Champions League 2016/2017 » Gruppe G » Liveticker: Leicester City - FC Porto 1:0

Fazit:
Der Leicester City Football Club entscheidet auch seine zweite Partie in der Champions League für sich und vollzieht bereits einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale. Die Foxes schlagen den Futebol Clube do Porto in ihrer königlichen Heimpremiere unter dem Strich verdient mit 1:0 und legen dadurch auf internationalem Parkett im Gegensatz zur Premier League einen großartigen Start hin. Den goldenen Treffer für den LCFC besorgte Neuzugang Islam Slimani in Minute 25. Nach der Pausenführung investierte Leicester nicht mehr besonders viele Kräfte in das Offensivspiel, wurde aber trotzdem lange Zeit kaum vom Tabellendritten der portugiesischen Primeira Liga gefordert. Erst in der letzten Viertelfinale wurden die Hausherren von der Nuno-Truppe weit in die eigene Hälfte gedrängt. Am Ende konnte der knappe Vorsprung aber verdient über die Zeit gerettet werden. In drei Wochen geht es für die Mannschaft von Claudio Ranieri gegen den FC København – erneut im stimmungsvollen King Power Stadium. Dann kann mit dem nächsten Sieg schon ein Bein in die Tür zum Achtelfinale gestellt werden. Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Gruppenpartien steht der FC Porto hingegen schon mit dem Rücken zur Wand und sollte sein Match in Brügge gewinnen. Einen schönen Abend noch!

... doch Porto kann mit seinen langen Schlägen in die Spitze nichts mehr erreichen. Schluss in Leicester!

Noch 120 Sekunden, wenn der Unparteiische seine eigene Vorgabe einhält. Gelangen die Drachen noch einmal gefährlich vor das Tor von Schmeichel? Es gibt noch einmal Ecke für die Gäste. Diese können die Foxes im dritten Anlauf klären.

Otávio aus spitzem Winkel! Infolge einer Hereingabe aus dem rechten Halbfeld kommt der Mittelfeldmann an der linken Grundlinie zwar mit dem Kopf an die Kugel. Der Winkel ist aber zu spitz; Schmeichel nimmt das Leder sicher auf.

Jota verpasst die Direktabnahme! Er setzt nach einer halbhohen Flanke vom rechten Flügel durch Layún zum Seitfallzieher aus 15 Metern ab. Dabei rutscht ihm das Spielgerät jedoch über den Schlappen. Ein Abschluss kommt nicht zustande.

Corona trifft den Pfosten! Huth wird beim Versuch, eine Hereingabe von der linken portugiesischen Seite mit dem Kopf klären, von Schmeichel behindert und legt so unfreiwillig für den Joker ab. Der nimmt aus gut 13 halbrechten Metern direkt ab und feuert das Spielgerät frontal gegen die rechte Torstange.

Schmeichel begräbt die Kugel infolge eines Steilpasses von Otávio in Richtung des eingewechselten Corona unter sich. Der dänische Schlussmann wurde heute nicht oft geprüft; in den wenigen Situation, als er gefragt war, leistete er sich nicht den Hauch eines Fehlers.

Herrera aus der zweiten Reihe! Der Joker bekommt infolge eines Abprallers im Rückraum viel Zeit und Raum, einen wuchtigen Volleyschuss mit dem linken Spann auszupacken. Schmeichel kann den tückischen Aufsetzer in der flachen linke Ecke so gerade eben noch erreichen.

Die Fans wissen, was sie Claudio Ranieri zu verdanken haben. Immer wieder wird der italienische Trainer lautstark gefeiert; völlig unabhängig vom Geschehen auf dem Rasen. Dort gelangt der eingewechselte Jota über links mal in den Sechzehner und schließt auf die kurze Ecke flach ab. Kein Problem für Schmeichel.

Portos Anrennen die beiden blauen Abwehrreihen kann Nuno einfach nicht zufriedenstellen. Die Drachen agieren ideenlos und lassen das nötige Tempo im Zusammenspiel vermissen. Obwohl nur ein Tor aufzuholen ist, befindet sich ein Remis aus Gästesicht in weiter Ferne.

Mit Diogo Jota und Héctor Herrera schickt Nuno zwei neue Kräfte für das Mittelfeld ins Rennen. André André und Adrián verabschieden sich eine gute halbe Stunde vor dem Ende in den Feierabend.

Im Parallelspiel dieser Gruppe ist Kopenhagen soeben gegen Brügge in Führung gegangen. Wenn jetzt der Abpfiff ertönen würde, träfen am dritten Spieltag mit Leicester und dem dänischen Vertreter zwei ungeschlagene Klubs aufeinander.

