In der elften Runde der Ersten Liga hat der FC Liefering am Freitag seine Tabellenführung ausgebaut. Der Spitzenreiter verwandelte einen 0:1-Rückstand im Heimspiel gegen den SC Wiener Neustadt noch in einen 3:1-Sieg. Weil der LASK als erster Verfolger im Linzer Derby gegen Schlusslicht Blau Weiß mit 0:2 verlor, beträgt der Vorsprung der Lieferinger nun bereits vier Punkte.

Weil das "Farmteam" von RB Salzburg aber nicht zum Bundesliga-Aufstieg berechtigt ist, bleibt der LASK als Zweiter aktuell auf Oberhaus-Kurs. Austria Lustenau rückte durch einen 3:1-Erfolg beim SV Horn auf Rang drei vor und liegt nur mehr zwei Zähler hinter den Linzern.

In den weiteren Spielen gab es beim 1:0-Heimsieg von Wacker Innsbruck gegen den Kapfenberger SV den gewünschten Trainereffekt unter Neo-Coach Thomas Grumser. Dazu trennten sich der Floridsdorfer AC und die WSG Wattens mit einem 1:1-Remis.

Liefering dreht Partie gegen Wiener Neustadt

Dabei tat sich Liefering gegen Wiener Neustadt lange Zeit sehr schwer. Mit nur 318 Zuschauern in Grödig zeigte sich zudem einmal mehr das totale Desinteresse trotz der starken sportlichen Leistungen der "Jungbullen".

Die Gäste aus Niederösterreicher waren durch ein Kopfballtor von Sargon Duran in der 57. Minute in Führung gegangen, aber danach schlugen die Hausherren durch einen Doppelpack von Hannes Wolf (76., 95.) sowie einen abgefälschten Weitschuss von Xaver Schlager (81.) zurück und gewannen noch mit 3:1.

Damit bleibt der Tabellenführer nicht nur als einziges Team ungeschlagen, sondern baute auch seine imposante Serie in Grödig aus: Im sechsten Heimspiel gab es den sechsten Sieg. Eine makellose Bilanz vor trostloser Kulisse.

Länger verzichten muss Liefering indes auf Torjäger Oliver Filip, der sich im Training einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hatte.

Blau Weiß gewinnt überraschend Linzer Derby gegen LASK

Der LASK musste hingegen im Abendspiel einen überraschenden Rückschlag hinnehmen. Gegen das zuvor sieglos gewesene Schlusslicht Blau Weiß gab es im Linzer Derby eine 0:2-Pleite. Darijo Pecirep (43./Elfmeter) und Florian Krenmayr (75.) sorgten vor 5.050 Zuschauern auf der Gugl für die Entscheidung.

Während für den Tabellen-Zweiten eine Serie von sieben ungeschlagenen Ligaspielen zu Ende ging, wurde Blau Weiß für eine starke kämpferische Leistung belohnt. Bei der ersten Möglichkeit des LASK stand den Gastgebern aber auch das Glück zur Seite, als Paulo Otávio nach schöner Einzelaktion nur die Latte traf (28.).

Der Außenseiter kam erstmals kurz vor der Pause gefährlich vor das gegnerische Tor und durfte gleich jubeln. Nach einem Vergehen von René Gartler im Strafraum gab es Elfmeter und Darijo Pecirep verwandelte souverän zur 1:0-Führung für Blau Weiß (43.).

Nach dem Seitenwechsel war die Partie noch intensiver. Der LASK hatte ein Übergewicht, kam aber nur durch Dimitry Imbongo Boele, der einen Kopfball knapp neben das Tor setzte, zu einer Topchance (53.). Für den Letzten ergaben sich im Konter viele Räume, die man auch ausnützte. Florian Krenmayr machte mit einem souveränen Abschluss zum 2:0 alles klar (75.).

Kurz vor Schluss erzielte auch der LASK durch Fabiano einen Treffer, dieser zählte jedoch nicht. Das Schiedsrichter-Team erkannte aber weder die Abseitsposition des Brasilianers, noch dass der Ball deutlich im Tor war. Ein doppelter Fehler von Referee Julian Weinberger und seinem Assistenten.

