16.09.2015 11:30 Uhr

Rampenlicht: Ex-Bremer wird zum Helden

Jubelt für Feyenoord Rotterdam: Eljero Elia (l)
Jubelt für Feyenoord Rotterdam: Eljero Elia (l)

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf zwei Matchwinner und einen Österreicher, den es zurück in seine Heimat zog.

Er kam, schoss und traf. Die Rede ist vom Niederländer Eljero Elia. Der ehemalige Hamburger und Bremer wurde im Heimspiel von Feyenoord gegen Willem II in der 63. Minute beim Stand von 0:0 eingewechselt. Nur fünf Minuten später entwischte er seinem Bewacher, drang nach einem Steilpass unnachahmlich in den Strafraum ein und zimmerte das Leder unter die Latte.

Schon in seiner Zeit in Deutschland machte er immer wieder mit Traumtoren und spektakulären Dribblings auf sich aufmerksam. Bis zuletzt ließ er sich aber immer mehr zu Skandalen außerhalb des Spielfelds hinreißen, womit er sich selbst von der großen Fußballbühne schoss.

Für den Dribbelkünstler, der bei Werder Bremen zuletzt keine Rolle mehr spielte, war dies das erste Tor im zweiten Einsatz bei Feyenoord. Mit seinem wichtigen 1:0 brachte er seinen Klub nicht nur in Front, sondern schoss die Niederländer auch zum Sieg. Die Mannschaft aus Rotterdam kann damit nach der bitteren 1:3-Niederlage im Schlagerspiel beim Erzfeind PSV Eindhoven wieder aufatmen und liegt nur noch einen Punkt hinter Tabellenführer Ajax auf Rang drei.

Meha entscheidet das Spiel

Der zweite Matchwinner auf den wir diese Woche schauen ist der ehemalige Paderborner Alban Meha. Am vierten Spieltag der türkischen Süperlig war der Deutsch-Albaner mit seiner Mannschaft Torku Konyaspor zu Gast beim Tabellenneunten Osmanlıspor FK. Zur Pause lag Konyaspor noch mit 0:1 zurück. Doch direkt nach Wiederanpfiff glichen die Gäste aus, ehe Alban Meha höchstpersönlich nach einer abgefälschten Flanke den Ball zum 1:2 ins leere Tor der Gastgeber schob und damit den ersten Sieg seines neuen Klubs besiegelte.

Für den gebürtigen Kosovaren, der vor seinem Wechsel in die Türkei in diesem Jahr seine Profikarriere von der Jugend an in Deutschland verbrachte, war es schon der zweite Treffer in vier Spielen. Bereits am dritten Spieltag traf Meha gegen Galatasaray per direktem Freistoß zum zwischenzeitlichen Ausgleich, Torku Konyaspor verlor jedoch das Spiel klar mit 1:4.

Gerade in Deutschland war der Mittelfeldspieler, der insgesamt vier Jahre für den SC Paderborn das Spiel gestaltete, für seine gefährlichen Freistöße bekannt.

Holzhauser rettet Austria einen Punkt

Am vergangenen Samstag war nach der Länderspielpause auch in Österreich wieder Ligaalltag angesagt. So empfing Austria Wien den Tabellenvorletzten SV Ried zum achten Spieltag der österreichischen Bundesliga. Mit einem Sieg würden die Veilchen die Tabellenführung übernehmen, weil der ungeliebte Stadtrivale Rapid Wien vorher mit 0:2 in Altach verlor.

Kurz vor Ende einer durchschnittlichen ersten Hälfte geriet dann ein ehemaliges Bundesligatalent in den Fokus. Raphael Holzhauser, der in seiner Jugend und später auch für die Profis des VfB Stuttgart kickte, stand zum Freistoß bereit. Der defensive Mittelfeldspieler erkannte in der Mauer eine Lücke und zirkelte das Leder durch die Rieder Abwehrbeine direkt ins Gehäuse von Schlussmann Thomas Gebauer. Der durchaus sehenswerte Treffer des 22-Jährigen reichte allerdings nur zu einem Punkt, sodass Holzhauser die Wiener zwar nicht an die Tabellenspitze in Österreichs höchster Spielklasse brachte, aber immerhin seiner Mannschaft einen Punkt rettete. Es war das erste Tor vom gebürtigen Wiener Neustädter in dieser Saison, in der er bisher jedes Spiel in der Startelf stand.

Raphael Holzhauser stand insgesamt zweieinhalb Jahre im Kader des VfB Stuttgart und kam in seiner zweiten Saison bei den Schwaben auf viele Einsätze. Nach einem Jahr als Leihspieler beim FC Augsburg kehrte der Abräumer für ein halbes Jahr zurück zum VfB, konnte dort aber nicht überzeugen. So wechselte der Österreicher schließlich in seine Heimat zu Austria Wien.

Stefan Beckers