Trotz des leichten Aufwärtstrends beim Futebol Clube muss Kasper Schmeichel seine Klasse nicht unter Beweis stellen. Leicesters vorletzte Reihe arbeitet weiterhin vorzüglich und verhindert in den meisten Szenen, dass die Viererkette aktiv werden muss.

Gelbe Karte für Robert Huth (Leicester City)
Huth räumt André Silva drei Meter vor dem Sechzehner im Rahmen eines Konters ab, obwohl dieser gar nicht den Ball führt. Der Schiedsrichter lässt den Vorteil nicht laufen, sondern verwarnt den Deutschen sofort.

Gelbe Karte für Danilo (FC Porto)
Danilos rechter Fuß landet im Gesicht von Slimani. Auch hier hat der gute Unparteiische keinen Ermessensspielraum, muss die nächste Gelbe Karte zücken.

Willkommen zurück zum zweiten Abschnitt in den East Midlands! Obwohl Leicester heute sein erstes Heimmatch in der Königsklasse absolviert, präsentiert es sich deutlich abgeklärter als der 22-fache Teilnehmer Porto. Die junge Truppe aus der zweitgrößten Stadt Portugals muss ihre technischen Fähigkeiten stärker zur Entfaltung bringen, wenn sie zumindest einen Zähler mit auf die Heimreise nehmen will.

Halbzeitfazit:
Nach dem Auftakterfolg in Brügge ist der Leicester City Football Club auch in seiner Heimpremiere in der Champions League auf einem guten Weg. Gegen den erfahrenen Teilnehmer Futebol Clube do Porto führen die Foxes nach 45 Minuten mit 1:0. Der aktuelle Vorsprung der Mannschaft von Claudio Ranieri geht aufgrund der Kräfteverhältnisse in Ordnung. Zwar machten zunächst die Dragões den frischeren Eindruck, doch nach gut zehn Minuten übernahm der englische Meister die Kontrolle. Mit zahlreichen scharfen Flanken von den Außenbahnen, sowohl aus dem Spiel heraus als auch durch ruhende Bälle, sorgt Leicester vor Unruhe vor dem Kasten von Iker Casillas. Eine solche von Mahrez, die von rechts nach innen segelte, brachte Porto-Schreck Slimani im Gästekasten unter. Das Nuno-Team leistet sich in der Defensive zu viele Fouls und ist zu behäbig, wenn Leicester schnell spielt. Vorne fehlt die körperliche Präsenz gegen Huth und Co.; nur die ersten Minuten und eine kurze Phase infolge des Gegentreffers waren überzeugend. Bis gleich! Iker Casillas Iker Casillas Iker Casillas

In Richtung Pausenpfiff können die Foxes das Tempo in der Offensive wieder leicht steigern. Porto leistet sich auf den Flügel in der Abwehr viele Fouls und gelangt so immer wieder durch ruhende Bälle in Bedrängnis. Diesmal wird Casillas nach Mahrez' Flanke von rechts allerdings von Huth gefoult.

Der tolle Freistoß von Layún gibt der Nuno-Truppe leichten Auftrieb, während Leicester anscheinend durchatmet und den Druck momentan nicht aufrechterhalten kann. Zweifellos hat Porto die technischen Fähigkeiten, Leicester gefährlich zu werden. Dazu muss man aber einfach schneller und direkter kombinieren und Zweikämpfe vermeiden.

Porto präsentiert sich hier mittlerweile fast schon ängstlich, bringt im Aufbau kaum mehr einen sauberen Ball an den Mitspieler. Man arbeitet derzeit in erster Linie mit hohen Anspielen in die Spitze. Nicht das wirkungsvollste Rezept gegen Spieler wie Morgan und Huth.

Mit einem Dreier gegen den Dritten der portugiesischen Eliteklasse würde der LCFC den Gästen auf fünf Punkte enteilen. Der mutmaßĺich stärkste Konkurrent in der Gruppe G wäre erst einmal auf Distanz gehalten und ein großer Schritt in Richtung Achtelfinale geschafft.

Tooor für Leicester City, 1:0 durch Islam Slimani
Der Drachentöter schlägt wieder zu! Der Neuzugang von Sporting, der zuvor in diesem Jahr schon fünf Tore gegen Porto erzielt hat, hält nach Mahrez' Flanke von der rechten Außenbahn am zweiten Pfosten die Stirn hin und drückt das Spielgerät aus vier Metern in die linke Ecke. Slimani besorgt den ersten Heimtreffer von Leicester in der Königsklasse!

Gelbe Karte für Jamie Vardy (Leicester City)
... bevor der Freistoß ausgeführt werden kann, wird Vardy verwarnt. Der Nationalstürmer hat für Unruhe in der Mauer gesorgt; unter amderem ging Marcano zu Boden...