Blau Weiß revanchierte sich damit für die 1:2-Niederlage im ersten Saisonderby. Für den LASK gab es durch die Verletzung von Paulo Otávio zusätzlich schlechte Nachrichten.

Trainereffekt bei Wacker Innsbruck

Die Premiere von Interimstrainer Thomas Grumser beim FC Wacker Innsbruck ist indes erfolgreich verlaufen. Die Tiroler setzten sich im ersten Spiel nach der Trennung vom glücklosen Vorgänger Maurizio Jacobacci am Tivoli gegen den Kapfenberger SV knapp mit 1:0 durch.

Es war erst der dritte Saisonsieg für den mit großen Aufstiegsambitionen gestarteten Traditionsverein. Die Innsbrucker, die Sebastian Siller früh mit einer Knieverletzung verloren, hatten zwar vorerst mehr Ballbesitz, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. In der 26. Minute musste zudem Keeper Pascal Grünwald gegen Kapfenberg-Stürmer Jorge Elias Dos Santos in höchster Not klären.

Die Hausherren wurden erstmals nach einer Standardsituation bei einem Kopfball von Christoph Kobleder gefährlich (39.), den Christoph Nicht in seiner 100. Partie in der Ersten Liga parierte. Zwei Minuten später gelang dann aber doch die Führung. Nach einem Handspiel von Nemanja Lakić-Pešić gab es Elfmeter, den Patrik Eler souverän zum 1:0 verwandelte (41.).

Das vierte Saisontor des Slowenen war letztlich entscheidend, da beiden Mannschaften in einer deutlich flotteren und unterhaltsameren zweiten Hälfte die Effizienz fehlte. Wacker blieb somit im Gegensatz zu den vergangenen 14 Meisterschaftsspielen ohne Gegentor und ist gegen den KSV zudem schon sechs Partien unbesiegt.

Austria Lustenau siegt in Horn

Austria Lustenau zeigte sich unterdessen vom Ausscheiden in der zweiten Runde des ÖFB-Cups im Elfmeterschießen gegen Amstetten gut erholt. Die Vorarlberger waren erneut in Niederösterreich im Einsatz und feierten dabei in Horn einen ungefährdeten 3:1-Erfolg.

Die starke Offensivabteilung der Gäste machte dabei den Unterschied aus. Liga-Toptorschütze Raphael Dwamena (29.) mit seinem bereits achten Ligatreffer (dazu war der Goalgetter aus Ghana auch dreimal im Cup erfolgreich), İlkay Durmuş (44.) und Jodel Dossou (78.) sorgten für klare Verhältnisse. Lustenau ist damit weiter das auswärtsstärkste Team und holte in der Fremde bereits 13 Punkte aus sechs Spielen.

Den seit drei Partien sieglosen Hornern gelang durch Kevin Tano (74.) mit einem sehenswerten Schuss ins Kreuzeck nur Ergebniskosmetik.

Kein Sieger zwischen dem FAC und Wattens

Keinen Sieger gab es in Wien-Floridsdorf bei der Partie zwischen dem FAC und Aufsteiger WSG Wattens.

Die Gäste aus Tirol trafen dabei nach 23 Minuten durch Benjamin Pranter nur die Stange. Doch erneut Pranter leitete in der 33. Minute mit einer idealen Hereingabe die Führung durch Lukas Katnik ein. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte schlugen die Gastgeber aber in Person von Mario Kröpfl zurück, der nach einem Eckball von Marco Sahanek per Kopf wuchtig den Ausgleich besorgte (45.+2).

Der Tabellen-Achte Wattens holte somit sieben seiner elf Punkte auswärts und ist mit fünf Unentschieden der Remis-König der Ersten Liga. Der FAC setzte sich hingegen auf Platz fünf fest und mischt heuer weit besser mit, als in der total verpatzten vergangenen Saison.

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red