Kirill Nababkin in Maicon hinein und bringt den Brasilianer schmerzhaft zu Fall. Ist das etwa der nächste bittere Ausfall für die Gastgeber?

Der neue Mann kommt auch fast zu seinem Jokertor: Alessandro Florenzi wird - man muss es eigentlich gar nicht mehr erwähnen - am Strafraum von CSKA nicht angegriffen und scheppert die Kugel haarscharf rechts am Kasten vorbei.

Tooor für AS Roma, 4:0 durch Gervinho
Das Schützenfest der Gastgeber geht weiter. Gervinho ist nach einem tollen Totti-Steilpass rechts an der Seite auf und davon, flitzt dann in den Sechzehner, lässt noch einen Gegenspieler ins Leere rutschen und legt sich die Kugel klasse auf den linken Schlappen. Der folgende Schuss ins lange Eck ist dann nur noch Formsache. Rom ballert Moskau aus dem Stadion! 4:0 nach einer guten halben Stunde!

Ob diese Verletzung des bislang auffälligsten Spielers den Angriffswirbel der Roma stoppen kann, steht aber noch auf einem anderen Blatt. Denn Moskau bleibt sehr passiv. So kann man doch kein Champions-League-Spiel bestreiten!

Rom darf sich im Mittelfeld nun wie schon in den ersten zehn Minuten wie im Training die Bälle hin und her spielen. Die Russen sind unglaublich weit weg von ihren Gegenspielern und greifen diese fast überhaupt nicht an. Das ist schon ein - im Vorfeld nicht so vorhersehbarer - Klassenunterschied zwischen den Kontrahenten.

Da die Gäste nach völlig verpennter Anfangsphase nun auch ein wenig mitspielen, ist die Überlegenheit der Roma nicht mehr ganz so deutlich. Und defensiv scheint das Team von Rudi Garcia nicht ganz sattelfest zu sein, wie Doumbia eben mehr oder weniger eindrucksvoll bewies.

Wenn die Roma will, kann sie auch: Iturbe wird rechts an der Strafraumkante nicht richtig attackiert, zieht mit Schwung nach innen und zieht wuchtig ab. Ignashevich bekommt noch einen Fuß in die Schussbahn und verhindert die nächste Topchance der Hausherren.

Tooor für AS Roma, 2:0 durch Gervinho
Und der nächste Streich der Giallorossi! Das ist wieder eine Co-Produktion von Iturbe und Gervinho - und geht aus Sicht der Gäste viel zu einfach. Diesmal setzt der Schütze des ersten Treffers von der rechten Seite seinen Teamkameraden in der Nähe des Elferpunktes ein. Der Ivorer hat alle Zeit der Welt, kontrolliert nach kleinen Anlaufschwierigkeiten den Ball und jagt ihn am erneut machtlosen Akinfeev vorbei in die Kiste. 2:0!

Tooor für AS Roma, 1:0 durch Juan Iturbe
Das deutete sich an: Rom mit dem Comeback-Treffer in der Königsklasse und das schon nach knapp sechs Minuten! Gervinho sprintet mit einem Mordstempo durchs Mittelfeld und schickt zentral im Sechzehner Neuzugang Iturbe auf die Reise. Der ist nicht im Abseits, taucht mutterseelenallein vor Akinfeev auf und schiebt den Ball eiskalt am Keeper vorbei in die Maschen.

Dicke Chance direkt zum Auftakt für die Gastgeber! Über rechts kombinieren sich die Römer in den Strafraum Moskaus und Nainggolan bringt den Ball von der Grundlinie mit viel Wucht direkt vors Tor. Dort rettet Vasiliy Berezutskiy in höchster Not vor Gervinho, drückt den Ball dabei aber nur Zentimeter am eigenen Kasten vorbei. Das war richtig knapp!

Moskau sortiert sich in ein 4-2-3-1 ein. Besonders die Offensivabteilung mit Neuzugang Eremenko, dem früheren Kölner Tošić, Musa und Sturmspitze Doumbia genügt an guten Tagen höheren Ansprüchen und könnte den Römern heute einige Probleme bereiten.

Welche Spieler Garcia und Slutskiy heute ins Renne schicken, könnt ihr im Spielschema nachlesen.

Doch auch die Moskauer treten in der Ewigen Stadt keineswegs in Bestbesetzung an. Dzagoev und Wernbloom sind gesperrt, Elm ist krank, Vitinho verletzt. Für den ebenfalls angeschlagenen Linksverteidiger Shchennikov hat es nur für die Ersatzbank gereicht.

Roms Coach Rudi Garcia hat großen Respekt vor den Gästen aus der russischen Hauptstadt. "Jetzt in diesem Moment sind sie das stärkste Team der Gruppe E", so der Franzose. "Sie haben talentierte, schnelle Spieler und eine exzellente Defensive."

Glaubt man den Experten, ist diese Partie nur das erste Endspiel um Tabellenplatz drei in der Gruppe E. Zu übermächtig erscheinen die anderen Kontrahenten aus München und Manchester, die sich im Parallelspiel gegenüberstehen. Dennoch: Wer heute drei Punkte einfährt, sichert sich die gute Ausgangsbasis, um am Ende vielleicht doch für eine Überraschung zu sorgen.