07.05.2014 11:54 Uhr

Aus dem Rampenlicht: Der Magier in Athen

Mladen Petrić hat wieder zugeschlagen!
Mladen Petrić hat wieder zugeschlagen!

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf das WM-Land Brasilien und die Playoff-Spiele in Griechenland.

Freistoß von der linken Seite. Der Ball fliegt in den Strafraum, ein Kopfballversuch landet an der Latte und prallt zurück. Darauf lauert Mladen Petrić, der Mittelstürmer. "Der Magier" steht am Elferpunkt und fackelt nicht lange. Er zieht direkt mit seinem starken linken Fuß ab und schweißt das Leder in den Kasten von PAOK Saloniki. Mit 1:0 geht Panathinaikos Athen durch den Kroaten in Führung. Am Ende muss man sich dennoch mit einem 1:1-Unentschieden im Playoff-Spiel begnügen und steht damit auf Platz zwei - hinter Asteras Tripolis, dem nächsten Gegner, gegen den es am Mittwochabend um den begehrten Champions-League-Qualifikationsplatz geht. Vielleicht kommt Petrić nun langsam in die Gänge und kann seinem Team mit weiteren Toren helfen.

Das gelang ihm in der regulären Saison, in der er nur sechs Spiele absolvieren und kein Tor erzielen konnte, nicht. Seit er den Hamburger SV 2012 Richtung Fulham verlassen hat, läuft es für den Linksfuß nicht mehr rund. In London konnte er in 23 Spielen nur fünf Mal knipsen, dann ging es für ein kurzes Intermezzo zu West Ham United. Von dort wechselte Petrić schließlich nach Griechenland und versucht nun, seine Form wiederzufinden. Mit Pana konnte er bereits den Pokal gewinnen, jetzt geht es für den ehemaligen Dortmunder auch darum im nächsten Jahr wieder auf europäischer Ebene zu spielen und Selbstvertrauen zu sammeln.

Ein Wolf in Brasilien

Das gelingt einem anderen ehemaligen Bundesliga-Star bereits schon länger. Andrés D'Alessandro spielte von 2003 bis 2006 für den VfL Wolfsburg. Dann zog es den Argentinier nach Portsmouth in die Premier League, wo er sich, ähnlich wie Petrić, allerdings nicht durchsetzen konnte. Über Real Zaragoza und den argentinischen Lieblingsklub des Papstes, San Lorenzo, führte der Karriereweg 2008 nach Brasilien zu Internacional Porto Alegre. Hier konnte sich der Edeltechniker durchsetzen und avancierte in den letzten Jahren zum Leistungsträger. In der vergangenen Saison standen elf Tore in 35 Spielen für den Mittelfeldspieler zu Buche.

Am vergangenen Sonntag traf der kleine Linksfuß erneut und führte Internacional zu einem 2:1-Sieg gegen Sport Club Recife. D’Alessandros Klub steht nach den ersten drei Spieltagen auf Platz drei und lieferte mit sieben Punkten einen beachtlichen Saisonstart ab.

Ein Bundesliga-Duo für die Unsterblichen

Weniger rosig sieht es für Grêmio Porto Alegre, den Verein zweier alter Bekannter aus. Pedro Tonon Geromel, oder einfach nur Geromel, und José Roberto da Silva Junior, besser bekannt als Zé Roberto, spielen seit 2012 beziehungsweise 2013 für die „Imortal“, die Unsterblichen, die zurzeit nur im unteren Tabellenmittelfeld rangieren. Innenverteidiger Geromel stand in Deutschland beim 1. FC Köln bis zum Abstieg 2012 unter Vertrag, dann ging es nach Mallorca und schließlich zurück in die Heimat. Der ehemalige Leistungsträger der Geißböcke will nun bei Grêmio durchstarten und absolvierte bisher alle drei Ligapartien.

Landsmann Zé Roberto, der 39-jährige Altstar des Teams, stand bisher 90 Minuten der Saison auf dem Rasen. Der Zehner spielte in der Bundesliga für Leverkusen, Bayern und den HSV. Aus Hamburg zog es ihn nach Katar, zu Al-Gharafa, bevor er sich 2012 wieder dazu entschied, die Karriere in seinem Heimatland ausklingen zu lassen.

Zurzeit steht der Verein der beiden Brasilianer allerdings nur auf Platz zwölf, Ziel ist mindestens ein Platz wie in der Vorsaison, als man sich Rang zwei sichern konnte. Dafür muss das Duo allerdings noch eine Schippe drauflegen.

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Florian Pütz