Supercup 2014 » Finale » Liveticker: Borussia Dortmund - Bayern München 2:0

Fazit:
Den Supercup 2014 gewinnt wie im Vorjahr Borussia Dortmund! Durch einen 2:0-Sieg gegen Doublesieger Bayern München darf die Mannschaft von Jürgen Klopp feiern und geht mit einem positiven Erlebnis in die ersten Wochen der Saison 2014/2015. Das Ergebnis geht vollkommen in Ordnung, konnten die Schwarz-Gelben doch deutlich mehr offensive Akzente setzen als ungefährliche Münchener. Der Erfolg hätte durchaus noch klarer ausfallen können. Der BVB präsentierte sich einfach zielstrebiger und setzt trotz der Abwesenheit einiger Stammspieler auf beiden Seiten ein erstes Ausrufezeichen. Dabei werden die Dortmunder Anhänger aber nicht vergessen, dass sie nach dem Supercup-Sieg im Vorjahr in der Meisterschaft keine realistische Chance auf die Schale hatten. Für den Rekordmeister ist die klare Niederlage leicht zu verschmerzen, doch die schlimme Verletzung von Javi Martínez dürfte die Laune von Trainer Pep Guardiola herunterziehen. Für die deutschen Topteams geht es am Wochenende mit dem DFB-Pokal weiter, bevor dann in neun Tagen die Bundesliga startet. Einen schönen Abend noch!

Eine Minute Nachspielzeit wird vom vierten Offiziellen angezeigt!

Der eingewechselte Bender fackelt nach Hofmanns Ablage aus gut 14 Metern nicht lange und hält drauf. Sein strammer Schuss verfehlt den rechten Pfosten nur knapp.

Der FCB darf jetzt zwar in Ruhe aufbauen, bleibt aber vollkommen ideenlos. Derzeit deutet wenig darauf hin, dass es noch einmal spannend wird.

Alaba fast mit dem Hoffnungsschimmer! Der Österreicher vollzieht aus gut 24 Metern einen fast perfekten Freistoß, den Langerak mit einer großartigen Parade aus dem rechten Winkel fischt. Da wäre der Anschlusstreffer beinahe gefallen!

Zu eigensinning von Immobile! Aber was war das für ein Katastrophenpass von Dante, der da aus dem Zentrum direkt in die Füße des Italieners spielt? Immobile visiert aus 20 Metern die linke Ecke an und schießt deutlich vorbei. Der mitgelaufene Ramos beschwert sich zurecht.

Nach der verheißungsvollen Aktion zu Beginn geht auch Xherdan Shaqiri völlig unter, gelangt nicht einmal in die Nähe von Langerak. Offensiv läuft beim Doublesieger nichts zusammen.

Jetzt bringt der Rekordmeister endlich einmal längere Passkombinationen auf den Rasen und verzeichnet durch das saubere Angreifen auch ein wenig Raumgewinn. Jetzt ein Anschlusstreffer und es käme noch einmal Spannung auf.

Der BVB hat alles im Griff und kann den Gewinn des Supercups wohl nur noch durch eigenes Versagen verspielen. Die Münchener vermitteln nicht den Eindruck, als könnten sie einen Gang höherschalten.

Der Torschütze geht in den verdienten Feierabend, ist mit seiner Geschwindigkeit ein ständiger Gefahrenherd gewesen. Der zweite neue Stürmer neben Immobile betritt das Feld: Adrián Ramos.

Immobile und Mkhitaryan zeigen einen starken Doppelpass, in dessen Folge der Italiener Neuer aus spitzem Winkel nicht überwindne kann. Nach Ansicht der Unparteiischen stand er ohnehin im Abseits.

Auch der BVB leistet sich momentan eine Auszeit, so dass die Partie nach gut einer Stunde vor sich hinplätschert.

Nun kann er ein hohes Anspiel mal gegen Ginter behaupten und dann für Shaqiri ablegen. Der Schweizer wird dann von Sokratis abgedrängt und ist das Spielgerät los.

Der Start in die zweite Halbzeit ist sehr zerfahren und kann nicht mit den interessanten letzten Minuten in Durchgang eins mithalten. Die Bayern sind in der Abwehr weiterhin wenig stabil.

Mit Erik Durm und Philipp Lahm kommen zwei weitere Weltmeister auf das Spielfeld. Marcel Schmelzer und Thomas Müller sind in den Katakomben geblieben.

Willkommen zurück im ehemaligen Westfalenstadion! Bringt der BVB diese laufintensive Leistung über die gesamten 90 Minuten auf den Rasen, stehen die Chancen auf den Gewinn des Supercups sehr gut. Lewandowski wird von Sokratis bisher sehr gut bewacht und kann seinem Ex-Arbeitgeber noch überhaupt keinen Schaden zufügen. Können sich die Bayern in Durchgang zwei steigern?

