U21 EM-Qualifikation 2017/2018 » Gruppe 5 » Liveticker: Deutschland - Israel 3:0

Es sieht nicht so aus, die Nachspielzeit neigt sich dem Ende. Beide Mannschaften scheinen sich mit dem Ergebnis angefreundet zu haben.

Drei Minuten bekommen die Zuschauer im Eintracht-Stadion noch obendrauf.

Tooor für Deutschland, 3:0 durch Levin Öztunali
Levin Öztunali verlädt Omri Glazer und schiebt ins rechte untere Eck ein. Damit steht fest: Deutschland wird als Sieger vom Feld gehen.

Deutschland spielt eine 4:3-Überzahlsituation nicht konsequent zu Ende. Eggestein schickt Öztunali, der von der Strafraumkante aus schießt. Nachmias stellt den Fuß rein und kann zur Ecke klären. Die wird im zweiten Versuch gefährlich, da Öztunali mit seiner Flanke Eggestein findet. Der Bremer köpft am linken Pfosten vorbei.

Fast legt Alexander Nübel der deutschen Mannschaft ein Ei ins Nest! Der Torwart kommt aus seinem Kasten auf der rechten Seite und spielt einen katastrophalen Fehlpass in die Füße von Shon Weissman. Der Israeli hat nicht die Ruhe oder die technische Fähigkeit, um aus rund 30 Metern diese Steilvorlage zu verwandeln und den Ball ins leere Tor zu schieben. Stattdessen kullert der Ball nach dem Schussversuch an die linke Außenseite und wird geklärt.

Ein Aufbäumen ist von Israel weiterhin nicht zu erkennen. Die Uhr tickt herunter, der Sieg der DFB-Junioren scheint derzeit nicht gefährdet.

Klostermann ist hinten unterbeschäftigt und meldet sich daher offensiv an. Nach einer Flanke von Öztunali nimmt der Leipziger den Ball direkt, schießt das Leder aber per Aufsetzer am linken Pfosten vorbei.

Gelbe Karte für Maxim Plakushchenko (Israel)
Maximilian Eggestein muss ganz schön was einstecken. Jetzt wird der Bremer von hinten von Maxim Plakushchenko abgeräumt. Auch dafür gibt es die Gelbe Karte.

Endlich mal wieder ein Abschluss für die DFB-Auswahl. Dahoud hält aus der Distanz drauf. Der Schuss ist sehr hart, aber nicht platziert. Glazer geht trotzdem auf Nummer sicher und faustet den Ball aus dem Strafraum.

Der Unterhaltungswert hält sich gerade doch arg in Grenzen. Israel ist bemüht, findet aber keine spielerischen Mittel. Deutschland gönnt sich eine mittlerweile schon über zehnminütige Auszeit und schaut sich an, was die Gäste fabrizieren.

Der erste Wechsel von Stefan Kuntz bahn sich an: Marcel Hartel zieht sich das Trikot über. Der Eiserne von Union Berlin hat in fünf Spielen bereits viermal getroffen, er könnte also die Offensive beleben, die in den vergangenen Minuten etwas schläfrig wirkt.

Ein exzellenter Querpass von Maxim Plakushchenko über die deutsche Abwehr sorgt für Gefahr. Yosef Raz Meir pflückt das Leder aus der Luft und zieht aus spitzen Winkel ab. Alexander Nübel kann das Leder fangen und festhalten.

Öztunali nimmt Fahrt auf und kann in den Strafraum eindringen. Dort geht der Mainzer im Zweikampf mit Ben Ari zu Boden. Der Israeli trifft klar den Fuß des Deutschen, Schiedsrichter Mario Zebec entscheidet aber auf Weiterspielen.

Henrichs schießt von der Strafraumkante einmal in die zweite Etage. Bis zum Strafraum kommt Deutschland ohne Probleme, dann macht Israel dicht und lässt kein Durchkommen in die eigene Box zu.