Gelbe Karte für Felipe Monteiro (FC Porto)
Der Innenverteidiger arbeitet abseits des Balles mit dem linken Arm gegen Vardy. Der englische Angreifer wollte gerade einem langen Anspiel von Fuchs hinterhersprinten. Die erste Gelbe Karte des Abends ist fällig.

Der Ranieri-Truppe gelingt es jetzt zunehmend, durch schnelles Überbrücken des Mittelfelds für gefährliche Vorstöße in das letzte Felddrittel zu sorgen. Porto verliert das Spielgerät nun zu oft zu einfach, muss höllisch aufpassen, in der defensiven Mitte nahe an den Gegnern zu sein.

Adrián beinahe mit der rechten Fußspitze! Layún startet auf dem rechten Flügel durch und gibt wenige Meter vor der Grundlinie halbhoch an die Fünferkante. Dort wird Adrián zwar eng von Huth und Morgan bewacht, bleibt aber brandgefährlich. Am Ende fehlen wenige Zentimeter zur Abnahme aus bester Lage.

Der englische Meister tut sich in der Anfangsphase noch schwer, Akzente in der gegnerischen Hälfte zu setzen. Bisher müssen sich Slimani und Vardy weit fallen lassen, um die Kugel zu bekommen. Porto arbeitet wunderbar gegen den Ball.

André Silva hat die erste Möglichkeit des Abends! Infolge eines langen Anspiels von Otávio aus dem linken Mittelfeld gelangt der Angreifer hinter Innenverteidiger Morgan. Schmeichel verlässt seinen Kasten zu spät, so dass André Silva früher am Ball ist. Er lupft über den Dänen; das Leder verpasst den linken Pfosten um einen Meter.

Claudio Ranieri hat im Vergleich zur 1:4-Pleite in Manchester zwei personelle Änderungen vorgenommen. Kaser Schmeichel ist nach drei Spielen Verletzungspause wieder fit und verdrängt Ron-Robert Zieler auf die Bank. Zudem beginnt Luis Hernández auf der rechten Verteidigerposition anstelle von Danny Simpson.

In diesen Augenblicken verlassen die 22 Protagonisten die Katakomben und betreten den Rasen im King Power Stadium.

Cüneyt Çakır ist der Unparteiische, den die UEFA als hauptverantwortlichen Schiedsrichter in die East Midlands geschickt hat. Das Aushängeschild des türkischen Refereewesens ist 39 Jahre alt und arbeitet im außersportlichen Leben als Versicherungsmakler. Seine bisherigen Karrierehöhepunkte waren das Halbfinale WM 2014 zwischen den Niederlanden und Argentinien sowie das Endspiel der Königsklasse 2015 zwischen Barcelona und Juventus. Seine Assistenten an den Seitenlinien sind Bahattin Duran und Tarik Ongun.

In der Primeira Liga haben die Drachen in den letzten Spielzeiten stets Benfica den Vortritt lassen müssen; dreimal in den letzten vier Saisons blieb ihnen sogar nur der dritte Platz in der Endabrechnung. Nach dem Meistertriple zwischen 2011 und 2013 fehlte Porto einfach die Konstanz, um ganz oben zu stehen. In der laufenden Spielzeit bewegt man sich nach sechs Runden ebenfalls hinter Benfica und Sporting; neben der 1:2-Niederlage bei den Grün-Weißen wurden vor neun Tagen durch ein torloses Unentschieden beim Schlusslicht CD Tondela zwei Zähler verpasst.

In der Königsklasse hat das Ranieri-Team durchaus Gruppengegner erwischt, vor denen es sich auch in der aktuellen Form nicht verstecken muss. Zum Auftakt der Premierensaison in der Champions League konnte Leicester mit 3:0 beim belgischen Meister Club Brugge KV gewinnen, ist damit das dritte englische Team, das in einem ersten CL-Match drei Punkte holt. Mit Porto wartet heute der stärkste Konkurrent im Rennen um das Weiterkommen; gegenüber dem dritten Widersacher FC København sollte man ähnliche Vorteile haben wie gegenüber Brugge.

Im Alltagsbetrieb der Premier League hat sich Leicester nach der Sommerpause wieder den Tabellenregionen angenähert, die vor dem unfassbaren Ausreißer in der Aufstiegssaison seine Heimat waren. Mit sieben Zählern aus den ersten sechs Partien ist der Start der Mannschaft von Claudio Ranieri aus der Sicht eines Titelverteidigers äußerst unterdurchschnittlich verlaufen; aus der Perspektive eines Vereins, der 2008 in die Drittklassigkeit abgerutscht war und erst 2014 wieder in die Premier League aufstieg, beunruhigt diese Ausbeute nicht.