England » Premier League 2015/2016 » 27. Spieltag » Liveticker: Manchester United - Arsenal FC 3:2

Fazit
In einer sehr unterhaltsamen Partie ringt Manchester United Titelkandidat Arsenal vom Rasen und behält mit einem 3:2-Heimsieg alle drei Punkte im Nordosten des Landes. Den Gunners war die spielerische Überlegenheit anzusehen, allerdings stellte Noch-Trainer Louis van Gaal sein Team heute gut auf die Spielweise des Gegners ein und kam durch überfallartige Angriffe immer wieder vor das Tor von Petr Čech. Die beiden Treffer durch Eigengewächs und Matchwinner Rashford spielten diesem Spiel natürlich in die Karten, sodass die Verteidigung der Führung für ManUtd im zweiten Abschnitt gar leichter aussah als im ersten. Arsenal war nah dran, biss sich im Laufe der Begegnung allerdings die Zähne stumpf und konnte auch in der Schlussphase keine Schippe mehr drauflegen. Damit steht eine erfolgreiche Woche mit drei Siegen für die Red Devils und den vielgeschlotenen van Gaal, während die Londoner sich innerhalb weniger Tage vermutlich sowohl aus der Champions League als auch aus dem Meisterschaftsrennen verabschieden dürften angesichts von nun fünf Punkten Rückstand auf Leicester City.

... und kurz danach ist Schluss!

Gelbe Karte für Mesut Özil (Arsenal FC)
Auch der heute mit einem Tor und einer Vorlage effektive Özil kassiert nach einem Foul an Varela noch Gelb.

Fünf Minuten zeigt der Assistent an Nachspielzeit an.

ManUtd geht bereits jetzt an die Eckfahne und dribbelt mit Depay einen Eckball heraus. Das sorgt bereits vor dem Schlusspfiff für lauten Jubel im Theatre of Dreams.

Der 19-jährige Nigerianer Iwobi kommt für Welbeck, der im zweiten Durchgang längst nicht mehr so aktiv war wie im ersten. Arsenals Offensivmaschinerie will nicht so recht in Gang kommen heute.

Das Spiel ist merklich auf Messers Schneide, ManUtd versucht die Partie nun ein bisschen zu beruhigen und die Kugel in seinen Reihen laufen zu lassen, aber Arsenal presst dagegen - sie müssen hier zumindest noch ausgleichen, um die Meisterschaft noch in Sichtweite zu halten.

Gelbe Karte für Mohamed Elneny (Arsenal FC)

Gelbe Karte für Ander Herrera (Manchester United)

Wieder kontern die Red Devils! Über Fosu-Mensah kommt Depay auf rechts zum Antritt, den der Niederländer auch schnell bis in den Strafraum zieht und mit einem Doppelpass mit Rashford vor den Elfmeterpunkt bringt, doch dort wird sein Abschluss durch den aufmerksamen Koscielny geblockt.

Ein nachvollziehbarer Wechsel Wengers, von Walcott war heute gar nichts zu sehen. Und auch das gesamte Team scheint nach lebendigem Start in den Durchgang in den letzten Minuten eingeschlafen zu sein und braucht dringend neue Impulse.

Die Gunners bekommen noch keinen richtigen Zugriff auf den Gegner. Ein paar feine Kombinationen waren dabei, aber wirklich gefährlich wurde es heute lediglich über Standards. ManUtd macht defensiv einen ziemlich kompakten Eindruck.

Erste gute Kombination der Red Devils, doch der direkt gespielte Ball von Mata steil in den Sechzehner ist nicht zu erreichen für Rashford, Gabriel hat aufgepasst und blockiert gut.

Die Sonne steht tief und scheint direkt auf die Hälfte Manchesters, das dürfte in den nächsten gut 20 Minuten nicht leicht werden für die Defensivreihe und Keeper De Gea, sie schauen geradewegs in die Strahlen.

There're back, beide Teams bleiben zunächst unverändert.

Halbzeitfazit
Eine rasante und sehr kurzweilige erste Halbzeit endet im Old Trafford mit einer 2:1-Führung für Manchester United über Arsenal. Die Gäste legen hier die klar reifere Spielanlage auf's Parkett und dominieren den Gegner vor allem spielerisch, fingen aber in einer sehr konfusen Phase um die 30. Minute herum zwei Treffer aus dem Nichts durch das 18-jährige Wunderkind Marcus Rashford. Die Gunners drohten hier völlig auseinanderzufallen, konnten aber durch einen Standard noch vor dem Pause den Anschluss erzielen und werden in Durchgang zwei offensiv sicherlich noch eine Schippe drauflegen. Wie wird der Rekordmeister reagieren?

... doch der Weltmeister bleibt ebenso in der Mauer hängen wie der Nachschuss von Alexis, der es per Dropkick versuchte. Gut verteidigt von den Red Devils.

