Europa League 2014/2015 » Viertelfinale » Liveticker: Club Brugge KV - Dnipro Dnipropetrovsk 0:0

Fazit:
Brügge und Dnipropetrovsk trennen sich nach einer temporeichen und spannenden Partie torlos. Über die gesamten 90 Minuten arbeiteten sich beide Mannschaften aneinander ab. Die besseren Torchancen besaßen aber die Gäste aus Dnipropetrovsk. Sicherlich keine Freunde werden die belgischen Fans mit Schiedsrichter Damir Skomina. Immer wieder versagte der Slowene den Hausherren Freistöße oder Gelbe Karten gegen den Gegner. Am Ende kann Brügge mit dem 0:0 aber zufrieden sein, schossen die Gäste doch schließlich doppelt so oft auf den gegnerischen Kasten. In einer Woche steht dann das Rückspiel in der Ukraine an. Dann geht es wieder bei Null los. Schönen Abend noch!

Ein wildes Spiel ist das in dieser Schlussphase. Konoplyanka treibt die Kugel bei einem Konter über links nach vorne, chippt sie zu Seleznev rechts im Strafraum. Der Steckpass zu Bezus kommt an, doch aus spitzem Winkel scheitert der Stürmer am gut reagierenden Ryan.

Die letzten beiden Wechsel des Spiels: Dnipro-Kapitän Ruslan Rotan verlässt den Platz und wird durch Nationalstürmer Roman Bezus ersetzt. Bei den Gastgebern kommt Sander Coopman für den agilen Lior Refaelov.

Starke Parade von Mathew Ryan! Zum ersten Mal überhaupt kommt Evgen Konoplyanka nach einem seiner zahllosen Dribblings über links in die Mitte gut zum Abschluss. Der Ball senkt sich gefährlich ins lange Eck, doch Ryan macht sich ganz lang und kann die Kugel zur Ecke abwehren. Stark gemacht vom australischen Nationalkeeper. Das hätte ein schmerzlicher Rückschlag für die Belgier kurz vor Schluss werden können.

Traut sich eine Mannschaft noch etwas zu oder einigt man sich auf ein torloses Remis als Ausgangslage für das Rückspiel? Das Engagement für einen Torerfolg lässt auf beiden Seiten nun doch merklich nach. Dabei könnten gerade die Hausherren einen Treffer dringend benötigen.

Jeweils ein Wechsel auf beiden Seiten: Evgen Seleznev kommt bei Dnipro für den heute abschlussschwachen Nikola Kalinić. Brügge bringt mit Tuur Dierckx frischen Offensivwind für José Izquierdo.

Refaelov gibt mal wieder ein offensives Lebenszeichen seiner Mannschaft ab. Über rechts zieht der Mann mit der Nummer 8 in die Mitte. Sein Schuss aus 20 Metern ist aber kein Problem für Boyko. Ganz sicher fängt der Dnipro-Schlussmann ab.

So kann man es natürlich auch mal probieren. Kankava wird 30 Meter vor dem Tor nicht angegriffen und zieht einfach mal ab. Einen Meter rechts vorbei. Den hat Torhüter Ryan regelrecht vorbei am Tor geschaut. Scheinbar war sich der Australier im Kasten der Belgier seiner Sache da äußerst sicher.

Die Gäste können sich in diesen Minuten wieder besser durchsetzen, gestalten große Teile des Spiels in der Hälfte von Brügge. Physisch scheinen die Ukrainer etwas überlegen zu sein, doch die Zuschauer pushen ihre Mannschaft immer wieder. Weiterhin also eine relativ ausgeglichene Sache.

Gelbe Karte für Laurens De Bock (Club Brugge KV)
Jetzt sitzen die Gelben Karten bei Damir Skomina aber locker. Nach einem Foul an der rechten Strafraumeck sieht nun auch Laurens De Bock die Verwarnung. Gefährliche Freistoßposition für die Gäste.

Der gefoulte Refaelov nimmt sich der Sache an und schießt den Freistoß aus 18 Metern zentraler Position in Richtung Tor. Boyko muss aber nicht eingreifen. Die Kugel fliegt gut zwei Meter drüber. Schwacher Versuch des Israelis.

Gelbe Karte für Léo Matos (Dnipro Dnipropetrovsk)
Foul von Matos im Mittelfeld. Klare Gelbe Karte.

Brügge und Dnipropetrovsk schenken sich nichts. Wie schon im ersten Durchgang geht es auch der Pause munter hin und her. Für die neutralen Beobachter ist das ein Fest. Was jetzt noch fehlt, ist das erste Tor. Dann könnte die Partie nochmal so richtig an Fahrt aufnehmen.

Riesending kurz nach Wiederanpfiff für Brügge! Davy De Fauw steigt nach einem Eckball mutterseelenallein am Elfmeterpunkt nach oben, kann sich die Ecke aussuchen und setzt die Kugel schließlich um Millimeter am linken Pfosten vorbei! Der muss einfach in einem Europa League-Viertelfinale sitzen. Ganz dickes Ding für die Belgier.

Zwei Minuten gibt es als Nachspielzeit.

Was für ein Geschoss auf der anderen Seite von Lior Refaelov! 30 Meter vor dem Tor wird der Israeli nicht angegriffen, zieht einfach mal per Flatterball ab. In hohem Bogen senkt sich die Kugel nach unten, aber auch über das Tor. Fraglich, ob Boyko da noch eine Abwehrchance gehabt hätte. Damit hatte der Torwart der Gäste überhaupt nicht gerechnet.

