07.07.2016 12:20 Uhr

SKN ist schuldenfrei und neu strukturiert

Die zwei
Die zwei "Big Players" beim SKN St. Pölten. Sportdirektor Frenkie Schinkels und Obmann und Vorstandsvorsitzender Gottfried Tröstl

Der SKN St. Pölten geht schuldenfrei in seine erste Bundesliga-Saison und will dort auch dank einer Business-Networking-Plattform bleiben. Josef "Pepi" Hickersberger berät die Wölfe ab sofort im sportlichen Bereich.

"Wir sind den Rucksack mit den Altlasten der Vorgänger-Klubs endlich los und schuldenfrei", verlautbarte SKN Obmann und Vorstandsvorsitzender Gottfried Tröstl im Rahmen einer Pressekonferenz in der NV Arena. Bei kaum einem Erste-Liga-Spiel war das Areal vor dem Business Bereich der NV Arena mit derart vielen, großen Boliden zugeparkt, wie Donnerstag Mittag bei der Verkündung der Frohbotschaft.

Der Sportklub Niederösterreich ist auch deswegen schuldenfrei, weil ab sofort zwölf strategische Partner aus Niederösterreich in einer "Business-Networking-Plattform" mitarbeiten (allen voran weiterhin die NV, Hypo NÖ, Geberit, aber auch das Weingut Huber beispielsweise) und dafür Mitgliedsbeiträge im fünfstelligen Bereich einzahlen. "Wir wollen die Marke SKN ausbilden, einen Magnet schaffen, wo die Leute hinkommen und gemeinsam auszucken", frohlockt Mag. Bernhard Lackner, Vorstandsdirektor der NV. Jedes Mitglied verfügt über eine Stimme.

Ins operative Geschäft werden die "Partner" nicht eingreifen, heißt es. Geberit-Geschäftsführer DI Helmut Schwarzl wurde jedoch sehr wohl als neuer Vize-Präsident in den Vorstand aufgenommen und Ing. Gunter Spitzhütl (HTW Baugesellschaft mbH) kehrt nach zwei Jahren Abwesenheit dorthin zurück als Schriftführer.

Hickersberger berät, Schinkels mit Transfervollmacht 

Ferner wird ein Sportbeirat, Wirtschaftsbeirat und Marketingbeirat implementiert. Fix im Sportbeirat sind beispielsweise schon der Amstettener Ex-ÖFB-Teamchef Josef "Pepi" Hickersberger oder der Gärtner Thomas Nentwich, der sowohl für den VSE St. Pölten, FCN St. Pölten und den SKN gespielt hat und sogar diverse Trainertätigkeiten ausgeübt hatte.

Gestärkt wurde indes Sportdirektor Frenkie Schinkels, der in Abstimmung mit Trainer Karl Daxbacher alleinverantwortlich für die Transfers zeichnet. Bislang hat Schinkels Kai Heerings und Jeroen Lumu aus der zweiten niederländischen Liga geholt. Verteidiger Heerings kam dort im Frühjahr auf zehn Einsätze für Helmond Sport. Stürmer Lumu gelangen in der Eersten Liga in 25 Saisoneinsätzen fünf Tore für FC Dordrecht. Beide Klubs landeten im unteren Tabellendrittel.

Luckassen bekommt Vertrag

Mit Kevin Luckassen steht noch ein weiterer Niederländer knapp vor der Unterschrift. Der Stürmer erzielte 2015/2016 in der 1. fotbalová liga in Tschechien in neun Spielen zwei Tore für Slovan Liberec.

Neu im Wolfsrudel sind noch Ex-Rapidler Christopher Drazan (zuletzt LASK) und Daniel Schütz (zuletzt Grödig) sowie "Heimkehrer" Thomas Vollnhofer. Der Torhüter ist wie Bartolomej Kuru - dessen Vertrag doch verlängert wurde - für die SKN-Juniors und als Ersatz für Christoph Riegler vorgesehen.

In diversen Testspielen nicht entsprochen haben die Niederländer Fahd Aktaou (zuletzt Dordrecht) und Rigino Cicilia (RKC Waalwijk, NL II) der Senegalese Mohamed Daf (White Star Bruxelles, BEL II) und der Deutsche Philipp Steinhart (Bayern Amateure).

Ahmet Muhamedbegovic (AKA St. Pölten) ist vorerst für die SKN Juniors vorgesehen. Möglicherweise landet dort auch Christopher Cvetko, der bei den Bolton Wanderers in der dritten englischen Liga nicht Fuß fassen konnte und sich trotz Vertrag (ablösefrei) einen Klub suchen darf. Mit Jakub Čunta steht auch noch ein slowakischer Mittelfeldspieler auf dem Prüfstand. Seine Chancen sind aber gering.

Dieng kämpft in Istanbul um Anschluss

Schuldenfrei ist der SKN nicht zuletzt aber auch dank der sechstelligen Ablöse (kolportiert werden Summen zwischen 300.000 und 500.000 Euro) für Cheikhou Dieng. Der Senegalese kämpft beim türkischen Top-Klub Medipol Başakşehir F.K. derzeit im wahrsten Sinne des Wortes ums Leiberl. Er muss abseits des Mannschafts-Trainings Extra-Schichten einlegen, weil seine Fitness offenbar zu wünschen übrig lässt.
>> Dieng: "Hier ist es familiär und professionell" 

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Thomas Schöpf