22.07.2015 11:10 Uhr

Viele Wege führen nach Rom...und Ungarn

Zu seinem Heimatverein zurückgekehrt: Kulttorwart Gábor Király
Zu seinem Heimatverein zurückgekehrt: Kulttorwart Gábor Király

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf ein Wiedersehen in Steinamanger, auf einen tschechischen Innenverteidiger und auf einen Ex-Nürnberger.

In der ungarischen ersten Liga läuft seit dem vergangenen Wochenende die neue Saison. In Deutschland hält sich das Interesse für diesen Wettbewerb eher in Grenzen, da selbst die Top-Klubs international keine große Rolle spielen. Doch nun sorgen drei ehemalige Bundesliga-Profis für Aufsehen.

Seit diesem Sommer ist der ehemalige Löwen-Keeper Gábor Király die Nummer 1 seiner Heimatstadt Szombathelyi, zu deutsch: Steinamanger. In Deutschland agierte er von 1997 bis 2004 für die Hertha in der ersten und von 2009 bis 2015 für 1860 in der zweiten Bundesliga. Falls dieser Name nun nicht jedem etwas sagen sollte, dann wird es bei den meisten spätestens beim Anblick seiner übergroßen, grauen Schlabberhose, die er bei jedem Spiel trägt, Klick machen.

Drei Experten für Budapest

Mit Tamás Hajnal und Stanislav Šesták standen dem Torhüter im Auftaktspiel zwischen Szombathelyi Haladás und Ferencvárosi TC am Sonntag zwei ehemalige Bundesliga-Größen gegenüber, die von Thomas Doll trainiert werden. In Deutschland war der Coach in Hamburg und Dortmund weitestgehend erfolglos geblieben, weshalb er sein Glück in der ungarischen NB I suchte. Während Hajnal schon seit dem letzten Jahr für Ferencvárosi im Einsatz ist, kam sein neuer Teamkollege erst 2015 vom VfL Bochum nach Budapest.

Nachdem der ehemalige Stuttgarter den Zenit seiner Karriere erreicht hat, kehrte der 34-Jährige zurück in seine Heimat nach Ungarn und wurde erneut zum Stammspieler der Doll-Elf. Mitspieler Šesták konnte sich bisher zwar noch nicht in der Startformation etablieren, doch sein Joker-Tor in der 90. Minute im Spiel gegen Király war vermutlich die bestmögliche Bewerbung auf einen Stammplatz. Mit seinem Treffer zum 2:0 sicherte er die drei Punkte für sein Team.

Von der Hertha ab nach Hause

Ähnlich wie Király und Hajnal ist auch Roman Hubník in sein Heimatland zurückgekehrt. Der 31-Jährige spielte drei Jahre für die Berliner und ist mit der Hauptstadt 2012 ab- und ein Jahr später wieder aufgestiegen. Als sichere Defensivkraft rief der Tscheche konstant seine Leistung ab, bevor er im Aufstiegsjahr den Wechsel zu Viktoria Plzeň antrat.

Am letzten Wochenende stand er beim tschechischen Supercup gegen Slovan Liberec von Anfang an auf dem Platz und konnte den Pokal mit seinen Team nach Hause holen. Da Hubník mittlerweile den Höhepunkt seiner Karriere überschritten hat und schließlich auch schon älter als 30 Jahre ist, kann man annehmen, dass er seine Profi-Laufbahn in Tschechien beenden wird.

Mit Saloniki in die Europa League?

Noch weit entfernt vom Ruhestand ist ein slowakischer Flügelspieler, der momentan versucht, in Griechenland durchzustarten. Seit der letzten Saison kickt der 24-jährige Róbert Mak in der Superleague für PAOK Saloniki. Der 1.FC Nürnberg konnte den jungen Offensiv-Spieler nach dem Abstieg in die zweite Bundesliga nicht mehr halten. Durch sieben Tore in 30 Ligapartien spielte sich der ehemalige Cluberer in der Startformation des griechischen Top-Teams fest.

Nachdem Saloniki im letzten Jahr den dritten Tabellenplatz belegt hat, treten die Griechen in der Europa-League-Qualifikation an und trafen am letzten Donnerstag bereits im Hinspiel auf Lokomotiva Zagreb. Trotz der 2:1-Niederlage, konnte der Slowake mit einem Treffer für seine Mannschaft auf sich aufmerksam machen. Im Rückspiel am Mittwoch gilt es für seine Mannschaft, dieses Ergebnis wieder auszugleichen.

Philipp Heitz