Champions League Qual. 2014/2015 » Playoffs » Liveticker: Athletic Bilbao - SSC Napoli 3:1

Fazit
Mit einer sehr starken Vorstellung zieht der achtmalige spanische Meister Athletic Bilbao erstmals seit 16 Jahren wieder in die Gruppenphase der Königsklasse ein! Das 3:1 gegen biedere Neapolitaner ist deswegen so verdient, weil man den Löwen von Beginn an anmerkte, dass sie nicht nur den größeren Willen hatten, das kleine Wunder gegen Napoli zu schaffen, sondern auch die Mittel besaßen. Auch der Schock des frühen Gegentreffers kurz nach dem Wechsel irritierte die tapferen Basken nicht - sie spielten weiter wie vorher und zwangen die Celeste zu Fehlern, die irgendwann kommen mussten. Drei Defensivschnitzer innerhalb von 13 Minuten zeugten allerdings auch von fehlender Qualität aufseiten der Italiener, die sowohl im Hin- als auch im Rückspiel weitestgehend unterlegen waren und somit verdientermaßen nur in der Europa League antreten.

Neapel hat sich aufgegeben und hält nicht mehr wirklich dagegen. Bilbao hingegen spielt sich frei und zaubert für die Fans nach wie vor feine Spielzüge auf den neuen Rasen im San Mamés.

Das Baskenland feiert! Nach dem Einzug von Real Sociedad in die Champions-League-Gruppenphase in der letzten Spielzeit spricht alles dafür, dass auch der Nachbar aus Bilbao nachzieht und den Stolz der kleinen autonomen Region international hoch hält.

Aduriz hat das 4:1 auf dem Fuß! Nach einer Hereingabe von Iturraspe steht der Doppeltorschütze in der Mitte einmal mehr vollkommen blank. Rafael ist geschlagen, er muss nur noch aus fünf Metern einschieben, trifft die Kugel allerdings schlecht und haut ihn so über das Tor. Aber das wird heute wahrscheinlich nicht mehr entscheidend sein.

Welch ein Feuerwerk der Basken nach dem Schock des Rückstands! Allerdings sind es vornehmlich haarsträubende Fehler in der Defensivarbeit, die den Italienern heute wohl den Einzug in die Champions League kosten.

Tooor für Athletic Bilbao, 2:1 durch Aduriz
Doppelschlag der Basken! Aber was war das für ein Bock von Albiol! Nach einem Befreiungsschlag aus der Abwehr heraus sind sich Albiol und Rafael nicht einig, wer zum Ball gehen soll. Der Spanier will das Leder in die Wolken hauen, schlägt aber übel daneben, verwirrt damit seinen Keeper und lässt Aduriz in seinem Rücken die Kugel an den beiden vorbei spitzeln - dann ist es ein leichtes Spiel für den Torjäger. Ein kapitaler Schnitzer der Italiener!

Jetzt steht das Stadion, mit einem Tor wäre Athletic erstmals seit 1998 wieder in der Champions League! Die Basken sind nach nach Wiederanpfiff tonangebend und versuchen alles für einen weiteren Treffer.

Mit Ibai Gómez kommt ein Außenbahnspieler für den Spielmacher Beñat. Über die Außen zeigten sich die Italiener heute verwundbar, ist das ein Zeichen von Valverde an sein Team?

Jetzt können die Süditaliener kontern: Gargano schickt den Torschützen Hamsik auf eine weite Reise, die aber mit Irazoz endet, denn der Keeper kam gedankenschnell aus seinem Tor und ist vor dem heranstürmenden Slowaken am Ball.

Ein Nackenschlag für die Gastgeber! Das dominierende Team über weite Strecken der Partie, und dann so eine kalte Dusche kurz nach dem Wechsel. Können sie sich erholen und zurückkommen? Jetzt brauchen sie dringend ein Tor.

Weiter geht's ohne Wechsel in Bilbao!

Halbzeitfazit
In einer sehr lebendigen Begegnung gehen Athletic Bilbao und der SSC Neapel trotz allem mit einem 0:0 in die Halbzeit. Napoli schien das hier frech angehen zu wollen und erspielte sich in den ersten Minuten gleich ein paar Möglichkeiten, erlahmte dann allerdings aufgrund immer stärker werdender Gastgeber. Bilbao drückte die Italiener teilweise tief deren Hälfte und hätte um die 30. Minute rum in Führung gehen müssen - auch unterstützt vom unsicher wirkenden Rafael im Tor der Celeste. Der italienische Pokalsieger muss sich nun wieder fangen und selbst den Abschluss suchen, denn eine Tor muss in jedem Fall her. Bilbao darf hingegen bei aller Offensivfreude die Defensive nicht vergessen, denn sonst wäre der Vorteil des Auswärtstores verpufft. Es bleibt hochspannend im San Mamés!

Gelbe Karte für Gonzalo Higuaí­n (SSC Napoli)
Der Argentinier regt sich mächtig über eine nicht gegebene Gelbe Karte für den Gegner auf und kassiert regelkonform selbst den hellen Karton. Unnötig!

