Europa League 2016/2017 » Gruppe A » Liveticker: Fenerbahçe - Manchester United 2:1

Fazit:
Fenerbahçe behauptet sich vor heimischem Publikum mit 2:1 gegen Manchester United und sorgt für enorme Spannung in der Gruppe A. Die Männer von Dick Advocaat profitierten zum einen von diesem sensationellen Fallrückzieher, mit dem Moussa Sow die Hausherren in der zweiten Minute in Führung brachte. Doch auch im weiteren Spielverlauf gefiel der türkische Vizemeister durch ein zielstrebiges Auftreten und hätte gut noch zwei, drei weitere Tore erzielen können. Die Gäste hatten dem viel Ballbesitz entgegenzusetzen – mehr nicht. Zug zum Tor entwickelten die Red Devils über weite Strecken gar nicht. Da fehlte es an Tempo und Konsequenz. Viel zu spät ließ Wayne Rooney Entschlossenheit erkennen. Oder war das schlicht Verzweiflung? Doch sein Anschlusstreffer verhinderte die Niederlage für United nicht mehr. Die Briten finden sich damit in der Tabelle hinter Fenerbahçe und Feyenoord nur noch auch dem dritten Rang wieder. Der eine fehlende Punkt auf das Spitzenduo aber verspricht Spannung für die ausstehenden Spieltage.

Gelbe Karte für Souza (Fenerbahçe)
Wegen Spielverzögerung - was sonst - holt sich Souza seine erste Gelbe Karte ab.

Nach dem ersten Saisontreffer von Wayne Rooney in der Europa League erlangt die Nachspielzeit nun doch noch Bedeutung. Vier Minuten gibt der Unparteiische oben drauf.

Damit hat nun auch Dick Advocaat sein Wechselkontingent restlos ausgeschöpft.

Erst jetzt tasten sich die Red Devils, begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert, dem gegnerischen Sechzehner entgegen. Mehr als ein Distanzschuss von Anthony Martial kommt nicht heraus. Und der verfehlt den Kasten von Volkan Demirel deutlich.

Es stellt sich die Frage, wie die Red Devils ein Tor erzielen wollen, wenn sie kaum einmal schießen. Kümmerliche fünf Torschüsse stehen zu Buche. Lediglich einer davon kam auf den Kasten.

Fenerbahçe kontert und wird dabei mal wieder gefährlich. In Halbrechter Position zieht Emmanuel Emenike mit dem rechten Fuß aus etwa 18 Metern ab. David De Gea taucht ins rechte Eck ab und greift sich den Flachschuss.

Mit aller Entschlossenheit schnappt sich Zlatan Ibrahimović den Ball und möchte diesen Freistoß aus 25 Metern in zentraler Position treten. Doch die ganze Aufregung ist umsonst. Was da herauskommt, ist ernüchternd. Der Schwede haut den Ball in die Mauer.

Martin Škrtel packt gegen Zlatan Ibrahimović die Sense aus und verursacht einen Freistoß für Manchester United in interessanter Position. Vor der Ausführung wird natürlich diskutiert, das dauert.

Volkan Şen muss behandelt werden, was eine Unterbrechung zur Folge hat. Wenig später kehrt der 29-Jährige auf den Rasen zurück.

Mit der Einwechslung des Ex-Dortmunders schöpft José Mourinho sein Wechselkontingent bereits restlos aus.

Auf der linken Seite sucht Anthony Martial über die Grundlinie den Weg in die Mitte. Die Türken blocken zwar ab, bekommen den Ball aber nicht aus dem Sechzehner. Juan Mata nutzt das zum Schuss, platziert diesen aber rechts am Gehäuse von Volkan Demirel vorbei.

Jetzt sorgt Luke Shaw auf der linken Seite mal für etwas Schwung. Nach dessen Zuspiel flankt Anthony Martial mit rechts und Zug zum Tor in den Sechzehner. Wayne Rooney verlängert per Kopf. Die Kugel springt am langen Eck vorbei.

Da ist zu recht wenig Bewegung im Spiel der Gäste. Vor allem aber fehlt es an Tempo. So lässt sich die stabile Defensive des Gegners schwer auseinander reißen.

Während José Mourinho zur Pause seinen insgesamt bereits zweiten Wechsel vornimmt, schickt Dick Advocaat seine Mannschaft personell unverändert in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Mit einem Paukenschlag begann die Partie im Şükrü Saracoğlu in İstanbul. Nach etwas mehr als 60 gespielten Sekunden zeigte Moussa Sow einen phänomenalen Fallrückzieher und sorgte mit dem bislang einzigen Treffer für die Pausenführung von Fenerbahçe. Dieser Höhepunkt blieb in der Folge natürlich unerreicht. Über weite Strecken der ersten Hälfte bemühte sich Manchester United nun um die Spielgestaltung. Sonderlich zielgerichtet gingen die Männer von José Mourinho nicht zu Werke. Wirklich torgefährlich wurde man überhaupt nicht. Selbst in der Druckphase um die 35. Minute herum blieben Torchancen aus. Diese hatten allenfalls die immer sporadischer konternden Türken.

