Schweiz » Super League 2014/2015 » 16. Spieltag » Liveticker: FC St. Gallen - FC Vaduz 3:3

Fazit
Eine absolut verrückte Schlussphase wie sie sonst fast nie gibt endet dramatisch! Auch nach dem Seitenwechsel lief aber zunächst alles nach dem Geschmack der Gäste. In der 51. Minute kombinierten Manuel Sutter, Franz Burgmeier und Markus Neumayr wundervoll die Gegner schwindlig. Letzterer reagierte auf den Versuch Burgmeiers am schnellsten und brachte den Nachschuss ins Tor. Etwas später doppelte Neumayr vom Elfmeterpunkt aus nach (68.). Der Penalty war die Folge eines völlig unnötigen Foulspiels von Everton an Sutter, welcher sich bereits vom Tor abgewandt hatte. Nur vier Minuten später fand St. Gallen doch erstmal Grund für verhaltenen Jubel, als Yannis Tafer einen schönen Schlenzer aus der Drehung ins Tor zum 1:3 Anschlusstreffer unterbrachte. Nun steigerte sich St. Gallen spielerisch immer mehr und wurde öfters gefährlich, bis auch der Gastgeber einen Elfmeter verwandeln durfte. Roberto Rodriguez war der gefeierte Torschütze. Nun glaubten die St. Galler wieder daran und warfen entsprechend alles nach vorne. So sehr, dass Sutter perfekt kontern konnte. Doch Rodriguez verwehrte ihm das sichere zweite Tor mit einer Notbremse in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Nur eine Minute später machte es Daniele Russo auf der anderen Seite viel besser, als er tatsächlich noch den Ausgleichstreffer mit einem wuchtigen Halbvolley erzielte und damit das Stadion zum Beben brachte.

Tooor für FC St. Gallen, 3:3 durch Daniele Russo
Mein Gott, das gibt's doch nicht! St. Galler gleicht in der 93. Minute nach einem 0:3 tatsächlich noch aus! Und wie! Čavuševič bekommt einen weiten Ball, den er mit dem Kopf auf den unbewachten Russo zurücklegt. Dieser schiesst den Halbvolley mit voller Wucht aus 20 Metern unhaltbar ins Tor!!

Rote Karte für Roberto Rodriguez (FC St. Gallen)
Keine Frage, bei einem Vaduzer Konter kann Lang alleine auf das Tor rennen, doch Rodriguez nimmt eine Notbremse bewusst in Kauf. Das war aber sicherlich der beste Entscheid des St. Gallers, ansonsten wäre es ein klarer Treffer gewesen, denn Pak ist da auch mitgelaufen.

Fünf Minuten werden nachgespielt!

Vaduz versucht bei jeder Gelegenheit wertvolle Sekunden verstreichen zu lassen. Das machen sie auch relativ erfolgreich und bringen damit die heissblütigen St. Galler Fans in Rage.

Tooor für FC St. Gallen, 2:3 durch Roberto Rodriguez
Und der junge Rodriguez trifft ebenfalls! Er schiesst genau so wie Neumayr zuvor. Auch Klaus ahnt die Ecke, doch er kann nichts halten.

...Penalty für St. Gallen! Captain Florian Stahel hat da Stéphane Besle im Strafraum gehalten. Sehr gut gesehen vom Unparteiischen!

Gelbe Karte für Manuel Sutter (FC Vaduz)
Auch er wird wegen Zeitverzögerung verwarnt.

Rodriguez hätte da die Möglichkeit! Čavuševič kann sich rechts vorne behaupten und bringt den Ball in den Rücken der Abwehr auf Rodriguez. Dieser hatte das Zuspiel aber nicht erwartet, so prallt ihm der Ball am Fuss ab, obwohl er perfekte Schussbahn hätte.

Gelbe Karte für Steven Lang (FC Vaduz)
Mit seiner ersten Aktion sieht Lang gleich die gelbe Karte. Nachdem der Ball ins Out befördert wurde hat er diesen nämlich einfach weggeschlagen, um Zeit verstreichen zu lassen.

Tooor für FC St. Gallen, 1:3 durch Yannis Tafer
St. Gallen trifft doch noch! Doch der Jubel hält sich verständlicherweise in Grenzen. Nach einer leicht abgefälschten Flanke erhält er den Ball und schlenzt aus der Drehung wunderschön und unhaltbar ins Tor zum 1:3.

Tooor für FC Vaduz, 0:3 durch Markus Neumayr
Und Neumayr trifft vom Elfmeterpunkt aus mit seinem zweiten Treffer der Partie zum 3:0! Lopar hat zwar die richtige Seite gewählt, doch der Schuss fliegt nicht nur wuchtig, sondern auch ziemlich hoch. Keine Chance für den Keeper.

Penalty für Vaduz! Everton hat sich da ganz ungeschickt angestellt gegen Manuel Sutter! Sutter hat sich da vom gegnerischen Tor abgewandt, doch trotzdem rennt Everton mit aller Energie in den Gegenspieler hinein.

Eckball für St. Gallen. Rodriguez flankt weit auf den sträflich schlecht bewachten Džengis Čavuševič. Dieser köpft von rechts aber knapp über die Latte.

St. Gallen will sich diese Heimniederlage gegen den Aufsteiger nicht gefallen lassen und gibt alles, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch Vaduz verteidigt sehr hartnäckig und clever.

