22.05.2024 10:35 Uhr

Reporter-Legende versteht Tuchel: "Hat er nicht nötig"

Thomas Tuchels Amtszeit beim FC Bayern endete am letzten Wochenende
Thomas Tuchels Amtszeit beim FC Bayern endete am letzten Wochenende

In der letzten Woche schien plötzlich eine spektakuläre Kehrtwende beim FC Bayern und Cheftrainer Thomas Tuchel möglich: Bei einem direkten Gesprächstermin loteten Sportdirektor Christoph Freund und Tuchel-Berater Olaf Meinking aus, inwieweit die Zusammenarbeit doch noch über diesen Sommer hinaus fortgesetzt werden könnte. Doch die Gespräche wurden schnell abgebrochen.

Der entscheidende Grund, warum vor allem Thomas Tuchel selbst letztlich nicht mehr beim FC Bayern weiterarbeiten wollte, war die Vertragslaufzeit: Während der Fußballlehrer einen neuen Vertrag mit der Laufzeit bis mindestens 2026 angestrebt hätte, beharrten die Münchner übereinstimmenden Medienberichten zufolge auf einem Vertragsende schon 2025.

Dies war dem Verein so ausgelegt worden, dass Thomas Tuchel nur eine Art Übergangslösung bis zum Sommer 2025 gewesen wäre. Danach wären dann möglicherweise andere Startrainer wie Jürgen Klopp oder gar Pep Guardiola verfügbar gewesen. 

Nach Ansicht von Reporter-Legende Marcel Reif war die Absage der Tuchel-Seite an den FC Bayern in der letzten Woche deswegen auch eine nachvollziehbare Entscheidung: "Der Tuchel setzt sich doch da nicht hin, macht das nächste Jahr, weil gerade kein anderer zu kriegen ist - und dann kommt möglicherweise Klopp und löst ihn ab", sah auch Reif bei "Bild" dieses mögliche Szenario.

Reif fügte zu diesem Modell, dass Tuchel möglicherweise nur der Übergangstrainer für Jürgen Klopp beim FC Bayern gewesen wäre, hinzu: "Das hat er nicht nötig."

Wollte Tuchel sowieso nicht mehr beim FC Bayern bleiben?

Allerdings hielt es der langjährige TV-Kommentator auch für denkbar, dass Tuchel zu keinem Zeitpunkt die feste Absicht hatte, wirklich beim deutschen Rekordmeister weiterzuarbeiten.

Der 72-Jährige führte dazu aus: "Ich frage mich: Wollte Uli Hoeneß wirklich noch einmal mit Tuchel, nach allem, was er ihm vor die Füße geworfen hatte? Und andersrum: Wollte Tuchel wirklich ernsthaft nochmal? Oder begleicht man auch mal so eine Rechnung ein bisschen?"

Reif erklärte, was er mit seiner Vermutung meinte: "Ich will Tuchel keine unredlichen Absichten unterstellen. Aber dass er schwer getroffen ist vom Scheitern beim FC Bayern und den Gründen dafür, die er nicht nur bei sich selber sieht, davon darf man glaube ich ausgehen."

In der letzten Woche hatte Thomas Tuchel selbst auf der Spieltags-PK vor dem Auswärtsspiel in Hoffenheim (2:4) erklärt, dass es keine Rolle Rückwärts für ihn an der Säbener Straße mehr geben werde.