Europa League 2015/2016 » Halbfinale » Liveticker: Liverpool FC - Villarreal CF 3:0

Fazit:
Der Optimismus des Jürgen Klopp war begründet! Dank einer überzeugenden Leistung vor allem in der zweiten Halbzeit verdient sich der Liverpool Football Club den 3:0-Halbfinalrückspielsieg gegen den Villarreal Club de Fútbol redlich und fährt am übernächsten Mittwoch zum EL-Endspiel nach Basel. Nach dem Aufholen des Rückstands aus den ersten 90 Minuten vollzogen die Reds den letzten Schritt nach kurzer Anlaufzeit des zweiten Durchgangs, in der auch das Submarino Amarillo überzeuegn konnte. Ab Minute 55 riss der LFC die Kontrolle an sich und erzielte durch Sturridge (63.) und Lallana (81.) die entscheidenden Treffer. Die Mannen von Jürgen Klopp zeigten sich einmal mehr als leidenschaftlich und zielstrebig; mit dem Sevilla FC wartet nun im Finale ein weiterer spanischer Vertreter. Gleich in seiner ersten Spielzeit bei den Reds kann der ehemalige Dortmunder Coach einen internationalen Titel holen. Außerdem ist man nur noch einen Sieg von der Champions League entfernt. Einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Denis Suárez (Villarreal CF)
Der blasse Denis Suárez lässt Moreno auf der rechten Seite aus purem Frust über die Klinge springen. Seine Gelbe Karte ist die letzte Aktion dieses Halbfinalrückspiels.

Auch Sturridge wird gefeiert - völlig zurecht. Der Jubel nach seinem Treffer sprach Bände: Nach einer schwierigen Phase hat er sich eindrucksvoll zurückgemeldet.

Firminos grandiose Leistung nach dem Seitenwechsel führt zu stehenden Ovationen auf den Rängen. In den letzten Augenblicken darf Benteke noch auf sich aufmerksam machen, der in den letzten Wochen keine Rolle gespielt hat.

Can probiert sich aus der zweiten Reihe! Aus gut 25 Metern bringt der deutsche Nationalspieler einen harten, aber unplatzierten Rechtsschuss zustande. Aréola begräbt das Leder souverän unter sich.

Tooor für Liverpool FC, 3:0 durch Adam Lallana
Der Liverpool Football Club kann die Tickets nach Basel buchen! Firmino kommt auf links mit drei Übersteigern an Musacchio vorbei und passt flach vor den Kasten. Sturridge trifft die Kugel aus sieben Metern nicht richtig, doch Lallana kann sie daraufhin aus kurzer Distanz in die linke Ecke schieben.

Eine einzige gelungene Aktion von Bakambu und Co. kann dafür sorgen, dass Villarreal doch noch in das Endspiel einzieht. Nach dem Platzverweis tun sich die Ostspanier aber sehr schwer, überhaupt noch die Mittellinie zu überqueren.

Mit der halbhohen Ausführung des fälligen Freistoßes aus halbrechten 21 Metern bleibt Coutinho in der gelben Mauer hängen. Trotz numerischer Überzahl drängen die Reds auf den dritten Treffer. Erst dieser würde die Nerven aller LFC-Anhänger tatsächlich beruhigen.

Villarreal braucht ein Tor und deshalb bringt Marcelino frischen Offensivwind auf den Rasen. Mit Adrián wechselt er den Hinspieltorschützen Adrián ein. Soldado verabschiedet sich in den vorzeitigen Feierabend.

Tooor für Liverpool FC, 2:0 durch Daniel Sturridge
Die Reds liegen nach 153 Halbfinalminuten erstmals vorne! Die Gäste haben nach Coutinhos Dribbling an der rechten Strafraumlinie zunächst geklärt, lassen sich das Leder auf halbrechts vor dem Sechzehner aber von Firmino abnehmen. Der Ex-Hoffenheimer steckt mit etwas Glück steil auf Sturridge durch, der aus zehn Metern mithilfe des rechten Pfostens flach einnetzen kann!

Liverpool reißt die Kontrolle wieder an sich. Villarreal muss offensiv abreißen lassen und konzentriert sich auf die Abwehrarbeit. So können zumindest die Räume wieder kleiner gehalten werden. Trotz Dominanz fehlen den Scousers aktuell Torschussversuche.

