17.12.2014 12:54 Uhr

Rampenlicht: Torhunger in Griechenland

Mladen Petrić (l.) und Marcus Berg (2.v.l.) jubeln mittlerweile gemeinsam für Panathinaikos
Mladen Petrić (l.) und Marcus Berg (2.v.l.) jubeln mittlerweile gemeinsam für Panathinaikos

Raus aus dem Rampenlicht: Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute geht es unter anderem um Ex-Hamburger in Athen und der arabischen Wüste.

"Einer der besten Stürmer in Europa, er gibt sich mit einem Tor nicht zufrieden" - eine Aussage über einen Angreifer mit einem nicht stillbaren Torhunger. Ex-Kroatien-Trainer Slaven Bilic sagte das 2009 über seinen Knipser Mladen Petrić. Fünf Jahre später ist die ganz große Glanzzeit allerdings vorbei, Petrić knipst nicht mehr auf der großen europäischen Bühne, aus deutscher Sicht ist er aus dem Rampenlicht verschwunden.

Mittlerweile findet sich der Kroate in Griechenland wieder. Er ist einer von gleich drei ehemaligen Bundesligaspielern, die bei Panathinaikos zu einer erfolgreichen Saison beitragen. Die Athener rangieren auf Platz drei mit einem Punkt Rückstand auf den zweiten Rang. Großen Anteil am letzten 4:0-Sieg gegen Panthrakikos hatte neben Petrić auch der alte und neue Teamkollege Marcus Berg. Der Kroate und der Schwede erzielten jeweils ein Tor.

Petrić kickte bereits sehr erfolgreich für Borussia Dortmund und den Hamburger SV, erzielte in insgesamt 172 Pflichtspielen 79 Tore und bereitete 27 vor. Außerdem erreichte er mit Dortmund das DFB-Pokal-Finale 2008 (1:2 n.V.) und mit Hamburg 2009 und 2010 das Halbfinale des UEFA-Cups.

Über den FC Fulham und West Ham United kam der 33-Jährige zu Beginn dieses Jahres nach Athen, wo er einen Stammplatz inne hat. Am Wochenende erzielte der Kroate sein drittes Saisontor.

Hamburger Fehleinkauf in Athen 

Schon in Hamburg spielte Marcus Berg mehr oder weniger an der Seite des Kroaten, nun treffen sich die Stürmer in Griechenland wieder und gehen erneut zusammen auf Torejagd. Berg galt in seiner Zeit beim HSV stets als Fehleinkauf. Der Schwede konnte in insgesamt 70 Spielen magere 13 Tore erzielen. Für den Hamburger SV in seiner damaligen Verfassung war Berg mit dieser Quote schlicht und einfach zu ungefährlich, zumal man 2009 für den Stürmer zehn Millionen Euro an den FC Groningen überwiesen hatte.

Nachdem der heute 28-Jährige in der Saison 2010/11 schon nach Eindhoven ausgeliehen worden war, verließ er Hamburg im Sommer 2013 in Richtung Athen. Hier erzielte er am Wochenende sein zweites Saisontor und gehört zum erweiterten Stammpersonal.

Zu den beiden ehemaligen Nordlichtern kommt bei Panathinaikos noch Petrić-Landsmann Daniel Pranjić, der von 2009 bis 2012 beim FC Bayern unter Vertrag stand, den Durchbruch jedoch nie schaffte. Über Sporting CP und Celta Vigo kam der Kroate schließlich nach Griechenland. Der Mittelfeldmann gehört ebenso zum Stammpersonal wie seine Bundesliga-Kumpanen.

Hier geht's zu den  Spielerprofilen von Mladen Petrić, Marcus Berg und Danijel Pranjić

Schnell zu Fuß auf Wüstensand

Der HSV hatte in der Vergangenheit nicht immer Glück mit den Transfers von Angreifern. Das beweist auch die Quote von Jonathan Pitroipa, denn der Mann aus Burkina Faso konnte in 105 Spielen für Hamurg gerade einmal sechs Tore erzielen. Als Flügelstürmer ist die Assist-Bilanz auch nicht besser: Pitroipa kommt auf 16 Vorlagen. Schon etwas besser machte es der 28-Jährige in Freiburg, wo er in 71 Zweitliga-Spielen 16-mal traf und 14 Tore vorbereitete.

Heute kickt der flinke Flügelspieler in Abu Dhabi bei Al-Jazira SSC - allerdings ist er noch immer nicht torgefährlicher als in seiner Bundesliga-Zeit. Nachdem er in diesem Sommer von Stade Rennes gemeinsam mit Mirko Vučinić von Juventus zum Wüstenklub gewechselt war, stand Pitroipa in allen bisherigen zwölf Ligaspielen auf dem Platz und rangiert mit Al-Jazira aktuell auf Platz eins. Der Spieler der Afrikameisterschaft 2008 konnte jedoch erst einmal einnetzen und setzt seine Torflaute fort.

>>zum Spieler Profil von Jonathan Pitroipa

Oranje-Joker in Piräus

Olympiakos Piräus ist wohl die bekannteste greichische Mannschaft. Das Team ist jährlich in der Champions League vertreten und spielt dort meist auch keine schlechte Rolle. Dieses Jahr erreichten sie in einer Gruppe mit Atlético Madrid, Juventus und Malmö FF den dritten Platz und spielen nächstes Jahr somit in der Europa League weiter.

Zum aktuellen greichischen Meister gehört neben Ex-Braunschweiger Omar Elabdellaoui auch der ehemalige Gelsenkirchener Ibrahim Afellay. Der Niederländer ist vom FC Barcelona für ein Jahr ausgeliehen, wie es auch in seiner Schalke-Saison 2012/13 der Fall war.

Bei den Griechen ist Afellay kein essenzieller Stammspieler, beweist jedoch immer wieder Jokerqualitäten. So traf er im letzten Champions-League-Spiel gegen Malmö und im letzten Liga-Spiel gegen Levadiakos jeweils nach Einwechslung.

Mehr Infos: Spielerprofil von Ibrahim Afellay

Florian Decker