Fenerbahçe lässt noch einmal was von sich sehen. Alper Potuk flankt von der rechten Seite. Auf Höhe des zweiten Pfostens bemüht sich Moussa Sow um den Kopfball, bekommt die Kugel aber nicht gedrückt. David De Gea muss keinen Finger krümmen.

Gelbe Karte für Volkan Demirel (Fenerbahçe)
Einer der Wortführer wird nun abgestraft. Torwart Volkan Demirel sieht seine erste Gelbe Karte in dieser Gruppenphase.

Dann geraten Simon Kjær und Zlatan Ibrahimović aneinander. Da gibt es etwas zu klären - Rudelbildung inklusive. Milorad Mažić beruhigt die Gemüter und löst die Situation ohne den Gebrauch von Karten auf.

Mittlerweile vermitteln die Red Devils immer stärkeren Nachdruck. Man schnürt den Gegner an dessen Sechzehner ein. Fenerbahçe gelingt es nicht, sich Entlastung zu schaffen. Der türkische Vizemeister kommt gar nicht mehr hinten raus.

Paul Pogba hat Probleme, humpelt vor der Ausführung der Ecke vom Rasen. Die Standardsituation bringt dann mal wieder nichts. Vielmehr setzen die Türken zum Konter an, der mit einem Rechtsschuss von Jeremain Lens endet. Das Tor trifft der Niederländer nicht.

Mit viel Gefühl hebt Volkan Şen das Kunstleder aus dem linken Halbfeld in die Spitze. Jeremain Lens verlängert die Flanke per Kopf. Der Ball springt am langen Eck vorbei.

Ein langer Ball landet an der Strafraumgrenze bei Wayne Rooney. Ehe sich der Skipper die Kugel auf den rechten Fuß zum Schuss legen kann, spritzt Martin Škrtel dazwischen und klärt zur Ecke, die mal wieder nichts einbringt.

Gelbe Karte für Ander Herrera (Manchester United)
An der Mittellinie lässt Ander Herrera Gegenspieler Souza über die Klinge springen und fängt sich für das Foul seine erste Verwarnung im laufenden Wettbewerb ein.

Im Anschluss an den Freistoß, den Jeremain Lens ausführt, sucht Mehmet Topal per Kopf den Abschluss, setzt die Kugel aber über den Querbalken.

United bemüht sich immerhin. Zeit ist schließlich noch genug. Fenerbahçe hingegen ruht sich auf der frühen Führung aus und lässt den Gegner machen.

Auch ein erster Eckstoß von der rechten Seite, getreten von Wayne Rooney, bleibt ohne Ertrag. Der erste Torschuss der Red Devils lässt auf sich warten.

Die Bedingungen in İstanbul sind gut. Das Thermometer zeigt bei locker bewölktem Himmel noch 15 Grad an. Mit Niederschlägen ist nicht zu rechnen, womit sich der Rasen in ordentlicher Verfassung präsentiert.

Bevor die Show auf dem Rasen beginnt, lohnt ein Blick auf das Unparteiischengespann. Dieses kommt aus Serbien und wird von Milorad Mažić angeführt. Der 43-jährige FIFA-Referee hat seine Assistenten Milovan Ristić und Dalibor Đurđević dabei.

National spielen beide Vereine derzeit allenfalls eine zweite Geige. Fenerbahçe ging der Saisonstart daneben. Beim derzeitigen Tabellenführer Başakşehir setzte es zum Auftakt eine 0:1-Pleite. Am dritten Spieltag folgte eine 0:1-Heimniederlage gegen Bursaspor. Erst danach feierte man den ersten Sieg und ist in der SüperLig seither ungeschlagen. In der Tabelle aber reicht das eben nur für Rang fünf – satte acht Punkte hinter der Spitze.

Beim Blick auf die Gruppe A eröffnen sich für die Mannschaften noch so einige Szenarien. Die Situation stellt sich recht offen dar, weil kein Team ungeschlagen ist. Mit sechs Punkten bildet Manchester zusammen mit Feyenoord die Tabellenspitze. Zwei Zähler weniger weist Fenerbahçe auf, was derzeit für Rang drei reicht. Diese genannten Klubs sollten das Weiterkommen unter sich ausmachen.

Im Vergleich zum Hinspiel vor zwei Wochen nimmt Dick Advocaat zwei Veränderungen in seiner Startelf vor. Anstelle von Roman Neustädter und Robin van Persie, die heute beide auf der Bank Platz nehmen werden, spielen Moussa Sow und Jereman Lens von Beginn an. Etwas mehr Bewegung gerät in die Startformation von José Mourinho. Eric Bailly, Chris Smalling, Jesse Lingard und Michael Carrick stehen gar nicht im Kader. Juan Mata wird zum Bankdrücker. Die fünf neuen Profis in der Startformation heißen Marcos Rojo, Daley Blind, Morgan Schneiderlin, Ander Herrera und Marcus Rashford.