Das Klopp-Team gelangt endlich wieder in abschlussreife Räume. Sowohl Milner als auch Firmino feuern aus der zweiten Reihe fast auf direktem Wege in die Hände von Aréola, der weiterhin nicht wie ein Keeper allerhöchster internationaler Güteklasse auftritt.

Coutinho aus spitzem Winkel! Nach einer Annäherung unweit der linken Grundlinie legt sich der Brasilianer das Spielgerät auf den rechten Fuß und peilt die kurze Ecke an. Aréola reißt die Arme hoch und verhindert den Einschlag mit einem starken Reflex.

Willkommen zurück zur vierten, möglicherweise letzten Halbzeit im Halbfinalduell zwischen Liverpool und Villarreal! Zu Beginn deutete vieles darauf hin, dass die Reds schon vor dem Seitenwechsel weitere Treffer würden nachlegen können. Eine starke Steigerung im Defensivverbund der Marcelino-Truppe sorgte jedoch dafür, dass die Hausherren Geduld beweisen müssen. Im Falle eines 1:0 nach 90 Minuten ginge es hier in die Verlängerung.

Halbzeitfazit:
Halbzeit in Anfield und der Liverpool Football Club hat den Nachteil des Hinspiels schon ausgeglichen. Die Reds führen nach 45 Minuten mit 1:0 gegen den Villarreal Club de Fútbol. Schon nach sieben Minuten belohnte Bruno die euphorischen Bemühungen der Klopp-Truppe mit einem Eigentor. Das gelbe U-Boot kam in der ersten Viertelstunde überhaupt nicht mit dem temporeichen Vorstößen Liverpools und der großartigen Atmosphäre zurecht, stabilisierte sich aber im Laufe des ersten Durchgangs. Unter dem Strich erarbeitete sich der spanische Vertreter sogar die bessere Möglichkeiten. Der LFC muss nach dem Seitenwechsel wieder mehr Variabilität in seine Angriffe bringen, um das zweite Tor nachzulegen. Der Kampf um den Finaleinzug ist eine sehr enge Angelegenheit. Bis gleich!

Bakambu hat den Ausgleich auf dem Fuß! Dos Santos spielt von der rechten Seitenlinie flach in Richtung des ersten Pfostens. Dort löst sich der kongolesische Nationalspieler von Lovren und peilt mit dem rechten Spann die linke Ecke an. Er trifft das Leder nicht optimal, so dass Mignolet keine Probleme hat.

Gelbe Karte für Soldado (Villarreal CF)
Soldado räumt Coutinho im Mittelkreis ab, nachdem dieser das Leder schon weitergegeben hat. Bei der nächsten Unterbrechung bestraft Kassai dieses Fehlverhalten mit der dritten Gelben Karte des Abends.

Jürgen Klopp und sein Trainerkollege Marcelino werden wohl auch keine Freunde mehr. Zwischen den beiden Übungsleitern wird der ein oder andere verbale Vorwurf hinsichtlich harter Zweikämpfe ausgetauscht. Die Intensität ist allerdings von beiden Seiten etwa gleich groß.

Denis Suárez, der wohl der beste Spieler im Hinspiel war, reißt auf der linken offensiven Seite noch keine Bäume aus. Seine gefürchteten Dribblings werden von den Reds bisher gut ausgebremst. Villarreal ist vor allem über rechts gefährlich.

Die Scousers schicken sich an, die Schlagzahl wieder zu erhöhen. Es ist jedoch auffällig, dass die Akteure auf den Außenbahnen nicht mehr so einfach in Szene gesetzt werden können wie in der ersten Viertelstunde. Jaume Costa und Mario sind weiter auf die Flügel gerückt.

Liverpool erlaubt sich eine kleine Auszeit in Sachen Offensivdrang, so dass sich der Schwerpunkt in Richtung Mittelfeld verlagern kann. Das gelbe U-Boot konnte den Vorsprung aus dem Hinspiel zwar nicht lange halten, ist aber aufgrund der durchschlagskräftigen Angriffsreihe alles andere als chancenlos.

Dos Santos tankt sich nach einer feinen Verlagerung von Denis Suárez über halbrechts in den Sechzehner. Bevor der Mexikaner abschließen kann, klärt Touré mit einer sauberen Grätsche zur Ecke. Diese bringt den Spaniern keine gefährliche Situation ein.