Deutschland macht in den ersten Minuten ordentlich Druck und setzt Israel am eigenen Sechzehner fest. Dabei zeigen die Deutschen einige technisch feine Aktionen. Öztunali passt beispielsweise mit der Hacke zu Henrichs. Das Problem: Kein deutscher Spieler kommt in eine adäquate Schussposition.

Zwei Minuten gibt es obendrauf. Die dürften in erster Linie aus der Rudelbildung eben resultieren.

Auf der anderen Seite fällt fast das 3:0! Löwen schickt seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Teuchert, der frei vor Glazer auftaucht. Der Schlussmann geht genau im richtigen Moment zu Boden und kann gegen den Torschützen zum 2:0 klären. Öztunali setzt aber nach und geht am sich aufrappelnden Glazer vorbei. Dann wird der Winkel aber sehr spitz und der Mainzer setzt den Ball aufs Tornetz.

Gelbe Karte für Mahmoud Dahoud (Deutschland)
Mahmoud Dahoud hat außerdem noch Idan Nachmias etwas zu heftig umklammert. Auch der Dortmunder sieht die Gelbe Karte.

Gelbe Karte für Amit Bitton (Israel)

Es wird hitzig: Nadiem Amiri und Amit Bitton geraten nach einer Grätsche des israelischen Verteidigers aneinander. Der Hoffenheimer geigt dem Israeli aus sehr kurzer Distanz die Meinung, der fällt wie ein Baum zu Boden. Gab es da eine Tätlichkeit? Zu erkennen war auf dem ersten Blick nichts. Zunächst kommt es zur Rudelbildung.

Ein Raunen geht durchs Stadion, denn Weissmann tunnelt Klostermann auf der rechten Seite, spielt anschließend aber einen Fehlpass.

Der Eckstoß ist allerdings harmlos an den ersten Pfosten geschossen, wo Klostermann per Flugkopfball klärt.

Die 2:0-Führung hat sich das deutsche Team verdient. Nach den wackeligen ersten Minuten sind die DFB-Junioren klar spielbestimmend. Von Israel kommt nahezu gar nichts.

Gelbe Karte für Yosef Raz Meir (Israel)
Yosef Raz Meir versucht Benjamin Henrichs mit Trikotziehen und Stoßen zu stoppen. Das klappt nicht, Schiedsrichter Mario Zebec entscheidet zunächst auf Vorteil und zückt dann nachträglich die Gelbe Karte für den Spieler von Haifa.

Alle Israelis stehen um den eigenen Strafraum versammelt. Deutschland lässt den Ball in den eigenen Reihen kreisen und hält nach einer Lücke Ausschau.

Israel hält den Ball in der deutschen Hälfte und kann so ein bisschen Durchschnaufen vom deutschen Dauerdruck.

Die frühe Führung hat der DFB-Auswahl gut getan. Israel hat sich weit zurückgezogen, Deutschland kontrolliert den Ball und den Gegner und lässt in dieser Phase nichts anbrennen.

Der Ecke vorausgegangen war der erste gute Angriff der deutschen Mannschaft, bei der sich Jonathan Tah ins Offensivspiel eingeschaltet hatte und Levin Öztunali mit einem Schnittstellenpass in Szene setzen konnte. Der Mainzer hat allerdings in der Mitte keinen Abnehmer gefunden, Israel konnte zur Ecke klären.

Deutschland wird mutiger. Levin Öztunali zieht von rechts in den Strafraum, gerät ins Straucheln und kommt zu Fall. Im Stadion gibt es einen kurzen Aufschrei. Allerdings ist der Mainzer über seine eigenen Füße gestolpert, folgerichtig bleibt die Pfeife von Schiedsrichter Mario Zebec stumm.

Die deutsche Nationalmannschaft hat Anlaufschwierigkeiten. Israel steht hinten sicher und ist hochkonzentriert. Noch fällt der DFB-Auswahl nichts ein.

