Manchester Uniteds Torhüter Sergio Romero hat Teammanager Louis van Gaal für dessen Vertrauen gedankt. Nach dem geplatzten de-Gea-Transfers sieht er sich jedoch noch lange nicht sicher als Nummer eins.

Eigentlich sah es bei der Verpflichtung des Argentiniers Ende Juli danach aus, dass er als Ersatztorhüter geholt wurde. Zwar deutete sich ein Abgang des in der letzten Saison überragenden David de Gea an, allerdings wurden mit Keylor Navas oder Hugo Lloris bereits prominente Nachfolger des Spaniers gehandelt.

Was dann passierte, ist bekannt: De Gea weigerte sich, weiterhin für United zu spielen und wurde infolgedessen suspendiert, die Transferverhandlungen mit Real Madrid zogen sich allerdings eine gefühlte Ewigkeit hin. Die Folge: Solange de Gea noch offiziell ein Red Devil war, verpflichtete Louis van Gaal keinen Nachfolger - und baute in der Liga sowie in der Champions-League-Qualifikation auf Sergio Romero, den vorher niemand wirklich als Nummer eins auf dem Zettel hatte.

Ein riesiger Traum

In einem Interview mit der argentinischen Tageszeitung "La Nacion" bedankte sich der 28-Jährige nun bei seinem Trainer: "Für United zu spielen, war immer ein riesiger Traum für mich und wenn Gott mir hilft, muss dieser Traum auch noch nicht zu Ende sein. Ich möchte Louis van Gaal für das Vertrauen danken. Obwohl ich erst gegen Ende der Vorbereitung hier her kam, war ich zu Saisonbeginn plötzlich Stammspieler beim größten Klub der Welt."

Die öffentliche Wertschätzung für Romeros Leistungen in seinen ersten United-Wochen schwankte jedoch. Nach starken Leistungen bei den Zu-Null-Spielen gegen Brugge, Tottenham, Aston Villa und Newcastle bürdete ihm die Presse eine Mitschuld an der 1:2-Niederlage gegen Swansea auf.

Was passiert mit de Gea?

Nicht zuletzt deswegen wurde sein Stammplatz zuletzt von einigen Kritikern in Frage gestellt. Auch Gerüchte über eine Aussöhnung von David de Gea mit der Vereinsführung und den Fans brachten neuen Wind in die Torhüterdiskussion. Sogar eine Vertragsverlängerung des United-Spielers der letzten Saison steht angeblich im Raum. Dieser möchte schließlich spielen, um bessere Chancen auf einen Stammplatz im spanischen Tor bei der EM 2016 zu haben.

Romero ist sich der schwierigen Situation bewusst: "Ich gehe nicht davon aus, dass ich jetzt auf immer und ewig einen Platz sicher habe. Ich weiß, dass ich die volle Unterstützung von van Gaal und seinem Trainerteam habe. Aber letztlich müssen meine Leistungen stimmen - im Training und in den Spielen."

So oder so: Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Torhütersituation bei Manchester United in den kommenden Wochen entwickelt.

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Jochen Rabe