Halbzeitfazit:
Im Kampf um den Supercup 2014 hat Borussia Dortmund zur Pause die Nase vorne! Die Mannschaft von Jürgen Klopp führt mit 1:0 gegen Bayern und hat sich diesen Vorsprung mit einer starken Leistung verdient. Nach komplizierten ersten Minuten überzeugten die Hausherren durch aggressives Pressing weit in der gegnerischen Hälfte und ließen dem Rekordmeister keinen Raum zur Entfaltung. Bis auf Shaqiris Schuss in Minute drei haben die Münchener so gut wie keine ordentlichen Angriffe zu verzeichnen. Ganz anders die Schwarz-Gelben, die mit zahlreichen Abschlüssen daherkommen und schon höher führen könnten. Das Mittelfeld der Bayern mit Gaudino und Rode im Zentrum ist bisher eine einzige Enttäuschung. Bitter für Pep Guardiola ist außerdem die Knieverletzung von Javi Martínez. Bis gleich!

Fehlende Verständigung zwischen Immobile und Aubameyang verhindert eine weitere Chance. Sie stehen sich im Strafraum gegenseitig im Weg und verpassen so einen Schuss aus guter Position.

Neuer kann sich über Langeweile nicht beschweren! Zweimal in kurzer Zeit muss er eingreifen, kann die Schüsse von Hofmann und Kehl jeweils mit seiner ganzen Klasse entschärfen.

Aus einem Durcheinander im Münchener Strafraum infolge einer Ecke feuert Kehl den Ball aus gut zwölf Metern per Dropkick in Richtung Tor. Neuer reißt geistesgegenwärtig die Arme hoch und verhindert so den zweiten Gegentreffer.

Kehl schafft es im Strafraum bis zur rechten Grundlinie und probiert einen Querpass in den Fünfmeterraum, wo die Rot-Blauen die Szene umständlich bereinigen können. Dortmund ist dem zweiten Treffer in dieser Phase deutlich näher als die Gäste dem Ausgleich!

Bei Martínez' Verletzung geht es aller Voraussicht nach um das linke Knie. Die Bayern wirken nach seinem Ausfall noch wackeliger und sind momentan nur noch in einer reagierenden Rolle.

Dante ersetzt seinen spanischen Kollegen im Zentrum der Verteidigung. Der Brasilianer wird froh sein, dass Müller, Boateng und Neuer heute nicht gegen ihn spielen, sondern zu seiner Mannschaft gehören.

... Immobile verdient sich einen Sonderapplaus für das Aushelfen im eigenen Sechzehner. Er klärt Shaqiris Hereingabe am ersten Pfosten mit dem Kopf.

Dortmunds Vorgehen im letzten Spieldrittel wirkt deutlich zielstrebiger als das der Bayern. Aubameyang und Co. suchen den Abschluss ohne Umwege und verzeichnen so schon einige Torschüsse. Diesmal prüft Aubameyang Neuer, der schnell in der linken Ecke ist und die Kugel festhält.

Mit Dortmunds erstem Eckball erhöht sich Neuers Einsatzliste an diesem Abend. Nach Hofmanns Hereingabe von rechts schraubt sich Ginter aus gut acht Metern am höchsten und nickt in Richtung Tor. Den nicht sonderlich platzierten Kopfstoß begräbt Neuer sicher unter sich.

Nach einem schwierigen Start sind die Schwarz-Gelben nun am Drücker, kombinieren sich nach Ballgewinn schnell in die Spitze. Bei den Bayern fehlt das Tempo, um den Hausherren gefährlich zu werden.

Martínez beinahe mit dem Eigentor! Zwischen dem spanischen Innenverteidiger und dem deutschen Nationaltorhüter stimmt die Abstimmung nicht. Martínez wähnt Neuer auf der Torlinie, als er einen Rückpass ausführt. Neuer befindet sich jedoch ein paar Meter vor seinem Kasten und muss dann per Grätsche auf der Linie retten!

Infolge eines langen Diagonalballes durch Boateng behauptet Shaqiri die Kugel zunächst an der linken Strafraumlinie, findet mit seiner halbhohen Hereingabe jedoch keinen Abnehmer im Zentrum. Mit etwas Mühe können die Schwarz-Gelben dann klären.

Bei seiner ersten nennenswerten Aktion profitiert Immobile von einem Fehlpass Alabas, der über den Umweg Mkhitaryan zu ihm gelangt. Der italienische Angreifer treibt das Leder mit Tempo in Richtung Strafraum und zieht dann aus der zweiten Reihe flach ab. Knapp am linken Pfosten vorbei!