Die erste gute Torchance der Partie lässt nur 130 Sekunden auf sich warten und die gehört Israel! Die Gäste machen das Spiel über die rechte Seite schnell. Yosef Raz Meir rückt mit auf und passt an der Strafraumkante zu Gavriel Kanichowsky, der in die Mitte weiterleitet zu Maxim Plakushchenko. Der gebürtige Ukrainer, der in Israel aufgewachsen ist, hat viel Platz und zieht ab. Alexander Nübel muss sich strecken und kann den Ball über die Latte lenken. Die anschließende Ecke verpufft harmlos.

Jetzt betreten die Spieler den Rasen. Bevor es losgeht, erklingen aber noch die Nationalhymne. Los geht's mit der haTikwa, der Nationalhymne von Israel.

Geleitet wird die Partie vom kroatischen Schiedsrichter Mario Zebec. Ihm stehen Borut Križarić und Jerko Crnčić als Assistenten zur Verfügung. Vierter Offizieller ist Bruno Marić.

Zu diesen Mitspielern von Jonathan Tah gehören bei der U21 erstmals Florian Müller und Salih Özcan. Florian Müller hat im Tor der abstiegsbedrohten Mainzer mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und René Adler vorerst verdrängt. Salih Özcan, der seit der U15 Teil jedes DFB-Nachwuchsteams war, trug seinen Teil dazu bei, dass der 1. FC Köln nicht auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga rangiert. „Wir freuen uns auf die zwei Neulinge Florian Müller und Salih Özcan. Beide haben sich durch gute Leistungen in ihren Vereinen für die U 21 empfohlen“, findet Trainer Stefan Kuntz. Während Florian Müller zumindest auf der Bank Platz nehmen muss, hat es Salih Özcan heute noch nicht in den Kader geschafft.

Kapitän Jonathan Tah warnt vor den vermeintlich einfachen Aufgaben heute gegen Israel und am Dienstag gegen den Kosovo: „ Israel und Kosovo werden aggressiv spielen und wollen die Überraschung gegen uns schaffen. Deshalb müssen wir mental fit sein und den Kampf annehmen. Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, werden wir beide Spiele gewinnen.“

Restlos überzeugen konnte die DFB-Auswahl in der laufenden Qualifikation lediglich in den beiden Spielen gegen Außenseiter Aserbaidschan (6:1 und 7:0). Ansonsten gab es neben dem umkämpften 5:2-Sieg in Israel einen 1:0-Zittersieg gegen den Kosovo sowie eine verdiente 1:3-Niederlage nach schwacher Vorstellung in Norwegen.

Neben den verletzungsbedingten Auswechslungen tauscht Stefan Kuntz noch zwei weitere Akteure aus: Maximilian Eggestein verdrängt Marcel Hartel, mit vier Toren immerhin erfolgreichster Torschütze der Deutschen in der laufenden Qualifikation, auf die Bank. Außerdem muss Hoffenheims Leihgabe an Bochum, Philipp Ochs, Platz machen für Benjamin Henrichs. Der Leverkusener gesellt sich an die Seite seines Mannschaftskollegen Jonathan Tah.

Beim Sieg in Israel im November beeindruckte die DFB-Auswahl mit starken Offensivdruckphasen. In der Defensive ging es teilweise aber wild zu. Zweimal konnte Israel eine Führung der Deutschen ausgleichen. In der 77. Minute hätten die Israelis das Spiel beinahe drehen können, als Philipp Ochs Manor Salomon im Strafraum fällte. Schiedsrichter Rade Obrenovic ließ damals Gnade vor Recht walten und verwehrte Israel den Strafstoß. Es war die Initialzündung für eine beeindruckende Schlussphase, in der Deutschland binnen elf Minuten drei Tore erzielte und das Ergebnis auf 5:2 in die Höhe schraubte.

Die Aufstellungen sind auch schon raus. Ihr findet sie wie gewohnt unter Spielschema