Gelbe Karte für Valeriy Fedorchuk (Dnipro Dnipropetrovsk)
Um diese Karte hat sich Valeriy Fedorchuk lautstark beworben. Bereits in der 14. Minute mähte er Ruud Vormer im Mittelfeld von hinten um und hätte dafür Gelb sehen müssen. Nun tut er genau das Gleiche, wieder gegen Vormer. Eine längst überfällige Gelbe Karte. Damit fehlt der Mittelfeldmann nächste Woche im Rückspiel in der Ukraine.

Die Fans sind nicht gerade zufrieden mit der Leistung des Schiedsrichters. Nach einem vergebenen Eckball der Gäste wollen die Hausherren einen Konter starten. Douglas setzt sich aber nicht gerade regelgerecht gegen den startenden Oularé durch. Der Pass kommt nach rechts zu Konoplyanka, dessen Pass den völlig freistehenden Cheberyachko 17 Meter vor dem Tor findet. Der aufgerückte Verteidiger trifft aber nur von einem Abwehrspieler geblockt. Auch das war eine durchaus gute Chance. Ihr Visier müssen also beide Mannschaften noch richtig einstellen.

Starkes Solo von Konoplyanka über den halben Platz gegen seinen Verfolger Izquierdo. Der Ukrainer ist vom Kolumbianer nicht vom Ball zu trennen, flankt dann aber von der Torauslinie völlig verausgabt ins Nichts. Da war mehr drin für die Gäste. Zuvor vergaben die Hausherren einen Eckball, nachdem sich Oularé eine durchaus gute Möglichkeit bot. Die Verteidigung der Gäste konnte aber zum Eckball klären.

Dnipro-Torhüter Denis Boyko mit einer kurzen Slapstick-Einlage. Innenverteidiger Douglas gibt die Kugel per Kopf zurück zu seinem Schlussmann, doch dem flutscht der Ball aus den Händen. Da Boyko aber gut zehn Meter vor dem Tor stand, herrscht da keine Gefahr. Im Nachfassen kann er das Leder dann letztlich sicher aufnehmen. Für einen Aufschrei auf den Rängen hat das aber allemal gesorgt.

Brügge erspielt sich nun Eckball um Eckball. Ein Schuss von Stürmer José Izquierdo aus 18 Metern wird von Artem Fedetskiy in hohem Bogen abgewehrt. Bis jetzt können die Belgier aus solchen Situationen aber noch keinen Profit schlagen. Mit Leichtigkeit kann Dnipro klären.

Trotz des Schusses von gerade eben hat sich Brügge nun auch im Spiel eingefunden und kann die Geschehnisse auf dem Rasen gleichwertig gestalten. Das Team von Michel Preud'homme zeigte in den ersten Minuten doch noch einiges an Nervosität. Diese ist nun aber scheinbar abgelegt.

Riskanter Einsatz von Léo Matos am eigenen Strafraum gegen Davy De Fauw. Der Brasilianer klärt mit gestrecktem Bein kurz vor dem Gesicht des Belgiers. Gerade noch eine faire Aktion. Das kann aber auch richtig böse enden. So klärt Matos zum Einwurf und alles ist gut. Trotzdem hätte man das sicherlich auch anders lösen können.

Evgen Konoplyanka ist bereits in der Nationalmannschaft der Ukraine berüchtigt für seine Dribbelkünste. Nun zieht der Angreifer von links in die Mitte, will sich gegen Simons und De Fauw durchsetzen, scheitert aber an den vier Abwehrbeinen. Mathew Ryan im Tor der Hausherren versucht noch zu retten, kann die Ecke aber nicht verhindern. Nach dieser muss der australische Nationaltorhüter und Asien-Cup-Sieger kurz behandelt werden, kann aber weitermachen.

Der Ball rollt! Schiedsrichter Skomina hat die Partie freigegeben.

Die Mannschaften sind bereit und kommen hinaus auf den Rasen! Die Stimmung im Stadion ist bestens. Die Hausherren laufen in Blau-Schwarz auf, die Gäste ganz in Weiß. Freuen wir uns auf eine hoffentlich spannende Partie!

2004/2005 trafen Brügge und Dnipropetrovsk bereits im damaligen UEFA-Cup aufeinander. In der Gruppenphase gewannen die Ukrainer in einer torreichen Partie mit 3:2. Ein ähnliches Ergebnis kann man sich als neutraler Beobachter für heute nur wünschen. Schiedsrichter der Partie ist der Slowene Damir Skomina. Seine Assistenten an den Seitenlinien heißen Jure Praprotnik und Robert Vukan.

Das Team von Miron Markevich steht derzeit auf Platz drei in der vom Ukraine-Konflikt gebeutelten Liga. Zusammen mit Dinamo Kiev stehen aber immerhin noch zwei Teams aus dem osteuropäischen Land im Viertelfinale. Und die Gegner von Dnipro waren durchaus namhaft. In einer Gruppe mit Inter Mailand, dem AS St. Etienne und dem FK Qarabağ aus Aserbaidschan belegte man einen starken zweiten Rang. Doch damit nicht genug: Im Sechzehntelfinale wurde zunächst Champions League-Absteiger Olympiakos Piräus besiegt. Anschließend kegelten die Ukrainer auch noch Ajax Amsterdam aus dem Wettbewerb. Nun hat man mit dem Club Brügge einen vom Namen her leichteren Gegner vor der Brust. Doch genau darin könnte die große Gefahr liegen. Unterschätzen wird man die Belgier keinesfalls.