Portugal » Primeira Liga 2014/2015 » 20. Spieltag » Liveticker: Sporting CP - SL Benfica 1:1

Fazit:
Ein jederzeit intensives, aber leider extrem chancenarmes, Derby wurde am ende noch einmal richtig dramatisch. Zunächst sah es so aus, als würde Sporting das Titelrennen wieder spannend machen und den Dreier gegen den Stadtrivalen und Tabellenführer einfahren, aber mit der buchstäblich letzten Aktion schockte der amtierende Meister den Gastgeber und hält sich den Verfolger so vom Leib. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Tooor für SL Benfica, 1:1 durch Jardel
Ja gibt es denn sowas?! Ein letzter hoher Ball segelt nach vorne, die Abwehr der Hausherren kann nicht recht klären und aus den Gewühl schließt der mit nach vorne geeilte Defensive trocken und flach in die rechte Ecke ab. Was für ein Finish! Das war dann auch die letzte Szene der Partie, danach ist Feierabend!

Die letzten Wechsel fressen die ersten Minuten der Nachspielzeit auf, 90 Sekunden verbleiben!

Und plötzlich ist Benfica gefordert. Wieviel Nachspielzeit gibt es?

Gelbe Karte für Jefferson (Sporting CP)
Der Torschütze jubelt ohne Shirt und bekommt Gelb. Wenn das hier so bleibt und er der Held des Abend wird, dürfte ihm das allerdings herzlich egal sein.

Und bei Sporting kommt der letzte Pass vorne eben nicht an.

Benfica scheint wirklich das 0:0 mitnehmen zu wollen. Jedenfalls lässt man sich nun weit zurückfallen und setzt nur noch auf Konter.

... Die allerdings genauso harmlos verläuft wie die Versuche des Gastgebers.

Das war dann auch die letzte Szene des peruanischen Stürmer.

André Carrillo sorgt für den nächsten Abschluss der Hausherren, doch aus spitzem Winkel hat er gegen Artur Moraes keine Chance.

Ist das vielleicht der Auftakt in eine frenetische Schlussphase? Das würde für einiges entschädigen.

Außerdem hat sich der Schlussmann bei der Szene auch noch an der Schulter weh getan und wird behandelt.

Vor den Standards musste sich Benfica bislang allerdings nicht fürchten und auch dieser resultierende Versuch aus dem Halbfeld wird locker geklärt. Luisão hält die Birne hin.

Der Brasilianer versucht es in der Folge gleich nochmal, setzt aber auch diesen Versuch aus 25 Metern zu hoch an.

Jorge Jesus reagiert als erstes und bringt mit dem Brasilianer eine frische Offensivkraft für den heute blassen Niederländer.

Gelbe Karte für Cédric Soares (Sporting CP)
Kurz darauf wird es dann auch auf der Gegenseite zum ersten Mal farbig.

Die Hausherren probieren es auch in diesem Durchgang größtenteils mit Flanken von den Seiten, aber es fehlt in er Mitte ein Abnehmer und so avanciert das Ganze zu einer echten Trainingseinheit für Keeper Artur Moraes.

Warum macht er das denn nicht selber? André Almeida läuft wunderbar in die Schnittstelle der Abwehr ein und wird mit einem hohen Ball bedient. Er versucht per Kopf das Leder im Strafraum noch einmal in die Mitte querzulegen, aber erreicht den Kollegen nicht. Da hätte er das Leder vielleicht besser runternehmen und selbst abschließen sollen.

Wer wird es versuchen? Unter anderem Nani steht bereit...

João Mário wird an der Strafraumgrenze gefoult und wir erleben tatsächlich den ersten gefährlichen Freistoß dieser Partie. Sporting will sogar den Elfer haben, aber das Foul war klar außerhalb.

Das ist schon gefährlicher: Der Keeper ist erneut gefragt und lenkt eine lange Flanke am zweiten Pfosten noch ab. Und das war nötig, denn dahinter lauerte Fredy Montero.

Können die Teams nach der Pause für mehr Gefahr sorgen? Die ersten Szenen sehen nach dem gewohnten Scharmützel aus.

Hier macht es allerdings Luisão fast spannend, weil er den Eckstoß risikoreich per Kopf ins Toraus verlängert. Das sah aber auf den ersten Blick gefährlicher aus, als es letztlich war.

Lima und Ola John versuchen sich mal per Doppelpass in den Strafraum zu kombinieren, der Niederländer gibt den Ball aber nicht genau genug in den Lauf des Mitspielers und Rui Patrício nimmt das Leder auf.