Nun ist Arsenal wieder im Spiel, das Tor hat ihnen Auftrieb gegeben. Das Spiel sieht nun wieder aus wie vor dem 1:0 - Manchester steht tief und lauert auf helle Momente wie bei den beiden Treffern.

Die Gunners scheinen bereits jetzt den Halbzeitpfiff herbeizusehnen, nach einer schnellen Reaktion sieht das Spiel der Gäste derzeit ganz und gar nicht aus. Kaum ist der Ball über der Mittellinie, wird's fahrig bei den Hauptstädtern.

Tooor für Manchester United, 2:0 durch Marcus Rashford
Rashford ist schon jetzt ein Goldjunge! Lingard lässt sich durch einen zunächst etwas zu weiten Ball aus dem Mittelfeld nicht aus der Ruhe bringen und chippt das Ding von rechts als Bogenlampe in die Mitte, wo Gabriel in der Mitte einfach stehen bleibt und Rashford fast unbedrängt links in die Maschen köpfen kann. Die Gunners laden ManUtd ein!

Manchester United ist heute nur auf Destruktion aus und kann sich kaum aus den ästhetisch wertvollen Kombinationen der Gäste befreien. Lediglich die Sechzehnerzone bleibt noch ein kaum zu erreichender Bereich für Arsenal in dieser ersten halben Stunde.

Gelbe Karte für Michael Carrick (Manchester United)

Die Gunners können das Spiel auch weiterhin größtenteils in der Hälfte der Gastgeber halten, haben allerdings ihre Probleme mit der tiefen Ausrichtung Manchesters. Monreal flankt unermüdlich von der linken Seite, doch der zweite Ball von Alexis rutscht dem Chilenen über den Schlappen.

... die harte und flache Hereingabe von Ander Herrera wird von allen Spielern verpasst, wird dadurch aber nicht ungefährlicher, doch Cech hat aufgepasst und begräbt den schwierigen Aufsetzer unter sich.

Die Gastgeber agieren heute erstmal abwartend und greifen erst spät an. Van Gaal wird sich angesichts der größer einzuschätzenden Spielstärke der Gäste heute für einen passiven Auftritt entschieden haben.

Monreal schießt De Gea in die Parade! Ein Weltklassechip von Özil vor dem Sechzehner setzt den mitgelaufenen Spanier ein, der den aufspringenden Ball direkt aus der Luft nimmt, doch Landsmann De Gea war gut rausgekommen und kann den Ball somit sicher blocken.

Die Gunners treten hier selbstsicher auf und verzeichnen ein klares Ballbesitzplus in der Anfangsphase. Im Hinspiel schicken sie die Red Devils mit einer 3:0-Packung aus dem Emirates, das wird sicherlich noch im Hinterkopf sein bei den Gästen.

Die verletzungsgebeutelten Gastgeber setzen in der Offensive erneut auf den Doppeltorschützen vom Dienstag, Marcus Rashford. Der in Manchester geborene 18-jährige soll in Abwesenheit von Wayne Rooney erneut die Mittelstürmerrolle einnehmen, während Lingard und Depay in von Außen flankieren. Das Mittelfeld stellt sich mit Mata, Ander, Schneiderlin und Carrick quasi von selbst auf, während immerhin Rojo und De Gea im Tor heute wieder dabei sein können.

Die Gunners mussten unter der Woche hingegen einen Rückschlag hinnnehmen. Beim 0:2 im Emirates gegen den FC Barcelona wurden den Londonern klar die Grenzen aufgezeigt - mit dem Champions-League-Sieger kann Arsenal trotz der an sich guten Saison und auch guter Ansätze im Spiel am Dienstag eben noch nicht mithalten. Vielleicht noch schwerer wiegt jedoch der Ausfall von Rechtsaußen Oxlade-Chamberlain, der sich gegen Barca verletzte und nicht nur heute ausfallen wird. Für ihn rückt Walcott in die Startelf; Welbeck ersetzt Giroud und Gabriel rückt für den zuletzt unsicheren Martesacker in die IV.

Arsenal muss heute abliefern und den endgültigen Beweis antreten, dass man reif für den ersten Ligatitel seit 2004 ist. Durch den Sieg von Überraschungsteam Leicester gestern ist der Rückstand auf Tabellenplatz Eins wieder auf fünf Punkte angewachsen - in der sich langsam einstellenden Endphase der Saison ist das nicht mehr wenig. Der Erfolg gegen den Rivalen als dem Nordosten ist daher nicht nur für's Prestige wichtig. Schließlich könnte ausgerechnet der Erzrivale aus Tottenham mit einem Sieg im Parallelspiel die Meisterschaft zu einem Zweikampf machen, sollte Arsenal heute versagen.

Vom Spiel berichtet Johann Mai.