Lallana verpasst das 2:0 nur knapp! In der Zone vor dem Sechzehner machen die Hausherren das Spiel sehr breit, agieren mit präzisen Pässen und wenigen Kontakten. Milner passt von der rechten Außenbahn diagonal in Richtung zweitem Pfosten. Dort trifft Lallana aus zehn Metern nicht optimal. Am Ende fehlt ein halber Meter zum linken Pfosten.

Die Klopp-Truppe setzt deutlich mehr offensive Akzente, doch Villarreal hätte hier ebenfalls das erst Tor erzielen können. Es ist jedenfalls eine temporeiche erste Viertelstunde, die richtig Lust auf einen spannenden Fußballabend in Anfield macht.

Mario prüft Mignolet! Mit dem ersten Vorstoß hat der spanische Vertreter sofort eine gute Gelegenheit auf einen vorentscheidenden Treffer. Der aufgerückte Rechtsverteidiger zieht nach Brustablage von Soldado aus halbrechten 15 Metern ab. Mignolet ist schnell in der unteren linken Ecke und wehrt ab.

Ebenfalls zwei Neue stehen in der ersten Formation von Marcelino. Wie schon im Viertelfinalrückspiel in Prag hütet Alphonse Aréola nach einer Pause in den ersten 90 Minuten den Kasten des gelben U-Boots; die etatmäßige Nummer zwei Asenjo rückt zurück ins zweite Glied. Außerdem ersetzt Mateo Musacchio in der Innenverteidigung den verletzten Eric Bailly.

Im Vergleich zum Hinspiel im Estadio El Madrigal hat Jürgen Klopp zwei personelle Änderungen vorgenommen. Emre Can hat seine Knöchelverletzung rechtzeitig überstanden und beginnt im defensiven Mittelfeld. Zudem startet Daniel Sturridge als einzige Spitze im 4-2-3-1-System. Lucas Leiva und Joe Allen werden auf die Bank verdrängt.

Die 22 Hauptdarsteller des Abends laufen ein.

Die UEFA hat Viktor Kassai als hauptverantwortlichen Unparteiischen in den Nordwesten Englands geschickt. Der 40-jährige Ungar, der im außersportlichen Bereich als Reisekaufmann arbeitet, ist seit gut 13 Jahren auf internationalem Parkett unterwegs, pfiff Partien der WM 2010 und der EM 2012 und gehört zum Kader für das anstehende Kontinentalturnier in Frankreich. Seine Assistenten an den Seitenlinien sind György Ring und Vencel Tóth. Vierter Offizieller ist Peter Berettyán. Komplettiert wird das ungarische Gespann von den Torrichtern Tamás Bognar und Ádám Farkas.

Das hinter dem Silberpokal stehende Ziel, das Erreichen der Champions League, hat das Team von Trainer Marcelino am Wochenende perfekt gemacht. Durch einen 2:0-Auswärtserfolg in Valencia ist das Submarino Amarillo nicht mehr vom vierten Platz zu verdrängen und geht dadurch im Spätsommer in den Playoffs zur Gruppenphase an den Start. Es war die dritte Begegnung ohne Gegentor in Serie.

"Mit der Hilfe von Anfield können wir sehr viel erreichen. Wir brauchen nicht mal ein Wunder. Ein 0:1 ist nicht das größte Resultat der Welt", spielt Jürgen Klopp den Nachteil nach den ersten 90 Minuten herunter und hofft auf die Unterstützung der LFC-Anhänger. Dabei hat er sicherlich die bisherige Heimbilanz in der Europa League im Hinterkopf: Sowohl gegen Augsburg als auch gegen United und Dortmund wurde in der Fremde nicht gewonnen, das Weiterkommen vor eigenem Publikum eingetütet.

Auch wenn der deutsche Coach durch seinen Arbeitsbeginn im Oktober noch eine Art Welpenschutz genießt und wohl erst nach einer kompletten Vorbereitung bewertet werden darf, käme ihm der Finaleinzug in der Europa League insofern entgegen, als dass sich die Richtung seiner Arbeit bewähren würde. Im Ligabetrieb ist der LFC nämlich weit von der Tabellenspitze entfernt, gehört lediglich zum gehobenen Mittelmaß. Das anspruchsvolle Publikum in Liverpool kann dies verkraften, wenn spielerisch Aussicht auf Besserung besteht.