Gelbe Karte für Faouzi Ghoulam (SSC Napoli)

Nun haben die Gastgeber das Spiel wieder deutlich in ihren Händen, wie schon im Hinspiel. Auch Reina-Nachfolger Rafael macht bei den Italienern einen unsicheren Eindruck und gibt seinen Vorderleuten nicht das Gefühl, einen Rückhalt hinten drin zu haben. Napoli wirkt gerade etwas nervös.

Gelbe Karte für Susaeta (Athletic Bilbao)
Der Rechtsaußen kommt mit nach hinten und sorgt für einen gefährlichen Freistoß aus den linken Halbfeld für die Gäste...

Rafael unsicher! Wieder bringt Susaeta die Kugel flach herein, doch Rafael kann sie halb am Boden liegend nicht festhalten. Koulibaly rettet einen Schritt vor dem einschussbereiten Rico zur Ecke!

Diesmal bleibt Rechtsaußen Susaeta über die andere Seite hängen - Albiol und Koulibaly machen ihren Job in der Innenverteidigung bisher sehr gut und lassen kaum eine Hereingabe ankommen.

Ausgeglichene Parte bisher, beide Teams versuchen versuchen ihre starken Offensivreihen einzusetzen und kommen zu ersten Torannährerungen. Napoli hatte von diesen bisher aber die klareren - logisch, schließlich muss für die Männer vom Vesuv mindestens ein Tor auf jeden Fall her.

Ähnliche Szene auf der Gegenseite: Beñat spitzelt einen Ball mit feinem Füßchen in die Schnittstelle der Viererkette und erreicht damit Aduriz mustergültig. Diesmal ist die Abseitsposition nur eine Zentimeterentscheidung, letztlich aber doch die richtige.

Das erste Mal kommen die Celeste durch: Hamsik erläuft sich einen Steilpass über links, sucht eigentlich den im Hinterhalt lauernden Higuain, doch nachdem dieser die Kugel verpasst ist es Callejon, der von der Strafraumgrenze abzieht - aber auch verzieht, in die Wolken.

Der qurirrlige Munain wird auf Linksaußen ein erstes Mal weit geschickt, doch Raúl Albiol ist aufmerksam und rückt von der Mitte nach außen, um den Ball auf die neuen Tribünen zu schlagen.

Für das Unternehmen Attacke verändert Benítez sein Team aus zwei Positionen. Links hinten muss der Uru Britos für den jungen und offensivstarken Algerier Faouzi Ghoulam weichen. Er soll den Belgier Dries Mertens vor allem nach vorne hin unterstützen, der für den vergangene Woche blassen Lorenzo Insigne auf Linksaußen rückt. Benítez Landsmann und Gegenüber Valverde sieht hingegen keinen Grund, etwas an seiner Startformation zu verändern und schickt die gleichen elf Mann auf den Rasen, die im San Paolo schnell die Federführung übernommen hatten. Allerdings gibt es auch nur eine Veränderung gegenüber der Niederlage am Wochenende in Málaga: Der langjährige Kapitän Iraola muss seinen Platz auf der rechten Abwehrseite wieder an De Marcos abtreten, der eigentlich eher im zentralen Mittelfeld zu Hause ist. Letzte Woche erwies sich dieser Schachzug Valverdes als effektiv – auch heute?

Nach der überraschenden Niederlage zum Auftakt der Primera División in Málaga scheinen die Rot-Weißen jedoch verwundbar. Dies könnte die Chance für die Süditaliener sein, die sich ganz davon abgesehen auch auf ihre in der letzten Spielzeit starke Auswärtsbilanz verlassen können. Nur vier Niederlagen aus 19 Partien in der Fremde bezeugen, dass sich Napoli auch auf fremden Platz nicht versteckt und durchaus in der Lage ist, die Hypothek des Gegentreffers letzte Woche mit eigenen Toren wettzumachen. Coach Rafa Benítez: „Athletic ist eine Mannschaft, die gerne den Ball hat. Sie greifen gerne an und vor ihren Fans werden sie wahrscheinlich von Beginn an versuchen, ein Tor zu erzielen und ihre Anhänger glücklich zu machen. Wir werden das gleiche versuchen. Letztes Jahr hatten wir immer viel Ballbesitz und haben viele Tore erzielt. Letztes Jahr haben wir zehn Auswärtsspiele gewonnen, ein Rekord für Napoli.“

Auftrieb wird Athletic insbesondere die Einweihung des neuen Stadions geben, nachdem es im Sommer, einige Monate später als erwartet, endlich vollständig errichtet wurde. Die rund 54000 Zuschauer fassende Arena beherbergt fast 20000 Zuschauer mehr als die alte „Catedral“ und soll Athletic in ein neues erfolgreiches Zeitalter führen. „Natürlich ist es deshalb ein besonderes Spiel. Bei ähnlichen Spielen in der vergangenen Saison hat sich das Team immer gut angestellt.“, betonte Löwen-Trainer Ernesto Valverde die Ausgangslage.

Es berichtet Johann Mai.