05.08.2015 12:36 Uhr

Tore schießen in Deutschland ist schwer

Temmu Pukki (r.) im Duell mit Bayerns Dante
Temmu Pukki (r.) im Duell mit Bayerns Dante

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf drei Stürmer, denen außerhalb der Bundesliga anscheinend alles gelingt.

Kurz vor dem Beginn der Eredivisie stand in den Niederlanden der Supercup an. Der FC Groningen, der Pokalsieger der vergangenen Saison, traf dabei am Sonntag auf den Meister aus Eindhoven. Die PSV konnte sich 2014/15 mit 17 Punkten Abstand deutlich auf Platz eins der Tabelle absetzen. Hauptverantwortlich für diesen Meistertitel sind eindeutig die vielen Tore, die sie erzielt haben: 92 Treffer in 34 Spielen sind absolute Ligaspitze.

Einer der wichtigsten Akteure war dafür, neben dem Top-Torschützen Memphis Depay, wohl der Ex-Gladbacher Luuk de Jong. Mit 20 Saisontoren trug er einen wesentlichen Teil zum Titelgewinn bei. Der Niederländer scheint nur in einer Heimat treffen zu können, denn während er bei der Borussia vollkommen unauffällig war und nach gerademal sechs Treffern in 36 Partien schließlich aussortiert wurde, ist er in der Eredivisie mit insgesamt 61 Toren in 121 Begegnungen ein echter Goalgetter.

Mit de Jong zum Sieg

Im Supercup gegen Groningen lief de Jong als Kapitän ohne seinen ehemaligen Stürmerkollegen Depay auf. Bei dem 3:0-Erfolg traf er gleich doppelt für sein Team und machte damit den Titelgewinn klar. Es ist davon auszugehen, dass der Mittelstürmer auch in der kommenden Saison um die Torjägerkrone mitspielt und auch im europäischen Geschäft auf sich aufmerksam macht.

Aber nicht nur dem Niederländer scheint das Toreschießen auf dem deutschen Boden nicht zu gefallen. Tobias Mikkelsen stand in der Saison 2012/13 in Fürth unter Vertrag, kam aber gerademal in sechs Bundesligapartien zum Einsatz. Schon im Januar 2013 wurde er nach Rosenberg abgegeben, um dort sein Glück zu versuchen.

Ein Ex-Franke auf Europakurs

In Norwegen nahm Mikkelsens Karriere eine Kehrtwende: Er ist fast in jedem Spiel gesetzt und traf in der laufenden Spielzeit bereits sieben Mal. Erst am Donnerstag war sein Team in der Europa-League-Qualifikation beim Debreceni VSC zu Gast. Mit zwei Treffern in der Fremde brachte der Flügelspieler seine Mannschaft zum Sieg und kam damit dem europäischen Wettbewerb ein ganzes Stück näher. In diesem Jahr ist Rosenborg auch dank des ehemaligen Fürthers auf Meisterschaftskurs. Sie führen die Tabelle nach 18 Spieltagen mit sieben Punkten Abstand an.

Ein weiterer Skandinavier, der nur im Ausland netzen kann, ist Teemu Pukki. Der Ex-Schalker war in der Bundesliga zwei Jahre aktiv, durfte aber meist nur als Reservist ran. 2013 wurde der Stürmer dann an den Celtic FC nach Schottland verkauft. Auch hier zündete Pukki nicht wirklich und legte eine relativ schwache Trefferquote an den Tag – zu schwach, um sich als Stammspieler etablieren zu können.

Ein neuer Anlauf in Dänemark

Nachdem das einst vielversprechende Stürmertalent auch in Schottland nicht durchstarten konnte, wurde es schließlich an Brøndby abgegeben. Hier wurde er durch starke Leistungen sogar in die Start-Elf berufen und war wesentlich erfolgreicher als zuvor in Deutschland, Finnland oder Spanien. Die neue Saison hat in Dänemark schon vor zwei Wochen begonnen und Pukki ist von Anfang an voll dabei: In den ersten drei Partien netzte er schon zweimal. Sollte er diese Quote halten können, dann wird er ganz schnell wieder bei einigen europäischen Top-Klubs auf dem Zettel stehen.

Philipp Heitz