Gaudino lässt sich im Aufbau in die Nähe der Verteidiger fallen und will die Kugel von Martínez aufnehmen, der in der Anfangsphase die meisten Ballkontakte aller Spieler aufweist. Dortmund ist um frühes Attackieren bemüht.

In den ersten Augenblicken bestätigt sich die Vermutung, dass Guardiola auf eine Dreierkette setzt. Links Alaba, zentral Martínez und rechts Boateng, so sieht das beim FCB in der hintersten Reihe aus. Die Gäste sind bisher zweikampfmäig überlegen und wirken deutlich agiler als der BVB.

Bei den Münchenern feiern Juan Bernat, Gianluca Gaudino und Sebastian Rode ihr Pflichtspieldebüt für den deutschen Rekordmeister, der mit Tom Starke und Neuverpflichtung Pepe Reina kurioserweise mit zwei Torhütern auf der Bank antritt. Während die Weltmeister Manuel Neuer, Jérôme Boateng und Thomas Müller von Anfang an dabei sind, dürfen Mario Götze und Philipp Lahm nur auf einen Teilzeiteinsatz hoffen. Franck Ribéry, Arjen Robben, Bastian Schweinsteiger und Thiago sind in der Heimat geblieben.

Jürgen Klopp setzt in seiner Startelf mit Matthias Ginter und Ciro Immobile auf zwei Neuzugänge und lässt Adrián Ramos auf der Bank. Roman Weidenfeller, Marco Reus, Mats Hummels, Nuri Şahin und Jakub Błaszczykowski gehören noch nicht zum Dortmunder Aufgebot.

Wie in den letzten Jahren präsentiert die DFL eine kleine Eröffnungsshow, bevor die Hauptdarsteller den Rasen betreten.

Brisanz verleiht dem Supercup 2014 neben dem sportlichen Gehalt der Zwist zwischen den Verantwortlichen in den Chefetagen beider Vereine. So wehrte sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke gegen die Spekulationen seines Kollegen Karl-Heinz Rummenigge um die Zukunft von Marcel Reus und forderte mehr Respekt von den Münchenern. Aus neutraler Sicht wird man den Eindruck nicht los, dass beide Seiten diese Rivalität ganz gerne öffentlich pflegen und mit der medialen Aufmerksamkeit durchaus gut leben können.

Nach dem Double in der vergangenen Spielzeit geht es dem erfolgshungrigen Pep Guardiola natürlich um die Steigerung der bayerischen Dominanz, die sich nach dem Halbfinalausscheiden Ende April auch wieder bis in das Endspiel der Champions League erstrecken soll, das im Mai 2015 in Berlin ausgetragen werden wird. Bundesliga und DFB-Pokal sind da schon eher Pflichtaufgabe, deren Nichtgewinn einen großen Rückschritt darstellen würde. Wer den katalanischen Coach beim eigentlich unbedeutenden Vorbereitungsturnier in Hamburg erlebte, weiß aber, dass Guardiola alles mitnehmen will, was geht.

Obwohl die Generalprobe verpatzt wurde und der seit 2010 wieder ausgespielte nationale Supercup nicht die ganz große Strahlkraft besitzt, ist die Vorfreude auf den Vergleich mit dem amtierenden Doublesieger im schwarz-gelben Lager groß. So ist das Stadion mit 80667 Zuschauern restlos ausverkauft und hofft bis auf den bayerischen Gästeblock, dass der Vorjahreserfolg (4:2 ebenfalls vor heimischer Kulisse) wiederholt werden kann.

Ist die schwarz-gelbe Borussia nach den deutlichen Rückstanden in den letzten beiden Saisons (25 und 19 Zähler) diesmal wieder ein ernsthafter Konkurrent des FC Bayern München im Kampf um die Meisterschaft? Ob die Vergabe des Bundesligatitels im kommenden Frühjahr länger spannend bleibt, wird auch davon abhängen, ob Dortmund von einer krassen Verletzungsmisere verschont bleibt und vor Weihnachten nicht zu viele eingeplante Punkte liegenlässt. Ansonsten muss man beim Blick auf die beiden Kader feststellen, dass die Schwarz-Gelben nur eine Chance haben, wenn der Rivale die Dominanz und Spielfreude nicht im Maße der Vorsaison auf den Rasen bringt.

Genau einem Monat nach dem Gewinn des WM-Finals stehen sich im ehemaligen Westfalenstadion die beiden Klubs gegenüber, die personell den größten Anteil am deutschen Titelgewinn hatten. Gerade für die Weltmeister ist die "preseason" dementsprechend kurz ausgefallen, so dass das Erreichen des Leistungshochs zum Start für Schweinsteiger, Hummels und Co. wohl kaum zu erreichen sein wird. Es wird interessant, ob die beiden besten Bundesligavereine der letzten Jahre in den ersten Wochen ins Straucheln geraten werden.