Freistoss für St. Gallen, doch sie verlieren den Ball sofort Vaduz. Neumayr will die Gunst der Stunde ausnützen und zieht aus dem Mittelfeld ab, da Lopar weit vor dem Tor steht. Doch der Ball fliegt zu hoch über das Tor. Ausserdem wäre der Keeper wohl rechtzeitig zurück gewesen.

Roberto Rodriguez holt sich einen Eckball auf der linken Seite. Doch Vaduz klärt sofort.

Halbzeitfazit
Die Überraschung: Vaduz führt. Noch überraschender: Die Führung wiederspiegelt das Gezeigte ganz gut. Bereits in den ersten Minuten agierte Vaduz überraschend offensiv und holte sich einige Eckbälle. Doch St. Gallen kam immer besser in die Partie und hatte auch einige Chancen. Nach 16 Minuten fiel auch der erste Treffer der Partie, doch es war Vaduz, welcher die Führung erzielte. Der souveräne Franz Burgmeier assistierte Manuel Sutter dabei mit einer herrlichen und präzisen Flanke. Zu diesem Zeitpunkt mochte die Führung zwar etwas Überraschendes gewesen sein, doch nachträglich mache dieses 0:1 immer mehr Sinn, denn St. Gallen blieb weitgehend ungefährlich. Man sah zwar mehr vom Ball, wusste damit aber kaum was anzufangen. Dabei war es nicht mal so, als ob Vaduz nur hintendrein stand, die Liechtensteiner spielten nämlich ganz gut mit. Das einzig Positive am St. Galler Spiel war Marco Mathys. Er war bei allen guten St. Galler Szenen die Hauptfigur und hat oft nur knapp das Tor verpasst.

Mathys - wer den sonst - mit der besten St. Galler Chance bisher! Muntwiler mit krassen Fehlpass nach hinten, Mathys profitiert und holt sich den Ball, mit welchem er in den Strafraum läuft. Aus 10 Metern schiesst er sehr scharf aufs Tor, doch Klaus pariert wieder toll.

Auf den Vaduzer Freistoss folgt ein St. Galler Konter, welcher wiederum mit einem Foul links des gegnerischen Strafraums endet. Der Freistoss bringt keine unmittelbare Gefahr, aber immerhin einen Eckball.

Nun doch mal ein anderer St. Galler: Bunjaku reagiert auf Tafers Flanke mit einer Kopfverlängerung auf das gegnerische Tor. Doch der Ball fliegt daneben.

Drei Eckbälle in Folge innert kürzester Zeit für St. Gallen. Beim dritten wird es erstmals gefährlich, da Keeper Klaus bei der Flanke Tafers daneben gegriffen hat.

Wieder sorgen die Gäste für Gefahr vor dem St. Galler Tor. Untersee flankt scharf von rechts. Burgmeier wäre fast an den Ball gekommen, doch das Leder wurde doch knapp aber entscheidend abgefälscht, so dass Lopar halten kann.

Eckball für St. Gallen. Doch wieder passiert nichts gefährliches. Im Gegenteil, Vaduz kann mit Markus Neumayr kontern. Doch Keeper Daniel Lopar hat aufgepasst und klär à la Manuel Neuer auf der Mittellinie.

Gelbe Karte für Yannis Tafer (FC St. Gallen)

Marco Mathys mit einer weiter tollen Chance für St. Gallen! Nach einem Steilpass auf der rechten Seite setzt er sich stark gegen seinen Bewacher durch und schiesst fallend aus sehr spitzem Winkel. Der Schuss wird ganz gefährlich, fliegt dann aber doch etwas zu hoch.

Nächster Eckball für Vaduz. Gut, wie sie St. Gallens Momentum unterbrochen haben. Doch aus dem Eckball resultiert wie immer nichts.

Nächste Möglichkeit für St. Gallen, doch wieder verpasst man den Schuss knapp. Tafers Freistossflanke fliegt auf Bunjaku, welcher nur knapp mit dem Fuss daneben greift.

Tolle Technik von Joel Untersee! Auf der rechten Seite lässt er mit seinem Übersteiger seinen Bewacher alt aussehen lassen. Es folgt ein weiterer Eckball, doch auch dieser bringt keine Gefahr.

Vaduz holt sich den ersten Eckball der Partie. Doch Franz Burgmeier tritt diesen kurz und verliert den Ball schnell an den Gegner.

Mit einem Sieg in St. Gallen wäre für den FC Vaduz sogar der siebte Rang möglich, wenn Basel wie erwartet den FC Aarau besiegt. Tatsächlich zeigt Vaduz seit Ende August relativ gute Leistungen. Die drei Duelle gegen das Spitzenduo Basel und Zürich gingen zwar verloren - in den restlichen sechs Partien blieb man unbezwungen.

Allerdings liegt der ebenso überraschende FC Thun nur zwei Punkte hinter den St. Gallern auf dem vierten Rang. Dieser Vorsprung hat sich wegen der ärgerlichen Niederlage gegen die Grasshoppers gleich vor der Länderspielpause verkleinert. Für Saibene ist das 0:3 aber längst abgehackt: "Es war kein guter Auftritt von uns, das ist klar. Wir blicken aber voraus und wollen den dritten Platz verteidigen."

Diese Partie wird von Usamah Sabadia für euch getickert.