19.08.2016 10:37 Uhr

Gold-Stars: Messi, Guardiola, Eto'o & Co.

2008 in Peking holte Messi mit Argentinien Gold
2008 in Peking holte Messi mit Argentinien Gold

Neymar? Oder doch Max Meyer? Am Samstag wird die Liste der Olympiasieger wieder um einige Namen länger. Bereits bei den vorherigen Turnieren baumelten die Gold-Medaillen an sehr prominenten Hälsen.

Das sind die Geschichten von zehn prominenten Gold-Gewinnern:

1. Lionel Messi (2008 in Peking mit Argentinien)

Im Alter von 21 Jahren führte der damals noch langhaarige Messi sein Team in Peking zu Gold. Erst wollte der FC Barcelona ihn nicht für Olympia abstellen, am Ende durfte er doch mitmachen. "So etwas macht man nur einmal im Leben mit. Die Goldmedaille war ein Traum von mir", sagte Messi. Im Finale gegen Nigeria (1:0) legte er das Siegtor von Angel Di Maria auf, nach dem Schlusspfiff tanzte auch Diego Maradona auf dem Rasen.

2. Pep Guardiola (1992 in Barcelona mit Spanien)

Was für ein Jahr: Im Mai gewann Guardiola mit dem FC Barcelona den Europapokal der Landesmeister, im August olympisches Gold. Im Finale gegen Polen (3:2) legte er per Freistoß das 1:1 auf. "Mit vielen der Jungs schloss ich eine starke Freundschaft, die bis heute hält. Das ist ein genauso großer Triumph wie die Goldmedaille", sagt Guardiola über das Team, in dem unter anderem Luis Enrique, Abelardo und Alfonso standen.

3. Samuel Eto'o (2000 in Sydney mit Kamerun)

Eto'o gewann später mit dem FC Barcelona und Inter Mailand die Champions League, wurde viermal Afrikas Fußballer des Jahres. Seinen ersten großen Triumph feierte er jedoch schon mit 19 Jahren. "Diesen Tag werde ich mein Leben lang nicht vergessen", sagte er. Im Endspiel gegen am Ende nur noch neun Spanier (5:3 i.E.) schoss Eto'o vor 100.000 Zuschauern sein einziges Turnier-Tor.

4. Carlos Tévez (2004 in Athen mit Argentinien)

Der 20 Jahre alte Tevez spielte noch für seinen Jugendverein Boca Juniors, als sein Stern bei Olympia in Athen aufging: Mit acht Toren in sechs Spielen wurde "Carlitos" Torschützenkönig, auch den Siegtreffer im Finale (1:0 gegen Paraguay, Anstoß um 10.00 Uhr!) erzielte er. Es war Argentiniens erste Goldmedaille bei Olympischen Spielen seit dem Erfolg des Ruder-Doppelzweiers 1952. Wenige Stunden holten auch die Basketballer Gold.

5. Jay-Jay Okocha (1996 in Atlanta mit Nigeria)

Nach vier Jahren bei Eintracht Frankfurt reiste Dribbelkünstler Okocha nach Atlanta und wurde dort zur Legende. Nigerias "Dream Team" mit Stars wie Viktor Ikpeba, Sunday Oliseh und Taribo West stürmte zum ersten ganz großen Triumph einer afrikanischen Fußball-Mannschaft. "Gott hat es so gewollt", sagte Okocha später. Bis heute werden die "Super Eagles" von 1996 in ihrer Heimat als Helden verehrt.

6. Dixie Dörner (1976 in Montreal mit der DDR)

Dörner war Kapitän der DDR-Auswahl, die in Montreal für die bis heute einzige deutsche Gold-Medaille im Fußball sorgte. Im Finale gegen Polen, immerhin WM-Dritter 1974 und angetreten mit WM-Torschützenkönig Grzegorz Lato, gelang dem Team von Trainer Georg Buschner eines der besten Länderspiel der DDR-Geschichte, am Ende hieß es 3:1. "Ich habe viel erreicht aber dieser Olympiasieg steht ganz oben", sagt Dörner.

7. Grzegorz Lato (1972 in München mit Polen)

In München begann Polens goldenes Jahrzehnt des Fußballs, und Grzegorz Lato war immer dabei: Olympia-Gold 1972, WM-Dritter 1974, Olympia-Silber 1976, WM-Dritter 1982. Wermutstropfen: Beim Finale 1972 gegen Ungarn (2:1) saß der große Schweiger mit dem lichten Haupthaar nur auf der Reservebank. "Ich denke, dass ich dennoch meine Spuren in der Geschichte des Weltfußballs hinterlassen habe", sagt der WM-Torschützenkönig von 1974 heute.

8. Lev Yashin (1956 in Melbourne mit der Sowjetunion)

Die "schwarze Spinne", für viele der beste Torhüter der Fußball-Geschichte, machte erstmals international auf sich aufmerksam. Der Mann mit der markanten Mütze ließ in vier Spielen nur zwei Teffer zu, auch im Finale gegen Jugoslawien (1:0) hielt Jaschin die Null. Es war der Beginn einer großen Karriere. 1963 wurde der 1990 verstorbene Jaschin als bis heute einziger Torwart zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.

9. Ferenc Puskás (1952 in Helsinki mit Ungarn)

Puskas war Kapitän jener Wunderelf, die von 1950 bis zum WM-Finale 1954 gegen Deutschland in 32 Pflichtspielen unbesiegt blieb. Zu jenem denkwürdigen Lauf gehörte auch der Triumph bei Olympia in Helsinki, als Ungarn seine fünf Spiele mit insgesamt 20:2 Toren gewann. Puskas erzielte vier Treffer, darunter das 1:0 im Finale gegen die starken Jugoslawien (2:0), die zuvor Sepp Herbergers DFB-Team ausgeschaltet hatten. 

10. Gunnar Nordahl (1948 in London mit Schweden)

Schwedens Fußball-Museum steht nicht ohne Grund im kleinen Degerfors: Die Brüder Gunnar, Bertil und Knut Nordahl spielten alle einst für Degerfors IF, 1948 standen sie gemeinsam beim Olympia-Endspiel in der Startelf. Größter Star war Gunnar, der ein Jahr später zum AC Mailand wechselte, wo er als Teil des schwedischen "Gre-No-Li"-Angriffs (Gren-Nordahl-Liedholm) für Furore sorgte. In der ewigen Torschützenliste der Serie A liegt er mit 225 Treffern noch immer auf Rang drei.

Weitere prominente Medaillengewinner:

SILBER

Petar Radenković (1956 mit Jugoslawien)

Dunga (1984 mit Brasilien)

Romario (1988 mit Brasilien)

Diego Simeone (1996 mit Argentinien)

Xavi (2000 mit Spanien)

Roque Santa Cruz (2004 mit Paraguay)

Neymar (2012 mit Brasilien)

BRONZE

Oleg Blochin (1976 mit der Sowjetunion)

Jürgen Klinsmann (1988 mit Deutschland)

Thomas Häßler (1988 mit Deutschland)

Samuel Kuffour (1992 mit Ghana)

Roberto Carlos (1996 mit Brasilien)

Ronaldo (1996 mit Brasilien)

Andrea Pirlo (2004 mit Italien)

Ronaldinho (2008 mit Brasilien)