Mit einem Torfestival war heute aber ohnehin nicht wirklich zu rechnen. Die Vergleiche in der Liga waren in den letzten Jahren immer knapp.

Da insgesamt in den Strafräumen wenig passiert, bewegt sich die Partie leider auf einem überschaubarem Niveau. Es bleibt aber jederzeit intensiv und die Zweikämpfe sind knackig geführt.

Da es spielerisch noch holpert wären Standards vielleicht ein Mittel zur Wahl. Obwohl es ordentlich zur Sache geht, haben beide Teams bislang gefährliche Freistöße vermeiden können.

Nani zieht über die linke Seite in die Mitte und schlenzt den Ball in den Sechzehner. Für einen Schuss zu drucklos und für eine Flanke zu ungenau nimmt der Keeper diesen halbgaren Versuch locker auf.

Eventuell beklagt er aber auch, dass der Unparteiische die Partie nicht unterbrochen hat, obwohl Jardel im eigenen Strafraum zu Boden gegangen war.

Bei der nächsten Ecke des Gastgeber kommt etwas Unruhe in der Mitte auf, weil Benfica die Szene zunächst nicht recht klären kann. Eine Chance ergibt sich jedoch nicht.

Im Mittelfeld lässt der Unparteiische ein Foulspiel an Benfica mit Vorteil weiterlaufen, aber der resultierende Schuss von Jonas ist viel zu hoch angesetzt.

Kurze Zeit später agiert der Schlussmann bei einem Schuss aus spitzem Winkel sicherer und fängt das Leder souverän ab.

Bei der nächsten Ecke sieht Benfica-Keeper Artur Moraes erneut nicht ganz glücklich aus und irrt im Sechzehner herum, doch seine Abwehr klärt per Kopf.

Bereits zum zweiten Mal kann André Carrillo durch vehementes Nachgehen einen Ball am gegnerischen Sechzehner erobern, will dann jedoch ein wenig mit dem Kopf durch die Wand und schenkt das Leder so wieder her.

Die Stimmung im weiten Rund ist übrigens klasse, aber das war auch nicht anders zu erwarten.

Auch an der nächsten Szene ist André Carrillo beteiligt, der allerdings rechts von Eliseu abgelaufen wird und dem Defensiven dann einen Schubser mitgibt.

Eduardo Salvio macht sich für die Gäste nach vorne auf und hat auf rechts ziemlich viel Platz. Der Abschluss wird dann jedoch geblockt und Rui Patrício kann den Kullerball locker aufnehmen.

Nani geht über seine linke Seite nach vorne und flankt in die Mitte. Eigentlich ein einfacher Ball für Artur Moraes, doch der Keeper muss im Luftduell Nachfassen.

Im direkten Gegenzug macht der Gastgeber es mit einem langen Ball ihrerseits schnell, aber auch hier ist die Abwehr auf der Höhe des Geschehens und klärt die Hereingabe.

Der Unparteiische gibt die Partie frei! Beide Teams spielen in den traditionellen Farben: Die Löwen von Benfica in rot, die Adler in grün.

Damit ist alles angerichtet für ein heißes, aber hoffentlich faires, Derby. In wenigen Minuten geht es los!

Die Startaufstellungen sind ab sofort unter Spielschema abrufbar.

Die Form der Mannschaften stimmt: In der Liga hat Sporting sechs Siege aneinenadergereiht, die letzte Niederlage gab es im November letzten Jahres und zu Hause ist man gar seit Mai ungeschlagen. Und Benfica hat ohnehin in dieser Spielzeit erst zwei Spiele verloren, beide davon allerdings in der Fremde. Zuletzt ging mit einem 0:1 gegen Paços de Ferreira eine eindrucksvolle Serie von zehn Siegen in folge zuende.

In diesem Duell geht es Jahr für Jahr nicht nur um viel Prestige, sondern auch um wichtige Punkte im direkten Duell um die Meisterschaft. Wie auch in der ewigen Tabelle spielt heuer Sporting, die nun seit schon seit zwölf Jahren auf einen Titel warten, nur die dritte Geige hinter dem Stadtrivalen und Porto und das ist dem stolzen Klub natürlich zu wenig. Präsident Bruno de Carvalho machte klar, dass die Meisterschaft das erste Ziel sei und dafür wäre heute der Dreier eigentlich schon Pflicht um dem Rivalen näherzukommen, der derzeit mit sieben Punkten enteilt ist.